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Was für ein Titel!

Hallo liebe Leser,
ich brauche einen neutralen Rat.

Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Partner zusammen, haben ein gemeinsames Haus und ein gemeinsames Kind.

Er ist schon immer sehr ruhig und überlässt das Kommando lieber anderen. Rückwirkend betrachtet war er emotional immer schon sehr schwer erreichbar und macht alles lieber mit sich selbst aus. Ich habe schon immer mit dieser Art zu Knabbern, aber jeder ist eben so wie er ist.
Über die Jahre verlor die Beziehung immer mehr an Wertschätzung und ich fühlte mich sehr oft sehr einsam, auch Sex gibt es vielleicht 2x im Jahr!
Etliche Gespräche verlaufen meistens ins Nichts, da nach wenigen Tagen die alten Routinen wieder greifen.
Schlichtweg: ich fühle mich nicht geliebt.

Anfang des Jahres hatte er einen Herzinfarkt mit 33 Jahren und unser Leben wurde komplett auf den Kopf gestellt, somit bekam ich dann (nach Nachdruck) einen Antrag. Natürlich sagte ich zu, denn ich liebe diesen Mann.

Umso mehr Monate jetzt vergehen komme ich immer mehr ins Zweifeln.
Er ist überhaupt nicht mehr greifbar, denn natürlich geht er sein Leben jetzt ganz anders an. Er geht zum Sport, ist einer Partei beigetreten und das schlimmste für mich, er nutzt jede Feiermöglichkeit um sich zu betrinken, obwohl er so viele Medikamente nehmen muss. Mein Vater ist Alk. und das triggert mich enorm!

Er sagt immer, er muss es auch erst lernen wieder offener mit seinen Gefühlen zu sein etc

Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Ich war bei der Physiotherapie und hatte einen Mann in meinem Alter, der mich so zärtlich berührte bei den Mass.. Ich musste mir richtig das weinen verkneifen, weil ein Mann der seinen Job macht zärtlicher ist als mein Partner.

14.12.2024 07:52 • 16.12.2024 #1


22 Antworten ↓


In so einem Fall an Heirat zu denken, finde ich absurd. Eine Heirat ändert keine Beziehung und wenn Alk. im Spiel ist, erst Recht nicht.

A


Heiraten oder trennen?

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Das ließt sich traurig.. Fuehl dich gedrueckt

Uns nach rat zu fragen ist glaub keine gute Entscheidungshilfe. Wir koennten jetzt den mann mit dir auseinander nehmen, wir koennten ganzheitlicher sein. Die Entscheidung liegt ja weiterhin bei dir

Du schriebst von schon immer.. Wann kam der punkt wo du das vermeintlich akzeptierte, nicht mehr aktzeptiertest? Spaetestens ab da wo du das gefuehl hattest deine befuerfnisse des redens, klaerens, gesehen werdens werden nicht gestillt werden koennen von ihm?

Was genau fehlt dir? Was wuenschst du dir konkret von ihm?

Das ist ein riesen dilemma glaub ich in welchem du steckst

@Knipsi du beschreibst es perfekt. Ein Dilemma!

Mir fehlt die Nähe. Wir lachen viel, umarmen uns und geben uns Bussis, aber das kann ich auch alles mit einem guten Freund machen.
Mir fehlt diese tiefe innere Verbindung und natürlich die körperliche Nähe. Alles wirkt so oberflächlich bei uns...

So richtig bewusst wurde mir das wohl jetzt bei der Physiotherapie. Mein Kopf lag in seinen Händen und er hat mir den Nacken seitlich ausgestrichen... Nichts besonderes, aber in mir hat es eine so tiefe Sehnsucht erweckt, die Nähe die ich seit Jahren nicht erhalte.

