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Ich möchte miich erstmal im Vorraus dafür bedanken, dass ihr euch mein Anliegen durchliest.

Ich brauche naemlich dringend einen Rat.

Meine Ex-Freundin und ich waren 1 1/2 Jahre gluecklich zusammen.
Vorher waren wir 1 Jahr befreundet, haben uns enorm gut verstanden, immer den gleichen Humor, Ideen, Pläne für die Zukunft etc.
Wir haben uns wirklich unfassbar gegenseitig geliebt. Ich war jeden Tag bei ihr, sie bei mir und wir haben schier Stunden damit verbracht uns gegenseitig zu prägen und uns zu helfen wo wir konnten.

Ich war aber ein sehr vorbelasteter Mensch aufgrund vieler Erlebnisse, doch spuerte ich die Kraft in mir wieder, dass ich wirklich wieder eine Beziehung anfangen kann. Dies habe ich auch getan. Es lief alles wunderbar. Doch gegen Ende kam die praktische Apokalypse in unserer Beziehung:

Die letzten 5 Monate unserer Beziehung wurde ich aufgrund familiärer Umstände enorm depressiv und dadurch anhaenglich. Ich verriet ihr aber erstmal nichts, da ich wusste, dass sie es selber schwer hat. Mein Anliegen war es, gerade weil ich sie so liebte, zu beschützen vor der Tyrannei die ich damals ertragen musste.

Eines Abends aber, lag ich etwas, nachdem ich wieder getrunken habe und mein Vater mir die Schuld in die Schuhe schob für die Krankheit meiner Mutter, etwas betrunken bei ihr (wir waren beide feiern). Daraufhin schaute ich sie an und sagte: Schatz, du weisst ich liebe dich, du weißt wie sehr ich das tue, aber meine Kraft schwindet und ich weiß, dass ich diese Worte bereuen werde, aber ohne dich kann ich einfach nicht leben

Meine Mutter ist daraufhin noch schwerer krank geworden und ich musste, neben meinem auch kranken Bruder viel tragen, was ich nicht tragen konnte. Denn anstatt, dass mich irgendjemand unterstützt hatte (und mein Vater ist der letzte, von dem ich das erwarten konnte - wir haben uns sogar gepruegelt), musste ich eben aufgrund dessen auf sie bauen. Ich began enorm viel zu erzaehlen, immer mehr, aber nicht so, wie ihr euch das vorstellt, sondern ich wurde immer anhaenglicher und ihre Bedeutung in meinem Leben wurde nicht nur durch Liebe ab dem Zeitpunkt definiert (die auch so durch Liebe enorm ist) , sondern auch aufgrund dessen, dass ich mich selber verloren habe. Ich wurde enorm depressiv. Mehrere Gedanken schossen mir durch den Kopf, wie ich diese Last mir am besten nehmen koennte, wie ich es schaffen koennte,alles zu tragen, die Krankheit meiner Mutter, meinen schwierigen Bruder und meinen cholerischen Vater.

Im April, also im Jahr 2011, kam sie wieder aus Berlin und wir beide freuten uns einander so zu sehen. SIe knutschte mich ab, meinte noch, wie sehr sie mich lieben würde. Sie spürte, dass etwas nicht mit mir stimmt, aber es lag nicht an ihr. Sie merkte nur, dass mein Humor, meine Selbstsischerheit, mein Selbstbewusstsein und meine Selbstachtung immer mehr den Bach unter ging und sie unterstützte mich auch tagtaeglich dabei, mir zu helfen. Ich began zu erzaehlen, was so passiert. Wie das meine Mutter krank ist und wie ich eigentlich ein tieftrauriger und verbitterter Mensch deswegen geworden bin. Ihr Vater selbst war eine Zeit lang depressiv, dadurch hatte sie eine Negativerfahrung, die sie lange tragen musste. Ich habe ihr stets geholfen ihre alten Ängste abzulegen und mit mir zusammen etwas besseres, höheres zu schaffen. Naja, eine Woche nach dem sie wiederkam, meinte sie ploetzlich, dass sie Gefuehlsabbau haette. Das sagte sie einmal im Winter, wo ich da betrunken einmal bei ihr lag und ihr sagte, dass ich nicht ohne sie leben könne (die story oben). Das haben wir aber geklaert und ich war gluecklich, zumal ich sie als Menschen so enorm schaetze, dass es mich momentan zerfrisst sie 4 Monate nicht gesehen zu haben.

Ich fragte sie warum. Daraufhin kam nur der Satz: Du musst dich von mir emotional distanzieren und das sage ich dir nur deshalb, weil du mir so wichtig bist.


