ich muss mir mal alles von der Seele schreiben, weil es mich innerlich bereits zerfrisst.
Ich bin Anfang 30, seit 12/13 Jahren mit einem Mann, der im gleichen Alter ist, zusammen. Es war eine große Liebe in den ersten Jahren. Ich mochte seine Art, seinen Humor, sein Aussehen, einfach alles an ihm. Ich wusste, dass er von seinen Eltern nur wenig Liebe und Zuwendung erfahren hatte, er tat immer sehr viel für seine Eltern bzw. den elterlichen Betrieb. Diesen übernahm er vor ca. 10 Jahren. Bis dahin war die Beziehung nahezu perfekt. Aufgrund seiner Pflichten auf dem Hof zog ich zu ihm in sein Elternhaus. Dort wurde von meinem Geld das komplette OG renoviert. Damals schon rieten mir meine Eltern, dies nicht zu tun, aber man hört ja so ungerne auf solche Ratschläge. Ich wollte meinen Teil damals beitragen, war auch für den Einkauf zuständig, zahlte aber im Gegenzug keine Miete.
Nach und nach schikanierte mich seine Mutter, was über die Zeit immer häufiger und auch heftiger passierte. Zunächst war ich eingeschüchtert, fraß das in mich hinein. Bis ich mich dann mal heulend in meinem Elternhaus wiederfand und meiner Mutter alles erzählte. Die konnte es zunächst nicht richtig glauben. Mein Partner holte mich damals ab und hörte sich auch alles an - er glaubte mir aber kein Wort!
Die Frau schaffte es, mich immer dann zu schikanieren, wenn es niemand hören oder bezeugen konnte. Sie beschimpfte mich hauptsächlich, aber sie war auch unerlaubt in der Wohnung (es gab keine Tür am Treppenaufgang) und schnüffelte, rieb mir dann Unordentlichkeit unter die Nase und dass ich nicht richtig putzen könnte/würde.
Dann reichte es mir. Ich stellte meinen Partner vor die Wahl: Ich oder seine Mutter. Er fragte, wie er das beweisen sollte und wir entschieden uns für das Dümmste: Die Heirat. Erst war auch Ruhe von seiner Mutter aus, dafür wurde er jedoch schlagartig anders. Er ließ mich immer mehr links liegen, bis es ein halbes Jahr nach der Hochzeit so weit war, dass er keine Umarmung mehr wollte und was anderes schon gar nicht. Gespräche brach er ab, es sei ja alles in Ordnung.
Es spitzte sich alles zu, ich fühlte mich täglich wie der größte Verbrecher weil er mich so mied. Ich bekam ein Burn Out mit Depressionen und fiel noch weiter in die Dunkelheit, weil ich keinen Therapieplatz fand. Da ich kaum mehr Kraft hatte, mich aus dem Bett zu erheben, bezeichnete er mich, wie seine Mutter es tat, als faulen Schmarotzer. An dem Punkt wachte ich auf und wusste, ich muss etwas ändern. Ein Versuch eines Gesprächs scheiterte, also folgten meine Konsequenzen. Ich suchte einen neuen Job und eine eigene Wohnung, weit weg von ihm. Und es gelang und ich war weg. Forderte noch einen Teil Geld von ihm für die renovierte Wohnung, was ich aber nur zu einem Bruchteil bekam.
Es war schwer alleine in der Fremde. Meinen Hund und meine zwei Pferde nahm ich mit. Ich packte alles finanziell. Aber ich hatte Probleme mit der Wohnung. Die erste schimmelte an allen Ecken und Enden und ich wechselte die Wohnung. Von der ersten Wohnung kam dann die böse Überraschung, dass mein Vermieter meinen Strom angezapft hat (in anderen Wohnungen das Wasser) und ich hatte eine Nachzahlung von 1600Euro aus 6 Monaten. Ich konnte auch das finanziell stemmen (denn meine Ersparnisse waren größtenteils für die Renovierung der Wohnung meines Mannes draufgegangen) und hoffte, in der neuen Wohnung Frieden zu finden. Nach nur wenigen Tagen stellte sich heraus, dass die Vermieterin eine Psychopathin war, die mich jeden Tag besuchte, einen Kontrollgang durch die Wohnung machte und kritisierte. Nach 4 Wochen hatte ich keine Nerven mehr und öffnete ihr nicht mehr die Tür. Daraufhin bekam ich die Kündigung über ihren Anwalt.
