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Hallo liebes Forum,

ich würde Euch gerne Mal meine Situation mitteilen.

Ich befinde mich gerade in einem richtigen Tief. Ich bin in einer Beziehung mit einer für meine Verhältnisse sehr jungen Frau.
Seit 6 Monaten ca.
Die Dame hat ein unglaubliches Aufmerksamkeits-Defizit und ist Hypochonder meiner Meinung nach. Sie ist ein Mensch der extremen in Sekunden von Überdreht zu tief traurig.

Ich hab Ihr sehr viel geholfen in verschiedenen Situationen und mich dabei in Sie verliebt.
Sie sagt bei Ihr ist es genauso.
Leider macht Sie mir sehr viel Vorwürfe und wir streiten sehr sehr viel.

Ich bin dadurch immer verunsicherter geworden und leider eifersüchtig.

Ich muss dazu sagen ich bin leicht depressiv und in Behandlung mit leichten Medikamenten.
Nun hat Sie aus dem absoluten nichts raus eine Ruhe Pause eingefordert und will keinen Kontakt mehr bis nächstes Wochenende.
Da wir auch Arbeitskollegen sind allerdings in zwei Niederlassungen wird es natürlich trotzdem ab und an Kontakt geben.
Mein Problem ist nun ( wie in den letzten Beziehungen leider auch) das ich meinen Fokus komplett auf die Person gerichtet habe, und jetzt daher komplett alleine bin und Panikattacken und Zukunftsängste habe.

Leider bin ich ein ziemlicher Einzelgänger und habe keine Freunde.
Was ich habe ist eine super tolle Familie die mich unterstützt.

Nur hilft das leider nur sporadisch für ein paar Stunden danach kommt die Einsamkeit wieder.

Nun meine Frage macht es Sinn zu versuchen eine Beziehung weiter zu führen mit 17 Jahren Altersunterschied und soviel Streit und Stress?

Oder lieber alleine sein und das lernen auszuhalten?

Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben wie man mit sich selbst glücklich wird und sein Wohlbefinden und Glück nicht immer von anderen Menschen so abhängig macht.

24.09.2022 10:08 • 27.09.2022 x 1 #1


81 Antworten ↓


Lernen unabhängig zu sein.
Lernen eigene Hobbies, Freunde zu finden.
Autark sein.

Mir persönlich wäre eine Beziehung bei dem Altersunterschied zu anstrengend.

A


Partnerin ist Hypochonder und macht mir Vorwürfe

x 3


Hi,

Zitat von Alleinsein1:
Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben wie man mit sich selbst glücklich wird und sein Wohlbefinden und Glück nicht immer von anderen Menschen so abhängig macht.

Das wäre wohl die übliche gut gemeinte Antwort auf Deine Fragen zur Problematik: mit sich selbst zumindest zufrieden sein und sich nicht abhängig machen.
Aber: jemand, der die Situation so erlebt wie Du sie hier schilderst, kann das ja eben nicht. Das ist so ähnlich, wie wenn man die besten Ratschläge eines Experten nicht nachvollziehen kann, weil dieser eine komplett andere Sprache spricht...

Darum mag es helfen, wenn man sich in der Analyse auf eine Meta-Ebene begibt. Z. B. in dieser Äußerung:

Zitat von Alleinsein1:
Nur hilft das leider nur sporadisch für ein paar Stunden danach kommt die Einsamkeit wieder.

Wo befindet sich die Einsamkeit, während Du bei Deiner Familie bist? Wartet sie auf Dich? Lauert sie Dir gar auf? Ich meine das ganz ernst - nehmen wir die Einsamkeit wirklich als das wahr, was sie eigentlich ist bzw. sein könnte?

Wir ordnen ein:

Familie = Geselligkeit, Gemeinsamkeit, Geborgenheit
versus
Nicht Familie = Einsamkeit, Verlorenheitsgefühl.

Warum tun wir das? Wie hat sich diese Einordnung entwickelt?

Zitat von Alleinsein1:
Oder lieber alleine sein und das lernen, auszuhalten?

