Hallo,
ich weiß nicht wo ich anfangen soll, weiß nicht mal genau was ich schreiben möchte. Ich will mich einfach nur jemandem mitteilen. Nach 12 Jahren ist meine Beziehung gescheitert. Das an sich ist schon schlimm genug für mich. Dazu kommt noch dieses Gefühl das mein Leben immer so weiter gehen wird. Immer wieder man vom Schicksal eins übergezogen bekommt wenn man sich wieder ein paar Schritte vor gekämpft hat.
Unsere Beziehung war schwer belastet die letzten Jahre. Es gab schon mal eine Trennung was an Weihnachten genau 2 Jahre zurück liegt. Nach ein paar Monaten hat sie wieder Kontakt aufgenommen und ich war so froh darüber und wir fanden wieder zusammen.
Wir haben gemeinsam sehr viel durchgemacht und uns immer wieder aufgebaut um unseren kleinen Traum trotz allem zu erreichen. Eigentlich nur ein schönes gemeinsames Leben ohne großen extra Luxus. Aber halt ein Heim wie wir es uns vorstellten wo wir uns zuhause fühlen.
Ich war selbstständig all die letzten Jahre. Vor 10 Jahren hatte ich mich mit einem Freund zusammen in der IT Branche selbstständig gemacht. Es lief gut, doch nach 2 Jahren brach die Branche zusammen und die Gewinnmargen die ohnehin schon gering waren, sackten weiter nach unten und wir kamen in arge finanzielle Bedrängnis. Dazu kam das ich aus....ja aus Furcht davor allein das Wagnis der Selbstständigkeit einzugehen, dies mit einem Freund zusammen tat der wie sich herausstellte auch nicht sonderlich sorgsam mit unseren Finazen umging. Blauäugig und naiv mit meinen 21 Jahren vertraute ich ihm dahingehend natürlich und kümmerte mich um andere Bereiche. Es war eine größere Firma.
Dann kam es Schlag auf Schlag es wurde so eng das wir pleite waren. Er seilte sich ab aus der Firma und ich versuchte zu retten was ging. Es gelang mir das Rad wieder zum laufen zu bringen, einigermaßen. Doch aufgrund der angeschlagenen Finanzsituation wollte keine Bank uns Mittel zum wirtschaften zur Verfügung stellen was es unmöglich machte genug Umsatz zu erzielen um aus den roten Zahlen zu kommen, obwohl wir Aufträge gehabt hätten.
Mein Vater konnte aus gesundheitlichen Gründen seine Beruf zu der Zeit nicht mehr ausüben und fand auch durch seine Einschränkung keine Alternative. Er wollte mir helfen und gemeinsam versuchten wir wieder einen guten Kurs einzuschlagen.
Das alles hat meine Beziehung damals schon sehr belastet. Meine Freundin war dar für mich und gab mir Kraft. Aber die Sorgen die mich bedrückten, jeden Morgen aufzuwachen und sofort fällt einem der Geldbetrag ein den man die nächsten Tage besorgen musste damit das Geschäft am Laufen blieb, Gedanken über Gedanken die man nie abstellen konnte. Selbst zuhaus nicht. Kann ich die Gehälter bezahlen nächste Woche? Was sollen wir machen wenn wir keinen Ausweg finden?
Wir kämpften und ackerten und das über 3 Jahre hinweg. Doch die Situation in der Branche wurde immer schlimmer und Massenisolvenzen waren die Folge. Wir hatten keinen Puffer wie die anderen Firmen die noch vor unserer Zeit gute Gewinne einfahren konnten. Meine Kraft dafür bezog ich aus meiner Beziehung, ich wollte uns hieraus befreien damit wir das beschauliche Leben führen können das wir uns immer ausgemalt hatten. Dabei vernachlässigte ich meine Freundin. Ich veränderte mich, die Last auf meinen Schultern hatte sich längst auf meine Seele verlagert. Ich verlor den Blick für die wichtigen Dinge neben den beruflichen Sorgen um die ich mich immer kümmerte.
Sie hielt weiter zu mir, doch natürlich nagte das auch alles an ihr. So kam es das sie mich seinerzeit betrogen hatte. Später nochmal und wollte sich sogar trennen. Doch wir rauften uns zusammen und ich verzieh ihr. Ich wusste selbst das ich mit daran schuld war. Ich wusste sie liebte mich die ganze Zeit über. Doch ich war unfähig, wie gelähmt die Erkenntnis darüber als Warnungen zu deuten. Ich wusste es schon aber ich konnte nichts tun. Warum weiß ich ehrlich gesagt bis heute nicht.
2006 war das Firmenende dann unabwendbar. Wir mussten schließen und alle Mitarbeiter entlassen. Für meine Familie bedeutete dies, das mein Vater alles restliche Hab und Gut verlor das er besaß. Unser Familienhaus das er als Sicherheit die letzten Jahre eingesetzt hatte. Es ging ihm gesundheitlich schlecht und seelisch da er durch die Insolvenz seine Eigenständigkeit verlor. Durch die Schufaeinträge, e.V. usw. Gerade für ihn der darin ähnlich ist wie ich war das sehr schlimm. Er war es gewohnt immer alles allein hinzubekommen. Das ging nun nicht mehr.
Ich war auch fertig. Doch wir schafften es noch unser Haus zu retten indem wir alle zusammenhielten und meine Schwester die auch dort wohnte mit ihrer Familie wurde mit ihrem Mann die neuen Besitzer und das was jede Partei als Miete zahlte reichte um das Haus zu halten. Es gab Perspektive, zumindest war ich die Sorge dahingehend um meine Familie los. Denn in den letzten Monaten vor dem totalen Ende wusste ich, das wir alles verlieren würden wenn es sich nicht bald bessern würde in der Branche damit auch Banken wieder Aufträge finanzieren würden.
