Ein Beispiel: Nach einem anstrengenden Arbeitstag für uns beide liege ich im Bett und leide furchtbar unter meinem Ekzem (Habe seit meiner Geburt Neurodermitis und Psoriasis). Juckreiz und Schmerz quälen mich, ich kann nicht schlafen, obwohl ich schon mehrmals gecremt und kalt geduscht habe. Irgendwann sagt meine Freundin in vorwurfsvollem Ton, jetzt wird es ihr langsam zu viel, sie könne nicht einschlafen, wenn ich mich ständig kratze. Dazu muss man sagen, dass sie schon ohne mein Ekzem immer wieder an Schlafstörungen leidet. Sie sagt das so ruppig, dass ich total verletzt bin, denn mir geht es ohnehin schon schlecht und sie wirft mir den Juckreiz nun auch noch vor. Fertig mit den Nerven, sage ich, das könne doch nicht ihr Ernst sein und schreie sie an. Sie schreckt hoch und wir bezeichnen uns gegenseitig als böse, egoistisch und hartherzig. Meine Freundin meint, sie habe schon fast geschlafen und mein Geschrei mache ihr Angst. Am Folgetag bezeichnet sie die ganze Beziehung als anstrengend und fordert von mir Verständnis für ihr Schlafbedürfnis ein, während ich um Verständnis für mein Ekzem bitte. Sie malt irrsinnig schwarz, sieht die Beziehung nur noch als schwierig (wegen mir) und meint, dass es ihr als Single besser ging. Daraufhin frage ich sie, warum sie nicht Schluss macht und packe meine Sachen. Zehn Minuten später liegen wir im Bett und haben S., weil wir wissen, dass wir nicht ohne einander können. Dann ist zwei Wochen eine Ruhe, bevor es von Neuem losgeht.
Die Auslöser sind oft ähnlich. Fakt ist aber, dass sie vermutlich gar keine Rolle spielen, denn das Belastende resultiert aus der destruktiven Art, wie der Streit abläuft. Es wird kein gutes Haar am anderen und an der Beziehung gelassen und mit Beleidigungen nur so um sich geworfen. Ich nehme mich da gar nicht aus, denn ich verletze zwar nicht gezielt, vergreife mich, wenn ich verletzt bin, aber häufig im Ton und brülle herum.
Was können wir tun?
LG,
regengarten
14.12.2017 16:54 • • 19.12.2017 #1