Guten Morgen allerseits,
nun, es sind ausgesprochen große Dinge in den vergangenen Tagen passiert.
Ich fahre chronologisch fort;
In den vergangenen Tagen lief an und für sich alles recht harmonisch.
Es gab sicher einige Momente, die mir nicht passten, Momente die ich gern anders erlebt hätte, aber es waren für mich im innern verhandelbare Kompromisse mit denen ich zufrieden war. So als Beispiel, vielleicht mal ohne eine Stunde das Handy in der Hand zu haben, zu Kuscheln. Oder einfach tief quatschen... Aber es war okay.
Ich merkte es mir selber an, ich war ziemlich anhänglich und nähebedürftig. Für sie war das auch okay oder schön zu fühlen, wie ich im Nachhinein erfuhr ...
Vorgestern am Freitag war es so, dass ich morgens einen Arzt Termin hatte, zur Besprechung, nach großem Blutbild und weiterem Fortgang meiner Gesundheit und Psyche. Ich hatte an dem besagten Tag Homeoffice und musste nicht vor Ort in der Firma sein..
Nun war es so, dass ich nach dem Arzt Termin dermaßen tief bestürzt darüber war, was aus mir in den vergangenen Monaten geworden ist, welche Tabletten, Ärzterennerei, Unterdrückung und alles was dazu gehört in meinen Alltag gewandert sind.
Morgen, Montag, wären wir in den Urlaub geflogen, mich begleiten hier und da seit einiger Zeit starke Unruhezustände und Panikattacken, sie hatte tags zuvor einen neuen festen Vertrag geschlossen. Sie fühlte sich komplett unwohl in ihrem aktuellen Job und hat riesen Glück gehabt, so schnell und unkompliziert eine positive Steigerung/Job zu bekommen. Mich hat das wirklich für sie gefreut.
Nun, zurück zum Eigentlichen... Zuhause angekommen überfielen mich die Tränen, in einer Form, wie ich es in meinen fast 34 Jahren noch nicht erlebt habe, es kam einfach, schwallartig, heftig und ununterbrochen... Ich versuchte alles in mir auszuschalten, übrig blieb mein Verstand. Der nahm sich Tüten, Taschen was auch immer in die Hände und packte... Alle meine Klamotten, Alltagssachen, schmiss meinen Homeoffice Rechner ins Gepäck, rief einen Arbeitskollegen an und sagte ich bin für eine Weile heute nicht erreichbar, es geht mir nicht gut..
Ich trug alle meine Habseligkeiten ins Auto runter ...
Wir hatten uns morgens noch mit Küssen verabschiedet, abends zuvor zur Feier des neuen Jobs Essen gegangen.
Zum späten Mittag hin kam sie, alles in meinem Bauch war wie umgedreht, meine Augen schwammig vor Tränen ...
Als sie zur Tür reinkam und mich am Tisch sitzen sah, ließ sie alle Sachen, Jacke fallen und kam auf mich zu. Sie dachte es ist etwas schlimmes passiert Ich brach wieder in Tränen aus, nahm sie bei der Hand und wir setzten uns auf den Teppich.
Das folgende Gespräch dauerte 2 Stunden, es war ruhig, es wirkte verständnisvoll, Wut muss man jedem zugestehen, alles ist okay! Es war auch alles okay!
Ich begann das Gespräch mit den Worten, Schatz, ich war nicht ehrlich zu dir. Ich habe nichts böse verbrochen, aber ich war nicht ehrlich. Und ich war nicht ehrlich mir gegenüber. Ich kann wegen meiner Panikattacken in kein Flugzeug steigen.
Sie begriff das, sie drückte Verständnis aus und erwiderte, dass sie die Reise stornieren wird. Ich habe mit Wut, Unverständnis und allem gerechnet, aber nicht mit so einer ruhigen Reaktion. Dann fuhr ich fort, das war das Ende meiner Gefühle, die Tränen wurden immer und immer stärker Mir geht es schlecht, sehr schlecht, ich bin nicht mehr der Mensch, den du kennengelernt hast, das Schwache und Negative hat mich eingeholt, ich glaube wir müssen eine Pause machen. Auch darauf reagierte sie sanft, und reagierte liebevoll und verständnisvoll. Wischte mir stets die Tränen aus dem Gesicht, drückte mich und reagierte nimm dir die Zeit die du für dich brauchst, das ist dein Zuhause hier, komm schnell wieder, aber werde gesund... Ich habe ihr die Gründe für meine Entwicklung genannt. Ohne Beispiele, die haben wir ja schließlich beide durchlebt und sind bekannt! Habe ihr denke ich gut zu verstehen gegeben, was elementar für eine Beziehung ist.