Ich trug auch eine Menge Schulden aus dem Debakel. Da ich eine Insolvenz vermeiden wollte, versuchte ich mit den Gläubigern einig zu werden. Mir Luft verschaffen daraus nun auch noch einen Ausweg zu finden. Meine Freundin war für mich da in dieser Zeit, trotz das es auch für sie immer sehr schwer war damit klar zukommen das ich so wenig sehe wie es ihr geht, das ich mich nicht öffnete und über all meine Sorgen redete. Doch ich wollte sie einfach nicht auch noch mehr damit belasten als sie ohnehin mitbekam. Ich wusste was dies alles bei mir bewirkte und sie war es schließlich der mich jeden Tag neuen elan schöpfen lies weiter zu machen.
Ich habe mich total umorientiert und durch einen glücklichen Zufall bin ich auf eine ganz gute Geschäftsidee gestoßen die ich von zuhaus machen konnte und die kein großes Startkapital oder Ausstattung benötigte. Es lief gut.
Doch wie immer bisher im Leben, was ich einfach nicht verstehen kann, trifft mich ein Knüpel nach dem anderen. Ich kämpfte mich auf der einen Seite frei und sagte mir gerade super das wäre geschafft, da dauert es nicht lange und ein anderer will plötzlich sein Geld sehen und macht Druck ohne Ende. Man rennt von einer Rechnung zur anderen.
Das Wissen das man eigentlich super zurecht kommen würde wenn einem die Gläubiger zumindest genug Luft lassen lies mich immer wieder nicht resignieren. Doch das über all die Jahre hinweg zerrte extrem an mir und ...... ich weiß nicht meiner Seele evtl. ich kann es nicht besser beschreiben. Ich war leer, komplett antriebslos. Entsprechend mühsam kam ich nur voran.
Dann kam 2007 diese Eingang erwähnte Trennung, weil sie es auch nicht mehr konnte sich immer an dem Gedanken festzuhalten nur noch das, und das und dann haben wir es geschafft. Und plötzlich kommt wieder etwas dazu das einen einige Schritte zurück wirft. Dazu kam mein Verhalten das sie verletzte und die Verlockung eines Anderen der sich eben um sie bemühte und nicht wie ich teilweise müde .... ja ignorierte.
Was unsere Beziehung neben den ganzen beruflichen Sorgen belastete, war unsere Wohnsituation. 3 Familienhaus, aber trotzdem hatte man nie wirklich seine Ruhe. Es war ja kein Problem das jederzeit ein Familienmitglied vorbei schaute. Dazu musste man nur die Treppe hoch gehen.
Wir wussten das wir wegziehen sollten so schnell es geht. Das würde uns sehr gut tun. eigentlich war der Gedanke der beste erst wieder zusammen zu ziehen, wenn wir dies woanders tun könnten. Doch da wo sie untergekommen war, naja das konnte man nicht Wohnung nennen. So kam sie auch recht bald wieder zurück. Wir wussten das wir noch einige Steine vor uns hatten, die mein Verschulden im Grunde aus der früheren Firmensache waren. Aber es gab wieder ein Licht am ende des Tunnels das alles nun auch noch zu schaffen.
Mein Gott wir waren zu dem Zeitpunkt 9 Jahren zusammen (Trennung mal nicht gerechnet) und hatten die letzten 4-5 Jahren viel gemeistert und auch jeder dadurch auf andere art gelitten. So viel Rückschläge gab es in all den Jahren das die paar Dinge die noch zu klären waren um frei zu sein, mehr als möglich erschienen. Doch es brauchte Zeit. Mehr Zeit als evtl. nötig da ich wie in einem BurnOut nicht immer die Kraft wie früher fand mich durch nichts resignieren zu lassen und immer nach einem Ausweg zu suchen. War schon immer meine Stärke.
Freunde, war auch ein Problem. Die gemeinsamen Freunde die wir hatten, brachen alle im Laufe der Jahre weg. Teilweise weil sie auch ehemalige Mitarbeiter waren, oder eben nicht die Art Freunde die auch in schweren Zeiten für einen da sind und so verliert man sich aus den Augen. Ihre Mädels blieben ihr da die von alle dem nie viel mitbekamen. Ich jedoch hatte am Ende niemanden mehr den ich als Freund bezeichnen würde.
Das machte auch mir zu schaffen, doch es war nicht schlimm. Ich hatte fast alles verloren im Leben und kam nun doch unserem Ziel wieder näher. Der Raum in dem ich stand war zwar leer, alles was man besessen hatte war weg. Die Menschen die diesen Raum unser bisheriges Leben über füllten waren gegangen, doch ich spürte das sie hinter mir stand. Das sorgte dafür das ich damit gut klar kam. Wir würden bald einen neuen Raum beziehen, ein neues Leben sozusagen beginnen, unser Leben. Dann würden wir woanders neu beginnen und unseren Raum mit neuen Freunden füllen, da endlich wieder Zeit da war und auch die Last von einem genommen wäre.
Es lieft bis letztes Jahr soweit gut. Es kam typischerweise immer wieder ein Stein dazu sobald man einen anderen weg gequält hatte, aber es lief. Wir verstanden uns anfangs wieder super. Gestritten haben wir eh sehr selten in unserer Beziehung. Das kann man wahrscheinlich ohne zu übertreiben an einer Hand abzählen wie oft wir uns in den 12 Jahren gestritten hatten. Aber wir entfernten uns wieder. Ihr ging auch langsam die Kraft aus sich selbst immer wieder aufzumuntern, wenn ich nicht tat oder mitbekam. Was nicht selten passierte das ich zu beschäftigt war um das zu sehen.
