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Mein Freund und ich hatten gestern eine interessante Unterhaltung nach einem Konflikt.
Und zwar haben wir uns unabhängig voneinander in der Vergangenheit, jeder für sich, gefragt, woran man in einer längeren Beziehung weiß, das es echte Liebe ist? Das es nicht nur die Gewohnheit, diverse Ängste vor dem Alleinsein, Bruder-Schwester-Liebe etc ist, was einen zusammen bleiben lässt?

Gestern hatte ich als erste von diesen Gedanken erzählt und er dann auch, das es ihm manchmal ähnlich ginge.
Wir haben beide keine Vergleichsmöglichkeiten zu früheren Beziehungen. Wir wissen also nicht aus der Praxis, nur aus der Theorie (zb Bücher) das Gefühle in einer Beziehung auch mal weg sein können aber wieder kommen.

Und ich meine nicht die Schmetterlinge. Die sind ja schon was länger wech.

Angenommen, so meine These, man macht Schluss, weil es nicht mehr so intensiv und schön ist.
Lernt irgendwann den nächsten kennen und kommt zusammen.
Macht man dann wieder Schluss weil es sich verändert?
Sabotiert man sich dann nicht selbst..?

Aber woher weiß man (ich/wir) das?

Übrigens haben Veritas und ich eine sehr offene Kommunikation und er hat definitiv kein Problem damit das ich es öffentlich poste. Bevor Kritik fällt erwähne ich es mal...

13.12.2016 08:45 • 03.02.2017 x 1 #1


60 Antworten ↓


Man hört so oft den Spruch Liebe allein reicht nicht und ich glaube da ist was Wahres dran. Zur Liebe gehört mit der Zeit für mich auch Gewohnheit, denn ich will ja nicht täglich aus meiner Routine gerissen werden. Und ich könnte auch nicht behaupten, dass die Liebe zu meinem Partner eine Andere ist, als die Liebe zu meinen Eltern oder meiner Schwester - mit dem Unterschied der sexuellen Anziehung.
Anders ausgedrückt: Liebe ist für mich gleichzusetzen, mit dem eigenen Wohlbefinden. Trägt der Partner übergeordnet dazu bei, dass ich mich gut und zufrieden fühle? Spricht er mich geistig und körperlich an? Kann ich mit ihm identifizieren? Diese Fragen stellen sich immer und immer wieder auf`s Neue. Natürlich nur unterbewusst.

Die Angst vor dem Alleine sein entsteht meiner Meinung nach nur dann, wenn der Partner meinem Wohlbefinden nicht zuträglich ist. Das kann natürlich auch dadurch passieren, dass ich selbst mit mir nicht zufrieden bin und man mich dadurch gar nicht zufrieden stellen kann. Trotzdem hält man dann an der Beziehung fest.

Vereinfacht gesagt ist es für mich solange Liebe, wie es mir gut tut. Da man Gefühle aber nur schwierig allgemein beschreiben kann, ist dies nur meine Definition.

A


Fragen an langjährige Beziehungspartner - wann ist Liebe echt?

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Danke xoxoxo.

Wo sind die ganze Beziehungsspezies?

Ehm, ich weiss nicht ob ich da auch dazu gehöre, ich bin seit 7 Jahren mit meinem Freund zusammen. Eine Beziehung ist für mich nicht, dass alles nur immer schön und intensiv ist. Am Anfang ist es das, ja, aber jeder Mensch verändert sich im Laufe der Zeit. Kann man mit der Veränderung des Partners leben, ist es eine Veränderung, die man begrüsst? Sich immer wieder neu kennenlernen finde ich wichtig. Nicht davon ausgehen, dass immer alles so bleibt, wie es war, denn eine Beziehung wandelt sich, weil sich die Menschen wandeln.

Manchmal müssen Kompromisse eingegangen werden, Lösungen, die für beide Stimmen, mit denen beide leben können. Es braucht ein Wollen, sich wirklich auf diesen Menschen einzulassen und an der Beziehung zu arbeiten, sie mit zu gestalten. Ich empfinde es wie das ja, ich will bei der Hochzeit. Eine bewusste Entscheidung für jemanden und nicht gleich das Handtuch werfen, wenn es mal schwieriger wird.

Ich erlebe es ein bisschen als Wellenbewegung: manchmal sind wir gefühlsmässig etwas weiter voneinander entfernt, manchmal wieder sehr nah. Die Nähe überwiegt aber.

Was Sex angeht... och je... Sch. Medis. Dass meiner das mitmacht ist auch ein Wunder. Wie hält man die Sexualität frisch und spannend? Das würde mich auch interessieren.

