Dating mit Frau die ADHS hat

Liebes Forum,

ich möchte euch gerne meine Geschichte der letzten Wochen erzählen und hoffe auf ggf. Feedback von euch. Achtung: Es wird länger!

Ich: 31 habe eine 23 jährige über eine bekannte Onlinepartnerbörse kennengelernt. Sie war direkt Hin und weg von mir und wir wurden schnell intimer und der Kontakt wurde von Tag zu Tag mehr. Sie hat mir extremes Interesse gezeigt, so wie ich das vielleicht noch nie erlebt habe. Auch unsere Themen waren sehr "deep". Aber auch sexuell waren wir auf einer Wellenlänge. Da ich 600km entfernt von ihr wohnte waren aber schnelle Treffen nicht möglich. Also haben wir täglich geschrieben, stundenlang telefoniert und uns auch über FaceTime gesehen. Ich habe mich von ihr etwas verleiten lassen bzgl. unseres Kontaktes, auch für die Zukunft gesehen. Sie hat schon von Dingen gesprochen, die auf eine gewollte Beziehung deuten. D.h. Sie wollte nicht ohne mich einschlafen bzw. ihr ging es besser wenn sie mich hörte, ich konnte sie in Sekunden zu sexuellen Handlungen mit mir bringen (über Telefon) und sie wollte nicht ohne mich sein. Selbst wenn sie unterwegs war konnte sie nicht aufhören an mich zu denken. Das hat sich sehr schön angefühlt und ich habe ihr das gleiche gegeben. Sie ist bei mir auch sehr offen mit allem umgegangen wie ihrer ADHS Erkrankung, ihren Problemen, ihr Traumas und alles was damit zutun hatte. Ich war quasi 4 Wochen lang ihr Fels. Sie hat mir vertraut. Dann kam das Treffen, wir waren beide sehr nervös und ich habe wie wir beide geplant hatten 2 Nächte bei ihr verbracht. Man kennt das ja manchmal, dass es in real life immer etwas anders ist, aber es war komplett so (zumindest fast) wie der Kontakt auch vorher war. Wir hatten viele sexuelle Handlungen, sie hatte auch viele Orgasmen, wir haben viel gelacht, viel gekuschelt, viel geküsst, sie wollte auch oft meine Nähe und hat Dinge gefragt wie "kannst du mich bitte kraulen" etc. - Also so, als wären wir beide über alle Ohren verliebt. Allerdings hat sie auch Selbstzweifel und hat sich den Kopf zermartert wenn bei mir mal etwas "nicht ging". Aber sie war sehr glücklich. Sie hat auch viel Effort gezeigt, mir eine Tasse geschenkt als kleines Geschenk, mir beim Abschied essen mitgegeben und meinen Hoodie sowie ein Buch über Selbstwert da behalten. Sie sagte sogar am zweiten Tag noch dass sie es lesen wird und mir dann davon erzählen will wie sie sich fühlt etc.
Am Abreisetag war sie dann sehr traurig, dass ich gehen musste und blieb auch am Gleis bis ich ging. Ich hatte ihr am gleichen Tag dann noch geschrieben dass ich es schön fand usw, habe aber an ihrem Schreibstil schon gemerkt, dass es anders ist. Und als ich gestern einfach direkt gesagt habe, dass ich sie gerne wiedersehen möchte und wenn sie das auch möchte, dann kann sie sich gerne melden kam erstmal eine "Ausrede", weshalb sie sich später melden wolle. Dazu kam nichts. Das war für mich dann definitiv das Zeichen auch auf Abstand zu gehen.

Ich komme damit gut klar, wenn das nichts werden würde. Ich weiß auch, dass die Emotionen bei ADHS kommen und gehen und sich Personen zurückziehen. Es macht für mich nur wenig Sinn derzeit. Sie wurde auch in früheren Beziehungen misshandelt und niedergemacht weshalb ihr Selbstwert zusätzlich noch im Keller ist.

Ich werde nichts erzwingen und mein Leben jetzt natürlich wie gehabt weiterleben. Aber habt ihr Tipps? Habt ihr Erfahrungen mit Dating / Beziehung mit ADHS diagnostizierten?

Ich danke für eure Antworten!

@cb0211 ich habe keine Erfahrungen mit einem Partner der ADHS hat, doch wenn ich Deinen Text lese, bekomme ich den Eindruck, dass die Frau recht starken Gefühlsschwankungen ausgesetzt ist, und ich denke, dass Du gut daran tust, Dich innerlich nicht zu sehr ein zu lassen, zu binden. Dass Du nun Dein Leben wie gehabt weiter führst, Deine sozialen Kontakte pflegst, finde ich gut. So kannst Du Dich besser schützen und bist emotional weniger verwundbar. Ich hoffe, dass Deine Freundin eine Psychotherapie macht, denn die vielen traumatischen Erfahrungen die sie in früheren Beziehungen machte, beeinflussen auch weitere Beziehungen ( wie ja auch zu Dir). Alles Gute wünsch ich Dir und schau gut zu Dir.

