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@Sonnenzauber

Ja, der Kontakt ist immer noch sehr eng, seit der Kindheit. Das wird es wohl sein.

@Sonnenzauber Ach krass, ok. Und konntest du ein bisschen was aufarbeiten, mit ihr zusammen oder ist es wirklich nur eine Symbiose gegen die Einsamkeit? Wenn meine Mutter und ich einige Tage zusammen verbracht haben, ist der Abschied auf merkwürdige Weise auch immer traurig. NATÜRLICH ist er das. Trotz der nicht wenigen Momente während der gemeinsamen Zeit, in denen ich den aufrechten Kontakt immer wieder in Frage stelle. Es ist schon seltsam was sie mit uns machen.

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Kontakt zu Eltern abgebrochen / bin immer der Sündenbock

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@Anne2704 ich kann es nicht so genau sagen. Meine ehemaligen Therapeuten und sogar meine beste Freundin haben das verteufelt dass sie hier ist. Es ist viel passiert du kannst dir gerne mal meine Beiträge durchlesen da steht das meiste drin. Da müsste ich sonst weiter ausholen. Ich denke es ist eine komplette Retraumatisierung in der ich schon seit ein paar Jahren bin. Aber kurz zusammengefasst ich bin chronisch suizidal und deswegen ist sie da damit ich mir nichts antue. Ich habe so viele körperliche Symptome dass ich oft keinen Sinn mehr sehe. Und in eine Klinik möchte ich nicht da ich da schon 20 Aufenthalte hatte.

Zitat von Lerchen:
Das unterstreiche ich mal. Genau darauf zielt zum Teil auch meine Therapie ab. So viel Abstand wie nötig schaffen, um stark genug zu sein seine eigenen Grenzen zu erkennen und durchsetzen zu können. Was ich ebenfalls wertvoll bei der Arbeit mit meiner Thera finde, ist auch den Blick auf die Eltern zu richten. Sie ...

Definitiv! Meine Mutter hat NULL Liebe im Elternhaus erfahren. Sie war Nachzüglerkind, meine Oma schon recht alt, 38 bei Geburt meiner Mutter, und im Nachkriegsleiden versunken - verheiratet mit einem kriegsversehrten Trinker. Wo soll die Liebe also herkommen?

@Sonnenzauber Wünsche dir sehr, dass die derzeitige Sitaution es besser für dich macht und du stark genug bist, damit umgehen zu können. Und ich hoffe, du findest dich selbst irgendwann auch ohne deine Mutter, auch wenn sie dir im Moment dabei hilft, auf welche Wiese auch immer.

@Anne2704 die derzeitige Situation macht es definitiv nicht besser. Hat es vielleicht die ersten paar Monate. Ich gehe auch davon aus dass die ganzen Symptome die ich jetzt habe durch den engen Kontakt kommen.

Ich denke, ein Kontaktabbruch würde dir langfristig helfen.

Du verstehst dich nicht gut mit deinen Eltern, der Kontakt tut dir nicht gut. Und was macht man mit etwas, das einem nicht guttut? Man löst sich davon.

Du bist eine erwachsene Frau. Du kannst deine eigenen Entscheidungen treffen. Du schuldest niemandem irgendwas.

Es gibt einfach Eltern-Kind-Konstellationen, die funktionieren nicht. Es gibt auch einfach Eltern, die keine guten Eltern sind.

Ich kenne in meinem Umfeld viele Fälle, wo derartig tote Pferde weitergeritten werden? Warum? Weil man es so macht als gutes Kind? Das ist Quatsch. Du lebst aller Wahrscheinlichkeit nach nur ein einziges Mal und du bist es dir schuldig, aus deinem Leben etwas Schönes zu machen. Lass dich davon nicht abhalten.

@Sonnenzauber
@Sonnenzauber er war immer ihr Lieblingskind. Gymnasium, viele Freunde. Ich war nur Realschule und hatte keine Freunde. Sie prahlten auch mit ihm, wie toll er ist. Allerdings verschwiegen sie gerne, dass er nur knapp versetzt wurde und vier 5 im Zeugnis hatte, während mein Zeugnis eine 4 hatte. Als wir in der Schule gemobbt wurden, wurde er zum Sport mitgenommen, während es bei mir hieß, ich habe selber schuld, dass ich gemobbt werde.
Ich könnte jetzt noch mehr schreiben, Fakt ist, egal, was ich erreiche, mein Bruder wird immer einen besonderen Status bei meinen Eltern habe.