Anfang diesen Jahres lief es kurzzeitig wieder besser einige Monate und wir planten ab und an schon mal. Ende Juli ergab sich dann sogar eine Möglichkeit sich nun endlich auch den restlichen Fesseln und alten Belastungen soweit zu befreien das ich von dem guten neuen Verdienst den ich eigentlich hatte nicht mehr so viel abzwacken musste und endlich ein Ende von all dem schei. in aussicht war. Als ich ihr das sagte, weinte sie vor Freude und fragte mich dann ob wirklich kein Knüppel mehr dazwischen kommen könnte jetzt und ich war so froh das verneinen zu können. Nur noch ein paar Wochen und es wäre endlich geschafft. Erstmals schöpfte ich wieder aus dieser inneren Kraftquelle die in mir seit Jahren versiegt war. Doch ich übersah die Warnzeichen, bzw. ich verstand sie falsch. Die Distanz zwischen uns war schon wieder so groß geworden das einfache Berührungen zur Seltenheit wurden. Wir redeten darüber wie oftmals zuvor auch, doch wir verstanden scheinbar einander nicht. In den Gesprächen machte sie mir klar das es so nicht weiter gehen könnte zwischen uns. Immer zu hören wir müssen das noch schaffen und das und dann haben wir es bald geschafft....... plus mein Verhalten dazu all die Jahre kam auch immer wieder auf den Tisch und wurde mit der aktuellen Situation verglichen. Was ich verstehen kann aber ihr auch zu erklären versuchte das es gar nicht so ist.
Genau heute wollten wir eigentlich in den Urlaub fahren. Unseren ersten richtigen Urlaub seit vielen Jahren, frei von Sorgen. Um wieder zueinander zu finden. Wir mögen beide die Gegend um die Nordsee und wollten dort hinfahren und endlich mal die Seele baumeln lassen.
Ich machte mir natürlich auch Gedanken über unsere Gespräche war sauer auf mich selbst weil ich doch wusste was ihr am meisten zu schaffen machte und trotzdem wie unfähig war was zu tun. Sie machte es mir aber nicht leicht. Nun weiß ich das sie uns innerlich zu der Zeit bereits abgeschrieben hatte. Ich versuchte durch Kleinigkeiten wieder ihr näher zu kommen, doch sie blockte bewusst oder wohl eher unbewusst. Es war verdammt schwer, doch ich sagte mir wir schaffen es. Ich wusste von ihr das sie selbst viel Hoffnung in unseren Urlaub legte, wie ich auch. Evtl. etwas naiv aber es reichte immer bisher aus uns klar zu machen das wir uns liebten um einen Weg zu finden mit all den Belastungen umzugehen und einander noch festzuhalten.
Ich dachte viel darüber nach während ich parallel versuchte die finanziellen Dinge zu klären. Viel Zeit ging dafür drauf zu viel Zeit. Naja sie selbst machte es allerdings auch nicht leichter, sie kam fast jeden Abend erst später als normal nach hause. War viel bei ihren Freundinnen wenn sie mal frei hatte. So hatte auch nicht ich immer Zeit wenn sie mal da war. Oder wollte dann vielleicht auch nicht aus dummen verletzten Gefühlen.
Ich erinnerte mich wieder an unser Zusammenraufen vor 2 Jahren als wie wieder zusammenzogen und unsere gemeinsame Feststellung das wir zusehen sollten von hier weg zu kommen. Ich rechnete und machte, klärte meine finanzdinge ab und konnte absehen das es Ende des Jahres endlich soweit sein würde das wir tun könnten was wir wollten, wir konnten weg ziehen und neu anfangen. Endlich!
Ich suchte Wohnungen an der Nordsee raus, mit der ich sie im Urlaub überraschen wollte. Wir hatten früher schon immer mal geschaut was uns gefallen würde und wo. Es waren einige wunderbare Wohnungen dabei. Mit Dachterasse wie sie es sich wünschte, ruhige Lage aber auch wo wir was erleben konnten, was viel zu kurz kam all die Jahre und größtenteils mein Verschulden war.
Ich wollte ihr dann erzählen das wir es endlich geschafft hatten und vorschlagen Anfang des Jahres hier oder irgendwo anders eine Wohnung zu beziehen für ein Jahr, um zu sehen das wir wieder zueinander finden nun wo wir endlich die Möglichkeiten haben die wir all die Jahre zurück stecken mussten. In dem Jahr könnten wir uns dann auch was dauerhaftes suchen, wobei die Wohnungen die in Frage kamen auch unseren Geschmack trafen. Wenn alles gut gelaufen wäre, wollte ich ihr Weihnachten einen Schlüssel schenken. Als kleine symbolische Geste, das wäre ein größeres Geschenk als alles was ich kaufen könnte. Denn es sagte aus, unser Leben beginnt nun endlich.
Verbinden wollte ich das mit der Frage die ich mir selbst im Bezug auf sie schon längst beantwortet hatte, doch wollte sie mich auch heiraten? Ich wollte im gleichen Atemzug ergänzen das sie mir nicht antworten müsse, die letzten Jahre und Monate waren schwer genug wir kümmern uns nun erstmal um uns selbst. aber ich musste einfach los werden was ich ihr all die Jahre nicht immer so zeigen konnte wie ich es selbst gewollt habe. Sie soll nur wissen das ich sie so sehr liebe und ihr so dankbar bin für alles das ich mein Leben nur mit ihr verbringen will und eine antwort auf meine Frage ob sie meine Frau werden wolle, sollte sie mir Weihnachten darauf antworten wenn dieses 1 Jahr vorbei war.
Doch es kam ganz anders. Statt nun an der Nordsee zu sein und das herbstliche Wetter zu genießen das wir mehr lieben wie den Sommer, ist es aus und vorbei. Sie ist weg!
Letzten Montag hat sie die Beziehung beendet. Sie konnte einfach nicht mehr und glaubte irgendwie nicht mehr daran das sich alles ändern würde. Ich verstand die Welt nicht mehr. Sicher ich spürte selbst die letzten wochen das wir wieder extreme Probleme hatten, wegen all dem Druck aber wir redeten 2-3x darüber in der Zeit und zuletzt vor 2 Wochen in denen wir uns selbst noch mal gesagt haben das wir das nun bald geschafft haben. Und das wir es doch ohne arrogant zu sein, endlich mal verdient hätten das wir glücklich werden können.