Die Frau hängte mir in den folgenden 3 Monaten Dinge an, die mich finanziell sehr schädigten. Sie zeigte mich an wegen Falschparkens, wegen Tierquälerei, illegaler Müllentsorgung und ruinierte meinen Ruf im ganzen Dorf. Dadurch hatte ich keine Chance, dort in der Gegend nochmal eine Wohnung zu finden und ich hatte unendlich viel Bürokratie zu erledigen wegen den haltlosen Beschuldigungen. Ich habe nichts Verwerfliches getan (außer ein Mal entgegen der Fahrtrichtung geparkt), aber ich musste mich dafür rechtfertigen. Ich war wieder kurz vorm Burn Out und meine Eltern holten mich zurück. Mit der Arbeit ließ sich das zum Glück vereinbaren.
Nun nahm mein Mann wieder Kontakt auf und über 2-3 Jahre näherten wir uns wieder an. Er schien sich wieder gefangen zu haben. Aber ich sagte gleich, in sein Elternhaus würde ich nicht mehr mit ihm ziehen. So traf es sich, dass gegenüber von seinem Hof ein Haus zum Verkauf stand, das wir dann vor 1,5 Jahren kauften. Die Renovierung des Hauses stemmte ich alleine, auch aus meinen finanziellen Mitteln. Wir hätten noch ein paar Möbel gebraucht und ich fragte ihn, ob er finanziell was beisteuern würde. Klare Antwort: Nein! Na gut, dann eben keine weiteren Möbel. Ich wurde schon leicht stutzig. Auch, weil er nichts zur Tilgung des Darlehens für das Haus beisteuerte und ich alles alleine finanzierte.
Nach einigen Monaten wurde ich von einem Bekannten auf meinen Mann angesprochen, dass man ihn nie erreichen würde. Und so was in der Art wie auch, dass er sich dringend bei Person X und Y melden sollte, häuften sich. Ich richtete es ihm aus und er wurde jedes Mal ungehaltener, rastete regelrecht aus, die sollen ihn alle in Ruhe lassen.
Dann an einem Tag räumte ich noch Kartons um. Und fand einen Karton voll mit hauptsächlich ungeöffneten Briefen, adressiert an meinen Mann. Man liest ja nicht die Post des Anderen... aber wenn ein roter Brief vom Finanzamt obenauf liegt macht man es doch. Und nun das Erwachen in Kurzform: Mein Mann hat immens hohe Schulden in allen Richtungen, er hat den Betrieb zu Grunde gemacht, muss monatlich vom Privateinkommen überbrücken, was nicht ausreicht, also hat er gar nichts mehr bezahlt. Und beim Finanzamt waren es Schulden in Höhe eines Mittelklassewagens!
Ich sprach ihn darauf an, er rastete natürlich aus, ich solle mich von seinen Sachen fernhalten. Er verschloss sich wieder extrem, sprach kaum mehr, war häufig weg, kam und ging wann er wollte. Und nach und nach fand ich immer mehr heraus bzw. es wurde mir zugetragen, dass er bei vielen Nachbarn große Schulden hat (5-stellige Beträge) und die nicht zurückzahlte. Es flatterten viele Vollstreckungen ins Haus, aber er scherte sich nicht darum.
An einem Tag kam was von der Bausparkasse an uns beide adressiert und darin stand, dass die Bausparrate mehrmals nicht bezahlt wurde. Es war die Rate, die von seinem Konto eingezogen wurde. Rückstand von 4-5 Monaten, die ich begleichen musste, sonst wäre das Haus in Gefahr gewesen. Ich zog wieder Konsequenzen, sprach alleine mit der Bank, welche Möglichkeiten es gäbe, ich sprach auch mit einem Anwalt und mit meinem Steuerberater. Alle rieten mir zu einer Trennung, nur die Bank nicht. Die Bank kündigte gleich an, dass wenn der Vertrag für die Darlehen aufgelöst werden würde (sprich Hausverkauf), hätte jeder von uns 25000Euro Vorfälligkeitsgebühr zu tragen.
Nun muss ich leider sagen, dass ich mir das nicht leisten kann. Ich habe nur noch geringe Rücklagen, weil ich mehrmals seine Schulden ausgleichen musste, um nicht ohne Dach über dem Kopf dazustehen. Zudem habe ich mir nebenher ein Gewerbe aufgebaut, für welches ich dieses Haus benötige. Ebenfalls kann ich auch nicht einfach in einer kleine Wohnung unterkommen, denn ich habe zwei große Wachhunde, weil ich eben auch oft alleine hier bin. Mich also einfach mit Sack und Pack verabschieden, das ist nicht realisierbar.
