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Na dafür sind deine Eltern aber noch ziemlich begeistert von ihrem Sohn....

Ich empfehle dir auch statt eines Kontaktabbruchs den Kontakt eher zu begrenzen. Zum Einen durch mehr telefonischem Kontakt statt persönlichem (dann kann man im Bedarfsfall das Telefonat schnell beenden).

Zum Anderen regelmäßig hinzufahren, aber eben nicht mehr so häufig.

Also insgesamt mehr so, dass du die Sache steuerst und dich nicht steuern läßt.

@BlackVelvet und warum lobt sie ihn dann so wenn er sie erschiessen will? das klingt alles ziemlich weird.

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Kontakt zu Eltern abgebrochen / bin immer der Sündenbock

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@BlackVelvet

Für mich ist es immer wieder traurig zu lesen, wie kompliziert Eltern-Kind-Beziehungen manchmal sind. Ich persönich kenne mindestens einen Menschen, welcher den Kontakt zu den Eltern minimieren oder komplett abbrechen musste. Weil einfach nichts mehr ging.

Es tut sehr weh, nicht gesehen zu werden und unverstanden zu sein. Das kann ich aus jeder deiner Zeile lesen.

Ich hoffe, du findest einen guten Weg mit der Situation umzugehen und ich wünsche mir für dich, dass du eine gesunde Abgrenzung zu deinen Eltern ziehen kannst.

@Lerchen ach es gibt viele Menschen die keinen Kontakt zu ihren Eltern haben da müssen nicht mal psychische Sachen mit rein spielen. Ich mag meine Mama auch wenn sie vieles falsch gemacht hat und ich sie manchmal in die Luft jagen könnte

Hallo @BlackVelvet , damit kenne ich mich ja bestens aus

Erstmal, DU machst nix falsch, du bist gut genug so wie du bist und es ist NICHT DEINE SCHULD!

Ich habe schon alle erdenklichen Versuche und Methoden durch, auch mit fachlicher Hilfe. Die wirklich beste für mich war und ist immernoch die ehrliche, direkte und authentische Weise. Also, damit meine ich so klar und deutlich wie nötig zu kommunizieren, dass gewisse Dinge nicht gehen, du dich nicht länger so behandeln lässt und auch wenn sie es nicht versteht/verstehen Konsequenzen daraus zu ziehen (auch wenn es ein Kontaktabbruch erfordert). Aber hallo, solchen Menschen muss man klar machen, dass es so nicht geht! Wem bitte lässt das denn kalt? Mich macht es verdammt wütend! Zurecht! Warum ist denn das Kind in der alleinigen Verantwortung darüber, ob es eine gute Beziehung ist? Nee, also beim besten Willen. Zeig ruhig, dass es dich stört und setze klar deine Grenzen. Übernimm die Kontrolle über dich und deine Gefühle. Das ist sooo wichtig. Ich hatte jahrzehntelang sinnlose Ängste und Panikattacken aus genau dem Grund. Das ist es nicht wert. Ich rede mit meinen Eltern, speziell meiner Mutter, wenn sie sich mir gegenüber ordentlich verhält/verhalten. Ansonsten bin ich wieder weg! Undzwar solange, wie es für mich notwendig ist! Das kann sonst richtig krank machen. Wir müssen uns auch irgendwie schützen!

Geschwister, die das goldene Kind eingenommen haben, sind keine Hilfe. Auch restliche Marionetten nicht. Aber das ist auch nicht nötig.
Ich habe ein normal-distanziertes Verhältnis zu meinem Bruder. Wir streiten nicht. Es ist ok so.

Am Wichtigsten ist IMMER: Was willst du? Wie willst du behandelt werden? Wann willst du... Mit wem willst du... usw. Höre ganz in dich hinein und setze das durch. Handle nicht gegen dich selbst. Deine Gefühle verraten dir eigentlich alles...

Wie ergeht es dir an den Tagen nach Kontakt zu ihr/zu ihnen? Und: Ist es das wert?

Achso um damit besser zurechtzukommen, ist es tatsächlich hilfreich, versuchen zu verstehen warum sie so sind wie sie sind. Aber mehr auch nicht. Denn sie wissen ganz genau, dass es verletzt! Es sind auch Erwachsene, so wie wir, die ihre eigene Verantwortung dafür tragen müssen. Sonst niemand! Und du darfst dich verständlicherweise traurig, wütend, verzweifelt usw fühlen. Das ist völlig angebracht. Aber du hast ein Leben unabhängig von ihnen und darfst es so leben wie du gern möchtest und auch schöne Gefühle haben, es genießen usw. Mein Tipp ist, dich mehr von ihnen abzukapseln, vorallem mental. Das was sie sagen und meinen ist nicht Gesetz! Ist auch nicht wahr! Lass dich bitte nicht weiter beeinflussen und manipulieren. Glaube an dich

Zitat von BlackVelvet:
Ich hatte eine Hysterektomie und war wochenlang krank. Ich konnte nicht mal *beep*, weil ich Schmerzen hatte. Beide machten sich darüber lustig, wenn ich auf der Toilette saß und wegen den Schmerzen weinen musste. Ich denk immer, warum? Warum behandeln mich meine Eltern so? Was hab ich getan?