Inzwischen weiß ich das da auch bereits jemand anderes ist, der ihr wohl mehr die Sicherheit bietet dort zu finden was sie suchte. Ich ahnte es die letzten Tage schon, gestern in einem Gespräch in dem wir klärten wie wir die förmlichen Dinge klären fragte ich sie und sie bestätigte es mir.
Ich erzählte ihr von meinen Gedanken die letzten wochen die ich mir gemacht hatte aufgrund unserer Gespräche und von meinem Vorhaben im Urlaub. Ich sagte ihr das ich das nicht tat um sie umzustimmen denn sie war mehr als deutlich und konsequent dahingehdend. Ich wollte ihr so noch mal versuchen zu zeigen das es mir nicht egal war wie es ihr geht, wie es unserer Beziehung geht und das sie mir das Wichtigste war.
Als sie mich fragte Ende Juli als ich ihr mitteilte das wir nun sogar eher als gedacht nun bald frei sind und sie fragte ob nicht noch ein Knüppel kommen könne, war ich so glücklich zu sagen, keiner. Doch ich habe wohl gelogen damals. Es kam wieder einer, ich hab es kaputt gemacht obwohl ich es nicht wollte. Mit meiner Blindheit und wieder zurückziehen wenn sie vorsichtige Versuche blockte, statt ihr mehr zu zeigen was ich fühlte wie mir das weh tat. Das wollte sie im Grunde nur oder hätte gereicht. Stattdessen hatte ich versucht so schnell wie es geht nun das Ende auch endlich in aussicht zu stellen und vertraute naviv darauf das sie auch noch durchhielt.
Nun weiß ich nicht mehr weiter. Ich bin jetzt total am Ende. Ich hab keinen Elan mehr die letzten Schritte allein zu gehen obwohl ich weiß was ich zu tun habe um mir meine anderen Sorgen vom Hals zu schaffen, tu ich nichts. Ich will, aber kann nicht. Ich weiß nicht wofür? Für mich? Das ist eigentlich schon bedeutungslos.
Ich bin ihr gar nicht mal böse, kann sie ja verstehen im Grunde. Ich bin stinksauer, aber auch nicht auf sie. Sicher auf mich, aber auch auf irgendwas das ich nicht benennen kann. Ich nenne es mal Schicksal. Es heißt ja die Natur hat für alles ein Gleichgewicht. So ist es wohl auch bei den Menschen und dem glücklich sein. Es gibt viele Menschen die zufrieden sind mit ihrem Leben. Das sind wohl die meisten. Viele können sagen sie sind glücklich und ein paar wenige bekommen so viel Glück in die Wiege gelegt das es für 10 Menschen reichen würde. Und als Ausgleich gibt es dann die Unglücklichen. Und auch da ein paar Extreme die eben einiges mehr kompensieren müssen.
So komme ich mir vor. Es waren wirklich immer harte Schläge all die Jahre und einzig die Kraft die wir uns gaben lies uns das Stück für Stück bewaltigen trotz Rückschläge. Mir kam es immer so vor als würde der Schicksalsweber sich einen spaß mit mir machen. Mich zu boden bringen, mir einen Strohalm reichen und wieder zu Fall bringen. Und das immer und immer wieder.
Nun, wo diese typischen Knüppel fast alle ausgeräumt waren, reicht es nicht, nein nun bekommt man das alles genommen für was man gekämpft hat und damit es noch richtig spaßig ist, zu einem Zeitpunkt wo die Qual von gut 6 Jahren fast vorbei ist. Mal sehn wie er nun damit klar kommt.^^
Ich komme damit gar nicht klar. Seit einer Woche mache ich nichts. Starre vor mich hin und versinke in Selbstmitleid. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich stelle jeden Tag fest das ich viel mehr verloren habe als meine Liebe. Mein ganzes Leben ist weg. Denn es bestand zuletzt nur noch aus ihr und dem Daraufhinarbeiten das es endlich beginnt wie wir es uns wünschten. Mir wird nun bewusst das sie allein mir eine Menge Kraft gegeben hat, neben der Kraft weiter zu machen. Sie hat mir geholfen mit all den Verlusten der letzten Jahre klar zu kommen. Denn was mich all die Jahre nicht so sehr belastete stürzt gerade zusätzlich auf mich ein.
Ich habe keine Freunde mehr, niemanden mit dem ich reden könnte. Den ich bitten könnte für ein paar Stunden die Einsamkeit aus diesen Räumen hier zu nehmen. Ich habe meine Liebe verloren, sogar schon an einen anderen, quäle mich mit den Gedanken wie sie gerade lachen und zärtlich zueinander sind, sehe das es sich nicht mehr ändern wird, das ich sie wirklich verloren habe. Und ich versteh es alles nicht, warum jetzt? Gerade jetzt das ist wieder typisch für mein Leben die letzten Jahren.
Und ich will nicht mehr, weil ich nicht weiß wofür. Wirklich niemanden mehr zu haben und das zu realisieren wenn der letzte Mensch den man verloren hat auch noch der bedeutungsvollste in seinem Leben bisher war, ist furchtbar. Es reißt einen dermaßen runter das die Nächte endlos werden und die Tage aus einem Marthon von heulen und kläglichen Ablenkungsversuchen. Und ich finde keinen Ausweg. Die Wege sehe ich schon, ich hab auch geplant, es gibt manchmal Stunden da gelingt es mir darin was positives zu sehen, eine chance des Neuanfangs. Ich weiß auch in welche Richtung ich dazu gehen müsste und was ich zu tun habe, aber ich bleibe sitzen.