Hallo @Flocke79

Also, ich behaupte mal, das die Liebe zwischen meinem Mann und mir echt ist weil:

-wir schon seit 23 Jahren gemeinsam durch dick und dünn gehen
-wir zusammen Äpfel stehlen können
-wir viele Gemeinsamkeiten und Hobbies haben
-wir über alles reden können
-wir uns vertrauen
-wir immer füreinander da sind
-wir zusammen jede Menge Spaß haben können
-jeder hinter dem anderen steht
-wir alle Entscheidungen gemeinsam treffen
-wir MITEINANDER leben, nicht aneinander vorbei

Zählen 35 Ehejahre?

Wir sind zusammen komplett. Eine Einheit. Vertraute, Gefährten, Freunde, Geliebte.

Und trotzdem auch jeder eine eigenständige Persönlichkeit.

Achtung, Wertschätzung, Verbundenheit.

Heute kam er nach Hause. Er sagte, es ist schön zurück in unser warmes Haus zu kommen mit DIR darin.

Ich hatte es nämlich heute kuschelig warm für IHN gemacht.

Ist jetzt nix großartiges, aber so leben wir.

Wisst ihr, Liebe sind auch solch kleine Dinge. Hab das ohne grosses Nachdenken gemacht. Ich weiss, er mag es, wenn der Kachelofen an ist. Und dann sagt er das.

Liebe fühlt sich warm an, lach, der Ofenwärme kam von aussen, seine Worte wärmten mich innen.

seit 1977 zusammen und seit 36 Jahren verheiratet

Icefalki hat schon das wichigste geschrieben

Aber ihr beantwortet nicht die Frage ob ihr euren Partner mal weniger oder sogar gar nicht geliebt habt?
Wie seid ihr damit umgegangen?

Klar, wenn ich einen Zorn habe, lieb ich niemanden, und gestritten haben wir genug.

Ich war auch noch viel schlimmer, ich hab ihn geheiratet mit dem Hintergedanken, wenns nicht klappt, kann ich mich immer noch scheiden lassen. Ich bin nicht umsonst ein Psycho.

Allerdings ist mein Mann auch nicht einfach. EinfacH ist gar nichts. Aber wir haben uns gesucht und gefunden.

Wie soll ich es ausdrücken?

Das was ihr diskutiert nennt sich Partnerschaft.

Ist wie Achterbahn fahren. Aber ihr sitzt da gemeinsam drin. Und es sitzt sich trotz rauf und runter gut darin, auch wenns dem einem dabei mal schlecht wird. Die Fahrt geht weiter.

Liebe ist dabei das Nichtaussteigen wollen, selbst wenn man kotzt. ( sorry, etwas derb, passt aber so gut) .

wenn man es nicht weiss, ist es keine

Zitat von Flocke79:
Aber ihr beantwortet nicht die Frage ob ihr euren Partner mal weniger oder sogar gar nicht geliebt habt?
Wie seid ihr damit umgegangen?

Dazu fällt mir ein interessantes Gespräch mit meinem Lebensgefährten ein. Wir haben uns in einer ruhigen Minute über`s streiten unterhalten. Er sagte zu mir: Ich habe dich immer lieb, auch wenn wir nicht miteinander auskommen. Das gab mir zu denken.... und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es für mich eigentlich das Selbe ist: Ich liebe ihn immer gleich, die Liebe wird nur manchmal von anderen Gefühlen überdeckt, die in der aktuellen Situation stärker in den Vordergrund treten. Im Hintergrund ist sie aber immer da.

Zitat von Flocke79:
woran man in einer längeren Beziehung weiß, das es echte Liebe ist?


Liebe ist dann echt wenn man man selber sein kann und sich bei dem anderen einfach fallen lassen kann ohne eine Rolle spielen zu müssen, um jemand zu sein, der dem anderen gefallen würde.


Also wenn ich mich mit meinem Freund streite dann ist da in dem Moment keine Liebe.

Das stimmt. Wenn man es nicht weiss, dann istces auch keine Liebe.

Zitat von Flocke79:
Also wenn ich mich mit meinem Freund streite dann ist da in dem Moment keine Liebe.



Jup, bei mir auch nicht. Aber dass man mal böse auf jemanden ist oder genervt, heisst ja nicht dass man den insgesamt weniger mag. Das mag ich an meinem Freund so, ich darf auch mal böse sein oder wütend oder genervt, er mag mich dann immer noch. Es artet dann nicht in Überlegungen aus, sich zu trennen. Es gibt halt Reibungspunkte, überall, bei Arbeitskollegen, Bekannten, Verwandten, Freunden, Partnern.

Es wäre doch auch gar nicht normal, wenn man nie Streit hätte oder?

