ich stecke seit 3,5 Wochen in einer harten Krise mit meinem Lebensabschnittsgefährten. Ihn Partner oder Freund zu nennen fällt mir schwer, weil ich das momentan nicht so empfinde. Ich nenne ihn J.
Es ist für mich immer noch unfassbar und unbegreiflich, wie jemand einen gemeinsamen Lebenstraum durch einen blöden Kindergartenstreit hinwerfen kann?
Kurz: Wir sind seit 1,5 Jahren zusammen und wollten uns ein Haus kaufen und zusammen ziehen. Das Haus hatten wir schon gefunden und auch schon der Vorvertrag unterschrieben. Für mich war alles klar. Ich hatte mich gefreut ohne Ende und meine ganze Energie in das geplante gemeinsame Projekt gesteckt. Wir planten, hatten Bank- und Maklertermine, der Kaufvertrag war vom Notar aufgesetzt.
Vor 3,5 Wochen - am Wochenende hatten wir eine Diskussion über Corona - impfen - nicht impfen . J. ist nicht geimpft, wofür ich zum einen Verständnis habe und zum anderen nicht. Meinungsverschiedenheit. Irgendwie lief dann das ganze Wochenende in immer schieferen Bahnen und es stellt sich ein ungutes Gefühl in mir ein. Ich wollte das dienstags drauf bereinigen, J treffen, kurz reden, für ein besseres Gefühl zwischen uns sorgen. Er ging nicht drauf ein. Das beunruhigte mich immer mehr und es kam zu einem Wortabschlag per WA, in dem er vorschlug, das Haus abzusagen und mir Alles Gute wünschte . Ich bekam Panik, konnte 3 Tage nicht mehr arbeiten, schlafen oder essen - denn er war für mich nicht mehr erreichbar.
In einem Telefonat donnerstags abends (auf das ich den ganzen Tag warten musste. ) schleuderte er mir dann seine ganze Negativität inkl. Aufzählen aller Fehler, die ich während der Beziehung gemacht hatte und dass er keine gemeinsame Zukunft mehr sehe. Um seine Fehler ging es nicht . Es folgte noch 1 Telefonat sonntags, in dem er mir mitteilte, dass er veruschen würde, das Haus alleine zu finanzieren . immer noch sehr negativ war und emotional nicht erreichbar war. Keine gemeinsame Zukunft mehr sah, keine Hoffnung mehr hatte und keine Kraft. Ich fragte ihn, ob das nun das Ende der Beziehung sei . ich bekam keine klare Antwort. Ich hakte nach, wollte wissen, was los ist und ermeinte nur, ja wenn ich das so sehen wolle .
Ich sah es als Ende der Beziehung. Er schmeisst alles hin und will sich das Haus alleine kaufen?
Wie es mir in dieser Zeit ging und seither geht, könnt ihr euch vlt. vorstellen.
In mir ist 1 Welt zusammen gebrochen. Ich bin zerbrochen und ich sitze hier mit Herzschmerzen und wenn ich zurückdenke beim schreiben hier . fange ich an zu heulen .
Ein paar Tage später, fing er an, per WA auf mich zuzukommen. Vorgeschlagene Treffen sagte ich ab bzw. bat um Verschiebung weil es mir nicht gut ging und ich diese Vorwürfe und Negativität nicht mehr ertragen wollte. Ich war und bin immer noch ganz ganz tief verletzt.
Vergangenen Samstag trafen wir uns dann zum 1. Mal nach knapp 3 Wochen. Er weinte wie ein Schloßhund und meinte, dass er mich nicht verlieren und mit mir leben wollte. Ich empfand Hoffnung. Wir gingen spazieren, redeten, umarmten und küssten uns wie 2 gerettete Ertrinkende . oder so . Er sagte, dass es für ihn nie vorbei gewesen wäre aber dass er sich das Haus momentan nicht zusammen mit mir kaufen wolle. Das musste ich schlucken und habe nach diesem ganzen Desaster auch zugestimmt. Wir hatten eine schöne Zeit, er übernachtete bei mir und wir verabredeten uns für Mittwoch (gestern).
Er kam gestern abend und irgendwann später wollte ich ihm mitteilen, wie es mir geht und dass ich momentan nicht wüsste, wie ich mit der Situation umgehen solle. Da wurde er wieder wütend und bombardierte mich wieder mit den gleichen Vorwürfen (wie samstags und ehrlich gesagt, war das auch schon öfter der Fall). Ich verließ die Situation und lief eine halbe Stunde in der Gegend rum. Als ich zurückkam, hatte er sich etwas beruhigt und wir redeten normal weiter . Ich sagte ihm, dass wenn er mir nicht verzeihen können oder nicht mit mir klar käme, dass wir das Drama auch gleich beenden könnten aber das wollte er dann nicht.
Ich heulte dann irgendwann nur noch, ich wollte es nicht vor ihm, aber wenn ich ihn ansah konnte ich nicht mehr anders. Er hielt mich die ganze Zeit und sagte kein Wort.
Er schlief bei mir und wir umarmten uns heute morgen, standen auf und er verschwand direkt und fuhr zu seiner Arbeit. Habe nichts mehr gehört und selbst keine Lust, was zu schreiben.
Morgen sind wir bei gemeinsamen Freunden zum essen eingeladen. Samstag hatten wir vor, bei ihm zusammen Plätzchen zu backen .
Ich weiss nicht, ob das noch stattfindet. Er ist emotional sehr instabil und gereizt und unberechenbar.
Habe mir heute Morgen gesagt, dass ich jetzt aus dem Drama aussteige und meinen eigenen Weg gehe. Gehen muss damit ich nicht kaputt gehe (was ich eigentlich gerade schon bin).
Möchte ihn langsam loslassen (abrupt schaffe ich es nicht weil ich ihn noch liebe und Angst vor der Zukunft alleine habe).
Jetzt bin ich es, die keine gemeinsame Zukunft mehr sieht, keine Kraft und auch keine Hoffnung mehr hat.
Mein Kopf schreit geh und mein Herz schreit bleib .
Was soll ich nur tun?
09.12.2021 14:52 • • 06.01.2022 x 3 #1