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Nach fünfeinhalb Jahren Beziehung habe ich mich Anfang November 2015 von meinem Partner getrennt.
Die ersten Wochen nach der Trennung ging es mir hervorragend, ich blühte wieder auf und hatte Spaß am Leben und vor allem am allein sein. Es tat mir gut und ich genoss jede Minute davon.

Seit Mitte/Ende Dezember hänge ich allerdings wieder in einem Tief. Das Alleinsein ertrage ich kaum mehr. Ich versuche die Abende und vor allem die Wochenenden zu füllen. Und dazu gehören Treffen mit Bekanntschaften (es sind jetzt nicht x-beliebige Männer, sondern wiederkehrende Treffen mit den gleichen!), um die Einsamkeit zu kompensieren.
Hierbei bin ich allerdings diejenige, die die Männer benutzt, nicht umgekehrt, nur um hier Missverständnissen vorzubeugen (schließlich haben auch Frauen Bedürfnisse und die wollen auch erfüllt werden!)!

Ich denke aber, dass dieses Verhalten nicht unbedingt gesund ist. Schließlich sollte ich es ja auch mit mir allein gut aushalten können.
Aber genau da liegt das Problem. Sobald ich einen Abend mal nichts habe, hänge ich die meiste Zeit nur am Handy und stehe in Kontakt mit meinen Kerlen. Kommt dann mal eine Antwort verspätet bzw. später, als ich sie erwarte, habe ich auch direkt schon wieder mit einer Panikattacke zu kämpfen.

Um innerlich ruhiger und gelassener zu werden, habe ich jetzt auch mit einem Yoga-Kurs angefangen. Ich weiß auch, dass das alles seine Zeit braucht.
Einen Therapeuten werde ich auch aufsuchen.

Momentan hängt meine Stimmung ja von den Männern ab. Antworten sie und stehen Treffen fest, geht es mir gut. Und wie oben bereits geschrieben, bin ich direkt down, wenn nur mal eine Antwort später kommt.

Dass ich erst mal mit mir selbst zurecht kommen muss, bevor ich überhaupt nur daran denken kann, in eine neue Beziehung zu starten, ist mir vollkommen klar. Und ich weiß auch, dass es jetzt nicht das richtige wäre, mich in eine Beziehung zu stürzen, wenn ich mein Verhalten nachhaltig ändere. Denn auch zu Beginn einer Beziehung hören die Panikattacken und das nervöse Warten auf Nachricht ja nicht urplötzlich auf, sondern sind eigentlich noch verstärkter vorhanden.

Mit meinen Freundinnen kann ich darüber reden, aber da alle in Beziehungen mit oder ohne Kinder sind, können die halt auch nicht 24/7 für mich verfügbar sein. Sie nehmen sich viel Zeit und sind für mich da, aber wirklich nachvollziehen kann von ihnen auch keine meine Panikattacken und meine Unruhe.

Das war jetzt ne Menge Text. Ich hoffe, dass ihn trotzdem einige lesen werden und vielleicht hat von euch noch jemand Tipps, wie ich es erst mal schaffe, einen ganzen Abend allein zu überstehen, ohne direkt eine Panikattacke nach der nächsten zu erleben und vor lauter Nervösität alle 10 Minuten eine rauchen zu gehen?

27.01.2016 14:05 • 27.01.2016 #1


Hallo Verena,

erstmal möchte ich dir sagen, dass ich es nicht verwerflich finde, wenn du dich mit anderen Männern ablenkst. Solange die Rahmenbedingungen beiden Seiten klar sind, ist gegen ein wenig Spaß meiner Meinung nach nichts einzuwenden. Ich bin nach einer besonders schmerzhaften Trennung den gleichen Weg gegangen.

Was du in diesen Abenteuern nicht finden wirst, ist der Sinn deines neuen Lebensabschnitts. Am Anfang macht es zwar Spaß, aber nicht glücklich, denn es führt zu nichts.
Die Angst vor dem Alleinsein kannst du nur überwinden, indem du sie auslebst. Einfacher wird es, wenn du weißt was dir auch alleine Spaß macht. Du musst die Zeit alleine mit dir selbst genießen können um zu verstehen, dass Alleinsein nicht gleichzusetzen ist mit Einsamkeit. Yoga auszuprobieren ist ein guter Anfang. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wenn man ihn aus seinem gewohnten Umfeld reißt muss er sich erstmal neu orientieren. Dabei kann u.U. auch ein Therapeut, Freunde oder Familie behilflich sein, aber auch neue und alte Hobbies und Gewohnheiten, die man in der Beziehung vernachlässigt hat.