Gruß
Oli
ich weiß nicht wo ich anfangen soll, weiß nicht mal genau was ich schreiben möchte. Ich will mich einfach nur jemandem mitteilen. Nach 12 Jahren ist meine Beziehung gescheitert. Das an sich ist schon schlimm genug für mich. Dazu kommt noch dieses Gefühl das mein Leben immer so weiter gehen wird. Immer wieder man vom Schicksal eins übergezogen bekommt wenn man sich wieder ein paar Schritte vor gekämpft hat.
Unsere Beziehung war schwer belastet die letzten Jahre. Es gab schon mal eine Trennung was an Weihnachten genau 2 Jahre zurück liegt. Nach ein paar Monaten hat sie wieder Kontakt aufgenommen und ich war so froh darüber und wir fanden wieder zusammen.
Wir haben gemeinsam sehr viel durchgemacht und uns immer wieder aufgebaut um unseren kleinen Traum trotz allem zu erreichen. Eigentlich nur ein schönes gemeinsames Leben ohne großen extra Luxus. Aber halt ein Heim wie wir es uns vorstellten wo wir uns zuhause fühlen.
Ich war selbstständig all die letzten Jahre. Vor 10 Jahren hatte ich mich mit einem Freund zusammen in der IT Branche selbstständig gemacht. Es lief gut, doch nach 2 Jahren brach die Branche zusammen und die Gewinnmargen die ohnehin schon gering waren, sackten weiter nach unten und wir kamen in arge finanzielle Bedrängnis. Dazu kam das ich aus....ja aus Furcht davor allein das Wagnis der Selbstständigkeit einzugehen, dies mit einem Freund zusammen tat der wie sich herausstellte auch nicht sonderlich sorgsam mit unseren Finazen umging. Blauäugig und naiv mit meinen 21 Jahren vertraute ich ihm dahingehend natürlich und kümmerte mich um andere Bereiche. Es war eine größere Firma.
Dann kam es Schlag auf Schlag es wurde so eng das wir pleite waren. Er seilte sich ab aus der Firma und ich versuchte zu retten was ging. Es gelang mir das Rad wieder zum laufen zu bringen, einigermaßen. Doch aufgrund der angeschlagenen Finanzsituation wollte keine Bank uns Mittel zum wirtschaften zur Verfügung stellen was es unmöglich machte genug Umsatz zu erzielen um aus den roten Zahlen zu kommen, obwohl wir Aufträge gehabt hätten.
Mein Vater konnte aus gesundheitlichen Gründen seine Beruf zu der Zeit nicht mehr ausüben und fand auch durch seine Einschränkung keine Alternative. Er wollte mir helfen und gemeinsam versuchten wir wieder einen guten Kurs einzuschlagen.
Das alles hat meine Beziehung damals schon sehr belastet. Meine Freundin war dar für mich und gab mir Kraft. Aber die Sorgen die mich bedrückten, jeden Morgen aufzuwachen und sofort fällt einem der Geldbetrag ein den man die nächsten Tage besorgen musste damit das Geschäft am Laufen blieb, Gedanken über Gedanken die man nie abstellen konnte. Selbst zuhaus nicht. Kann ich die Gehälter bezahlen nächste Woche? Was sollen wir machen wenn wir keinen Ausweg finden?
Wir kämpften und ackerten und das über 3 Jahre hinweg. Doch die Situation in der Branche wurde immer schlimmer und Massenisolvenzen waren die Folge. Wir hatten keinen Puffer wie die anderen Firmen die noch vor unserer Zeit gute Gewinne einfahren konnten. Meine Kraft dafür bezog ich aus meiner Beziehung, ich wollte uns hieraus befreien damit wir das beschauliche Leben führen können das wir uns immer ausgemalt hatten. Dabei vernachlässigte ich meine Freundin. Ich veränderte mich, die Last auf meinen Schultern hatte sich längst auf meine Seele verlagert. Ich verlor den Blick für die wichtigen Dinge neben den beruflichen Sorgen um die ich mich immer kümmerte.
Sie hielt weiter zu mir, doch natürlich nagte das auch alles an ihr. So kam es das sie mich seinerzeit betrogen hatte. Später nochmal und wollte sich sogar trennen. Doch wir rauften uns zusammen und ich verzieh ihr. Ich wusste selbst das ich mit daran schuld war. Ich wusste sie liebte mich die ganze Zeit über. Doch ich war unfähig, wie gelähmt die Erkenntnis darüber als Warnungen zu deuten. Ich wusste es schon aber ich konnte nichts tun. Warum weiß ich ehrlich gesagt bis heute nicht.
2006 war das Firmenende dann unabwendbar. Wir mussten schließen und alle Mitarbeiter entlassen. Für meine Familie bedeutete dies, das mein Vater alles restliche Hab und Gut verlor das er besaß. Unser Familienhaus das er als Sicherheit die letzten Jahre eingesetzt hatte. Es ging ihm gesundheitlich schlecht und seelisch da er durch die Insolvenz seine Eigenständigkeit verlor. Durch die Schufaeinträge, e.V. usw. Gerade für ihn der darin ähnlich ist wie ich war das sehr schlimm. Er war es gewohnt immer alles allein hinzubekommen. Das ging nun nicht mehr.
Ich war auch fertig. Doch wir schafften es noch unser Haus zu retten indem wir alle zusammenhielten und meine Schwester die auch dort wohnte mit ihrer Familie wurde mit ihrem Mann die neuen Besitzer und das was jede Partei als Miete zahlte reichte um das Haus zu halten. Es gab Perspektive, zumindest war ich die Sorge dahingehend um meine Familie los. Denn in den letzten Monaten vor dem totalen Ende wusste ich, das wir alles verlieren würden wenn es sich nicht bald bessern würde in der Branche damit auch Banken wieder Aufträge finanzieren würden.
