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Liebe Gullianer,

ich bin mit meiner Freundin seit über 7 Jahren zusammen, wir hatten tolle Zeiten, wir hatten aber auch schwierige Phasen, waren zweimal getrennt, haben uns dann doch wieder zusammen gerauft, sind dann zusammen gezogen in eine gemeinsame Wohnung vor einem Jahr und mittlerweile ist die Situation nicht mehr tragbar. Es gibt keine Nähe mehr, wir haben seit über 6 Monaten nicht mehr miteinander geschlafen, es gibt keine Bussis und Küsse, wir streiten eigentlich mehr wenn man mal die seltenen gemeinsamen Gespräche außen vor lässt. Wir haben oft gesprochen darüber, dass wir an uns arbeiten müssen, aber mittlerweile bin ich selber der Meinung, dass wir die Kurve leider nicht bekommen haben und das Ding leider... durch ist. Jetzt gibts hierzu drei Fragen und Probleme, vor denen ich stehe und für die ich gerne einen Rat hätte:

1. Wie mache ich meiner Freundin die Sache klar?
Ich will sie nicht verletzen, auch wenn das bei einer Trennung immer unvermeidlich ist. Ich will das sachlich, ohne Streit und ohne Probleme darstellen, ohne Kritik, einfach offen fair und ehrlich, aber hier fehlen mir im Moment irgendwie die richtigen Worte.

2. Wie löst man das Problem mit der Wohnung?
Wir haben eine gemeinsame Wohnung, ich bin zwar der alleinige Mieter, sie hat aber auch hier und da ihr Geld in Deko und Mobiliar reingesteckt, aber alles wesentliche gehört eigentlich mir ... das Problem ist: Wenn Sie auszieht, hat sie nichtmal n Sofa oder ein Bett, sie hat garnix... zwar könnte ich sagen nicht mein Problem, andererseits finde ich es nicht fair, sie sich selbst zu überlassen... keine Ahnung.

3. Die Angst vor einer Entscheidung
Ich bin mir sicher, dass ich mit ihr nicht mein Leben verbringen kann, ich bin mir sicher, dass wir zu unterschiedlich sind, um zusammen zu bleiben - und vorallem glücklich zu werden, aber es gibt manchmal auch kleine Zweifel, die mich bis jetzt auch bei der Stange gehalten haben (schlecht läufts bei uns schon seit über 8 Monaten) und ich muss auch zugeben, ich hab zweimal schon Schluss gemacht und hab zweimal die Entscheidung bereut, weil ich so sehr an der Vergangenheit hing, wo mit uns alles gepasst hat - aber das waren andere Lebensumstände, wir waren jünger und wir hatten andere Probleme... trotzdem fällt mir auch jetzt die Entscheidung enorm schwer und ich weiss einfach nicht, wie ich mir selber den Rücken stärken kann um zu sagen Du machst das richtige, und zwar für euch beide! Mir gings die beiden Male davor unterirdisch schlecht, vermutlich einfach weil ich jemand bin der mit seiner Vergangenheit nicht abschliessen kann und guten Zeiten hinterhertrauert... das wirkt sich bei mir seelisch und körperlich aus, und davor habe ich Angst, obwohl ich weiss, dass es SO nicht mehr weitergehen kann.


Danke schonmal fürs lesen und danke für jeden unterstützenden Kommentar,
beste Grüße,
Darki

04.03.2014 14:57 • 05.03.2014 #1


7 Antworten ↓


Zitat von DarkTemplar:
1. Wie mache ich meiner Freundin die Sache klar?


Möglichst mit Ich-Botschaften. Beschreibe ihr, wie du dich in der Beziehung fühlst und warum das Ganze aus deiner Sicht keinen Sinn mehr macht, aber ohne sie zu beschuldigen oder Vorhaltungen zu machen. Damit ist zumindest die Wahrscheinlichkeit etwas größer, dass sie sich auf einen Dialog vielleicht einlässt.

Zitat von DarkTemplar:
2. Wie löst man das Problem mit der Wohnung?