Zitat von cb0211:

Aber habt ihr Tipps? Habt ihr Erfahrungen mit Dating / Beziehung mit ADHS diagnostizierten?

Keinen Druck ausüben, eigene Erwartungen zurückschrauben und sich mit ADHS beschäftigen, um ein gewisses Basis-Wissen zu haben.

Zitat von cb0211:

Sie hat mir extremes Interesse gezeigt, so wie ich das vielleicht noch nie erlebt habe.

Das ist recht typisch, große Begeisterung für eine Sache, die dann aber auch leider recht schnell wieder nachlassen kann.

Bei deiner Freundin kommen offenbar noch weitere Erkrankungen dazu, womöglich eine Folge des ADHS, auch gibt es sehr häufig. Das macht es noch schwieriger und dann noch die große Entfernung. Also ehrlich gesagt rate ich dir eher dazu, dich gefühlsmäßig nicht zu sehr zu engagieren.

Ich kann Euch das Buch: " Lass mich, doch verlass mich nicht: ADHS und Partnerschaft
" von Cordula Neuhaus empfehlen, wenn Ihr beide mehr darüber wissen wollt und es Euch wichtig ist dass die Beziehung vielleicht doch gelingt (gibt es auch gebraucht für kleines Geld zu kaufen).

Aus dem Klappentext:" Einfühlsam beschreibt sie, wie deren Impulsivität, Verspieltheit, Stimmungstiefs, Eifersucht und Chaos Beziehungen belasten und allzu oft zu Trennungen führen - ebenso wie der eigenwillige Umgang mit Nähe und Distanz: Sie sind leicht entflammt, fühlen sich jedoch ebenso leicht bedrängt oder abgelehnt. Dieses Buch gibt allen Betroffenen konkrete Hilfsmittel für eine entspanntere Kommunikation an die Hand und ermutigt zu einem fröhlichen
»Dennoch«. Denn ADHS-Partnerschaften können gelingen - mit Geduld, Einfühlung und etwas, was ADHS-Betroffene von jeher auszeichnet: einer großen Portion Humor."

Zitat von BunteBlätter:

Ich kann Euch das Buch: Lass mich, doch verlass mich nicht: ADHS und Partnerschaft von Cordula Neuhaus empfehlen, wenn Ihr beide mehr darüber ...

Dankesehr! Ich weiß ja überhaupt nicht was sie will, da sie den Kontakt quasi verwehrt. Sie antwortet nur höflicherweise und das sogar recht schnell. Ich lasse sie in Ruhe und lese mir das Buch im Kindle durch. Selbst wenn es nichts wird kann es mir helfen.

Zitat von Luna70:

Keinen Druck ausüben, eigene Erwartungen zurückschrauben und sich mit ADHS beschäftigen, um ein gewisses Basis-Wissen zu haben. Das ist recht ...

Keinen Druck ausüben = Einfach mal für einige Zeit in Ruhe lassen und dann nach einer Zeit auch einfach mal mit ihr sprechen und sagen, dass ich weiß dass sie voraussichtlich wegen ADHS so ist, ich ihr nicht böse bin wie sie zu mir war und ich gerne mit ihr daran arbeite und Sachen akzeptiere? Ich denke mal die Zeit war einfach zu intensiv. Erzwingen werde ich nichts

Hm, klingt ein bisschen wie meine letzte Beziehung.

Ich bin bipolar und dadurch auch extremen Schwankungen ausgesetzt. Mein Ex Partner und ich hatten auch knapp 550 km Entfernung und unser erstes Treffen lief genauso ab wie euer Treffen und auch das Verhalten von ihr könnte ich sein. Auch wenn ich etwas länger Feuer und Flamme war, kam bei mir irgendwann der Punkt, wo ich die Kompatibilität angezweifelt habe. Und vor allen Dingen die Entfernung. Dann habe ich emotional die Schotten immer wieder dicht gemacht und war abweisend, weil ich nicht verletzt werden wollte. Könnte mir vorstellen, dass das bei ihr vielleicht auch ein Punkt ist. Auch ich hatte in vorangegangen Beziehungen emotionalen und physischen Missbrauch erlebt und bin sehr leicht triggerbar. Es fällt mir auch schwer zu glauben, dass wirklich jemand Interesse hat (auch in meiner jetzigen Beziehung), weshalb ich immer wieder blockiere. Nicht weil ich den anderen nicht mögen würde, im Gegenteil. Ich bin genauso Feuer und Flamme wie am Anfang. Aber die Angst vor Verletzung oder doch nicht gut genug zu sein, die lässt mich mauern.