Stell dir euch in 20,30,40 Jahren vor in dennen du nicht die Aufmerksamkeit bekommen hast die du brauchst .
Oder zwei, drei Jahre alleine und dann jemanden der dich sieht und liebt wie du es verdienst.
Mein Mann hatte auch einen Herzinfarkt, ist schon ein paar Jahre her. Und obwohl er schon immer ein aufmerksammer Ehemann und Vater war streut er mir seit dem Rosen (im übertragenen Sinn). Wir sind seit über 40 Jahren zusammen und ich würde ihn ohne einen Moment darüber nachzudenken wieder Heiraten.
Man kann niemanden ändern und man kann nur eine gewisse Zeit auf das was man selbst braucht verzichten.
In den 40 Jahren gab es Zeiten die waren nicht leicht, aber unser ... Grundton ... war immer der Gleiche. Und nur wenn der stimmig ist kann daraus eine schöne Melodie werden. Frag dich ob ihr die gleichen Dinge für richtig, wichtig und Wert haltet.
Und ob er bereit ist seinen Teil dazu zu tun.

Sehr liebe Grüße
Kara

@Trianesh

Hm, das liest sich ein wenig, wie meine Story.
Wir waren sehr lange zusammen, sehr lange sehr verliebt.
Irgendwann kam der Gedanke an Heirat ins Spiel, aber wir haben abwechselnd gekniffen, was ich aber auch nicht schlimm fand, ich brauche an sich keinen Schein.

Irgendwann fing sie an, so viel zu trinken, dass es zwischen uns ein Thema wurde, ein belastendes Dauerthema für eine längere Zeit. Ich war vermutlich co-abhängig, zumindest gab mir meine damalige Psychotherapeutin ein Buch darüber, auch mein Vater ist Alk., das braucht man an sich kein zweites Mal im Leben, aber wie der Wiederholungszwang es will, kommt es dann doch anders.

Sex wurde weniger, schlief irgendwann ganz ein, da hätte ich mich sogar mir arrangieren können, weil wie beide älter geworden sind, aber es macht eine Beziehung nicht stabiler. Sex spielte am Anfang eine durchaus große Rolle in unserer Beziehung.

Rückblickend am Schlimmsten für mich war, dass die Kommunikation immer einsetiger wurde. Ich schaffte es, Themen die mich an sich rasend machten irgendwie loszulassen, ich erwähnte den Alk. nicht mehr, es klappte - sie trank aber nicht weniger, immer im Bereich des gefährlichen Trinkens, manchmal leicht drüber -, aber für mich was es durch und es ging mir besser damit.
Nur etablierte sie eine Lesart unserer Beziehung, die immer einseitiger wurde. Ihre Version war die Version, die zu gelten hatte, meine fand nicht statt. Das hat mir den Zahn gezogen. Ich bot ihr an, wenn sie meine Version irgendwann mal hören wolle, dass ich sie ihr dann erzählen würde, das fand nie statt.
Ihre Version wurde dann immer mehr ausstaffiert, aus ihrer Sicht für mich sogar nachvollziehbar, aber meine Sicht hätte ihr vielleicht sogar helfen und sie entspannen können.

Dennoch schlug sie irgendwann vor zu heiraten, ich sagte zu, wir verlobten uns, ich war durchaus stolz, aber im Rahmen eines neuen Jobs verliebte ich mich in eine andere Frau. Da es von vorn herein klar war, dass daraus keine Konsequenzen folgen würden, es hätte nur Chaos gegeben, erwähnte ich das nicht und hätte sie dennoch geheiratet, aber sie hat es gemerkt, mir auf den Kopf zugesagt und die Verlobung beendet.
Dennoch lebten wir unser Leben weiter wie bisher, wir wohnten nach einem gescheiterten Versuch, bei vorherigem Erfolg, nicht mehr zusammen, als ich eine neue Freundin hatte, seit einigen Wochen, brach die Hölle los, obwohl unsere Trennung da schon knapp drei Jahre zurück lag.

Man kann anderen keine Tipps geben, aber vielleicht hilft Dir meine Geschichte.

