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Hallo,
seit einem Monat bin ich geschieden.
Ich dachte, damit wäre alles erledigt. Ist es aber nicht.
Als ich meine Frau vor 10 Jahren kennenlernte, störten mich an ihr ein paar Verhaltensweisen, die ich aber nicht so ernst nahm. Wir heirateten und ich dachte, sie würde sich schon ändern bzw. ich würde mich daran gewöhnen.
Trotz aller Gespräche, die wir führten, gab es keine Besserung. Selbst eine Paartherapie brachte nichts.
So kam ich zu dem Entschluss, mich zu trennen. Ich zog aus und hoffte nun auf das befreiende Gefühl der Zufriedenheit, darauf, wenn man sich sagt: wenn ich das erstmal erreicht habe, geht es mir besser
Dieses Gefühl kam aber nicht auf. Auch nicht nach der Scheidung.
Ich sitze hier in meiner Wohnung und weiß einfach nicht, was ich mit meiner Freiheit anfangen soll.
Zu meiner Frau will ich nicht zurück aber allein sein möchte ich auch nicht. Andererseits erscheint mir eine neue Beziehung auch nicht erstrebenswert. Ich habe Angst, es könnte genauso werden, wie mit meiner Ex.
Gibt es vielleicht jemand, dem es ähnlich ergeht oder ergangen ist?

06.07.2013 21:02 • 05.03.2017 #1


15 Antworten ↓

Ich hab mich vor drei Monaten von meiner Freundin getrennt, bzw sie sich von mir. Von heute auf morgen, ohne Warnschuß. Wir waren acht Jahre zusammen, eigentlich war alles okay. Eine gemeinsame Wohnung hatten wir nicht, war auch für beide okay. Große Probleme hatten wir wenig, das einzige was wirklich ständig Thema war war dass sie immer Zuhause war (also nicht 365 Tage im Jahr in der Wohnung sondern dauerhaft arbeitslos) und mich mit der Zeit nervte dass ich immer den Alleinunterhalter machen sollte wenn ich heim kam. Die letzten Monate waren so dass ich morgens 140km zur Arbeit hin fuhr, dort ca 9Std abriss, und dann wieder die 140km heim fuhr. Ich war keine zwei Minuten daheim, dann ging mein Handy und ich sollte sofort erscheinen. Das war alles was mich nervte. Sie war übrigens acht Jahre älter als ich, was mich auch nich störte. Ganz im Gegenteil. Ich schätze Lebens- und Beziehungserfahrung an Frauen. Dann verließ sie mich von heut auf morgen für einen anderen Typ der offensichtlich ähnlich viel Freizeitüberversorgung hat wie sie.
Paar Wochen vor der Trennung starb mein Hund. Ich liebte dieses Tiere über alles. War dann also mit der Trauer um den Tod und der Trennung absolut überfordert. Die ersten Wochen waren ein Höllenritt. Jetzt geht es mir deutlich besser. Eine neue Beziehung gehe ich so schnell nicht ein, jetzt komm erstmal ich, mein Job und meine wichtigsten Mitmenschen.
Ich weiß also wie es Dir jetzt geht. Raten kann ich Dir zu gar nichts, nur sagen dass es Zeit braucht bis das Elend vorbei geht. Es tut weh, bei mir manchmal noch heute, aber es geht irgendwann auch weg.

A


Geschieden Und was nun?

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Lieber willnix, ich dachte soeben wo ich den Anfang laß, oh oh.
Dich haben damals schon Verhaltensweisen gestört in der Hoffnung das würde sich mit der Zeit legen.
Autsch. wenig Hoffnungsgarantie, schlimmer wird das oft.
Auch eine Paartherapie hat nichts gebracht, wieder nix.

Lieber Willnix, so was ich über Männer und Scheidung gelesen habe. Also da stand das Männer mit dem alleinsein noch weniger zurechtkämen als Frauen. Ob das stimmt weiß ich nicht. Gibt sicher auch Frauen die mehr drunter leiden als andere.
Aber wie gesagt, Männer sind nicht für das alleinleben geschaffen.
Solange wir einen Menschen nicht akzeptieren wie er ist und Änderung verlangen von ihm, wird es meist schlimmer mit ihm. Einen Menschen mit seinen Schwächen lieben wie er ist ist nicht einfach.
Bedingungslose Liebe praktizieren ist oft ein kraftakt.
Vielleicht ist auch keine neue Liebe dran. Solange wir nicht das gelernt haben in der alten Beziehung was wir lernen sollten, erscheint das selbe Problem meist wieder in der neuen Beziehung.
Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein. Überraschendes neues Glück.
Hängt deine Exfrau eigentlich noch an dir Wirrlix? Das war aus deinem Schreiben nicht so ersichtlich.

