Ich glaube gerade wieder, dass meine Bemühungen sich nicht lohnen werden. Meine Frau sagt, wenn sich mein Sohn am Tisch schlecht benimmt, dann liegt das an mir. Auch wenn ich nur da sitze und esse. Meine Ausstrahlung würde ihn dazu bringen, mit dem Essen respektlos umzugehen (herumstochern, Essen auf den Teller werfen, statt zu legen, was er nicht mag, wirft er mir oder meiner Frau in den Teller, ohne ein Wort). Ich sage mittlerweile schon nichts mehr, weil ich eine Auseinandersetzung nicht provozieren will. Nach all dem was war, habe ich einfach Angst, etwas falsch zu machen. Dann heißt es nämlich wieder, ich arbeite nicht an mir und es wäre immer das Gleiche.
Ich gehe mit solchen Situationen vielleicht anders um als sie. Bei mir gibt es sowas am Tisch einfach nicht, und das weiß er. Macht er es trotzdem, dann ermahne ich ihn sehr deutlich. Wenn er dennoch weitermacht, werde ich noch deutlicher und sage, dass ich so ein benehmen am Tisch nicht dulde. Da kann der Ton dann, nach mehrmaligen Ermahnungen, schon etwas schärfer sein. Meistens steht er dann beleidigt vom Tisch auf und geht Türen knallend in sein Zimmer. Dann heißt es von meiner Frau, wegen meiner schlechten Laune ist jetzt wieder so negative Stimmung. Sie verwechselt schlechte Laune mit deutlicher Ankündigung, denke Ich.
Sie macht das anders. Sie geht nicht auf das schlechte Benehmen unseres Sohnes ein, und versucht ein Gesprächsthema aufzugreifen, damit er gedanklich abgelenkt ist, und sein schlechtes Benehmen am Tisch vergisst. Das klappt bedingt. Ich bin dagegen der Meinung, dass ein 8 jähriger Junge, nicht mehr wie ein Kleinkind abgelenkt werden muss, dass er so etwas nicht macht.
Jedenfalls liegt nach solchen Situationen wieder etwas in der Luft, das die Stimmung zwischen meiner Frau und mir vergiftet.
Wie gerade erwähnt, habe ich heute am Tisch nichts dazu gesagt. Als meine Frau und ich dann noch allein am Esstisch saßen, fragte ich sie, wie wir das wohl in den Griff bekämen. Daraufhin sagte sie, dass das alles an mir liegt. Keine gute Reaktion bzw. Einstiegssituation für ein Gespräch, wie ich finde. Dass das dann eher wieder sehr wertend und ungut verläuft, ist nicht besonders verwunderlich. Liege ich da wirklich so falsch?