ich weiß ja nicht, ob sich der Thread für euch jetzt wieder erledigt hat. Wenn nicht, würde ich auch noch gerne meinen Senf dazu geben
Ich bin auch seit ein einhalb Jahren in einer Verhaltenstherapie und ich bin auch davon überzeugt, den absoluten Glücksgriff mit meiner Therapeutin gemacht zu haben. Am Anfang ging es dabei auch nur um meine Angststörung, dann später noch so um dies und jenes und weitere mehr oder minder große Baustellen. Es war von Anfang an so, dass wir einen sehr guten Draht zu einander hatten, da wir auch einen recht ähnlichen Humor teilen. Sie ist so witzig, so einfühlsam und hilft mir durch jeden Mist, der mich begleitet und interessiert sich sehr für mein Wohl. Nach einem halben Jahr stellte sich bei mir auch das Gefühl ein, mich in sie verliebt zu haben, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt auch in einer festen und hauptsächlich glücklichen Beziehung war. Das hat mich umgehauen, weil ich es nicht verstanden habe und nicht einordnen konnte.. Von dort an begann der erdrückende Zustand, den du, Florence, auch beschreibst: ich habe mich durch die Wochen gewartet und es war eine Mischung aus Grauen und euphorisierender Vorfreude. Mittlerweile ist es so, dass ich immer noch den Eindruck habe, dass ich verliebt bin. Ich merke aber ganz deutlich, wie sehr mir diese Liebe in der Therapie hilft, weil sie mich anspornt und mir die Energie gibt, die ich benötige. Ich genieße diese Sitzungen mehr als alles andere, weil ich diese tiefe Verbundenheit genieße. Ich weiß ganz genau, dass meine Liebe eher weniger mit sexuellem Verlangen zu tun hat und ich habe mich auch lange gefragt, ob es nicht besser wäre, die Karten auf den Tisch zu legen, als heimlich (denn wie heimlich kann so etwas schon sein? Sie liest mich auch in übrigen Belangen wie ein weit geöffnetes Buch) verliebt zu sein. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden und genieße das Gefühl, das ich bei ihr habe. Sie kompensiert momentan ein Manko, dass sich schon sehr lange durch mein Leben zieht, und das ist okay so! Ich bin fest davon überzeugt, dass, wenn der Zeitpunkt der Beendung meiner Therapie gekommen ist, eine andere Person (oder vielleicht sogar ich selbst!) diesen Posten übernehmen werde. Denn du gehst ja erst, wenn du auch bereit dazu bist. Dass du dich so fühlst, wie du dich fühlst, zeigt doch nur, dass es voran geht und du dich bei deinem Therapeuten wohl fühlst. Ich versuche einfach, den Zustand, in dem ich mich befinde, nicht zu viel zu zerdenken..
Liebe Grüße!
28.11.2013 14:29 • x 1 #21