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ich habe mal vorgeschrieben. Die Trennung, die ich gerade durchlebe, ist der Grund, warum ich mich hier angemeldet habe..


Kennengelernt haben wir uns ziemlich genau vor 4 Jahren bei der Arbeit.
Ich war gerade getrennt. Die Beziehung ging schlimm zu Ende, mit Polizei.
Er war ein recht fröhlicher Mensch, der es immer geschafft hat mich aufzuheitern. Wir sind stundenlang spazieren gegangen und haben über alles Mögliche geredet. Ich fasste Vertrauen zu ihm, womit ich mich sonst sehr schwer tat. Nach einem knappen halben Jahr zogen wir schon zusammen. Das war für mich neu, denn bisher hatte ich es vorgezogen, allein zu wohnen.
Das zusammen Wohnen lief eigentlich recht gut. Ich wollte bei ihm alles richtig machen, denn irgendwann stand für mich fest, dass er der Mann ist, mit dem ich alt werden will.
Durch Geschehnisse aus meiner Vergangenheit, war es nicht immer leicht, mit mir klar zu kommen, doch ich hatte ihm immer gesagt, was los ist. Ich wollte immer offen sein, damit er mich versteht oder nachvollziehen kann.
Irgendwann merkte ich, dass er meine Nähe nicht gut ertragen kann, und hatte versucht mit ihm darüber zu reden. Ich bin ein Mensch, der gern kuschelt und das ist nicht so seins und dachte es gefällt ihm nicht, aber er meinte, das sei Blödsinn.
Auch Küssen zählt nicht so zu seinen Vorlieben, was ich nicht verstand.
Langsam kamen erste Zweifel. Und als wir kaum noch miteinander schliefen, fragte ich mich andauernd, ob er mich nicht liebt. Ich redete mir ein, dass ich nur eine Freundin sei, eine Mitbewohnerin, um sich die Miete zu teilen.
Das alles wurmte mich sehr! Ich suchte das Gespräch, aber er blockte immer wieder ab. Irgendwann war es dann so weit, dass ich immer wütender wurde, innerlich. Immer mal wieder versuchte ich, mit ihm zu reden oder triezte ihn - irgendwie muss ich ihm doch Worte entlocken können, aber nichts passierte.
Kurz nachdem wir zusammenkamen, wurde ihm seine halbe Schilddrüse entfernt. Manchmal habe ich überlegt, ob sein Verhalten davon kommt. Er wurde immer ruhiger. Kaum war er von der Arbeit zu haus, schlief er ein. An Sex war gar nicht mehr zu denken. Aber zum Arzt gehen wollte er nicht, er meinte es sei alles gut! Er meinte nur ich hätte ein Problem mit ihm. Mir kamen die absurdesten Gedanken! Hat er eine Freundin? Liebt er mich nicht mehr? Ist es ihm alles zu kompliziert geworden?
Dass ich keine Antworten bekam, wurmte mich. Und das tut es noch heut.
Ab und zu schlief ich im Wohnzimmer, weil ich nicht bei ihm sein konnte, er war so kühl zu mir und eigentlich wieder doch nicht.
Vor einem Jahr fing ich an zu studieren. Merkte aber schnell, dass es der falsche Studiengang ist. Ich war hin und hergerissen. Wusste nicht, wie ich herausfinden soll, was denn das Richtige ist. Sprach mit meiner Therapeutin, mit meinem Arzt, mit Freundinnen, mit meiner Mutter.
Eigentlich wollte ich immer mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, aber niemand traute es mir zu. Ich habe es mir ausreden lassen, schön blöd!
Doch dann habe ich mich an einer Fachhochschule in einer anderen Stadt beworben. Das Angebot ist dort einfach besser und ich redete vorher mit ihm.
Er fand gut, dass ich das Richtige für mich gefunden hatte. Er sagte, wir bekommen das schon hin mit der Entfernung. Das hat mir Kraft gegeben!
Ich wollte ihn schließlich nicht verlieren.
Vor 3 Monaten kam dann die Nachricht, dass meine Mutter an Brustkrebs erkrankt ist. Das war ein riesiger Schlag ins Gesicht! Für mich brach eine Welt zusammen, ich weinte mir die Seele aus dem Leib. Er konnte mich nicht in den Arm nehmen, als ich nachts weinend im Wohnzimmer saß. Das war ein noch tieferer Schlag ins Gesicht! Warum konnte er nicht für mich da sein, wo ich ihn doch gebraucht habe? Er zog es vor zu schlafen. Immer zog er es vor zu schlafen!