Ich trug auch eine Menge Schulden aus dem Debakel. Da ich eine Insolvenz vermeiden wollte, versuchte ich mit den Gläubigern einig zu werden. Mir Luft verschaffen daraus nun auch noch einen Ausweg zu finden. Meine Freundin war für mich da in dieser Zeit, trotz das es auch für sie immer sehr schwer war damit klar zukommen das ich so wenig sehe wie es ihr geht, das ich mich nicht öffnete und über all meine Sorgen redete. Doch ich wollte sie einfach nicht auch noch mehr damit belasten als sie ohnehin mitbekam. Ich wusste was dies alles bei mir bewirkte und sie war es schließlich der mich jeden Tag neuen elan schöpfen lies weiter zu machen.
Ich habe mich total umorientiert und durch einen glücklichen Zufall bin ich auf eine ganz gute Geschäftsidee gestoßen die ich von zuhaus machen konnte und die kein großes Startkapital oder Ausstattung benötigte. Es lief gut.
Doch wie immer bisher im Leben, was ich einfach nicht verstehen kann, trifft mich ein Knüpel nach dem anderen. Ich kämpfte mich auf der einen Seite frei und sagte mir gerade super das wäre geschafft, da dauert es nicht lange und ein anderer will plötzlich sein Geld sehen und macht Druck ohne Ende. Man rennt von einer Rechnung zur anderen.
Das Wissen das man eigentlich super zurecht kommen würde wenn einem die Gläubiger zumindest genug Luft lassen lies mich immer wieder nicht resignieren. Doch das über all die Jahre hinweg zerrte extrem an mir und ...... ich weiß nicht meiner Seele evtl. ich kann es nicht besser beschreiben. Ich war leer, komplett antriebslos. Entsprechend mühsam kam ich nur voran.
Dann kam 2007 diese Eingang erwähnte Trennung, weil sie es auch nicht mehr konnte sich immer an dem Gedanken festzuhalten nur noch das, und das und dann haben wir es geschafft. Und plötzlich kommt wieder etwas dazu das einen einige Schritte zurück wirft. Dazu kam mein Verhalten das sie verletzte und die Verlockung eines Anderen der sich eben um sie bemühte und nicht wie ich teilweise müde .... ja ignorierte.
Was unsere Beziehung neben den ganzen beruflichen Sorgen belastete, war unsere Wohnsituation. 3 Familienhaus, aber trotzdem hatte man nie wirklich seine Ruhe. Es war ja kein Problem das jederzeit ein Familienmitglied vorbei schaute. Dazu musste man nur die Treppe hoch gehen.
Wir wussten das wir wegziehen sollten so schnell es geht. Das würde uns sehr gut tun. eigentlich war der Gedanke der beste erst wieder zusammen zu ziehen, wenn wir dies woanders tun könnten. Doch da wo sie untergekommen war, naja das konnte man nicht Wohnung nennen. So kam sie auch recht bald wieder zurück. Wir wussten das wir noch einige Steine vor uns hatten, die mein Verschulden im Grunde aus der früheren Firmensache waren. Aber es gab wieder ein Licht am ende des Tunnels das alles nun auch noch zu schaffen.
Mein Gott wir waren zu dem Zeitpunkt 9 Jahren zusammen (Trennung mal nicht gerechnet) und hatten die letzten 4-5 Jahren viel gemeistert und auch jeder dadurch auf andere art gelitten. So viel Rückschläge gab es in all den Jahren das die paar Dinge die noch zu klären waren um frei zu sein, mehr als möglich erschienen. Doch es brauchte Zeit. Mehr Zeit als evtl. nötig da ich wie in einem BurnOut nicht immer die Kraft wie früher fand mich durch nichts resignieren zu lassen und immer nach einem Ausweg zu suchen. War schon immer meine Stärke.
Freunde, war auch ein Problem. Die gemeinsamen Freunde die wir hatten, brachen alle im Laufe der Jahre weg. Teilweise weil sie auch ehemalige Mitarbeiter waren, oder eben nicht die Art Freunde die auch in schweren Zeiten für einen da sind und so verliert man sich aus den Augen. Ihre Mädels blieben ihr da die von alle dem nie viel mitbekamen. Ich jedoch hatte am Ende niemanden mehr den ich als Freund bezeichnen würde.
Das machte auch mir zu schaffen, doch es war nicht schlimm. Ich hatte fast alles verloren im Leben und kam nun doch unserem Ziel wieder näher. Der Raum in dem ich stand war zwar leer, alles was man besessen hatte war weg. Die Menschen die diesen Raum unser bisheriges Leben über füllten waren gegangen, doch ich spürte das sie hinter mir stand. Das sorgte dafür das ich damit gut klar kam. Wir würden bald einen neuen Raum beziehen, ein neues Leben sozusagen beginnen, unser Leben. Dann würden wir woanders neu beginnen und unseren Raum mit neuen Freunden füllen, da endlich wieder Zeit da war und auch die Last von einem genommen wäre.
Es lieft bis letztes Jahr soweit gut. Es kam typischerweise immer wieder ein Stein dazu sobald man einen anderen weg gequält hatte, aber es lief. Wir verstanden uns anfangs wieder super. Gestritten haben wir eh sehr selten in unserer Beziehung. Das kann man wahrscheinlich ohne zu übertreiben an einer Hand abzählen wie oft wir uns in den 12 Jahren gestritten hatten. Aber wir entfernten uns wieder. Ihr ging auch langsam die Kraft aus sich selbst immer wieder aufzumuntern, wenn ich nicht tat oder mitbekam. Was nicht selten passierte das ich zu beschäftigt war um das zu sehen.