Auch hier:

Alleine = etwas, das auszuhalten, belastend, betrüblich ist
versus
Zu zweit/unter Freunden = etwas, das leicht, erbaulich, erfreulich ist.

Zitat von Alleinsein1:
Nun meine Frage macht es Sinn zu versuchen eine Beziehung weiter zu führen mit 17 Jahren Altersunterschied und so viel Streit und Stress?

Hier treffen sich z. B. beide vermeintlichen Gegensätze sehr lebendig: das Zusammensein mit der vermeintlich Geliebten erzeugt Stress und Streit. Es ist ein Beweis dafür, dass Grau in vielen Schattierungen und Muster eigentlich unser gesamtes Erleben durchzieht, doch wir sehen nur die Grundfarben Schwarz und Weiß.

17 Jahre können z. B. genau der Abstand sein, der Euch beiden gerade gut tut. Nimm auch diese eine geforderte Woche Abstand als Möglichkeit an, mehr über Euch zu erfahren.

Puuh...
Das ist echt schwer zu beantworten..
Ich würde sagen vorallem durch das Verständnis bei meiner Mutter( gleiche Grunderkrankung) wie ich fühle ich mich wohl und geborgen. Ebenso bei Tieren da entsteht eine andere Art des Verständnisses dabei. Ich möchte einfach sehr gerne aus der Abhängigkeit raus andere Menschen zu brauchen um glücklich zu sein.
Denn es ist leider immer das selbe Muster in einer Beziehung bei mir. Am Anfang bin ich taff und Selbstbewusst nach gewisser Zeit dann abhängig von der Partnerin.
Und egal wie sehr ich mir es vornehme Fall ich immer wieder über den gleichen Punkt.
Genauso wie die Wahl der Partnerinnen immer sehr attraktiv aber innerlich in einer Art und Weise kaputt. Meistens psychisch unberechenbar und toxisch bzw. Leicht narzistisch.

Zitat von Alleinsein1:
Nun meine Frage macht es Sinn zu versuchen eine Beziehung weiter zu führen mit 17 Jahren Altersunterschied und soviel Streit und Stress?

Ihr Verhalten wie du es beschreibst, erinnert an eine bipolare Störung, mit diesen extremen Stimmungsänderungen innerhalb kurzer Zeit. Auf Dauer geht so etwas ziemlich an die Substanz, wenn man ein eher ruhe- und harmoniesuchender Partner ist.

Es liest sich auch so, als ob du nur noch mit ihr zusammen bist, damit du nicht allein sein musst und die Einsamkeit für dich das schlimmere Übel ist.

Wenn du dir eine stabile Zukunft mir ihr vorstellen könntest und glücklich wärst, hättest du nicht um neutrale Meinungen von Außen einzuholen, hier einen Thread eröffnet und dein Leid geschildert. Also ist der Leidensdruck schon größer.

Was du tun sollst, kann dir keiner sagen, weil es in deiner eigenen Verantwortung liegt, mit welchen Konsequenzen du dich weiterhin auseinandersetzen willst. Du könntest dir auch ein Haustier anschaffen, dass dir die Einsamkeit nimmt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Hunde bei depressiven Menschen sehr heilsam wirken.

Zitat von Alleinsein1:
Ich würde sagen vor allem durch das Verständnis bei meiner Mutter (gleiche Grunderkrankung wie ich) fühle ich mich wohl und geborgen. Ebenso bei Tieren da entsteht eine andere Art des Verständnisses dabei. Ich möchte einfach sehr gerne aus der Abhängigkeit raus, andere Menschen zu brauchen um glücklich zu sein.

(Fettdruck von mir). Vielleicht geht es Dir mehr um das Verständnis durch ein Gegenüber als um die anderen Menschen an sich?
Wäre das der Fall, dann könntest Du folgende Aussage
Zitat von Alleinsein1:
Ich möchte einfach sehr gerne aus der Abhängigkeit raus andere Menschen zu brauchen um glücklich zu sein.

mal testhalber umformulieren in:
Ich möchte mich gerne selber verstehen um unabhängig zu sein.