Zitat von Trianesh:
So richtig bewusst wurde mir das wohl jetzt bei der Physiotherapie. Mein Kopf lag in seinen Händen und er hat mir den Nacken seitlich ausgestrichen... Nichts besonderes, aber in mir hat es eine so tiefe Sehnsucht erweckt, die Nähe die ich seit Jahren nicht erhalte.

Weiß er was dir fehlt?

Wie wäre es mal mit einem bedingungslosen Ich zeige dir an dir, was ich mir wünsche....
Später dann:
Jetzt berührst du mich so, wie du dir Berührungen von mir vorstellen könntest

Ich finde es gut, dass du die erfahrung ueber den therapeuten machtest.. Denn so wurde dir einmal mehr bewusst was dir eigentlich fehlt.

Darf ich fragen wieso du zur Physio gehst? Koennte die Situation mit deiner lebenslage auf beziehunhsebene mit ein grund fuer verspannungen etc sein?

Sprich mit ihm ueber dich.. Das ist wichtig, sei DU DIR SELBST wichtig ...

Allein der Titel ist für mich schon ein Hinweis, wohin die Reise gehen sollte, da brauche ich gar keinen Text zu lesen.

Es wird ja nicht gefragt: Heiraten oder weiter nur so zusammen leben, sondern heiraten oder trennen. Wenn schon Gedanken für eine Trennung im Raum stehen, dann ist es ein eindeutiges Zeichen, dass man gut überlegen sollte, ob man einer Heirat zusagt, denn das Papier löst keine Beziehungsprobleme und lindert keine Sehnsüchte.

Man kann sich höchstens überlegen, wie eine Trennung einfacher wäre, wenn sie denn dann käme. Mit oder ohne Trauschein.

Solange Zweifel bestehen würde ich auf keinen Fall mehr heiraten. Meine Ehe kam eigentlich auch eher aus Vernunftgründen zu Stande, denn mein Gefühl hatte damals schon Zweifel. Wer weiß, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich in dem Fall mehr auf mein Gefühl gehört hätte.

@Trianesh

Als Erstes würde ich mich fragen, wird sich der Partner mehr öffnen, denn es fehlt Dir wohl an Zärtlichkeiten.

Wenn Dein Partner aber immer schon so war, dann wird er Dich wahrscheinlich nicht ändern, da das seine Eigenschaft ist.

Dein Partner zeigt Dir dann aber bestimmt seine Liebe anders, ihr habt verschiedene “Liebessprachen”.
Ist bei vielen so.

Nun musst Du Dir bewusst machen, ob Du das auf Dauer so kannst.

Kannst Du es für den Rest des Lebens?

Heiraten jetzt im Moment nicht, Du hast ja Zweifel.

Danke für eure lieben Worte! Das tat gut.

Ich bin ganz offen zu ihm hin und habe es vielleicht etwas unsensibel angesprochen... natürlich kam der Spruch Das finde ich sch. von dir.

Nachdem er wohl etwas Zeit zum nachdenken hatte, sah er ein, dass er eher emotionslos und schnell genervt ist.

Er möchte das angehen, aber überzeugt bin ich davon noch nicht.

Ich werde die Sache etwas beobachten und mich dann entscheiden.

Guter Punkt ist auch : Trennen oder Heiraten. An eine Zukunft ohne Heirat habe ich noch gar nicht in Erwägung gezogen.



Hoer mal rein. Das hab ich gestern gehoert und es war richtig erkenntnisreich fuer mich

Wenn ich deinen Text lese dann definitiv nein und das weist du selbst auch. Du willst nur die Zustimmung

Klingt für mich nach Trennung..heiraten auf gar keinen Fall unter diesen Voraussetzungen.

Warum trinkt er ausgerechnet jetzt? Alk. ist kein guter Begleiter.

Zitat von Abendschein:
Warum trinkt er ausgerechnet jetzt? Alk. ist kein guter Begleiter.

Weil er Torschlußpanik hat und noch mal die Sau rauslassen möchte, noch etwas erleben und Party machen möchte...das Leben genießen möchte.
(ob DAS nun der richtige Weg oder die richtige Methode ist - sei dahingestellt)

Er hatte einen Herzinfarkt mit 30 oder wie war das?