@Gaulin
wenn ich bei Ihnen war, grübelte ich viel. Warum es wieder Streit gab, warum mein Bruder wieder mal gelobt wurde und ich kritisiert wurde.
Ich wollte irgendwann tief im Inneren auch nicht mehr hin, allerdings sagte ich immer wieder, dass ich öfters zu meinen Eltern möchte, sie mir wichtig sind usw. Mittlerweile fühl ich mich wie früher, je mieser sie sich verhalten, desto mehr versuche ich, mir ihre Liebe zu erkämpfen.

Zitat von BlackVelvet:
Hallo zusammen, ich habe mich entschlossen, den Kontakt zu meinen Eltern abzubrechen. Mal wieder, denn es gab bereits von 2010 bis 2018 einen Kontaktabbruch. Mittlerweile ist es für mich unerträglich mit meinen Eltern geworden. Nachdem wir 2018 wieder Kontakt hatten, lief es super, wir kommunizierten auf Augenhöhe, ...

Hallo liebe BlackVelvet,
ich kenne dein Problem mit den Eltern, wenn auch auf andere Weise. Im Prinzip ist es aber dasselbe. Du fühlst dich nicht voll akzeptiert und genauso gut behandelt wie dein Bruder. Deinen Eltern fehlt Verstehen und vieles mehr. Ich hatte den Kontakt einmal für sechs Jahre abgebrochen. Eine gute Lösung war das auf Dauer nicht. Für mich bestand die Lösung darin, ihnen alles zu verzeihen und den Kontakt nur noch nach meinen eigenen freiwilligen Regeln zu pflegen. Außerdem machte ich ihnen keine Vorwürfe mehr, weder selbst innerlich, noch tatsächlich. Ihre Negativitäten erreichten mich nicht mehr, ich reagierte auf negative Äußerungen überhaupt nicht mehr. Ich sah dann sogar, dass sie „arm“ waren und sie taten mir als Menschen, die nicht anders konnten, leid. So entstand eine Art Frieden mit ihnen in mir. Sie schuldeten mir nichts und ich schuldete ihnen nichts. Ich besuchte sie einmal jährlich, hielt die paar Stunden schlechter Stimmung aus, schenkte ihnen meine Zeit und Aufmerksamkeit, rief ab und zu an und als sie starben, war alles „rund“. Du wirst deinen Weg und Umgang mit dem Problem Eltern finden.

@Anne2704 wenn ich das so lese, fühl ich mich in meine Kindheit versetzt. Ich habe früher als ich noch in der Grundschule war, manchmal meiner Mutter Blumen mitgebracht. Einfach so, weil ich sie lieb hatte und ihr eine Freude machen wollte. Was war, sie hat mich angeschnauzt und die Blumen weggeschmissen. Mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich daran denke, was ihr Verhalten bei mir ausgelöst hat.
Genau wie du hab ich keine Freunde, wurde gemobbt, habe kaum Interessen. Warum, weil meine Mutter meinte, ich habe das nicht verdient, ich sei schlecht, wenn Menschen sauer sind, dann wegen mir (ja, auch fremde Menschen).

Mit deinem Punkt, dass egal was du machst, kritisiert wird, kenn ich auch zur Genüge. Dein Beispiel mit dem Brötchen ist bei mir mit dem Lieferdienst. Wenn ich mir ab und zu mal Essen bestelle, weil ich spät zuhause bin, darauf Sinn habe. werde ich sofort angeschnauzt. Das kostet Geld, mach dir ein Brot, weniger essen würde dir nicht schaden. Zu dem punkt muss ich erzählen, dass ich nach dem ersten Kontaktabbruch meinen Trost im Essen gesucht habe, weshalb ich bis heute massive Probleme mit meinem Gewicht habe und den Folgeerkrankungen, die daraus entstanden sind. Selbst diesen Punkt muss ich mir anhören, meine Eltern sagen, du frisst zuviel, deswegen bist du fett. WARUM ist soviel gegessen habe und heute noch bei diversen Schwierigkeiten esse, das wollen meine Eltern nicht hören.