Anfang diesen Jahres lief es kurzzeitig wieder besser einige Monate und wir planten ab und an schon mal. Ende Juli ergab sich dann sogar eine Möglichkeit sich nun endlich auch den restlichen Fesseln und alten Belastungen soweit zu befreien das ich von dem guten neuen Verdienst den ich eigentlich hatte nicht mehr so viel abzwacken musste und endlich ein Ende von all dem schei. in aussicht war. Als ich ihr das sagte, weinte sie vor Freude und fragte mich dann ob wirklich kein Knüppel mehr dazwischen kommen könnte jetzt und ich war so froh das verneinen zu können. Nur noch ein paar Wochen und es wäre endlich geschafft. Erstmals schöpfte ich wieder aus dieser inneren Kraftquelle die in mir seit Jahren versiegt war. Doch ich übersah die Warnzeichen, bzw. ich verstand sie falsch. Die Distanz zwischen uns war schon wieder so groß geworden das einfache Berührungen zur Seltenheit wurden. Wir redeten darüber wie oftmals zuvor auch, doch wir verstanden scheinbar einander nicht. In den Gesprächen machte sie mir klar das es so nicht weiter gehen könnte zwischen uns. Immer zu hören wir müssen das noch schaffen und das und dann haben wir es bald geschafft....... plus mein Verhalten dazu all die Jahre kam auch immer wieder auf den Tisch und wurde mit der aktuellen Situation verglichen. Was ich verstehen kann aber ihr auch zu erklären versuchte das es gar nicht so ist.
Genau heute wollten wir eigentlich in den Urlaub fahren. Unseren ersten richtigen Urlaub seit vielen Jahren, frei von Sorgen. Um wieder zueinander zu finden. Wir mögen beide die Gegend um die Nordsee und wollten dort hinfahren und endlich mal die Seele baumeln lassen.
Ich machte mir natürlich auch Gedanken über unsere Gespräche war sauer auf mich selbst weil ich doch wusste was ihr am meisten zu schaffen machte und trotzdem wie unfähig war was zu tun. Sie machte es mir aber nicht leicht. Nun weiß ich das sie uns innerlich zu der Zeit bereits abgeschrieben hatte. Ich versuchte durch Kleinigkeiten wieder ihr näher zu kommen, doch sie blockte bewusst oder wohl eher unbewusst. Es war verdammt schwer, doch ich sagte mir wir schaffen es. Ich wusste von ihr das sie selbst viel Hoffnung in unseren Urlaub legte, wie ich auch. Evtl. etwas naiv aber es reichte immer bisher aus uns klar zu machen das wir uns liebten um einen Weg zu finden mit all den Belastungen umzugehen und einander noch festzuhalten.
Ich dachte viel darüber nach während ich parallel versuchte die finanziellen Dinge zu klären. Viel Zeit ging dafür drauf zu viel Zeit. Naja sie selbst machte es allerdings auch nicht leichter, sie kam fast jeden Abend erst später als normal nach hause. War viel bei ihren Freundinnen wenn sie mal frei hatte. So hatte auch nicht ich immer Zeit wenn sie mal da war. Oder wollte dann vielleicht auch nicht aus dummen verletzten Gefühlen.
Ich erinnerte mich wieder an unser Zusammenraufen vor 2 Jahren als wie wieder zusammenzogen und unsere gemeinsame Feststellung das wir zusehen sollten von hier weg zu kommen. Ich rechnete und machte, klärte meine finanzdinge ab und konnte absehen das es Ende des Jahres endlich soweit sein würde das wir tun könnten was wir wollten, wir konnten weg ziehen und neu anfangen. Endlich!
Ich suchte Wohnungen an der Nordsee raus, mit der ich sie im Urlaub überraschen wollte. Wir hatten früher schon immer mal geschaut was uns gefallen würde und wo. Es waren einige wunderbare Wohnungen dabei. Mit Dachterasse wie sie es sich wünschte, ruhige Lage aber auch wo wir was erleben konnten, was viel zu kurz kam all die Jahre und größtenteils mein Verschulden war.
Ich wollte ihr dann erzählen das wir es endlich geschafft hatten und vorschlagen Anfang des Jahres hier oder irgendwo anders eine Wohnung zu beziehen für ein Jahr, um zu sehen das wir wieder zueinander finden nun wo wir endlich die Möglichkeiten haben die wir all die Jahre zurück stecken mussten. In dem Jahr könnten wir uns dann auch was dauerhaftes suchen, wobei die Wohnungen die in Frage kamen auch unseren Geschmack trafen. Wenn alles gut gelaufen wäre, wollte ich ihr Weihnachten einen Schlüssel schenken. Als kleine symbolische Geste, das wäre ein größeres Geschenk als alles was ich kaufen könnte. Denn es sagte aus, unser Leben beginnt nun endlich.
Verbinden wollte ich das mit der Frage die ich mir selbst im Bezug auf sie schon längst beantwortet hatte, doch wollte sie mich auch heiraten? Ich wollte im gleichen Atemzug ergänzen das sie mir nicht antworten müsse, die letzten Jahre und Monate waren schwer genug wir kümmern uns nun erstmal um uns selbst. aber ich musste einfach los werden was ich ihr all die Jahre nicht immer so zeigen konnte wie ich es selbst gewollt habe. Sie soll nur wissen das ich sie so sehr liebe und ihr so dankbar bin für alles das ich mein Leben nur mit ihr verbringen will und eine antwort auf meine Frage ob sie meine Frau werden wolle, sollte sie mir Weihnachten darauf antworten wenn dieses 1 Jahr vorbei war.
Doch es kam ganz anders. Statt nun an der Nordsee zu sein und das herbstliche Wetter zu genießen das wir mehr lieben wie den Sommer, ist es aus und vorbei. Sie ist weg!
Letzten Montag hat sie die Beziehung beendet. Sie konnte einfach nicht mehr und glaubte irgendwie nicht mehr daran das sich alles ändern würde. Ich verstand die Welt nicht mehr. Sicher ich spürte selbst die letzten wochen das wir wieder extreme Probleme hatten, wegen all dem Druck aber wir redeten 2-3x darüber in der Zeit und zuletzt vor 2 Wochen in denen wir uns selbst noch mal gesagt haben das wir das nun bald geschafft haben. Und das wir es doch ohne arrogant zu sein, endlich mal verdient hätten das wir glücklich werden können.