A


Einsamkeit/Alleinsein wird kompensiert

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hallo Verena,

was ist denn so schlimm daran wenn Du mal Zeit für Dich alleine hast ? ich bin jetzt für vier Wochen krank geschrieben, das heisst ich hab mal vier Wochen mehr Ruhe und weniger Hektik und ich liebe es dass mal was Ruhe ist.

vielleicht solltest Du neben Deinen jetzigen Bekanntschaften nach Alternativen suchen, wenn Deine Freundinnen keine mehr sind nur weil sie grad eine Beziehung haben dann such Dir neue, egal ob männlich oder weiblich.
und was ist mit Hobbys ? hast Du keine die Dich so in Beschlag nehmen dass Du dir Zeit und alles andere um Dich rum vergißt ?

in Deinem anderen Thema hast Du geschrieben dass Dein Ex mitverantwortlich dafür ist dass Dein Selbstbewusstsein geschrumpft ist. ich glaub, so wie Du jetzt agierst, wird es nicht besser. Du machst Dich indirekt wieder von den Männern abhängig, bzw auch wenn es nur bettgeschichten sind so brauchst Du sie um Dich abzulenken. dadurch wird es leider nicht besser.
Bettgeschichten wären okay wenn Dein Selbstbewusstsein bei 100% wäre. aber so fürchte ich dass das zwar moralisch okay ist was Du machst, Du Dir dauerhaft damit aber schadest.

Hallo xoxoxoxo,

vielen Dank für deine Antwort!

Ich habe leider in der Beziehung (bedingt durch seinen Hausbau) einiges vernachlässigt. Auch das Zeit für mich zu nehmen. Denn wenn ich mich erdreistet habe, mir mal einen Abend für mich rauszunehmen (bzw. STUNDEN, um z.B. zum Friseur zu gehen, meine Nägel machen zu lassen, Freundinnen zu treffen), wurde mir direkt ein Vorwurf gemacht, ich würde mich nicht in den Hausbau einbringen... Also habe ich das natürlich alles ein wenig einschlafen lassen.

Jetzt muss ich erst mal wieder rausfinden, was mir überhaupt Spaß macht. Momentan erfreue ich mich an dem Yoga-Kurs.
Aber da bin ich ja auch nicht alleine.

Angst vor dem Alleinsein trifft es glaub ich nicht so ganz. Ich weiß einfach nichts mit mir anzufangen, wenn ich allein bin und kann es momentan auch nicht so genießen. Ich bin einfach innerlich unruhig und habe das Gefühl, irgendwas zu verpassen, wenn ich zuhause bleibe. Was ja absoluter Schwachsinn ist.
Und dann kommen natürlich auch die negativen Gedanken... also hast du vielleicht doch Recht mit der Angst. Jetzt, wo ich so drüber nachdenke...

Hey Verena,

dann fange wieder an was für Dich zu tun, da Du mit dem Hausbau ja nun nichts mehr zu tun hast. Das mit den Kerlen ist ganz sicher nicht die Lösung und es bleibt immer ein bitterer Nachgeschmack.

Nimm Dir ein gutes Buch; schaue fern oder spiele Sudoku o.ä. Auch stricken beruhigt ungemein.

Painfull, du hast Recht. Das schlimme ist, dass ich es ja auch weiß. Und es trotzdem mache.
Ich weiß, dass ich mich mit meinem jetzigen Verhalten wieder von den Kerlen abhängig mache. Ich weiß, dass ich mir auf lange Sicht gesehen damit auch keinen Gefallen tue.
Aber verzichten will ich darauf auch nicht.... :-/

Wie ich eben schon xoxoxoxo geantwortet habe, habe ich in der Beziehung sehr viele Hobbies vernachlässigt oder ganz aufgegeben.

Und neue Bekanntschaften zu finden ist dann auch gar nicht so leicht. Ich wohne jetzt nicht unbedingt in einer größeren Stadt, wo es noch Leute gibt, die ich noch nicht kenne. Bei uns auf dem Dorf kennt halt jeder jeden... :-/

Ich mache mein Selbstbewusstsein sehr von meinem Aussehen abhängig. Und wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg ständig nur kritisiert wird für sein Äußeres (und das wirklich beinahe täglich), glaubt man es irgendwann selbst. Und ich habe tatsächlich nur ihm geglaubt, anstatt auf meine Freundinnen zu hören, die mir das genaue Gegenteil gesagt haben...
Einerseits denke ich, dass ich gar nicht so schlecht aussehe. Und im nächsten Moment fallen mir dann nur die negativen Punkte an mir auf.

dazu kann ich nur sagen:
jeder Mensch hat Vorzüge, und jeder Mensch hat Nachteile. wer völlig perfekt ist der ist mit Photoshop gepusht.
Dein Selbstbewusstsein solltest Du nicht von Deinem Aussehen abhängig machen, denn Aussehen alleine ist vergänglich.

gibt es bei Euch kein Stadtmagazin wo man neue Bekanntschaften suchen kann ? oder neue Freizeitpartner ?
unter anderem gibt es viele Internetportale dafür.



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