Zitat von Fatuu:

Hm, klingt ein bisschen wie meine letzte Beziehung. Ich bin bipolar und dadurch auch extremen Schwankungen ausgesetzt. Mein Ex Partner und ich hatten ...

Das klingt sehr nach ihr! Sie hat auch direkt offen gesagt, dass sie nicht glaubt, dass sie jemand wirklich mögen könnte etc. - Da du ähnlich bist… Was hat dir geholfen oder hätte dir geholfen?

@cb0211

Mir hätte geholfen, dass mein Partner mir gerade in solchen Momenten Mut zuspricht. Mich nicht alleine lässt. Aber mir trotzdem den Raum gibt, selber zu entscheiden. So nach dem Motto : Wenn du wieder bereit bist zu reden, ich bin da. Sowas hätte mir sehr geholfen. Ich bin da sehr offen in meinem Verhalten und man merkt sofort, wenn irgendwas nicht stimmt. Da hätte ich mir auch öfter gewünscht, man fragt mal nach, weil ich von mir aus damit niemanden belasten möchte. Allerdings muss dann auch das Gegenüber mitspielen und nicht antworten mit Es ist nichts obwohl die halbe Welt zusammen bricht. Da ist leider jeder anders. Ich für mich kann sagen, dass ich leider sehr viel Aufmerksamkeit und Bestätigung brauche. Sagt mir einer ich liebe dich bin ich im ersten Moment happy. Im zweiten hinterfrage ich das schon wieder und nach 5 Minuten bin ich mir sicher, die Person hat das nicht so gemeint.

Vorausgesetzt ihr beide lasst das zu, kommt viel auf dich zu. Eine Beziehung mit Menschen wie uns (falls sie so tickt) ist nicht leicht. Der Partner muss sehr viel mehr Kompromisse eingehen als bei normalen Menschen. Ich für meinen Teil kann aber sagen, dass man dafür sehr viel Liebe zurückbekommt.

Zitat von Fatuu:

@cb0211 Mir hätte geholfen, dass mein Partner mir gerade in solchen Momenten Mut zuspricht. Mich nicht alleine lässt. Aber mir trotzdem den Raum ...

Das mit viel bekommen habe ich sehr gemerkt. Jeden Tag habe ich gemerkt wie sehr sie mich mag und sich freut mit mir Kontakt zu haben. Auch meine Art, da sie immer mit schlechten Typen zusammen war. Ich werde definitiv auf sie zugehen, ihr sagen dass ich sie wirklich mag und ihr auch sagen, dass wir darüber reden können und ich weiß dass es aufgrund ihrer Erkrankung und ihrer Erfahrungen schwer ist und ich keinen Druck auf sie ausübe und nicht sauer sein werde, egal was kommt. Aber ich würde trotzdem noch ein paar Tage vergehen lassen, unser Treffen ist ja erst 2 Tage her und ich sollte ihr den Freiraum definitiv geben oder was denkst du?

@cb0211

Sie hat sich immer noch nicht gemeldet darauf, dass du sie gern wiedersehen willst?
Dann würde ich sie definitiv noch in Ruhe lassen. Da bin ich bspw. anders, weil das ist ja genau das, was ich hören WILL. Das ich das anzweifle, ist ja mein B., aber hören wollen tue ich das schon. Nach unserem Treffen hätte ich ihn am liebsten am nächsten Tag schon wieder gesehen. Daher ticken wir da wahrscheinlich anders. Aber ich denke, sie nicht bedrängen ist ganz gut. Würde mich bei ihr in ein paar Tagen (vllt. so übermorgen) noch mal melden und sagen, dass du dir wenigstens eine Richtung wünschst, wo das ganze hingehen soll bzw. warum sie auf einmal so gar nicht mehr kommuniziert. In Watte packen nützt halt auch nichts, wenn du darunter leidest und irgendwann auch entscheiden musst, ob du weiterziehen sollst oder nicht.

Zitat von Fatuu:

@cb0211 Sie hat sich immer noch nicht gemeldet darauf, dass du sie gern wiedersehen willst? Dann würde ich sie definitiv noch in Ruhe lassen. Da bin ...

