Sorry, der Titel ist nicht hundertprozentig ernstgemeint. Aber manchmal Nein, eigentlich oft habe ich dieses Gefühl, ich bin ein Alien, zumindest in Liebesdingen. Fängt mit so etwas an: Wenn ich einen Liebesbrief bekomme, nehme ich das sehr ernst. Das ist keine Drohung und kein leichtes Ding. Ich stelle mir hinter einem Liebesbrief immer einen Menschen vor, der ein sehr großes Gefühl hat und sich nicht mehr anders zu helfen weiß, als seine Bekenntnisse zu Papier zu bringen und sie ausgerechnet an mich zu richten, obwohl er weiß, Liebesbriefe kommen meist nicht gut an. Sie fallen unter die Kategorie: Verzweiflungstat, Hoffen und Bangen. Unterkategorie: Er/Sie/Es traut sich nicht, jemanden direkt anzusprechen. Liebesbriefe sind nicht von dieser Welt, sondern eher aus dem Bereich der Phantasie, Lummerland, Sinoplentia, Atlantis die Gegend ungefähr. Der Zauberer von Oz schickt sie auf die Reise, diese oft etwas zu holprigen und liebestrunkenen, mit blinder Zuversicht beschwerten Zeilen. Angebetete(r), so erhöre mich doch! Wenn ich so was zu lesen bekomme, denke ich jedes Mal: Oh! - Wichtig! - Zumindest nett! - Und mein Herz fliegt zu dem Schreiberling hin und möchte ihm unter die Arme greifen. So Leid es mir tut, wir haben keine Stelle frei, aber Ihre Bewerbung war sehr initiativ! Das bewundere ich. Verlieren Sie nicht den Mut, bleiben Sie stolz! Das möchte ich dem Autoren oder der Autorin zuraunen. Klappt meistens nicht.
Viel häufiger aber war ich der Nerd, der Schreibwütige, der verzweifelte Text-Ersteller, und ich glaube, auf meine sämtlichen 23 Liebesbriefe hat nie eine Frau auch nur ansatzweise Wert gelegt, ein nettes, tröstendes Wort dafür übrig gehabt oder bloß eine kleine mundgerechte Portion Mitleid. Gemessen am Erfolg meiner Liebesbriefe: kann ich komplett einpacken. Die Welt ist nicht reif für Träumereien! Empathie ist nur in der Psychotherapie erhältlich. Wenn man als Mann solche Briefchen schreibt, kann man es ebenso gut auch bleiben lassen. Die Romantik in schriftliche Worte verpackt ist ein Minusgeschäft. Da kommt echt nichts bei rum. Frauen haben reichlich stringente Erklärungen parat, warum sie nicht jedem Nerd antworten, aber mir erschien das, immer wenn es mich traf, erschütternd und unmenschlich.
Und ich kann meine Gefühlswelt stets nur in Watte packen, mit ein bisschen Ironie und Übertreibung schützen, sonst kann ich mich nicht über Wasser halten. Und mit Sex ist es ähnlich. Wie großartig finde ich den! Aber es reicht bei mir immer nur zum Klischee. Entweder stimmte die Chemie. Wie bei meiner ersten Freundin. Wir rammelten wie zwei Kaninchen auf CrystalMeth. Oder wie das heißt. Aber eigentlich hätte ich ab und an ein bisschen Vorspiel schön gefunden. Oder wenn wir sonst wirklich etwas miteinander hätten ANFANGEN können. Oder aber es stimmte die Liebe. Meine erste Frau ist eine Traumfrau. Abgesehen vom Sex. Den muss ich bei ihr schriftlich beantragen und die Antragsbearbeitung dauert eine Woche. Minimum. Und sie bevorzugt die Ich bin das Brett, du der Irrläufer-Stellung. Kommt in keinem Buch vor. Zungenwagnisse wurden schon aus Prinzip als zu kitzlig abgelehnt! Sorry, aber unser Sex war von Anfang an schlimm. Mein ganzes Leben verbrachte ich mit entweder/oder-Frauen. Sie waren supernett und liebenswürdig; aber im Bett nicht gerade vielversprechend. Oder ein Taifun der Leidenschaft, charakterlich dann jedoch fragwürdig. Das klingt jetzt nach einer umständlichen und monströsen Lebensbeichte mit geringer Halbwertszeit. Die Wahrheit muss man aufwendig herausdestillieren. Ich schaffe es selten, rückhaltlos ehrlich zu sein. Denn ich brauche Rückhalt. Warum ist es so schwierig, genau das Richtige zu finden?