Zitat von Trianesh:
Er ist überhaupt nicht mehr greifbar, denn natürlich geht er sein Leben jetzt ganz anders an. Er geht zum Sport, ist einer Partei beigetreten und das schlimmste für mich, er nutzt jede Feiermöglichkeit um sich zu betrinken, obwohl er so viele Medikamente nehmen muss.


Ich hatte ja auch einen Herzinfarkt im Sommer....allerdings mit 59....und entwickle ähnliche Gedanken und Ideen...
wie Torschlußpanik.
Das macht was mit einem, wenn du nicht mehr weißt, wie viel Zeit du noch hast.
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Zitat von Ulli-Online:
Weil er Torschlußpanik hat und noch mal die Sau rauslassen möchte, noch etwas erleben und Party machen möchte...das Leben genießen möchte. (ob DAS nun der richtige Weg oder die richtige Methode ist - sei dahingestellt) Er hatte einen Herzinfarkt mit 30 oder wie war das? Ich hatte ja auch einen Herzinfarkt im ...

Danke. Ja, das stimmt, das macht was mit einem. Ja.

Trigger

Mein Schwiegervater hatte Lungenkrebs und wußte wohl

das er sterben wird und wollte unbedingt nochmal ein B. trinken, es war das Letzte. Mit 62 Jahren.


Zitat von Trianesh:
Ich war bei der Physiotherapie und hatte einen Mann in meinem Alter, der mich so zärtlich berührte bei den Mass.. Ich musste mir richtig das weinen verkneifen, weil ein Mann der seinen Job macht zärtlicher ist als mein Partner.

Da wurde dir bewusst, was dir fehlt. Ich kann das gut nachvollziehen.
Du bist es auch wert, so behandelt zu werden...

Zitat von Trianesh:
Etliche Gespräche verlaufen meistens ins Nichts, da nach wenigen Tagen die alten Routinen wieder greifen.
Schlichtweg: ich fühle mich nicht geliebt.

Auch das kann ich gut verstehen, weil ich einer ähnlichen Situation gewesen bin.

Zitat von Trianesh:
Umso mehr Monate jetzt vergehen komme ich immer mehr ins Zweifeln.

Ich brauchte Jahre...immer wieder neue Chancen gegeben...hin und her...mal wieder gut, dann wieder Horror...ein Auf und Ab.

Zitat von Knipsi:
Wann kam der punkt wo du das vermeintlich akzeptierte, nicht mehr aktzeptiertest?

Geniale Frage.

@Trianesh
möchtest du um eure Beziehung / Liebe kämpfen, versuchen das Beste rauszuholen...Kompromisse eingehen...
bist du bereit dafür ?
oder hast du dich im Kopf / vom Herzen... bereits von ihm getrennt und möchtest es nicht wahrhaben?

Wohnt ihr in einer WG ? Einer 2er - WG...einer Art Freundschaft Plus ?
(naja bei 2x Sex im Jahr )

Habt ihr eine Beziehung aus Gewohnheit ?
Liebt ihr Euch oder braucht ihr Euch ?

Liebst du ihn wie man seinen Bruder vielleicht liebt?
Ist die sexuelle Anziehungskraft auf der Strecke geblieben?
Oder ist er wirklich *dein Mann* ?

Was möchtest du, was ist dir wichtig und worauf möchtest du nicht verzichten.

@Trianesh Das tut mir leid für dich.
Ich denke da macht das Heiraten überhaupt keinen Sinn, denn wenn keine Liebe mehr da ist, weshalb Heiratet man dann?
Wenn du das Massieren des Physiotherapeuten als zärtlicher empfindest, als dein Mann dich berührt, dann stimmt ja einiges nicht.
So leid es mir für dich tut, ich würde ihn nicht heiraten. Ihr habt ja schon so oft miteinander gesprochen und es hat nichts gebracht.

A


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