Zunächst mal danke für eure Antworten.
Dubist, du schreibst, Männer seien für das Alleinsein nicht geschaffen. Ich denke, Frauen geht's da nicht besser. Eigentlich komme ich alleine recht gut klar aber auf Dauer geht's auf den Keks.
Zu deiner Frage, ob meine Frau noch an mir hängt. Sie behauptet, ja. Sie wollte auch nie die Scheidung. Das Ganze war und ist dadurch nicht einfacher für mich, weil ich Schuldgefühle habe. Vielleicht zögere ich auch deshalb mit einer neuen Beziehung.
Psycho2go, wir haben auch einen Hund, den hat meine Frau behalten. Der ist zwar nicht gestorben aber er fehlt mir sehr und ich sehne mich danach, mit ihm durch die Felder zu tollen. Ehrlich gesagt, wenn meine Frau mich wegen eines anderen verlassen hätte, ginge es mir jetzt besser. Ich brauchte mir dann keine Vorwürfe machen.

oh oh deine Frau hängt noch an dir.
sie wollte auch nie die scheidung, mensch sie liebt dich mehr wie du sie.

Mit der Liebe ist es so eine Sache. Gesagt hat sie es mir öfter, gezeigt eher selten. Ich denke, Liebe erkennt man nicht an Worten sondern an Taten. Ich habe mich u.a. deshalb getrennt, weil sie sich eher ab- als zugewandt hat, wenn ich ihre Nähe suchte.
Ich bin ein Mensch, der gerne mal kuschelt. Sie hat sich gern von mir streicheln lassen, es selber aber nicht getan.
Ich denke, Liebe ist ein Geben und Nehmen.

Puh wenn das so ist würde es bei mir auch für ne scheidung reichen.
Aber das kann man eben nicht erzwingen.
Ich bin auch ein Nähetyp. oft suchen sich Nähefreaks einen Abstandtyp raus.

Deine Abstand-, Nähetyp Theorie scheint mir arg weit hergeholt zu sein. Aber vielleicht stimmts ja.

Tu doch mal etwas für dich. Hol dir einen Stift und einen Zettel und schreibe Dinge auf, die DU gerne machen möchstest. Beschäftige dich ein bissche mit DIR selber, dass tut gerade nach einer Scheidung sehr gut!

Leider ist es gar nicht weit hergeholt.
Es hängt mit dem Vaterkonflikt oft zusammen.
Unnahbaren Vater, oder der zu Zärtlichkeiten nicht fähig war, anderes.

Zitat von Svenja87:
Tu doch mal etwas für dich. Hol dir einen Stift und einen Zettel und schreibe Dinge auf, die DU gerne machen möchstest. Beschäftige dich ein bissche mit DIR selber, dass tut gerade nach einer Scheidung sehr gut!


Das mit dem Zettel ist keine schlechte Idee. In der Tat denke ich darüber nach, was ich eigentlich will, jetzt und in der Zukunft. Mir scheint, ich habe aber noch etwas nicht abgeschlossen.

Zitat von Dubist:
Leider ist es gar nicht weit hergeholt.
Es hängt mit dem Vaterkonflikt oft zusammen.
Unnahbaren Vater, oder der zu Zärtlichkeiten nicht fähig war, anderes.


Muss dir recht geben. Mein Vater war zwar nicht unnahbar aber Nähe hat er auch nicht grad gesucht.

Zitat von willnix:
Zitat von Svenja87:
Tu doch mal etwas für dich. Hol dir einen Stift und einen Zettel und schreibe Dinge auf, die DU gerne machen möchstest. Beschäftige dich ein bissche mit DIR selber, dass tut gerade nach einer Scheidung sehr gut!


Das mit dem Zettel ist keine schlechte Idee. In der Tat denke ich darüber nach, was ich eigentlich will, jetzt und in der Zukunft. Mir scheint, ich habe aber noch etwas nicht abgeschlossen.


Finde ich auch. Tue das, was dir guttut, so mache ich es.

Alles Gute

Hallo Willnix,
mir geht es genauso. Ich bin wohl jetzt auch geschieden und nach einem Tag Freude hat mich nur noch eine Art Leere überkommen.
Das wird wohl länger anhalten. Ich gehe auch zum Psychologen - doch richtig glaube ich nicht daran, dass es helfen wird.
Ich wünsche dir viel Kraft (und wohl auch mir)!
Ich versuche jedoch, das Scheitern der Ehe nicht als die Schuld des Anderen zu sehen, denn diese Sachen kann ich nicht (mehr) ändern.
Ich muss mich erst annehmen .... dann wird wohl Alles Andere auch folgen.
Gleich darüber nachzudenken, dass man jetzt Allein ist, bringt gar nichts. Lerne dich kenne. Lerne deine Grenzen kennen und auch Diese zu kommunizieren.
Ich war noch nie allein und habe höllische Angst davor.
Sei nicht zu streng mit dir aber such nicht gleich die nächste Beziehung. Denk darüber nach, was du hättest überhaupt ändern können und lerne daraus. Jetzt lebe ersmal den Tag.

Viele Grüße,

ich WILLAUCHNIX (Abraxas1810)

2013 (und ein Gast)...

Hallo, ich bin nach 31 Jahren Ehe geschieden worden. Mußte in ein neues Umfeld ziehen und leide jetzt an Depressionen. Die Ehe war von Alleinsein und Demütigungen geprägt. Aber die jetzige Situation empfinde ich viel schlimmer. Hängt wohl auch mit meiner Kindheit zusammen. Bin in Psyhotherapie und habe zu meiner Familie zu all dem auch noch den Kontakt abgebrochen. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen jemals von dem Narzissten loszukommen. Es ist ein fast unerträglicher Zustand. Da hilft auch kein Zettel um draufzuschreiben was man gerne tun möchte. Es geht einfach nichts.

A


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