Natürlich habe ich ihn auch auf das alles angesprochen und die Folge war, dass ich sagte, so lange er sich nicht an der Finanzierung beteiligen würde, bräuchte er hier auch nicht mehr schlafen. Zum Schlafen geht er in sein Elternhaus. Das geht seit einem halben Jahr so. Es interessiert ihn nicht. Sein Vater kam aber auf mich zu, dass er das nicht wolle, denn er würde in der Wohnung hausen. Mir wurde gezeigt was er damit meint: Seit ich damals ausgezogen bin, hat er sich völlig gehen lassen. In zwei Zimmern hat er Müll und Abfälle gelagert. Dort wimmelt es vor Ungeziefer! Die Küche ist von oben bis unten verdorben. In keinem Zimmer ist seit 5 Jahren weder gesaugt noch gewischt worden. Und von der Toilette sprechen wir nicht! Ich bin schockiert und nun nicht mehr verwundert, warum seine Kleidung nach Mülldeponie und Verwesung stinkt. Aber seine Eltern unternehmen nichts, ich lasse mich darauf auch nicht ein.
Vor einigen Monaten bat ich ihn, kurz mit den Hunden laufen zu gehen, nur kurz, bis ich nach 2 Stunden fertig war mit der Arbeit. Zurück kam einer der Hunde mit einem gebrochenen Bein... Schöner Kostenpunkt, an dem er sich natürlich nicht beteiligte. Doch passierte das nachweislich aufgrund seiner Fahrlässigkeit.
Im Hier und Heute ist es so, dass er sich außer nachts zum Essen und Fernsehen hier aufhält. Einkaufen geht er inzwischen selbst, weil ich ihm versagt habe, von meinen Lebensmitteln zu nehmen.
Ich weiß, dass ihm die Bank einen weiteren Privatkredit genehmigt hat, um Schulden beim Finanzamt zu tilgen. Alle weiteren Schulden summieren sich. Er hat kaum mehr Zulieferer, weil er deren Rechnungen nicht bezahlt. Um ehrlich zu sein, es wird der Tag kommen, an dem das Haus zwangsversteigert wird. Ich suche nach Möglichkeiten, hier ohne diese 25000Euro Gebühr herauszukommen. Aber von der Bank kann ich keine Hilfe erwarten, obwohl die Bank schon mit der Drohung der arglistigen Täuschung kam wenn die ihr Geld nicht bekommen. Das gilt ja nicht nur für die Bank, auch mich hat er getäuscht! Ich hätte nie mit ihm ein Haus gekauft, wenn ich eine kleine Ahnung von dieser Misere gehabt hätte.
Ich informiere mich bei allen Menschen, die was mit Finanzen am Hut haben. Aber keiner kann mir helfen...
Dazu kommt, dass ich diesen Mann nicht mehr ertragen kann. Es steigert sich jeden Tag. Ich kann den Geruch nicht ertragen, ich kann seine Art und sein Aussehen (er sieht verwahrlost aus) nicht mehr ertragen, er ist nur übellaunig, schimpft und meckert, alle sind an seiner Lage Schuld, er ist das Opfer...
Ich begrabe mich mit Arbeit, ich hab seit einem halben Jahr keinen Tag mehr frei, ich arbeite jede freie Minute, um mir ein zweites Standbein zu schaffen, um hier rauszukommen. So langsam bin ich aber an meinen Grenzen angelangt. Gesundheitlich geht's mir bescheiden. Ich habe extreme Verdauungsstörungen. Alles was ich esse, egal was, kommt innerhalb von einer Stunde auf schnellstem Wege wieder raus. Ich war bei zig Ärzten, die nichts finden können außer Stress. Ich habe wie einen Buckel bekommen vor Anspannung. Ich weiß, so kann es nicht weitergehen. Aber wie kann ich ihn loswerden? Ich will definitiv die Scheidung, habe kein Vertrauen mehr in ihn. Ich will die Beziehung auch nicht mehr retten, es gab schon genügend Möglichkeiten, die er ausgeschlagen hat. Er wird sich nicht mehr zum Besseren ändern und ich werde ihn nicht mehr akzeptieren.
Wahrscheinlich habt ihr auch keine Lösung parat. Aber es tat gut, das alles mal loszuwerden. (Es ist ja noch so viel mehr vorgefallen als ich hier hätte schreiben können...)
29.04.2018 21:51 • • 10.05.2018 #1