Ich versuchte es, etwas Abstand zu gewinnen, aber je mehr sie weg war (wir haben es mit Pausen versucht) bemerkte ich, wie sehr ich am dünnen Pfaden praktisch hing, da sie die einzige ist, zu der ich mich in der Hinsicht hingezogen fuehle, dass ich ihr alles anvertrauen kann. Wirklich alles.

Sie betonte aber, als ich dann komplett auspackte, dass es nicht an meiner Anhaenglichkeit lag.

Ich wusste nicht mehr, was ich dazu sagen sollte, zumal es keinen anderen Grund gab. Nicht mal im Ansatz. Ich war mir meiner Schuld bewusst und versprach an mir zu arbeiten und auszuziehen, damit es mir besser geht. Doch dies verhinderte das Amt, war ich zu der Zeit arbeitslos und konnte mir ohne Hilfe nichts ausbauen. Sie sagten mir, dass ich nicht genug Beweise haette.für meine missliche Lage. Daraufhin ging ich zu Beratungsstellen, die mir keinen Schein ausstellten, auch wenn mein Zustand offensichtlich war alleine bei meinem Anblick. Ab dem 1. August 2011 hat sie die Reissleine gezogen, haben wir es 1 Monat versucht freundschaftlich zu leben, hat dies nicht funktioniert, weil meine Verbitterung ueber den Verlust so immens war und ich unter enormen Schmerzen seelischer Natur litt. Sogar eine blöde Aktion, mich selber umzubringen, habe ich nicht durchgezogen, einfach weil ich mich nicht selber aufgeben wollte. Ich habe alles verloren dieses Jahr und kam nur schwer darueber hinweg.

Aber ich verzagte nicht. Sprang auf, schrie umher und sagte MIR: Jetzt kaempfe um dich, ich sah sie zu dem Zeitpunkt 2 Monate gar nicht. Das hat mich so fertig gemacht. Dann rief ich sie das erste mal an nach unserer Trennung, weinte vor Freude, war so obergluecklich sie zu hoeren in dieser schweren Zeit. Sie betonte, dass sie Ich liebe dich nicht hoeren moechte. Das ich mit mir selbst klarkommen soll und das ich Ruhe geben soll.

Daraufhin kontaktierte ich sie noch 2 mal, wo ich sie bat für das Amt eine notwendige Stellungnahme zu schreiben, weil ich keinen anderen Ausweg sah.
Natuerlich redete ich auch ueber uns, betonte, wie sehr es mir leid tut, dass sie das so sehr belastet. Beim letzten Telefonat meinte sie, sie habe abgeschlossen mit mir. Nach 2 Monaten. Aber ich wusste, dass dies eine Trotzreaktion war. Dazu später mehr.

Ich merkte aber, wie sehr sie es überforderte darueber zu berichten, wie ich zu ihr floh, als mein Vater mich verpruegelt hatte und ich blutend vor ihrer Tuer stand. Ich sagte daraufhin, du musst nichts schreiben, es is ok. Weil ich dieses Dilemma nicht fortsetzen wollte und ja, ich haette vorher auf den Gedanken kommen koennen....
Ich suchte nach anderen Lösungen. Wollte mich selbst wiederfinden (ich bin eig sehr ehrgeizig und selbstbewusst immer gewesen). Ich bekam einen Job, den ich jetzt mache. Ich mache ihn gut, auch unter dieser schweren Zeit. Dadurch leiste ich mir jetzt bald eine 80qm Wohnung, die mir meine Mutter gibt und die ich selber dann verwalte.

Meine Mutter habe ich zur Heilung geschickt, trotz wütenden Widerstandes meines Vaters, der davon ueberzeugt bis Heute ist, dass sie keine Therapie braucht, obwohl sie Angstzustaende hat. Er hat keinen Führerschein mehr und zwingt sie praktisch ihn quer durch die Welt zu kutschieren und sagt dazu: Ach das ist keine Belastung. Aber sie weint stets bei mir, wie schwer ihr das faellt und das sie nicht mehr kann. Ich ergriff die Initiative und schickte sie zu allen nötigen Aerzten. Jetzt geht es ihr deutlich besser. Meinen Bruder mit seiner Behinderung habe ich komplett selbststaendig gemacht. Ich habe ihm beigebracht, selber zur Schule zu fahren, selber zu kochen, zu putzen, auf seine Hygiene zu achten usw.

Naja, meine Ex meinte halt, sie habe damit abgeschlossen und wuenschte mir noch das beste auf Erden.

Wie es halt nun mal bei ihr so ist, blockt sie lieber ab, wenn sie mit jemandem ein Problem hat.