Das tut mir in der Seele weh zu lesen..

@BlackVelvet Tu dir bitte den Gefallen und hör auf, dich selbst zu verletzen oder irgend so einen Mist! Ich kenne dich nicht und deine Eltern auch nicht, aber von den paar Sätzen in diesem Thread kann ich mir ziemlich genau vorstellen, wie du dich fühlst. Du bist nicht Schuld. Lass das.
Wie sehr deine Eltern deine Kindheit und Jugend derart negativ beeinflusst haben und was dein Umfeld/deine Erfahrungen für eine Rolle spielen, lässt sich natürlich nicht mal eben so beurteilen. Fest steht aber, dass dir zu Hause Dinge gefehlt haben, die du gebraucht hättest.
Ich glaube auch nicht, dass der komplette Kontaktabbruch der richtige Weg ist. Da habe ich aus sehr ähnlichen Gründen auch darüber nachedacht... Du musst für dich das Selbstbewusstsein aufbauen, zu erkennen, dass du einer Wertung deiner Familie nicht unterliegst; du ein erwachsener Mensch mit einer Lebenserfahrung bist, die Andere nicht machen und nachvollziehen können. Lass dich nicht bewerten, lass Menschen, die nicht dein Innerstes sehen (wollen), nicht über dich urteilen und schon gar nicht sich über dich lustig machen. Vielleicht sind unsere Mütter sich ähnlich, vielleicht auch nicht - ich höre mir auch heute noch Kritik an, über JEDE EINZELNE meiner Handlungen.
Ob ich mir nur ein belegtes Brötchen beim Bäcker kaufe oder mit meinem Mann umziehe - jede Handlung ist immer falsch und wird schlechtgeredet, ich solle erstmal darüber nachdenken und warum dies und jenes jetzt eine dumme Entscheidung ist. Jedes Erlebnis, was ich als total positiv empfinde oder gar als persönlichen Erfolg - wird i Negativität aufgelöst. Ich habe mit über 30 erst begriffen, was meine Mutter mit mir als Kind gemacht hat. Denn das war schon immer so. Ich wusste nie, warum ich keine Freunde hatte; gemobbt wurde, warum ich Heimweh hatte, nie verreisen wollte... Warum ich beruflich versagt habe, kein Selbstwertgefühl hatte, warum ich IMMER nur das halbleere Glas sehe und negativ denke. Weil mir als Kind beigebracht wurde, die Welt sei schlecht, die Menschen böse und es gibt nur harte Arbeit - Leben? Unnötig. Ich war nie gut genug.
Schon meine Kinderzeichnungen waren Naja, da fehlt aber diesunddas.
Einmal als kleines Mädchen hatte ich Schlagsahne über Aprikosen getan, um das meinen Eltern nach dem Mittagsschlaf als kleines Dessert zu geben. Meine Mutter ist einfach ausgerastet, weil die Steine noch in den Früchten waren und wie ich denn Obst so verschwenden kann. Random-Beispiel, aber das ist mir extrem im Gedächtnis geblieben...
Ich wusste bis vor wenigen Jahren nicht, was sowas mit Kindern macht.

Ja, wir haben noch Kontakt und ich bin manchmal auch ein paar Tage bei ihr, wenn ich in meiner Heimatstadt zu tun habe. Aber ich versuche, eher oberflächlich zu bleiben und die Negativität nicht mehr so an mich ranzulassen. Es ist immer noch ein Prozess, der wohl nie abgschlossen sein wird; allein, weil sie mich zu einem unselbstständigen Menschen gemacht hat.

@Anne2704 interessant dass du deine Mutter erst so spät durchschaut hast. Bist du erst später krank geworden? Mir wurde schon mit 14 Jahren bei meiner ersten Depression klar dass da einiges Random schief läuft bei uns.

@Sonnenzauber Für mich kamen solche Gedanken eigentlich nie in Frage, weil ich so erzogen wurde, dass man Eltern nicht kritisieren darf. Auch heute noch ist meine Mutter komplett kritikunfähig. Weiß nicht, warum ich so lange an ihr hing, vermutlich weil ich abhängig war, da sie eine meiner wenigen Bezugspersonen war - schon immer. Ich hätte mich wahrscheinlich lieber für ein paar andere entschieden. Heute habe ich manchmal den Wunsch, einfach mal kurz adoptiert zu werden von lieben Menschen, die einen mal in den Arm nehmen und sagen, dass man okay ist, so wie man ist. Mit fast 40 .. Sowas kenne ich nämlich nicht. Ja, das hat sehr lange gedauert. Die psychischen Erkrankungen waren aber auch bei mir schon sehr viel eher da. 'Sowas' existierte leider in meiner Familie auch sehr lange nicht, weshalb darüber sprechen echt schwer war.

Ich hoffe einfach, mit dieser Erkenntnis anderen früher helfen zu können. Zu erkennen, dass manchmal etwas schief läuft, auch wenn einem das mitunter versucht wird auszureden. Ich habe mich wahrscheinlich unbewusst auch deshalb früh gegen eigene Kinder entschieden.