An einem Punkt wo es um Loyalität ging stoppte wohl ihr Folgen und verstand nicht was sie falsch gemacht habe. Es lief doch alles in der Beziehung, ich verstand ihre Wut, vielleicht realisierte sie gerade da, was los ist, sie stand auf und ging ins Bett, begann zu weinen... Ich kam zu ihr fragte sie, ob wir uns nicht wie reife Menschen verabschieden können. Dann stand sie auf, nahm mich in den Arm, schaute mir lange tief in die Augen... Wir saßen kurz darauf wieder auf dem Teppich ... Es ging ruhig weiter... Ich sagte ihr mit Bedacht, was es braucht, an funktionierenden Grundsätzen, in einer Partnerschaft. Sinnbildlich ausgedrückt, ist die Dekoration an der Fassade toll und schön und fühlt sich schön an, aber das Gerüst dahinter, dass muss genau so stark sein. Das muss diese Dekoration auch dauerhaft tragen können und Schäden standhalten...
Nun, am Ende begleitete sie mich noch zum Auto, wir haben uns viel geküsst, sie beteuerte wiederholt immer wieder, dass es okay ist, ich mir meine Zeit nehmen soll, ich gesund werde , schnell zurückkommen soll, dass das hier immer mein Zuhause bleiben wird..
Dann fuhr ich... Richtung alte Heimat und stand da. Von da an hatte ich das Gefühl, jede Emotionen, jede Träne, jedes Tun ist okay. Ich akzeptiere das für mich, bei mir.
Ich hatte an dem Tag lange Gespräche mit tief nahestehenden Menschen, die mir unabhängig voneinander sagten, dass diese Handlung die richtige war. Ich wollte das nicht bewerten, ich habe mich ja selbst lang genug dazu genötigt, dass zu tun, habe in dem Moment, meinen Verstand handeln lassen und nicht mein Gefühl oder Herz.
Wäre es nach letzteren Beiden gegangen, wäre ich heute morgen neben ihr aufgewacht, ganz klar. Wie jeden Sonntag im Bett gefrühstückt, ich was am Auto machen, sie für den Job und dann hätte sie auch zum Arbeiten rausgemusst.
Nun, am selben Tag des Gehens schickte sie mir einige Nachrichten, ob es mir einigermaßen gut ginge, sie mich sehr liebt, mich vermisst. Wir haben so eine Pärchen App in denen man sich gegenseitig vorgefertigte Fragen über den anderen stellt. Diese FrageAntworten kann der andere dann auch sehen. Wir hatten diese App 2-3 Monate nicht benutzt, das tat sie nun.
Ich war an besagtem Freitag damit beschäftigt, noch Einkäufe zu tätigen, etwas Essen muss der Mensch trotzdem!
Der gestrige Tag, sprich Samstag, ich hatte mir den festen Vorsatz auferlegt, weiterzumachen, ich bin frühstücken gefahren, in 1-2 Läden Kleinkram für die Seele kaufen. Für einen Kaffee bin ich auch raus, ich hatte viel gemacht, war eigentlich meistens in Bewegung, wenn die Tränen in der Öffentlichkeit kamen, ging ich zum Auto. Das war für mich okay. Ich sprach abends nach wie vor viel mit nahestehenden, bin dankbar für das offene Ohr.
Abends hatte sie mir geschrieben, dass sie die Reise storniert hat, aber die Flüge allerdings umgebucht hat, genau 3 Monate später Ende Juni. Vielleicht klappt es ja, wenn nicht, dann können wir da ja immernoch stornieren..
Natürlich kreisten meine Gedanken nur um sie, in allen Himmelsrichtungen... Ich bin nicht näher auf das Umbuchen eingegangen. Es ist natürlich von ihrer Seite aus ein Zeichen, dass sie eine Fortsetzung sieht. Das hat mich ehrlich gesagt im Herzen ein Stück weit beruhigt, wollte es aber nicht allzu sehr an mich heran lassen...
Natürlich hatte ich öfters mein Handy in der Hand und man schaut, möchte erahnen, was der Mensch, den man so lange um sich hatte nun macht.
Ich konnte sehen, dass sie sich eine Playlist mit traurigen Liedern erstellt hat, darunter war auch unser Lied.Sie hat es in den vergangenen Monaten eigentlich gar nicht gehört und nie so wirklich als unsers denke ich erkannt... Der Titel der Playlist war ein gebrochenes Herz - Emoji...