Sie studiert jetzt 300 km von mir entfernt, is aber ab und zu wieder zuhause. WIr leben, wenn sie hier ist, grad mal 20 m voneinander weg. Ich muss jeden Tag auf den Weg zur Arbeit, zu Seminaren etc, ihr Haus ansehen. Eine Qual fuer mich, zumal ich mir grosse Vorwürfe noch immer mache, sie so enorm ueberfordert zu haben.

Es war jetzt Weihnachten und ich fragte gemeinsame Freunde, wie es ihr geht. Daraufhin erfuhr ich, dass sie 1 mal einen anderen gekuesst hat,. ohne selber zu wissen warum und mit ihm nur befreundet sein will und keine Beziehung haben will. Das hat mich fertig gemacht. Aber ich habe auch vernommen, dass ihr viel an mir liegt, sie hofft dass ich es schaffe und ich solle um sie kaempfen, indem ich um mich selber kaempfe. So ihre letzten Worte zu mir. Ich rief sie jetzt 1 Monat nicht an. Das is gut so, werde ich auch nicht tun. Sie muss die Reaktion zeigen. Naja, als ich das von dem Kuss erfuhr rief ich eine gemeinsame Freundin an. Die sagte mir die richtigen Worte, kaempfe um dich selbst, aber nehme es nicht als Garantie dass es was wird. Ihr Leben spielt sich wo anders jetzt ab. Ja, das stimmt, doch liebe ich diesen Menschen, diese Person, ich liebe sie nicht, weil ich sie brauche zur Heilung meiner Seelenwunden, ich liebe sie, weil sie und ich uns in vielen Punkten gleichen. Ausser in einem: Ich rede, obwohl auch durch die umweltveränderung bedingt, sehr viel, wenn es mir schlecht geht. Sie ist eher stiller und will ein Problem mit sich aus machen. Aber ansonsten gibt es bei uns nichts, was uns eig bricht.

Sie hat ihn 1 mal gekuesst. Ok, sie will keine Beziehung, dennoch bin ich ratlos und betruebt, weiß ich doch, wie wichtig ich ihr bin

Ich werde jetzt aufgrund einer langen depressiven Phase den Weg zu einem Therapeuten wagen. Das haette ich viel frueher tun sollen.

Ich will von euch eines wissen: Wie soll ich jetzt handeln ? Ich habe wie gesagt nicht die grösste Hoffnungen mehr, auch wenn es bedingt sein kann durch meine Depris, aber wie kann ich mit diesem Zustand leben, ohne Verbittert zu sein ? Diese Frage stelle ich mir jeden Tag und ich bedanke mich, fuer eure Hilfe. Ich bin so erzuernt, dass mein Vater meine Beziehung, meine Freude, mich und sie ein Stück mitvernichtet hat.

Grüsse

02.01.2012 12:17 • 08.01.2012 #1


1 Antwort ↓

hey mystery,

ich glaube du hast dich vergessen.
du hast deiner mutter geholfen, deinem bruder und den vater ausgehalten, der anscheinend nicht der netteste ist.
wann aber hast du an dich gedacht?
du hast dich, nett wie du scheinst, den problemen deiner familie angenommen und dich wahrscheinlich sehr überfordert und selbst im stich gelassen. das es deiner mutter wieder besser geht ist ja toll, nur eben ist sie alt genug um sich auch um sich zu kümmern.
normaler weise ist das auch die aufgabe der mutter, deinem bruder das bei zu bringen, was du ihm beigebracht hattest. das ist wie gesagt alles lieb und nett von dir, aber dir selber hast du kein gefallen getan.
kümmere dich, wie deine ex-freundin dir das gesagt hat und auch eine freundin von dir, jetzt um dich. bemühe dich darum, die trennung in den griff zu kriegen. denke daran, das es auch andere menschen gibt die dir sehr ähnlich sein können. auch wenn es dir sehr weh tut das deinen freundin weg ist und das auch verständlich ist, nur ist sie mit dir nicht die einzigen menschen auf der welt. schaue was dir zu zeit gut tut, ausser nur deine ex-freundin. mach das was dich aufmuntert. vielleicht ist es auch gut, wenn du dich von deinem vater abseilst, ich glaube das braucht keiner und tut dir eben so wenig gut. versuche auch etwas kürzer zutretten was deine familie angeht und dir die zeit für dich zu nehmen.

du wirst sicherlich auch deswegen so anhänglich geworden sein, weil du dir für dich nicht mehr die zeit genommen hast und den ausgleich durch deine freundin einholen wolltest, das du sie überfordert hast ist jetzt nicht das größte problem, ist zwar auch nicht schön, aber du musst dich jetzt ertsmal um dich kümmern und kannst es auch nicht mehr rückgänging machen. akzeptiere den fehler und kümmere dich darum, das es dir nicht nochmal passiert und das es dir wieder besser geht.

liebe grüße




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