Inzwischen weiß ich das da auch bereits jemand anderes ist, der ihr wohl mehr die Sicherheit bietet dort zu finden was sie suchte. Ich ahnte es die letzten Tage schon, gestern in einem Gespräch in dem wir klärten wie wir die förmlichen Dinge klären fragte ich sie und sie bestätigte es mir.
Ich erzählte ihr von meinen Gedanken die letzten wochen die ich mir gemacht hatte aufgrund unserer Gespräche und von meinem Vorhaben im Urlaub. Ich sagte ihr das ich das nicht tat um sie umzustimmen denn sie war mehr als deutlich und konsequent dahingehdend. Ich wollte ihr so noch mal versuchen zu zeigen das es mir nicht egal war wie es ihr geht, wie es unserer Beziehung geht und das sie mir das Wichtigste war.
Als sie mich fragte Ende Juli als ich ihr mitteilte das wir nun sogar eher als gedacht nun bald frei sind und sie fragte ob nicht noch ein Knüppel kommen könne, war ich so glücklich zu sagen, keiner. Doch ich habe wohl gelogen damals. Es kam wieder einer, ich hab es kaputt gemacht obwohl ich es nicht wollte. Mit meiner Blindheit und wieder zurückziehen wenn sie vorsichtige Versuche blockte, statt ihr mehr zu zeigen was ich fühlte wie mir das weh tat. Das wollte sie im Grunde nur oder hätte gereicht. Stattdessen hatte ich versucht so schnell wie es geht nun das Ende auch endlich in aussicht zu stellen und vertraute naviv darauf das sie auch noch durchhielt.
Nun weiß ich nicht mehr weiter. Ich bin jetzt total am Ende. Ich hab keinen Elan mehr die letzten Schritte allein zu gehen obwohl ich weiß was ich zu tun habe um mir meine anderen Sorgen vom Hals zu schaffen, tu ich nichts. Ich will, aber kann nicht. Ich weiß nicht wofür? Für mich? Das ist eigentlich schon bedeutungslos.
Ich bin ihr gar nicht mal böse, kann sie ja verstehen im Grunde. Ich bin stinksauer, aber auch nicht auf sie. Sicher auf mich, aber auch auf irgendwas das ich nicht benennen kann. Ich nenne es mal Schicksal. Es heißt ja die Natur hat für alles ein Gleichgewicht. So ist es wohl auch bei den Menschen und dem glücklich sein. Es gibt viele Menschen die zufrieden sind mit ihrem Leben. Das sind wohl die meisten. Viele können sagen sie sind glücklich und ein paar wenige bekommen so viel Glück in die Wiege gelegt das es für 10 Menschen reichen würde. Und als Ausgleich gibt es dann die Unglücklichen. Und auch da ein paar Extreme die eben einiges mehr kompensieren müssen.
So komme ich mir vor. Es waren wirklich immer harte Schläge all die Jahre und einzig die Kraft die wir uns gaben lies uns das Stück für Stück bewaltigen trotz Rückschläge. Mir kam es immer so vor als würde der Schicksalsweber sich einen spaß mit mir machen. Mich zu boden bringen, mir einen Strohalm reichen und wieder zu Fall bringen. Und das immer und immer wieder.
Nun, wo diese typischen Knüppel fast alle ausgeräumt waren, reicht es nicht, nein nun bekommt man das alles genommen für was man gekämpft hat und damit es noch richtig spaßig ist, zu einem Zeitpunkt wo die Qual von gut 6 Jahren fast vorbei ist. Mal sehn wie er nun damit klar kommt.^^
Ich komme damit gar nicht klar. Seit einer Woche mache ich nichts. Starre vor mich hin und versinke in Selbstmitleid. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich stelle jeden Tag fest das ich viel mehr verloren habe als meine Liebe. Mein ganzes Leben ist weg. Denn es bestand zuletzt nur noch aus ihr und dem Daraufhinarbeiten das es endlich beginnt wie wir es uns wünschten. Mir wird nun bewusst das sie allein mir eine Menge Kraft gegeben hat, neben der Kraft weiter zu machen. Sie hat mir geholfen mit all den Verlusten der letzten Jahre klar zu kommen. Denn was mich all die Jahre nicht so sehr belastete stürzt gerade zusätzlich auf mich ein.
Ich habe keine Freunde mehr, niemanden mit dem ich reden könnte. Den ich bitten könnte für ein paar Stunden die Einsamkeit aus diesen Räumen hier zu nehmen. Ich habe meine Liebe verloren, sogar schon an einen anderen, quäle mich mit den Gedanken wie sie gerade lachen und zärtlich zueinander sind, sehe das es sich nicht mehr ändern wird, das ich sie wirklich verloren habe. Und ich versteh es alles nicht, warum jetzt? Gerade jetzt das ist wieder typisch für mein Leben die letzten Jahren.
Und ich will nicht mehr, weil ich nicht weiß wofür. Wirklich niemanden mehr zu haben und das zu realisieren wenn der letzte Mensch den man verloren hat auch noch der bedeutungsvollste in seinem Leben bisher war, ist furchtbar. Es reißt einen dermaßen runter das die Nächte endlos werden und die Tage aus einem Marthon von heulen und kläglichen Ablenkungsversuchen. Und ich finde keinen Ausweg. Die Wege sehe ich schon, ich hab auch geplant, es gibt manchmal Stunden da gelingt es mir darin was positives zu sehen, eine chance des Neuanfangs. Ich weiß auch in welche Richtung ich dazu gehen müsste und was ich zu tun habe, aber ich bleibe sitzen.
Gruß
Oli
27.09.2010 13:36 • • 17.11.2010 #1