Vor dem Schlafen kam eine Nachricht von ihr, dass sie sich jetzt nicht meldet, da sie mir den Freiraum, den ich mir so gewünscht hätte, geben will. Ich liebe dich. Wir tauschten daraufhin auch so gut wie keine Nachrichten mehr aus, und so ging ich das erste Mal ohne ein gute Nacht gestern Nacht zu Bett.
Heute morgen las ich auf meinem Display eine Nachricht Wie lange soll diese Pause gehen?
Die Nachricht bekamm ich vor 2 Stunden. Sie ist ungeöffnet bis jetzt, ich bin wütend. Es fühlt sich so an, als wären alle ihre Worte hinfällig und revidiert... Es ist ein Druckmittel.
Auch so sanft unser letztes Persönliches Gespräch am Freitag war, es kam nie eine Entschuldigung von ihr, oder das mindeste an Reflektion.
Diese Nachricht bestätigt mich auch darin.
Ich bin extrem traurig, sehne mich ehrlich gesagt zutiefst nach ihr, nach unseren kleinen Ritualen... Ich zweifel stark an mir, dass ich vieles fehlinterpretiert oder missverstanden habe. Auf der anderen Seite, existierte nie eine Kommunikation mit ihr, um Probleme zu klären. Es kamen nie Reaktionen. So viele Verletztheiten ... Ich bin hin und her gerissen.
Man kann keinen Menschen verändern, das muss jeder selber angehen und entschließen. Ich möchte mich selbst wieder haben. Im Traum natürlich mit ihr zusammen!
Wenn sie mit sich zufrieden ist, wird sie nie etwas ändern, mich und vielleicht viele anderen Kerle auf diese Weise verlieren. Das ist Fakt. Ich möchte sie zurück, aber ein Kampf besteht aus zwei Menschen, ich möchte auf keinen Fall, meine Bedürfnisse, Selbstliebe, Ansprüche so dermaßen auf null herunterfahren. Das war die Ursache für die Handlung am Freitag. Ich verstehe jeglich Art von Emotionen bei ihr, allerdings liegen die bei ihr und wenn dahinter null komma null Selbstreflektion steht, dann würde sich auch in unserem wir nie was ändern. Ein Partner sollte immer ein vertrauensvolles, stärkes Gl. in einer Beziehung sein. Darüber möchte ich nicht mehr diskutieren, das muss einfach da sein.
Chancen will ich nicht als Tabu aussägen, aber mein tiefes Gefühl sagt mir, wenn sie mich wirklich liebt und zurück möchte, dann liegt der Ball in ihren Händen. Diese Nachricht von heute morgen, die geht jedensfalls total mit Druck in die falsche Richtung.
Mein Umfeld rät mir, leb dein Leben, mach Dinge, schließ ab.. Nimm dir Zeit dafür..
Mein innerstes Ich sagte mir ehrlich heraus, du hast sie Freitag damit konfrontiert, das war Selbstschutz. Jeder normal fühlende Mensch begreift, was man meint, wenn man geht um gesund zu werden. Würde mir meine Partnerin das sagen, würde ich es so auffassen, ich habe dich krank gemacht, ich brauch Distanz um zu heilen. Ich trage eine Mitverantwortung für deinen Status... Das wäre harter Stoff.
Ich weiß nicht, wie es nun weitergeht, ich hänge nach wie vor sehr stark an ihr. Möchte sie natürlich um mich haben. Auch mit ihr lachen, kuscheln, unternehmen. Aber auf Augenhöhe. Das geht nicht von heute auf morgen. Ich weiß nicht wie ich mich nun verhalten soll. Ich denke, wenn ich entsprechend auf ihre nachricht reagiere, kommt unverständniss. Ich kann es mir gut vorstellen, wenn ich auf meine Gesundheit oder ihr Verhalten zu sprechen komme, dass ihre nächste Reaktion nicht mehr die verständnissvoll liebe sein wird, evtl. eher das Gegenteil!
Das Wir hätte ich gern zurück, aber ich habe genug Preis dafür gezahlt und übernommen, ich habe meinen Wert, das muss sie verstehen. Allerdings kann ich nun nur die Zeit spielen lassen, das ist das Schicksal. Ich bin mir unsicher, wie ich mich verhalten soll, mein Herz hängt genau so an ihr, wie es vor 1 Woche noch der Fall war...