Auch mit deinem Punkt Eltern nicht kritisieren kenn ich mich aus. Da viele Angehörige mittlerweile verstorben waren, hatte ich nur meine Eltern. Wir hatten noch einen angeheirateten Opa väterlich seits, den liebte ich abgöttisch. Wenn er da war, gab er mir immer was und mein Bruder ging leer aus. Das lag daran, dass mein Bruder ihn nicht mochte und immer wegging. Ich war immer glücklich, wenn er auf uns aufpasste. Irgendwann wurde der Kontakt unterbunden und ich hatte niemanden mehr. Als er Ende der 1990er starb, war ich traurig, während meine Mutter jubelte, dass dieses Dreckschwein endlich tot sei. Ich hatte ab da an nur meine Eltern und meinen Bruder, was fatal war. Egal, was passierte in der Familie, ich war schuld. Selbst wenn ich nicht da war, ich war schuld.

Mit dem adoptieren fällt mir ein, dass der damalige Ex von meiner Mutter keine Kinder zeugen konnte. Als er erfuhr, dass ich unterwegs war, bot er meinen Eltern Geld, damit er mich bekommen konnte. Am Ende bot er 10.000 D-Mark. Meine Mutter erzählte mir das vor einigen Jahren, da dachte ich, es gibt Leute, die mich so liebten, dass sie Geld für mich boten. Bis heute denk ich, warum haben meine Eltern das Angebot nicht angenommen, dann wäre mir viel erspart geblieben. Wäre mein Opa mütterlicherseits noch da, wäre es nie so weit gekommen. Er war nicht wie mein Vater, der sich blenden lässt und egal, was meine Mutter abzieht, zu ihr hält.

Ich habe auch keine eigenen Kinder, weil ich ua Angst hatte, genau wie meine Mutter zu werden.

Sorry, bisschen viel Text

@Reconquista mit dem Verzeihen hatte ich mal versucht, sie hatten eine nicht so tolle Kindheit. Mein Vater musste viel im Betrieb aushelfen, da mein Opa eine Kneipe hatte. Da wurde damals noch auf Jugendschutz gepfiffen. Meine Mutter wurde wie ich abgelehnt und benachteiligt, mein Onkel war der Star in der Familie. Sie meinte zu mir, ich hätte es gut, sie würde uns anders behandeln. Von wegen.

Ich hab auf der einen Seite die Sorgen, dass sie irgendwann sterben und wir nicht mehr sprechen können, andererseits denk ich mir, sie haben es nicht anders verdient. Sollen sie doch sterben, mal schauen, wer sich dann um alles kümmert.

Ich möchte an dieser Stelle mich herzlich für den Trost und die vielen hilfreichen Tipps bedanken. Es ist schön zu wissen, dass ich nicht alleine mit dem Problemen bin. Und das es nicht nur an mir liegt, dass ich eine ungesunde Eltern-Kind Bindung habe. Ich werde mir auf jeden Fall in dem Punkt nochmal therapeutische Hilfe suchen und vielleicht klappt es sogar, dass ich mithilfe einer Familientherapeutin mit meinen Eltern zusammen die Probleme angehen kann.

Nochmals vielen Dank an euch

Zitat von BlackVelvet:
@Reconquista mit dem Verzeihen hatte ich mal versucht, sie hatten eine nicht so tolle Kindheit. Mein Vater musste viel im Betrieb aushelfen, da mein Opa eine Kneipe hatte. Da wurde damals noch auf Jugendschutz gepfiffen. Meine Mutter wurde wie ich abgelehnt und benachteiligt, mein Onkel war der Star in der Familie. ...

Es liegt alles überhaupt nicht an dir. Sie werden natürlich irgendwann sterben. Das Verzeihen dauert. Es ist eine freiwillige Entscheidung angesichts des Schmerzes. Es entschuldigt sie nicht, es erleichtert und befreit dich. Die Verhältnisse werden klarer. Du schuldest ihnen nichts und kannst durch Wohlverhalten keine Veränderung bei ihnen hervorrufen. Sie werden so bleiben wie sie sind und so auch das Zeitliche segnen: als arme Würstchen. ️

@BlackVelvet Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, versuche dir selbst mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Abstand tut gut UND was mir auch sehr geholfen hat: Selbstständig Dinge auf die Reihe bekommen und stolz auf sich selbst sein, egal wie klein die Erfolge sind! Zu merken, dass man nicht abhängig von jemandem ist, macht es glaube ich leichter. Also denjenigen entgegenzutreten, die dich herabsetzen, ob nun gewollt oder nicht.

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