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Schönen guten Abend alle miteinander,

ich bin in einer einigermaßen komplizierten Lage und hoffe, dass ihr mir irgendwie helfen könnt. Es geht um mich (26) und um meine beste Freundin (30).

Zuerst möchte ich kurz die Vorgeschichte erzählen:

Wir haben uns vor 2,5 Jahren in einem sozialen Netzwerk zufällig kennengelernt. Das Kennenlernen war zufällig und zielte gar nicht darauf ab, dass uns näher Kennenlernen, sondern wir haben einfach lose über Musik gesprochen und ein paar aktuelle Themen. Naja, wir haben uns dann gut verstanden, viel getextet, irgendwann auch telefoniert und uns dann ineinander verliebt und für ein paar Wochen so etwas wie eine platonische Beziehung geführt. Getroffen haben wir uns in den 4 Monaten, die das ganze ging vom ersten Texten bis zum Ende nicht. Warum Ende? Sie hat dann irgendwann den Kontakt abgebrochen bzw. mich ignoriert. Ich konnte noch von ihr erfahren, dass ihr die Gefühle einfach zu viel sind und sie damit im Moment nicht umgehen kann.

In den 4 Monaten, in denen wir täglich viel (mehrere Stunden abends und tagsüber nebenher) geschrieben haben, bin ihr wichtigster Mensch im Leben geworden, sie hat mir oft gesagt wie sehr sie mich mag und wie sehr sie mich will für eine Beziehung. Sie hatte ihre Mutter 1,5 Jahre vorher verloren und sie schrieb mir, dass sie es mir verdankt, dass sie wieder lachen kann und wieder nach vorne gucken kann und mich nie aus ihrem Leben lassen möchte.

Gut, sie brach dann doch den Kontakt ab, 5 Monate ca., dann haben wir uns wieder angenähert und ich schrieb ihr, dass wir nicht auf eine Beziehungsebene gehen sollten, sondern wir Freunde sein sollten. Sie wollte das auch und hat mir zugestimmt.

Wir sind dann auch beste Freunde geworden. Aber dann wurde es irgendwann wieder komisch. Es gab Phasen in denen wir eigentlich gar nicht miteinander schrieben und wo sie mich gefühlt ignoriert hat. Ich bekam einfach keine Antwort. Das ging mal eine Woche, dann eine Woche wieder texten und beste Freunde, und dann mal zwei Wochen mit fast keinem Kontakt und eine Woche wieder Freunde. Also ein ständiges Auf und Ab. Aber bei den Aufs hatte ich immer wieder das Gefühl, dass ich immer noch mehr bin für sie als nur ein Freund.

Gut, nun nach 1,5 Jahren (nach der Versöhnung), ist es immer noch ein Auf und Ab und getroffen haben wir uns immer noch nicht. Was mich jetzt auch hier hin bringt, weil ich nicht mehr so richtig weiter weiß.

Heute haben wir jetzt seit Mai genau einmal für 20 Minuten telefoniert (vor 6 Wochen ca.). Ansonsten haben wir mindestens alle 2 Wochen mal miteinander telefoniert - spätestens wenn sie beim Einkaufen Zeit hatte. Letztes Jahr gab es auch eine Phase in der wir 8 Wochen nicht telefoniert haben und kaum schrieben, Anfang des Jahres auch für mehrere Wochen nicht. Natürlich schicken wir uns noch (Sprach-)Nachrichten, auch wenn das nicht immer persönlich ist, aber der Kontakt steht.

Sie sagt immer sie hätte keine Zeit. Aber ich bin der Auffassung, dass man nach 4 Monaten mal Zeit haben kann für seinen besten Freund - und sei es nur abends mal für ein 10 Minuten Telefonat (aber sie sagte mal nur 10 Minuten sind blöd). Zeit für ein Telefonat oder sonstiges melden wäre sicher da. Aber das macht sie nicht.

Mein Gedanke ist, dass sie immer noch bzw. wieder sehr viele Gefühle für mich hat.
Warum?

