Hallo Deme, ich kann mir gut vorstellen, dass bei euch beiden die Traditionen eine große Rolle spielen.
Dass er sich nicht so einfach dann z B trennen kann, weil das schwierig wäre, der (weiteren) Familie zu erklären und vielleicht gibt es da auch Denkverbote und Tabus. Das könnte dann auch die Möglichkeit einer offenen Beziehung schwerer machen.
Oder seid ihr da beide eher etwas moderner eingestellt und nicht so sehr an die Tradition gebunden?
Was ich so herauslese, spielt Tradition in den türkischen Wurzeln eine Rolle.
Es wäre wirklich gut für euch als Paar und auch für die Kinder, wenn ihr eine akzeptable Lösung findet.
Gäbe es vielleicht jemanden vertrauenswürdigen aus der Verwandtschaft, womit ihr das besprechen könnt und die dann etwas mitteln können, um dann einen Weg zu finden? (ob gemeinsam oder getrennt)
Könntet ihr beide so etwas zulassen?
Oder auch eine Art von Eheberatung mit einer neutralen Person?
Weiß nicht, ob ich da zu abwegig denke, aber vielleicht könnte es gerade deinem Mann auch helfen, wenn er von dem relevanten engeren Umfeld eine Art Segen bekommt oder auch Perspektiven. Sodass er sich auch zugestehen kann, dass die Ehe nicht so gut läuft.
Zum Thema miteinander schlafen und ohne Liebe oder gar mit Ekel: Das kenne ich von meinem ersten Partner, dass er einen sehr hohen Drang hatte und ich den ständig abwimmeln musste und es zuviel wurde, bzw damit es leichter wurde und er Ruhe gibt, dass man dann sagt dann mach ichs gerade eben.
Unter soviel Druck und Bedrängung konnte ich auch so wenig eigenes entwickeln, da war ich so in der Defensive, dass da von selbst dann gar nichts mehr aufkam.
Das andere Extrem, jahrelange Asexualität in einer Partnerschaft, hatte ich dann auch mal erlebt, das war zwar erholsam, aber dafür kam ich mir noch 30 Jahre zu jung und schon halbtot vor, aber ok, das ist ein anderes Thema.
Das ist auf jeden Fall echt nicht schön, sich nahe zu sein mit Genervtheit und Pflichtgefühl, da hat Dunkelbunte auch schon viel zu geschrieben, das ich gut nachvollziehen kann.
Das tut einem selbst nicht gut, sich selbst immer wieder zu überreden und die eigenen Gefühle und Grenzen zu übergehen.
Ich denke, wenn ihr da mal zurücktreten könntet, also nicht mit Zwang das machen und euch dann für euch selbst orientieren und gemeinsam sprechen, dass euch das vielleicht Klarheit bringt.
Kann aber auch sein, dass dein Mann dafür auch nicht so gemacht ist mit innehalten, reden, Änderungen probieren,
dann bleibt es am Ende womöglich doch bei dir, für dich zu sorgen und etwas zu ändern, damit es dir besser geht.
Ggf. auch mit Unterstützung von außen / weitere Familie.
Das mit dem finanziellen, wer arbeitet wieviel und wer übernimmt was zu Hause, das lässt sich vielleicht leichter besprechen, als eher diese emotionalen Dinge und die Grundsätze in eurer Beziehung, was hält euch zusammen, was fühlt ihr noch. Vielleicht kannst du ja damit erst mal anfangen, insbesondere, wenn es bei dir ja auch Unzufriedenheit macht, wie die Situation gerade ist.
12.01.2024 20:49 •
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