Das kommt doch in den besten Beziehungen mal vor. Man kann auch nicht generell einer Meinung sein, es gibt immer mal Auseinandersetzungen.
Da sollte man dann bereit sein auch Kompromisse einzugehen...

Ich denk auch nicht dauernd über Liebe nach. Als ich jünger war, hab ich mich das ab und an mal gefragt.

Allerdings war ich schon immer am denken. Und hab bewusst Erfahrungen gesammelt. Daher wusste ich auch, dass dieser Mann der richtige für mich ist. Ich selbst bin hochkompliziert, er kann das wunderbar händeln. Auch schon vor meiner Erkrankung.

Ich bin ein Mensch, der als Kind keine Liebe erfahren hat. Total misstrauisch, was das alles anbelangt.

Ich schaff das, in den Abgrund zu springen, wenn mir keine Hand gereicht wird. Mein Mann konnte das immer.

Und über die Jahre hab ich Liebe gelernt, erfahren. Mein Mann macht sich immer lustig, ja meine Frau: das kann ich nicht, das will ich nicht, das mach ich nicht.

Er bringt es hin, dass ich kann, es will und mache. Und bevor ich gesagt habe, ich liebe dich, bin ich lieber gestorben.

Heute kann ich es. Sags doch, total Psycho. War ich schon immer.

Mein Mann liebt Herausforderungen, ich war eine wandelnde, ständige Baustelle.

Okay, jetzt ist es viel, viel besser. Aber zu Beginn?
Sponsor-Mitgliedschaft

Hallo Icefalki
ist zwar schon länger her was du geschrieben hast aber mir hat es gerade die Tränen in die Augen getrieben und ich kann nicht aufhören zu weinen.
habe zwei Scheidungen hinter mir und immer geliebt. Das zweite Mal dachte ich es sei für immer...bin eine andere jüngere Kollegin kam.
Ich musste immer kämpfen...jetzt habe ich seit drei Jahren wieder eine Beziehung und er ist vor einem Jahr zu mir gezogen. Er wusste von Anfang an von den Depressionen aber er kommt damit nicht klar und ich zerbreche. Es stecken zwei Personen in ihm, die erste ist sehr fürsorglich aber die zweite ist kalt. Ich kann nicht über Probleme mit ihm reden....er hat sich noch nie bei mir für etwas entschuldigt und seit Dezember droht er damit er überlege sich auszuziehen. Das ist ein Alptraum für mich. Meine Depression wird wieder schlimmer, ein riesenschub Neurodermitis und das rechte Ohr fällt ständig aus..
ich weiß nicht einmal was genau ich falsch mache weil er ja nicht sagt. Ich habe keine Kraft mehr...ich weiß keinen Weg. Ich verliere das Haus wenn er auszieht. Alleine komme ich mit den ständigen Reparaturen und der vielen arbeit nicht klar. Ich arbeite 4 tage und habe mir meinen Traum mit einer katzenpension erfüllt. Ich will doch nur Harmonie. Wenn er gute Laune hat geht es mit gleich viel besser. Ich beneide dich so....

Zitat von Schneekatze:
ich weiß nicht einmal was genau ich falsch mache weil er ja nicht sagt.


Zitat von Schneekatze:
Ich will doch nur Harmonie


ich glaube Du beantwortest Dir Deine Frage selber. Du möchtest immer nur Harmonie, und genau das kann es nicht geben. ohne Reibung und Spannung kann kein neue Energie entstehen.

ich hoffe Du missverstehst das nicht weil das nicht böse gemeint ist aber ohne Regen kann auch die Sonne nicht immer nur scheinen


Ich bin dir nicht böse...ich weiß das ich harmoniesüchtig bin. Aber ich brauche doch auch einen Partner mit dem ich reden kann. Mein Freund schweigt nur wenn ich anfange über ein problem zu reden. Wenn ich einen fehler mache dann redet er bis zu einer Woche nicht mehr mit mir...er redet dann in meinem Beisein besonders liebevoll zu den Katzen. neulich hab ich am Telefon angefangen zu weinen weil meine Mutter anrief und fragte wie es ginge. mein Freund lief an der Tür vorbei, schaute rein und meinte fast schon agressiv: was ist denn jetzt schon wieder los... Das tut mir nur noch weh !
Auch als wir Weihnachten meine Familie da hatten,was mich immer psychisch anstrengt, da fragte ich ihn ob er schon mal Kaffee einschenken kann und da sagte er
zu mir. Kannst du irgendwas alleine?
Ich glaube das sollte ein Scherz sein aber über sowas scherzt man doch nicht! Ich verstehe ihn nicht mehr...ich frage mich langsam wer kränker von uns beiden ist

A


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