Ich glaube, richtig fremd-verlieben geht tatsächlich nur, wenn die bestehende Beziehung eingeschlafen oder anderweitig nicht intakt ist.
Wenn einem, wie Sonnenblume, etwas wesentliches fehlt. Wenn einem nichts fehlt, ist man doch eigentlich auch gar nicht richtig anfällig...?
Wohl bemerkt, ich glaube das. Ich verliebe mich sowieso sehr, sehr schwer. Demnach weiß ich's nicht wirklich.
Ich glaube, gegen 'ne kurze Schwärmerei ist nix einzuwenden. Man wird ja innerhalb einer intakten, glücklichen Beziehung nicht plötzlich blind für gutes Aussehen.
Mich hat so ein kurzes Schwärmen, als ich in meiner letzten Beziehung noch glücklich und zufrieden war, auch immer eher beflügelt. Da hab' ich mich dann tierisch gefreut, wenn ich 'nen schönen Mann gesehen habe und mich im selben Moment richtig glücklich geschätzt, weil ich ja selber so 'nen wundervollen Freund hatte. Ich weiß nicht, wie ich das besser erklären soll...
Während ich später, als das Ganze schon kurz vor'm Kippen war, immer mit einem Hauch von schlechtem Gewissen geguckt habe. Ich hab' zwar auch in der schlechten Zeit nicht für jemand anderen geschwärmt, aber selbst bei der flüchtigsten Begegnung hab' ich gedacht... ohje, gut ist das jetzt nicht.
Ich glaube auch, dass das eine Übertragung war. Ich fand die anderen Männer nicht auf einmal schöner oder besser. Es war nichts anders als vorher auch, ich habe nur kurz geguckt, jedoch war meine Einstellung zur Beziehung ja eine andere. Es war einfach eine Sehnsucht da, die mein damaliger Freund nicht erfüllt hat und mein schlechtes Gewissen rührte vielleicht auch daher, dass ich das sehr lange recht tatenlos mitgemacht habe, anstatt diese Sehnsucht mal konkret zu thematisieren.
Meine Gedanken dazu, basierend auf eigenen Erfahrungen.
21.04.2017 08:56 •
x 1 #108