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Hallo,

meine Frau wurde vor ein paar Jahren mit starken Depressionen in die Psychiatrie eingewiesen. Wie so oft, so auch bei mir kam dann nach über 20 Jahren Partnerschaft die Trennung. Diagnostiziert wurde eine schwere Depression + kombinierte Persönlichkeitsstörung (Abhängige + Unsicher + instabil). Nun ist es so, dass wir uns eigentlich noch ganz gut verstehen (haben ein Kind und deshalb auch regelmäßigen Kontakt) ja wenn da nicht ihre Eltern wären. Meine Frau möchte die liebe Tochter sein und macht Dinge, die eigentlich nicht mehr ganz so normal sind. Meine Schwiegereltern haben ziemlich viel Geld, trotzdem muss meine Frau jedes Wochenende kommen und meinem Ex Schwiegervater die Wäsche bügeln ...meine Schwiegermutter ist krank und kann das nicht mehr. Diese Bügelei finde ich schon grenzwertig aber anstatt er ihr die Wäsche bringt, muss sie immer mit dem Bus dorthin fahren und fängt dann an für Mutti und Vater zu bügeln. Meine Frau hat Geschwister - macht keiner von denen. Ich weiß, es ist ihre Baustelle aber es nervt trotzdem. Es war auch in unserer Beziehung schon so, dass sie zwischen ihren Eltern und der Beziehung stand: durch die Trennung hat sie sich dann für die Eltern entschieden. Therapie hat sie gemacht, meinte dann aber sie sei gesund. Sie ist nie aus der Rolle des Kindes geschlüpft und die Eltern lassen sie da auch nicht raus. Sie wird bald 51 Jahre ....kennt das jemand von Euch?

22.01.2018 14:29 • 22.01.2018 #1


24 Antworten ↓


Zitat von Silk01:
Meine Schwiegereltern haben ziemlich viel Geld, trotzdem muss meine Frau jedes Wochenende kommen und meinem Ex Schwiegervater die Wäsche bügeln

Bekommt sie denn daür als Gegenleistung Geld zugesteckt? Wenn ja, dann ist es doch vollkommen ok, wenn es beide Seiten OK finden.

Zitat von Silk01:
Sie ist nie aus der Rolle des Kindes geschlüpft und die Eltern lassen sie da auch nicht raus. Sie wird bald 51 Jahre

Sie lebt doch sicher ihr eigenes Leben und muss nur 1x pro Woche bügeln und kann ansonsten machen, was sie will oder?
Kllingt so, als ob sie nicht berufstätig ist - da kann es sicher nicht schaden, wenn sie irgendeiner praktischen Tätigkeit nachgeht für ein paar Stunden pro Woche - statt nur die Zeit totzuschlagen.

Zitat von Silk01:
Wie so oft, so auch bei mir kam dann nach über 20 Jahren Partnerschaft die Trennung.

Hat sie sich getrennt oder du oder wolltet ihr beide die Trennung?

A


Frau erbringt Frondienste für Eltern

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Zitat von la2la2:
Bekommt sie denn daür als Gegenleistung Geld zugesteckt? Wenn ja, dann ist es doch vollkommen ok, wenn es beide Seiten OK finden.


Sie lebt doch sicher ihr eigenes Leben und muss nur 1x pro Woche bügeln und kann ansonsten machen, was sie will oder?
Kllingt so, als ob sie nicht berufstätig ist - da kann es sicher nicht schaden, wenn sie irgendeiner praktischen Tätigkeit nachgeht für ein paar Stunden pro Woche - statt nur die Zeit totzuschlagen.


Hat sie sich getrennt oder du oder wolltet ihr beide die Trennung?


Nein, sie bekommt kein Geld dafür ....sie ist berufstätig und sie hat sich aus der Psychiatrie heraus getrennt und das Bügeln war nur ein Beispiel für viele Sachen und warum mich die Sache bewegt: sie vergisst dabei wichtige Sachen bezüglich Kind.

Sie scheint sich diesen Menschen gegenüber, stark verpflichtet zu fühlen.
Wenn die Verbindung so stark ist, kann man als Außenstehender meist nicht soviel dagegen machen.

Also das mit dem Bügeln isoliert betrachtet finde ich nicht wirklich tragisch. Dass man seinen betagten Eltern hilft, finde ich völlig normal. Ich habe für meinen Vater nach dem Tod meiner Mutter auch jahrelang geputzt und gebügelt, ich fand das selbstverständlich.

Aber bei euch scheint das ja darüber hinaus zu gehen. Gibst du deinen Ex-Schwiegereltern die Schuld an eurer Trennung?

Ansonsten fürchte ich, wird die Situation nicht besser werden, schon mal aus ganz handfesten Gründen. Deine Frau ist 51, dann werden die Eltern sicher über 70 sein. Früher oder später werden sie noch mehr Unterstützung brauchen. Was stört dich denn so daran, ihr seid ja schließlich getrennt.

Zitat von Blackstar:
Sie scheint sich diesen Menschen gegenüber, stark verpflichtet zu fühlen.
Wenn die Verbindung so stark ist, kann man als Außenstehender meist nicht soviel dagegen machen.