Das kann doch nicht normal sein. Ich dachte an seine Schilddrüse. Noch immer nahm er die gleiche Medikamentendosis wie am Anfang. Das kann doch so alles nicht richtig sein, aber zum Arzt? Nein, da hatte er keine Zeit. Es hat mich wütend gemacht, wollte ich ihm doch nur helfen.
Dass er nicht für mich da war, als ich ihn brauchte, trennte mich mental von ihm.
Aber die Liebe wurde nicht weniger, ich wollte wissen, warum er nicht da sein kann. Warum er Nähe nicht erträgt. Warum er mich nicht küssen mag? Warum wir nicht mehr miteinander schliefen? Warum?
Irgendwann bin ich geplatzt. Ich wollte Antworten und setzte mich zusammen, um zu reden. Ich sagte ihm, dass ich so nicht weiter mit ihm zusammen sein kann. Es sollte nicht das Ende werden, ich hatte gehofft, dass es ihm die Augen öffnet. Aber nein, so war es nicht (scheinbar) - einen Tag später stand in sämtlichen sozialen Netzwerken, er ist solo. Das war hart ! Er hat nicht einmal versucht, um uns zu kämpfen.
Es war zu der Zeit, in der er kurz vor seinem Umzug in seine neue Wohnung stand. Ich hatte in der neuen Stadt noch keine, also überbrückte ich einen Monat in der gemeinsamen. Wir hatten Kennzeichen, die uns an uns erinnern.
Kaum hatte er sich umgemeldet, war ein neues Kennzeichen am Auto. Noch ein Schlag ins Gesicht. Hat er mich schon abgeschrieben? Was ist mit unserer schönen Zeit? Hat er sie schon vergessen? Ist es jetzt endgültig aus?
Ich konnte das alles nicht begreifen.
Dann kam der Umzug. Ich half ihm natürlich, das war selbstverständlich. Aber es war die Hölle. Jetzt musste ich 4 lange Wochen in unserer Wohnung sein. Ohne ihn!
Inzwischen wohne ich in der anderen Stadt. 1 Monat genau. Mir fällt die Decke auf den Kopf. Er fehlt mir! Ich kann das alles nicht begreifen. Es fühlt sich so sinnlos an ohne ihn.
Da ich noch in der alten Stadt arbeite, bot er mir an, bei ihm zu übernachten.
Ich nahm an, konnte damit aber nicht umgehen wie er war. Er war nett und lieb wie sonst auch, aber trotzdem unnahbar. Ich konnte nicht einfach bei ihm sein, ohne das Gespräch zu suchen. Er fühlte sich eingeengt.
Das konnte doch nicht alles sein, nach so langer Zeit? Ich merke, dass es ihm so wie es ist nicht gut geht. Natürlich, ich habe ihn unter Druck gesetzt.
Ich weiß wirklich nicht wie ich mich verhalten soll. Jetzt sitze ich hier Tag für Tag und komme nicht zurecht. Zum studieren komme ich nicht. Mein Kopf ist voll.
Meine Mutter, die Trennung, die neue Stadt. Vorige Woche war ich bei einer Uni-Psychologin, die mir riet, ein Paargespräch zu machen. Das würde ich so gern, aber ich traue mich nicht zu fragen. Er will mich erstmal nicht sehen. Ich fehle ihm zwar, aber mehr sagt er nicht. Soll ich ihn fragen?
Ich weiß, dass ich ihm nicht egal bin. Auch er hatte den Traum von Familie.
Hat er mich doch schon vergessen? Soll ich ihn fragen wegen der Therapie?
Ich weiß, dass er jetzt nach der Arbeit immer zu Haus sitzt und sich ablenkt.
Die Hoffnung, dass es noch wieder werden kann, mag ich nicht aufgeben.
Ich weiß wirklich nicht weiter.. es hat alles so gepasst! Alles, bis auf die Tatsache, dass er sich mir nicht öffnen kann. Wenn nicht der eigenen Freundin, wem dann?!

18.12.2010 03:23 • 18.12.2010 #1


1 Antwort ↓

ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass ich den Eindruck habe, er hält von sich nicht allzu viel. Er hat einen Zwillingsbruder, der gerade sein Studium erfolgreich abgeschlossen hat. Er selber hat sein Studium nach 3 Jahren abgebrochen und eine Ausbildung gemacht. Mich hat es umgehauen, als er mal zu mir meinte, er sei nur die Nachgeburt gewesen. Irgendwie habe ich die ganze Zeit immer versucht, ihn aufzubauen und zu helfen.
Außerdem hatte er immer Probleme, sich vor mir *beep* zu zeigen, selbst nach der langen Zeit noch. Ich verstehe das bis heut nicht




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