Vielleicht kannst du ihr anbieten, dass ihr gemeinsam schaut, was wer in welche Möbel gesteckt hat und dann schaut ihr, was dabei für sie übrig bleibt, was sie noch braucht. Sie wird eh nicht umhin kommen, sich Dinge neu anzuschaffen und ganz ehrlich, dein Problem ist das nicht.

Zitat von DarkTemplar:
3. Die Angst vor einer Entscheidung


Das, was du vorhast gehört zu den großen Entscheidungen im Leben. Die, bei denen man eher einmal zu viel nachdenkt, als zu wenig und ich finde Restzweifel auch normal.
Auf der anderen Seite ist dir doch klar, was du willst und dass du den Rest deines Lebens eben nicht mit ihr verbringen willst. Und da finde ich es nur fair, dass du sie das auch wissen lässt, damit ihr euch beide neu orientieren könnt. Und wenn du dich an die guten Zeiten deiner Beziehung erinnern kannst, dann ist das doch schön!
Sie sind ein Teil von dir und deiner Vergangenheit, aber jetzt wird es Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen.

A


Gemeinsame Wohnung, auseinandergelebt, jetzt Trennung?!

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Vielen Dank für das Feedback und die Hilfestellung, sehr sachlich, sehr fair und sehr hilfreich!

Sorry für den Doppelpost, aber ich finde keinen Knopf zum editieren...

Was mir halt im Moment am meisten Sorgen macht - und das hängt sicher mit meiner generellen Ängstlichkeit und auch den Panikattacken zusammen, die mich in das Forum geführt haben - dass ich Angst davor habe, wieder die Entscheidung zu bereuen, obwohl ich weiss, dass alles andere keine Option ist...

Zitat von DarkTemplar:
Sorry für den Doppelpost, aber ich finde keinen Knopf zum editieren...

Was mir halt im Moment am meisten Sorgen macht - und das hängt sicher mit meiner generellen Ängstlichkeit und auch den Panikattacken zusammen, die mich in das Forum geführt haben - dass ich Angst davor habe, wieder die Entscheidung zu bereuen, obwohl ich weiss, dass alles andere keine Option ist...



Freut mich, dass dir mein Geschreibsel geholfen hat!

Ich denke, bei solchen einschneidenden Entscheidungen fragt sich jeder hinterher, ob das richtig ist. Hör auf dein Gefühl. Schreib dir notfalls auf, was dich zu deiner Entscheidung bewogen hat und lies es dir durch, falls du zweifelst. Hat mir früher, als ich noch sehr unsicher war immer gut geholfen.

Und hab Mut. Du selbst weißt am Besten, wann es für dich nicht mehr geht und was für dich gut ist.

Hallo darkTemplar,
Es mag für dich jetzt vielleicht unlogisch erscheinen, wenn ich euch eine paartherapie empfehle. Mein exmann und ich hatten auch sehr grosse probleme. Mein Neffe hat uns einen paartherapeuten empfohlen und ich bin hin gegangen obwohl für mich klar war dass die ehe zu Ende war. Der Therapeut war tatsächlich sehr gut, denn er hat uns gleich zu Anfang gesagt, dass er uns in keinster weise beeinflussen möchte sondern Wege aufzeigen und sei es einfach um eine gute Trennung hinzubekommen. Das hat es uns dann tatsächlich leichter gemacht uns zu trennen. Auch für die Zukunft ist so ein Abschluss wichtig um sich nicht ständig in Selbstzweifeln zu wälzen ob man nicht doch was falsch gemacht hat. Unse Therapeut war von der Caritas, hatte aber keinerlei religiösen einfluss . Also nur die trägerschaft hatte die Kirche ansonsten war religion kein Thema.

Braucht man den für alles einen Therapeuten?

Mir kommt das so vor als würden die Leute ihr Vertrauen in ihre Entscheidungen immer mehr abgeben.

Ich muss ganz klar sagen, dass es für eine Therapie meiner Meinung nach zu spät ist. Ich merke, dass die Sache emotional und auch sachlich durch ist, und ich möchte einfach uns beiden das ganze so leicht wie möglich machen, damit beide glücklich werden - sie genau wie ich.

@AJPsychic - Die Sache mit dem Aufschreiben klingt ganz gut, ich glaube das sollte ich wirklich machen damit ich was in der Hand habe, wenn ich Zweifel bekomme.




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