Sie hatte scheinbar einen Autounfall und musste gestern erstmal ein paar Dinge klären. Sie wollte sich später melden. Kann auch gut eine Ausrede sein, weshalb ich da jetzt nicht Druck ausüben werde. Ich bin wie gesagt nicht extrem traurig, wenn daraus nichts wird, da ich gelernt habe Dinge einfach zu akzeptieren. Und die schönen Momente beizubehalten. Aber in ein paar Tagen werde ich ihr zumindest ein paar Dinge sagen. Dann liegt es an ihr wenn sie sich wieder meldet. Sie hat quasi mit ihrer Antwort, dass sie sich später melden möchte ja schon mal gesagt, dass sie derzeit alleine sein will - so durch die Blume… das ist denke ich auch einfach ADHS bezogen, so wie ich das gelesen habe. Das großes Interesse aber auch großes Desinteresse kommt. Aber auch das kann man ansatzweise in den Griff bekommen denke ich. Laut der letzten Wochen war ich wohl einer der wenigen in ihrem Leben, der einen wundervoll empathischen Charakter hat. Ich denke diesen sollte ich ihr dann auch wieder präsentieren mit der Zeit

@cb0211

Gibt es bei vielen Krankheiten. Könnte auch eine Borderline Persönlichkeit sein. Und ich kenne das von meiner bipolaren Störung ebenfalls. Und glaube mir, meistens macht es den Beteiligten noch mehr fertig als den, der quasi nur mitbetroffen ist. Theoretisch könntet ihr immer gehen, aber wir müssen das mit uns rumschleppen. Ich merke diese Phasen mittlerweile selber. Ich merke, wenn ich blocke, obwohl ich nicht blocken will. Dann kämpfe ich mit mir so sehr, dass ich nach außen hin apathisch werde. Wenn es zu viel wird, schaltet mein Kopf in einen Errormode, dann kommen die Blackouts und irgendwann geht es dann wieder weiter. Ich selber möchte in den Momenten auch gar nicht so sein, aber ich komme nicht gegen die Ängste an, die mir sagen: Ich will dich doch nur schützen. Und letztendlich verschlimmern sie nur.
Wie gesagt, ob es bei ihr so ist, kann ich so nicht sagen. Ich berichte nur, weil mir ihr Verhalten bekannt vorkommt.

Das große Stichwort, wenn man sich drauf einlässt ist Zeit. Und keine falschen Versprechungen machen. Das hat mich in all meinen Beziehungen gekillt. Wir vertrauen darauf. Mein Ex hat mich am Anfang quasi überschüttet mit Liebe. Also all das, was ich will. Und als ich dann hörig war, hat er auf mir rumgetrampelt. Und ich, die dachte, es wäre Liebe, bin immer brav hinterhergelaufen und habe es über mich ergehen lassen. Und als ich dann ganz kaputt war, jeden Tag an mir gezweifelt habe hat er endgültig zugetreten und es beendet, weil ich ein Wrack bin, was man nicht lieben könnte. Wenn man eine schwierige Kindheit hatte und in seinen Beziehungen nur Liebe sucht, bricht dich das komplett.

Zitat von cb0211:

und sagen, dass ich weiß dass sie voraussichtlich wegen ADHS so ist,

Ich würde eher nicht so sehr auf ADHS eingehen. Menschen mit ADHS haben in ihrem Leben meistens unglaublich viel Ablehnung erfahren, weil sie anders sind, anstrengend usw. Das geht meistens schon in der Kita los oder noch früher. Die wissen ja, dass sie ein Problem im Umgang mit ihrer Umwelt haben. Das noch dauernd zu betonen ist eher kontraproduktiv und es kann sein, dass sie da regelrecht allergisch darauf reagiert, weil sie es eben schon tausendmal gehört hat, dass sie anders ist.

Ich würde an deiner Stelle den Kontakt halten, aber ohne jeden Druck. Sie auch nicht ständig mit Nachrichten bombardieren oder Antwort erwarten. Und die Erwartungen ganz niedrig ansetzen, was eine dauerhafte Beziehung betrifft. Das ist schon unter idealen Bedingungen schwierig, über die sehr weite Entfernung noch viel mehr.

Ich finde Ferndiagnosen von Laie schwierig. Bin selbst von ADS im Erwachsenenalter betroffen und es klingt wirklich sehr, sehr typisch ADHS, wie sie beschrieben wird.
Das mag nach außen bipolar oder wie Borderline wirken ist aber anders und muss auch anders behandelt werden, eben weil es auch stark neurologische Ursachen hat und nicht wirklich zwingend von Traumen oder ähnlichem herrührt.

Bitte vorsichtig sein da allzuviel an Tipps in Richtung anderer Krankheiten und Störungen zu geben. Bitte. Das kann so schädlich sein. Sie ist doch offenbar diagnostiziert, ich denke dem kann man dann als Laie und aus der Ferne schon trauen.