Also wie gesagt, so Phasen in denen sie mich fast komplett gemieden hat, gab es in den letzten 1,5 Jahren immer wieder und dann gab es wieder Ups.
Im Februar gab es z.B. eine Situation in der sie völlig grundlos plötzlich eifersüchtig auf meine Ex-Freundin reagiert hat. Warum wäre sie sonst eifersüchtig?
Im Mai war sie eine Woche alleine auf einer Fortbildung, abends alleine in der fremden Stadt schrieb sie mir völlig aufgelöst und hat mir ein Bild geschickt auf dem sie fürchterlich weinte, weil sie so einsam war. Dann sagte sie mir noch ich solle am Wochenende auch in die Stadt kommen (wären über 500km Weg gewesen). Zu welchen Menschen sucht man denn die Nähe, wenn man einsam ist? Bestimmt nicht diejenigen, die einem egal sind.
Und vor ein paar Wochen hatte sie wirklich Stress in der Familie, da schrieb sie mir und sendete mir eine Voicemail auf der zu hören war, dass sie geweint hat.

Sie hat mir Ende letzten Jahres, als auch wieder so eine Phase war - ein paar Wochen ohne Telefonat - gesagt, dass ich kein normaler Freund sei gesagt, nachdem ich mich beschwert hatte, was das immer soll, denn kein anderer würde seinen besten Freund so vernachlässigen. Das sagte sie in einer Voicemail, mit netter Stimme, als wolle sie mich beruhigen.

Es gibt nun zwei Möglichkeiten, wenn man kein normaler Freund ist. Entweder ist man MEHR oder WENIGER. Wenn ich weniger wäre nur ein flüchtiger Kumpel oder so, wären dann die oben genannten Situationen so passiert? Ich denke nicht. Sie vertraut mir wirklich sehr.

Ich weiß, dass sie mir etwas vorenthält, was ihr Leben betrifft - sie sagte das schon vor 2 Jahren als alles perfekt lief und wir drauf und dran waren kurz vor einem Treffen zu stehen und wir über Beziehung sprachen es gäbe etwas, dass sie mir persönlich sagen müsse.
Ich bin mir sehr sicher, dass sie verheiratet (aber getrennt!) ist - wie das rauskam ist aber wieder eine andere Story.
Auch, die Tatsache, dass wir uns noch nicht getroffen haben macht mir zu schaffen. Auch sie sagt ab und zu, dass wir uns treffen und was unternehmen sollten. Im April sagte sie zuletzt, dass sie mich vermisst. Aber es passiert nicht. Warum?

Für mich ist die Sache eigentlich klar: Wenn wir wirklich beste Freunde wären und sie damit Seelenfrieden hätte, dann könnten wir Telefonieren und uns auch Treffen (in der Öffentlichkeit, bei ihr in der Stadt (nur 200km weg von mir)) und nichts würde uns im Weg stehen. Egal ob sie verheiratet wäre oder eventuell Kinder hätte oder sonst etwas. Freundschaften kann so nichts im Wege stehen und wenn doch, dann kann man drüber reden.
Aber es ist so kompliziert, wie geschildert. Sie mag ihre Karten nicht auf den Tisch legen und sagen was ihr Plan mit mir ist, sie äußert mir gegenüber gar keine Gefühle bzgl. mir mehr (sie sagte schon vor 2 Jahren, dass sie eigentlich ein Eisberg ist und keine Gefühle zeigt, so viel Gefühle wie jetzt würde sie sonst nicht zeigen), wenn es ihr schlecht geht, dann meldet sie sich aber und äußert mir ihre Ängste und Sorgen und vertraut mir. Aber kein ich habe dich lieb oder Herzchen oder Kuss smileys mehr.
Ich kann mir diese ganze verzwickte Situation eigentlich nur erklären, wenn ich ihr unterstelle, dass sie mich extrem lieb hat (mehr als sie zugeben würde) und sie deshalb so rational und kalt handelt um eventuell zu vermeiden, dass ihre Gefühle sie wieder beherrschen wie vor 2 Jahren oder so? Aber auf jeden Fall Gefühle/Liebe/Beziehung.

Ich hoffe es nicht zu lange und einigermaßen verständlich. Bitte fragt nach, wenn etwas unklar ist.

