@SunnyJune
Hui als Unfallchirurg ist das natürlich kacke, die glauben ja nur an Beweise. Mit dem psychischen können die selten was anfangen.
Nichts destotrotz würde ich auf mich gucken. Die Vergangenheit hat dich gelehrt, das deine Verstellerei nichts bringt. DU bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, DU hast das Recht darauf das es dir gut geht.
Ich hatte eine beschissene Kindheit. Ziemlich übel. Und ich habe 20 Jahre gebraucht, das anzunehmen, zu akzeptieren, das es genauso mein Leben ist. Das es mich als Menschen geformt hat. Ich hatte öfter die Chance, aufzugeben, aber ich bin weiter gekrochen. Auch als vor zwei Jahren so völlig unerwartet mein Kind gestorben ist, wollt ich aufgeben. Heute bin ich froh das ich es nicht getan habe. Und ich weiss, ich werde immer wieder liegen bleiben müssen, mich mit der Tragik meiner Kindheit und der Trauer um Rebecca auseinander setzen müssen. WEGEN MIR! Mir ist jegliches Sicherheitsgefühl abhanden gekommen, ich glaubte, nur die Nähe zu einer Klinik sei das einzig wahre.
Vor einigen Wochen hab ich dann festgestellt, das Rebecca einfach keine Chance hatte. Und ich versuche nun, bewusster zu leben. Auf mich zu achten.
Nächste Woche fahre ich einige Tage ALLEIN eine Strecke von 450 Kilometern einfach. Ich hab mörderschiss davor, weil wer soll mir helfen, wenns mir schlecht geht? Ist ja keiner bei mir. Aber: wenn mein Plan hier zu Ende ist, seh ich meine Tochter wieder. Ich habe also nicht zwingend was zu verlieren, ausser der Familie, die lebt. Klingt total beknackt, aber so hangel ich mich vorwärts.
Ich führe Gespräche über meine Ängste, auch wenn es nachts ist, weiss ich immer, bei welchen Freunden ich anrufen kann. Meinen Mann wecke ich nicht mehr, denn der ist dann immer ein Eisklotz und das brauche ich in dem Moment nicht.
Liebe Sunny, frag doch deinen Mann vor was er Angst hat. Jeder Mensch hat irgendeine Angst, das ist ein Ur-Instinkt.
16.11.2018 08:22 •
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