Zitat von Alleinsein1:
Denn es ist leider immer dasselbe Muster in einer Beziehung bei mir. Am Anfang bin ich taff und selbstbewusst, nach gewisser Zeit dann abhängig von der Partnerin.

...könnte auch bedeuten, dass die vermeintliche Abhängigkeit beginnt, sobald die Partnerin beginnt, Dich besser zu verstehen als Du Dich selbst.

Zitat von Alleinsein1:
Genauso wie die Wahl der Partnerinnen immer sehr attraktiv aber innerlich in einer Art und Weise kaputt.

Sorry - aber kaputt sehen wir. Es ist nur selten eine objektive Wahrheit.

Hallo,
ja du könntest tatsächlich Recht haben mit deiner Einschätzung.
Einerseits ist es toll wenn Sie Mal zum Übernachten herkommt aber diese Sekundenschnellen Schwankungen zehren schon sehr tief.
Vor allem dieses von Ihr herangezogen und dann wieder weg gestossten zu werden wie jetzt mit dieser Woche Ruhe.
Andererseits ging es mir halt die 6 Monate gut und ich hatte nicht diese Einsamkeit. Obwohl wir uns nur 2 Mal die Woche gesehen haben reicht anscheinend das Gefühl das jemand da ist.
Keine Ahnung aktuell tatsächlich was die bessere Lösung für mich ist.
Der Mensch neigt ja auch dazu sich vieles schön zu reden...in der Einsamkeit jetzt sieht man den Ärger natürlich nicht so wie wenn man zusammen ist

Zitat von Alleinsein1:
Vor allem dieses von Ihr herangezogen und dann wieder weg gestossten zu werden

Klingt nach Bindungsstörung.

Hallo Moo,
ein tatsächlich sehr sehr interessanter Ansatz.
Wie kann man sich denn selbst verstehen lernen?
Was meinst Du mit kaputt das sehen wir?
Das verstehe ich nicht ganz

Zitat von Alleinsein1:
Nun meine Frage macht es Sinn zu versuchen eine Beziehung weiter zu führen mit 17 Jahren Altersunterschied und soviel Streit und Stress?

Ich glaub nicht, dass der Altersunterschied der entscheidende Anteil ist. Was du hier schilderst, klingt nach einer toxischen Beziehung, die ich nie und nimmer aufrecht erhalten würde. Besser ist, du gönnst dir selbst eine Beziehungspause und beschäftigst dich mehr mit dir selbst und ganz wichtig mit deinen eigenen Bedürfnissen.

@Windy
Ich glaube auch ja. Die Frage die ich mir beantworten muss ist ob ich mit sowas Zurecht komme wenn ich selbst nicht der stabilste bin.

Hallo MaKaZen,
genau das ist eben meine Befürchtung.
Und innerlich weiss ich das auch. Ich hab nur die Angst und Sorge das es mir noch schlechter geht wenn ich wieder ganz alleine dastehe.
Wobei meine beiden Hunde eine riiiesssen Stütze in meinem Leben sind

Zitat von Windy:
Ihr Verhalten wie du es beschreibst, erinnert an eine bipolare Störung, mit diesen extremen Stimmungsänderungen innerhalb kurzer Zeit.


Zitat von Alleinsein1:
aber diese Sekundenschnellen Schwankungen


Meines Wissen spricht das nicht für eine bipolare Störung, jedenfalls nicht für das sprunghafte Wechselbad der Gefühle.
Bei bipolarer Störung spricht man von sich abwechselnden PHASEN, manischen und depressiven.
Es gibt aber auch eine Verlaufsform, die nennt sich Rapid Cycling. Das ist eine Affektstörung.
Wobei es auch ein weiter Unterschied ist, ob jemand einfach nur supergut drauf ist oder manisch.
Aber das ist auch nur mein Laienwissen.