@Anne2704 verstehe sogar deine Gedanken und Handlungen wurden von deiner Mutter vorgegeben. Das ist krass. Ich bin mit 17 ausgezogen und dann schnell noch weiter weg. Hast du denn auch körperliche Symptome durch deine Kindheit?

@Sonnenzauber

Die zu späte Erkenntnis hängt auch damit zusammen, dass man es eine sehr lange Zeit für normal hält, dass man denkt, dass so eine Eltern-Kind-Beziehung okay ist. Bis man eines besseren belehrt wird.

Zudem bleibt man sehr lange in dieser Beziehung verhaftet, auch dann, wenn man schon erkannt hat, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist, weil man ständig darauf hofft, dass sich die Eltern doch ändern und einen lieb gewinnen.

Es ist komplizierter als man auf den ersten Blick vermuten würde.

@Lerchen eigentlich ist es nicht kompliziert. Wenn man als Kind schon mitbekommt wie andere Mütter mit ihren Kindern umgehen war es für mich ganz einfach. Leider hat die ganze Therapie mir langfristig nicht geholfen da die Traumatisierung die ich erlebt habe zu stark war. Jede Mutter ist individuell mir wurde das selbe eingeredet was ihr schreibt, aber ich denke ich habe es einfach recht schnell durchschaut. Ob es ein Vorteil war kann ich nicht sagen. Wenn ich auf meinen Weg zurück blicke und die 22 Jahre Therapie hätte ich es vermutlich auch lieber nicht durchschaut.

@Sonnenzauber Ich bin auch 'schon' mit 19 ausgezogen, was mir aber sehr schwer fiel, wegen eben dieser Abhängigkeit und Unselbstständigkeit. Die ersten Symptome waren eben immer schlimmes Heimweh, was in Agoraphobie gipfelte. Ich hab mit Ende 20 gelernt, zu verreisen.

@Lerchen Richtig, woher soll der Blick für das Richtige bei Kindern kommen? Es ist ja nicht so, dass man misshandelt wird, sichtbare Blessuren davonträgt oder so. Und dann kommt vielleicht die Ambition, die eigenen Eltern noch verändern, was aber wohl meist nicht von Erfolg gekrönt sein wird. Deshalb würde ich aus heutiger einen gesunden Abstand empfehlen und ganz viel Invest in die eigene mentale Stabilisierung.

@Anne2704 ich habe denke ich viel weniger Kontakt mit meiner Mutter gehabt als Kind, deswegen fiel es mir nicht schwer zu gehen. Ich wurde emotional vernachlässigt, meine Mutter war fast nie da.

@Sonnenzauber

Das es auch anders geht, finde ich wirklich interessant, ich habe es nie in Frage gestellt, dass es anders sein könnte. War auch sowas wie Selbsttäuschung. Meine Erkenntnis kam sehr schleichend, bis ich tatsächlich vor 2 oder 3 Jahren den Durchblick hatte. Da hatte aber auch die Therapeutin ihre Sache gut gemacht.

@Sonnenzauber Und hast du noch Kontakt zu deiner Familie? Wie sieht der jetzt aus?
Das Witzige bei uns z.B. war, dass meine Mutter die meisten anderen Kinder als verwöhnt und verzogen bezeichnet hat, um uns gleich mal den Wind aus den Segeln zu nehmen wenn wir mit aber alle anderen... ankamen. ^^
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@Lerchen ich hatte den Vorteil meine Oma zu haben die war komplett anders. Immer zur Stelle. Und ich denke da habe ich als Kind schon den direkten Vergleich gehabt. Und natürlich die anderen Kinder aus der Schule wenn ich bei denen zu Hause war. Ich habe als Kind schon viel darüber nachgedacht warum ich so einsam bin. Vielleicht waren eure Mütter eher mehr bei euch.

Zitat von Anne2704:
Deshalb würde ich aus heutiger einen gesunden Abstand empfehlen und ganz viel Invest in die eigene mentale Stabilisierung.

Das unterstreiche ich mal. Genau darauf zielt zum Teil auch meine Therapie ab. So viel Abstand wie nötig schaffen, um stark genug zu sein seine eigenen Grenzen zu erkennen und durchsetzen zu können.

Was ich ebenfalls wertvoll bei der Arbeit mit meiner Thera finde, ist auch den Blick auf die Eltern zu richten. Sie hatten/haben auch ihr Päckchen zu tragen. Und auch wenn erstmal bei uns Kindern Wut vorherrscht und wir drauf und dran sind es den Eltern nun richtig zu zeigen, so sollten wir auch Verständnis für das innere Kind unserer Eltern zeigen. Denn, das hat auch leiden müssen.

@Anne2704 ja jetzt ist das komplette Gegenteil. Ich hatte vor einundhalb Jahren einen kompletten Zusammenbruch und seitdem ist meine Mutter bei mir weil ich ohne sie Angst habe. Und ich weiß dass es komplett kontraproduktiv ist aber vielleicht ist es diese Einsamkeit die ich versuche zu kompensieren.

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