Genau so ist es und so war es 20 Jahre lang ...die Eltern haben gezogen und wollten ihre Interessen durchsetzen, die Beziehung blieb dabei dann auf der Strecke. Nun leben wir getrennt und es geht weiter: diesmal Spannungsverhältnis Eltern - Kind, damals Eltern - Beziehung.

Zitat von Silk01:
Genau so ist es und so war es 20 Jahre lang ...die Eltern haben gezogen und wollten ihre Interessen durchsetzen, die Beziehung blieb dabei dann auf der Strecke. Nun leben wir getrennt und es geht weiter: diesmal Spannungsverhältnis Eltern - Kind, damals Eltern - Beziehung.

Naja, dann hat sie halt eine sehr enge Verbindung zu ihren Eltern. War bei meinem Ex auch so, da war es aber die gesamte Familie, bis zu Cousinen und Cousins, die vor mir kamen.
Nach zwölf Jahren mußte ich auch einsehen, daß ich da nicht viel zu sagen hatte und nicht dagegen ankam. Denke, daß da in den meisten Fällen auch nicht viel zu machen ist und
man sich dem entweder fügt, wenn man nicht zufällig noch gezielt gemobbt wird, oder eben den Stecker rechtzeitig zieht, bevor man davon selbst kaputt gegangen ist.
Da muß man den Eltern gut in den Kram passen, sonst wird das nie was und meistens haben solche Eltern, dann ständig am Partner was auszusetzen oder noch ärger.
Gott sei Dank, bin ich aus der Nummer raus. Sei froh, daß Du es nicht mehr so eng mitmachen mußt.

Zitat von Blackstar:
Da muß man den Eltern gut in den Kram passen, sonst wird das nie was und meistens haben solche Eltern, dann ständig am Partner was auszusetzen oder noch ärger.
Gott sei Dank, bin ich aus der Nummer raus. Sei froh, daß Du es nicht mehr so eng mitmachen mußt.


Genau so war es: ich war immer der ungeliebte Schwiegersohn. Als meine Frau von der Trennung erzählte, hat meine Schwiegermutter vor Freude die gesamte Familie angerufen und die haben dann bei uns angerufen und nachgefragt, ob das stimmen würde. Für mein Kind ist es jetzt auch nicht schön: es wird von den Großeltern einfach ignoriert ...ist ja mir vom Verhalten sehr ähnlich. Meine Frau wird aber auch nicht gut behandelt. Sie wurde schon einmal von meiner Schwiegermutter vor der gesamten Familie bloß gestellt. Was hat sie gemacht: mitgelacht obwohl das mehr als böse war.

Hmmm, was denkst du bzgl. eurer Beziehung? Vermisst sie die Beziehung eher oder ist sie eher froh über die Trennung?
Wie denkst du? Könntest du dir wieder eine Beziehung mit ihr vorstellen?

Zitat von Silk01:
Genau so war es: ich war immer der ungeliebte Schwiegersohn.

Wenn man nicht willkommen ist, gibts auch keinen Grund die Schwiegereltern zu treffen oder sich Gedanken darüber zu machen.

Zitat von Silk01:
Für mein Kind ist es jetzt auch nicht schön: es wird von den Großeltern einfach ignoriert ...

Die Familie und Verwandten kann man sich nicht aussuchen - leider. Aber ein Kind zu ignorieren, weil der Vater unsympathisch ist, spricht sehr gegen die Großeltern.

Zitat von la2la2:
Hmmm, was denkst du bzgl. eurer Beziehung? Vermisst sie die Beziehung eher oder ist sie eher froh über die Trennung?
Wie denkst du? Könntest du dir wieder eine Beziehung mit ihr vorstellen?


Sie sagt, ich und Kind seien ihre Familie ....und die würde sie vermissen aber ich habe keine Lust mehr auf diese sozialen Verpflechtungen bezüglich ihren Eltern, ihr und mir.

Zitat von Silk01:
aber ich habe keine Lust mehr auf diese sozialen Verpflechtungen bezüglich ihren Eltern, ihr und mir.

Das kann ich äußerst gut nachvollziehen, weil es Dauerstress ist, der immer in der Beziehung schwelt.
Hab meinen auch über alles geliebt, aber was soll man machen, wenn Mama und Oma, die wichtigsten Menschen in seinem Leben waren.
Vorher habe ich alles mögliche versucht, aber dem war nicht beizukommen, nicht mal eine Beziehungsberatung.
Dein Kind tut mir sehr leid, wenn es dazwischen hängt, alles spürt und gar nicht weiß, daß es gar nichts dafür kann.
Kein Wunder, daß das an Dir nagt. Bist Du in Therapie, oder hast Du auch sonst psychische Beschwerden?
Es liest sich so, als ob Du ihr innerlich immer noch zu sehr verbunden bist, obwohl ihr getrennt lebt.