10.09.2016 23:22 • 15.09.2016 #1


9 Antworten ↓


Wenn einem jemand wirklich wichtig ist sind 200km keine Entfernung bzw der Standardsatz Keine Zeit existiert nicht. Bestehe auf ein Treffen und wenn wieder die selben Ausreden kommen dann Kontaktsperre bzw abschiessen. 2 Jahre texten ohne sich jemals gegenüber gestanden zu haben, du hast dich ganz schön um den Finger wickeln lassen!

A


Gefühle für die beste Freundin - was will sie?

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Zitat von HokusPokus:
Für mich ist die Sache eigentlich klar: Wenn wir wirklich beste Freunde wären und sie damit Seelenfrieden hätte, dann könnten wir Telefonieren und uns auch Treffen (in der Öffentlichkeit, bei ihr in der Stadt (nur 200km weg von mir)) und nichts würde uns im Weg stehen. Egal ob sie verheiratet wäre oder eventuell Kinder hätte oder sonst etwas. Freundschaften kann so nichts im Wege stehen und wenn doch, dann kann man drüber reden.


Besser kann man es nicht formulieren...

Du vermutest hinter ihrer Zurückhaltung bzw. annähern/abstossen ihre Liebe zu Dir,die sie sich nicht traut einzugestehen aus Verlustangst oder Bindungsangst.
Das ist natürlich möglich.
Auf mich macht es eher den Eindruck,dass sie Dich benutzt,wann sie will und sehr gut weiss,wie sie Deine Knöpfe drücken muss.
Ein gesundes,reifes oder freundschaftliches Verhalten sieht anders aus,finde ich.
Wenn sie ihre Mutter verloren hat,ist das sicher hart für sie gewesen aber deswegen musst Du ja jetzt nicht den Prellbock spielen.
Mach Dir nicht zuviele Illusionen und wenn wissen willst,ob ihr wirklich soviel an Dir liegt,sag ihr,dass Dir das so,wie es ist nicht mehr reicht.
Vielleicht besinnt sie sich ja dann und tut auch mal was für eure Freundschaft,ich würd es Dir ja wünschen.

Ich kann Laribum nur zustimmen. Sie sagt Dir nicht die Wahrheit, äußert keine Gefühle, Eisberg eben. ABER : Wenn es ihr schlecht geht, dann und nur dann bist Du gut genug. Ansonsten keine Zeit....für Dich.

Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.

Ich würde nicht zuviel in diesen virtuellen Hokuspokus hineininterpretieren.

Zitat von GreenTree:
Auf mich macht es eher den Eindruck,dass sie Dich benutzt,wann sie will und sehr gut weiss,wie sie Deine Knöpfe drücken muss.

Auf mich auch, weil ich selbst ähnliche Erfahrungen schon 3 Mal machen musste. Zweimal virtuell, einmal real. Mit meiner heutigen Erfahrung und Menschen- bzw. Frauenkenntnis würde ich raten so schnell wie möglich ein Ultimatum zu stellen oder einfach Schluss machen, einen letzten Brief an sie schreiben, deinen Schmerz, deine Wut zum Ausdruck bringen und Ende der Geschichte. Je länger das Desaster anhält, desto schwerwiegender sind die Folgen für die eigene Psyche! Das ganze Leben kann den Bach runtergehen, die Karriere, die Arbeitsmotivation, die Lebenslust allgemein, man wird förmlich ausgesaugt und zu einem psychischen Wrack. In allen solchen Angelegenheiten sollte man(n) zuallererst an sich und an das eigene Wohlbefinden denken und sich schützen!

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

Die Idee, dass sie mich ausnutzt, hatte ich natürlich auch schon, aber vielleicht habe ich das hier nicht deutlich genug schrieben: Sie meldet sich nicht nur, wenn es ihr schlecht geht oder sie etwas möchte.
Wir waren beide 3 Wochen zeitgleich im Urlaub, da hat sie sich auch bei mir gemeldet und gefragt wie es mir geht, sie hat sogar einen ganzen Vormittag (bei mir war es nacht wg. Zeitverschiebung) damit verbracht mit mir zu texten - sie hätte auch mit ihrer Familie am Pool oder Strand sein können.
Ich weiß nicht, wenn ich alles betrachte, dann fühlt sich das nicht an wie ausnutzen. Es ist auch nicht so, dass sie immer gleich ankommt, wenn es ihr schlecht geht sondern ich ein bisschen bohren muss, bis es aus ihr herausbricht. Und wenn es so ein normales Schlechtgehen ist, was jeder schon mal hat, weil viel Stress oder so ist, dann zieht sich eigentlich zurück und regelt das alleine.