Das kann ich nicht beurteilen sie ist halt extrem euphorisch von irgendetwas und in der nächsten Minute aggressiv wenn man etwas hinterfrägt oder traurig und weint.
Das macht es halt für mich als sensibel Chen nicht Grade einfach damit umzugehen

Wobei ich auch sagen muss ich glaub ich bin auch kein einfacher Mensch sonst wäre mit meinen ü40 nicht die längste Beziehung (Ehe) 7 Jahre gewesen....

Zitat von Alleinsein1:
Die Frage die ich mir beantworten muss ist ob ich mit sowas Zurecht komme wenn ich selbst nicht der stabilste bin.

Der zweite Teil deines Satzes, sagt ja deutlich aus, dass dir Stabilität im Leben fehlt. Gibt dir die Beziehung Stabilität und Halt im Leben, oder eher das Gegenteil? Du kannst ja mal aufschreiben wenn du magst, was dir die Beziehung alles bringt und was nicht in einer zweispaltigen Tabelle und beides gegenüberstellen. So gewinnst du mehr Klarheit darüber und kannst deine Entscheidung besser für dich begründen.

Deine Freundin könnte auch von Borderline betroffen sein. Diese Krankheit drückt sich auch durch starke Stimmungsschwankungen aus.

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/k...borderline
Sponsor-Mitgliedschaft

Ja mir fehlt Stabilität im Leben, das einzige was immer da ist ist mein Häuschen und meine zwei Hunde.
Sei es beim Beruf, oder in Beziehungen so richtig Ruhe kommt da nicht rein und beides wechselt leider öfters.
Das ging vor 20 Jahren los mit einem Schlag und begleitet mich seitdem wie auch die sporadischen Depressionen und Panikzustände.

@ windy,
Könnte sein ja extrem auffällig ist eben diese Gier nach Aufmerksamkeit und Lob sowie das viele Lügen bei Kleinigkeiten. Ich hab mit Ihr schon paar Mal versucht zu reden ob Sie Mal zu meiner Therapeutin mit möchte aber Sie sagt grundsätzlich Sie ist ganz normal.
Die Aufmerksamkeit kommt von Ihrem Elternhaus weil Sie dort auch heute noch extrem verwöhnt wird und finanziell unterstützt wird. Sie sagt auch Sie möchte immer Prinzessin sein und das man die Dinge für Sie erledigt.

Zitat von Alleinsein1:
Ich befinde mich gerade in einem richtigen Tief. Ich bin in einer Beziehung mit einer für meine Verhältnisse sehr jungen Frau.
Seit 6 Monaten ca.

Ich formuliere auch mal etwas um: Ich befinde mich in einem richtigen Tief, weil die Beziehung unglücklich verläuft. Die Phase der Verliebtheit war wohl ziemlich schnell vorüber. Ich formuliere mal den ersten Teil positiv und kehre auch den zweiten Teil um:

Ich befinde mich in einem richtigen Hoch, weil die Beziehung zu mir selbst unglücklich verläuft. Diese paradoxe Aussage kann dir helfen, dein Denken neu zu programmieren und zwar zu deinen Gunsten.

Meine Interpretation
Du hast einen schlechten Kontakt zu dir selbst, kriegst Dinge einfach nicht gebacken, machst immer wieder die gleichen fatalen Fehler bei Frauen, in der Tiefe weisst, dass du bloss ein Objekt bist, das nach belieben ruhig gestellt oder genutzt werden kann, ... Ich weiss, das klingt hart Dieser Kontakt zu dir selbst wirst du irgendwann verbessern können. Akzeptiere die Tatsache erst einmal.

Kommen wir zur positiven und zuversichtlichen Seite, nämlich deine Hochs. Da kannst du dir viele Fragen stellen alla Was tut mir gut im Leben?, Was gibt mir einen Kick?, Was macht so richtig Spass, Wann habe ich mich im Leben gut gefühlt?, ... Konzentrier dich auf das Hier Jetzt, tue was dir gefällt, lass es krachen, lass die Sau raus, hab Spass, ...

A


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