Ist nicht böse gemeint.

Zitat von Luna70:

Ich würde eher nicht so sehr auf ADHS eingehen. Menschen mit ADHS haben in ihrem Leben meistens unglaublich viel Ablehnung erfahren, weil sie anders ...

Wir necken uns ja gerne mal. Und manchmal sage ich Sachen die mir aufgefallen sind und sie sagte selbst "ich habe ADHS!", aber nicht in einem ernsten Ton, sondern als spaßige Rechtfertigung. Natürlich werde ich nicht sagen, dass sie wegen ADHS so ist, sondern eher dass es ihre Erfahrung oder auch ADHS schwerer machen könnte und ich das weiß und das überhaupt nicht schlimm ist, da ich sie so mag wie sie ist. Ganz entspannt ohne Druck, ich werde nichts erwarten, aber selbst wenn wir kein Paar werden ändert sich nicht, dass ich sie mag und sie auch unterstützen würde. Bedingungslos. Auch wenn ich gerne mit ihr zusammen wäre. Und die Entfernung würde kein Problem sein, das habe ich ihr sogar erzählt, da ich mobil arbeite und es somit zeitlich und finanziell möglich ist dass ich regelmäßig bei ihr bin…

Zitat von BunteBlätter:

Ich finde Ferndiagnosen von Laie schwierig. Bin selbst von ADS im Erwachsenenalter betroffen und es klingt wirklich sehr, sehr typisch ADHS, wie sie ...

Darf ich ihr denn trotzdem meine Hilfe anbieten und ihr sagen, dass sie sich melden darf um darüber zu sprechen? Oder braucht man dann eher einfach nur Abstand und Ruhe?

Zitat von cb0211:

Wir necken uns ja gerne mal. Und manchmal sage ich Sachen die mir aufgefallen sind und sie sagte selbst ich habe ADHS!, aber nicht in einem ernsten Ton, sondern als spaßige Rechtfertigung.

Dass sie das selbst ausspricht, heißt nicht, dass sie es ständig von anderen hören möchte. Sage ich aus eigener Erfahrung nach 32 Jahren mit meinem ADHS-betroffenen Mann. Lange Beziehungen gibt es also auch, von daher nur Mut.

Was du nicht machen solltest ist, dass du dich quasi als Therapeut betätigst, das funktioniert nie. Klar, ein offenes Ohr und Geduld ist immer gut und wichtig, aber eher auf Augenhöhe. Nimm sie ernst, reduziere sie nicht auf ihre Krankheit, fordere ruhig auch in gewissem Rahmen verlässliche Aussagen. Wenn sie sagt, sie meldet sich und tut es dann nicht, würde ich es ansprechen.

Hey,
ich habe diese Diagnose auch und kann mich etwas wiederfinden, aber ich habe das irgendwie nie mit AD(H)S in Verbindung gebracht. Zuerst bin ich auch sehr schnell interessiert, aber plötzlich löst sich das von einem auf den anderen Tag in Luft auf. Eigentlich liebe ich auch Beständigkeit, aber aus irgendeinem Grund, flacht das schnell wieder ab. Dann kommt noch dieses schwarz weiß Denken hinzu: Erstmal ist alles toll und dann reicht nur ein kleiner Tropf aus, der das Fass zum überlaufen bringt und die Welt geht wieder unter, wodurch auch das Selbstwertgefühl sehr schwankt und man wieder schnell seine komplette Person infrage stellt.
Irgendwie fühle ich mich auch schnell bedrängt und gestresst, wenn ich mit einer Person sagen wir Mal, intimeren Kontakt hatte und ich ziehe mich danach plötzlich zu zurück, melde mich nicht, bin abweisender, aber trotzdem noch freundlich. Hmm... Ich weiß nicht, eigentlich dachte ich eher daran, dass die Gefühle doch nicht ganz gereicht haben für diese Personen und das ADHS vielleicht mit eine Rolle spielt, aber nicht größtenteils... Das finde ich trotzdem schwierig zu beurteilen und möchte jetzt auch nichts falsches sagen.

Miteinander reden ist schon sehr wichtig, Kommunikation ist das A und O, um Missstände aufzuklären, aber ich würde sie auch erstmal lassen und nicht gleich sofort in dieser Situation sie ansprechen. Ich kenne das von mir, dass ich mich danach noch bedrängter fühle und mich noch mehr zurückziehe und mich in Grund und Boden schäme, obwohl es objektiv keinen Grund gibt. Vielleicht meldet sie sich auch von selbst wieder