Zitat von Blackstar:
Das kann ich äußerst gut nachvollziehen, weil es Dauerstress ist, der immer in der Beziehung schwelt.
Hab meinen auch über alles geliebt, aber was soll man machen, wenn Mama und Oma, die wichtigsten Menschen in seinem Leben waren.
Vorher habe ich alles mögliche versucht, aber dem war nicht beizukommen, nicht mal eine Beziehungsberatung.
Dein Kind tut mir sehr leid, wenn es dazwischen hängt, alles spürt und gar nicht weiß, daß es gar nichts dafür kann.
Kein Wunder, daß das an Dir nagt. Bist Du in Therapie, oder hast Du auch sonst psychische Beschwerden?
Es liest sich so, als ob Du ihr innerlich immer noch zu sehr verbunden bist, obwohl ihr getrennt lebt.


Sagen wir es mal so: ich mag sie halt - sonst hätte ich sie damals nicht geheiratet aber es war schon immer sehr schwierig mit dieser Dreiecks Kiste bezüglich Eltern, ich und sie. Jetzt bin ich raus und das Kind rutscht dafür in die Ecke des Dreiecks. Ein Beispiel: Kind musste sein Weihnachtsgeschenk mit finanzieren ....weil es 18 Euro zu teuer war ....und wir reden hier nicht von 100 Euro ...was macht meine Frau: sie zieht die 18 Euro vom Geschenk vom Taschengeld des Kindes ein

Lebt das Kleine denn bei Dir oder bei ihr? Wahrscheinlich will sie es zur Sparsamkeit erziehen und ihr seid auch in diesem Punkt völlig unterschiedlich eingestellt.

Wie alt ist das Kind denn?

Zitat von Silk01:
Sie sagt, ich und Kind seien ihre Familie ....und die würde sie vermissen aber ich habe keine Lust mehr auf diese sozialen Verpflechtungen bezüglich ihren Eltern, ihr und mir.

Ist nicht so einfach zu lösen das Problem. Hast du denn noch Gefühle für sie und könntest dir eine Beziehung mit ihr wieder vorstellen?

Wenn dem so ist: Sprich das einfach mal ihr gegenüber vorsichtig an. Sage ihr, dass du dir eine gemeinsame Zukunft vorstellen könntest, wenn es einen ganz klaren Cut bzgl. der Familienangehörigen gibt. Wenn es beruflich geht, einen Neuanfang in einer anderen Stadt. Bezweifel allerdings, dass sie in der Lage wäre solch einen harten Schritt zu gehen.....

Zitat von Silk01:
...was macht meine Frau: sie zieht die 18 Euro vom Geschenk vom Taschengeld des Kindes ein

Die ist die Tochter ihrer Eltern (deinen Schwiegereltern) - also kein Wunder, dass sie so merkwürdig handelt.

Zitat von Blackstar:
Lebt das Kleine denn bei Dir oder bei ihr? Wahrscheinlich will sie es zur Sparsamkeit erziehen und ihr seid auch in diesem Punkt völlig unterschiedlich eingestellt.


Nein, das Geschenk war von Oma und Opa und die wollten nicht mehr für das Kind ausgeben ...Wechselmodell.

Zitat von la2la2:
Ist nicht so einfach zu lösen das Problem. Hast du denn noch Gefühle für sie und könntest dir eine Beziehung mit ihr wieder vorstellen?


In der Depression hat sie gesagt, dass sie für mich nix mehr empfinden würde ...das ist der Status Quo. Kind ist 10 Jahre.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von la2la2:
Bezweifel allerdings, dass sie in der Lage wäre solch einen harten Schritt zu gehen.....

Nehme an, daß innerhalb von 20 Jahren, schon so einiges probiert wurde und denke daß bei den meisten von den hartgesottenen Derselben,
nur jemand eine Chance hat, der bei Mama, Papa, Familie gut ankommt oder auch ausgesucht wurde. Spreche aus Erfahrung.
Zitat von Silk01:
In der Depression hat sie gesagt, dass sie für mich nix mehr empfinden würde

Naja, in einer Depression sagt man schon mal Dinge, die man nicht so meint. Kommt natürlich auch drauf an wie schwer und wie lange sie anhält.
Zitat von Silk01:
Nein, das Geschenk war von Oma und Opa und die wollten nicht mehr für das Kind ausgeben ...Wechselmodell.

Dann sind sie wirklich nicht sehr großzügig und Geld einteilen und sparen, scheint in der Familie eine große Rolle zu spielen.

Mein Therapeut sagt immer: bleiben sie bei sich ...nicht immer einfach. Manchmal kommt das alles nochmal hoch.

Zitat von Silk01:
bleiben sie bei sich ...nicht immer einfach.

Das ist alles andere als einfach! Habe Jahre gebraucht, um mich daraus zu lösen und zum Glück hatten wir keine Kinder, die uns noch darüber hinaus gebunden hätten.
Mir würde es bestimmt gleich gehen, wenn wir welche hätten und ich noch in seiner Nähe wohnen würde. Aber ich hab damals einen sehr harten Cut gemacht, sonst
wäre ich nie von ihm losgekommen, denn er wollte daß ich in seiner Nähe bleibe und daß wir befreundet bleiben. Das hätte dem Desaster nur noch unendlich viele
hinzugefügt.

A


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