So war z.B. eine Situation im Februar, ich lag frisch operiert im Krankenhaus, wir wollten eigentlich abends telefonieren, aber sie rief nicht an und da wir zu dem Zeitpunkt auch schon wieder ein paar Wochen nicht telefoniert hatten war ich ziemlich enttäuscht, dass sie nicht mal jetzt im Krankenhaus für mich Zeit hatte und dann habe ich ihr das auch so geschrieben und gesagt, wenn ich ihr nicht mehr wichtig sei muss sie sich nicht mehr melden. Sie schrieb mir dann mitten in der Nacht zurück, dass es ihr unendlich leid tue und dann ist es praktisch aus ihr herausgebrochen. Sie hat mir dann erzählt, wie schlecht es ihr die letzten Wochen ging, nachdem ich etwas gebohrt habe. Und so ein intimes Gespräch wie da hatten wir vielleicht noch nie. Sie hat mir dort z.B. von großen Verlustängsten seit dem Tod ihrer Mutter erzählt.

Wie gesagt, nach Ausnutzen fühlt sich das alles nicht an (ich würde sagen, dass ich eine relativ gute Menschenkenntnis habe) und ich weiß nicht ob man sich wirklich seelisch so entblößt und von seinen größten Ängsten und Sorgen spricht, wenn man jemanden nur ausnutzt, aber es fühlt sich schon so an als sei jeder Schritt mit mir rational durchdacht.

Ich habe ihr das ja auch so schon gesagt, dass uns nichts im Wege im stehen sollte, wenn ich ein Freund wäre, aber ich glaube, dass ich mehr für sie bin und sie das einfach nicht zu gibt. Daraufhin antwortete sie ja, freundlich, vielleicht mit einem Augenzwinkern, dass niemand behauptet hätte, dass ich ein normaler Freund sei.


Ich weiß es nicht. Es fühlt sich einfach so an, als ob es etwas in ihrem Leben gibt, was sie erst geregelt haben will, bevor sie mich trifft und da sie eigentlich eine Beziehung will und keine Freundschaft, tut sie jetzt nicht so viel investieren um nicht immer Gefühle unterdrücken zu müssen oder Angst jetzt wieder so verliebt in mich zu sein, dass sie ihren Alltag aufgrund der Gefühle nicht hinbekommt - wie vor 2 Jahren.

Ich werde ihr jetzt einfach erstmal nicht mehr schreiben und sehen wann sie sich meldet. Über die ganze Lage und Gefühle reden möchte sie nämlich nicht - warum auch, dass wäre kontraproduktiv, wenn sie versucht diese seit 1,5 Jahren zu unterdrücken.

So hart es auch klingt, und wie dir das weh tut: Nach jahrelanger Forschung und Studium von ähnlichen Fällen kann ich dir nur sagen, dass du nichts weiter als ihr seelischer Mülleimer bist. Sie ist eine Borderlinerin oder eine bipolare und braucht immer wieder Aufmerksamkeit und Abstand im Wechsel. Sie wird dich niemals an sich ranlassen, weil du schon viel zu lange in der friendzone bist. Du hättest dir das niemals so lange bieten lassen müssen.

Sie könnte auch ein Energiefresser sein, die andere Leute zwanghaft aussaugen muss, um ihr Ego damit aufzuplustern.

@Entwickler : Klingt für mich ziemlich plausibel. Lassen wir die Diagnosen mal dahingestellt, aber die Tendenz stimmt sicher.

vom texten alleine ist wohl noch keine Beziehung entstanden denn ca. 70% der Kommunikation finden auf der nonverbalen Ebene statt und das ist durch schreiben nicht möglich. Bestehe auf ein Treffen oder schiess sie ab...

A


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