@BlackVelvet Tu dir bitte den Gefallen und hör auf, dich selbst zu verletzen oder irgend so einen Mist! Ich kenne dich nicht und deine Eltern auch nicht, aber von den paar Sätzen in diesem Thread kann ich mir ziemlich genau vorstellen, wie du dich fühlst. Du bist nicht Schuld. Lass das.
Wie sehr deine Eltern deine Kindheit und Jugend derart negativ beeinflusst haben und was dein Umfeld/deine Erfahrungen für eine Rolle spielen, lässt sich natürlich nicht mal eben so beurteilen. Fest steht aber, dass dir zu Hause Dinge gefehlt haben, die du gebraucht hättest.
Ich glaube auch nicht, dass der komplette Kontaktabbruch der richtige Weg ist. Da habe ich aus sehr ähnlichen Gründen auch darüber nachedacht... Du musst für dich das Selbstbewusstsein aufbauen, zu erkennen, dass du einer Wertung deiner Familie nicht unterliegst; du ein erwachsener Mensch mit einer Lebenserfahrung bist, die Andere nicht machen und nachvollziehen können. Lass dich nicht bewerten, lass Menschen, die nicht dein Innerstes sehen (wollen), nicht über dich urteilen und schon gar nicht sich über dich lustig machen. Vielleicht sind unsere Mütter sich ähnlich, vielleicht auch nicht - ich höre mir auch heute noch Kritik an, über JEDE EINZELNE meiner Handlungen.
Ob ich mir nur ein belegtes Brötchen beim Bäcker kaufe oder mit meinem Mann umziehe - jede Handlung ist immer falsch und wird schlechtgeredet, ich solle erstmal darüber nachdenken und warum dies und jenes jetzt eine dumme Entscheidung ist. Jedes Erlebnis, was ich als total positiv empfinde oder gar als persönlichen Erfolg - wird i Negativität aufgelöst. Ich habe mit über 30 erst begriffen, was meine Mutter mit mir als Kind gemacht hat. Denn das war schon immer so. Ich wusste nie, warum ich keine Freunde hatte; gemobbt wurde, warum ich Heimweh hatte, nie verreisen wollte... Warum ich beruflich versagt habe, kein Selbstwertgefühl hatte, warum ich IMMER nur das halbleere Glas sehe und negativ denke. Weil mir als Kind beigebracht wurde, die Welt sei schlecht, die Menschen böse und es gibt nur harte Arbeit - Leben? Unnötig. Ich war nie gut genug.
Schon meine Kinderzeichnungen waren Naja, da fehlt aber diesunddas.
Einmal als kleines Mädchen hatte ich Schlagsahne über Aprikosen getan, um das meinen Eltern nach dem Mittagsschlaf als kleines Dessert zu geben. Meine Mutter ist einfach ausgerastet, weil die Steine noch in den Früchten waren und wie ich denn Obst so verschwenden kann. Random-Beispiel, aber das ist mir extrem im Gedächtnis geblieben...
Ich wusste bis vor wenigen Jahren nicht, was sowas mit Kindern macht.
Ja, wir haben noch Kontakt und ich bin manchmal auch ein paar Tage bei ihr, wenn ich in meiner Heimatstadt zu tun habe. Aber ich versuche, eher oberflächlich zu bleiben und die Negativität nicht mehr so an mich ranzulassen. Es ist immer noch ein Prozess, der wohl nie abgschlossen sein wird; allein, weil sie mich zu einem unselbstständigen Menschen gemacht hat.
21.10.2024 22:22 •
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