Das alles geht auf keine Kuhhaut, so beurteile ich oft mein Leben und mein Scheitern, aber in Wahrheit geht unheimlich viel auf besagte Haut. - - - Ich halte mich wie gesagt gerade noch so über Wasser. Und erzähle manchmal, ich sei Schwimmlehrer. Oder noch am Üben. Oder oder oder. Irgendwas fällt einem schon ein, die Situation schönzureden. Es gibt hier wenigstens keine Haie. Ja, weil das Wasser so Ar. ist.
Viel häufiger aber war ich der Nerd, der Schreibwütige, der verzweifelte Text-Ersteller, und ich glaube, auf meine sämtlichen 23 Liebesbriefe hat nie eine Frau auch nur ansatzweise Wert gelegt, ein nettes, tröstendes Wort dafür übrig gehabt oder bloß eine kleine mundgerechte Portion Mitleid. Gemessen am Erfolg meiner Liebesbriefe: kann ich komplett einpacken. Die Welt ist nicht reif für Träumereien! Empathie ist nur in der Psychotherapie erhältlich. Wenn man als Mann solche Briefchen schreibt, kann man es ebenso gut auch bleiben lassen. Die Romantik in schriftliche Worte verpackt ist ein Minusgeschäft. Da kommt echt nichts bei rum. Frauen haben reichlich stringente Erklärungen parat, warum sie nicht jedem Nerd antworten, aber mir erschien das, immer wenn es mich traf, erschütternd und unmenschlich.
Und ich kann meine Gefühlswelt stets nur in Watte packen, mit ein bisschen Ironie und Übertreibung schützen, sonst kann ich mich nicht über Wasser halten. Und mit Sex ist es ähnlich. Wie großartig finde ich den! Aber es reicht bei mir immer nur zum Klischee. Entweder stimmte die Chemie. Wie bei meiner ersten Freundin. Wir rammelten wie zwei Kaninchen auf CrystalMeth. Oder wie das heißt. Aber eigentlich hätte ich ab und an ein bisschen Vorspiel schön gefunden. Oder wenn wir sonst wirklich etwas miteinander hätten ANFANGEN können. Oder aber es stimmte die Liebe. Meine erste Frau ist eine Traumfrau. Abgesehen vom Sex. Den muss ich bei ihr schriftlich beantragen und die Antragsbearbeitung dauert eine Woche. Minimum. Und sie bevorzugt die Ich bin das Brett, du der Irrläufer-Stellung. Kommt in keinem Buch vor. Zungenwagnisse wurden schon aus Prinzip als zu kitzlig abgelehnt! Sorry, aber unser Sex war von Anfang an schlimm. Mein ganzes Leben verbrachte ich mit entweder/oder-Frauen. Sie waren supernett und liebenswürdig; aber im Bett nicht gerade vielversprechend. Oder ein Taifun der Leidenschaft, charakterlich dann jedoch fragwürdig. Das klingt jetzt nach einer umständlichen und monströsen Lebensbeichte mit geringer Halbwertszeit. Die Wahrheit muss man aufwendig herausdestillieren. Ich schaffe es selten, rückhaltlos ehrlich zu sein. Denn ich brauche Rückhalt. Warum ist es so schwierig, genau das Richtige zu finden?
Das alles geht auf keine Kuhhaut, so beurteile ich oft mein Leben und mein Scheitern, aber in Wahrheit geht unheimlich viel auf besagte Haut. - - - Ich halte mich wie gesagt gerade noch so über Wasser. Und erzähle manchmal, ich sei Schwimmlehrer. Oder noch am Üben. Oder oder oder. Irgendwas fällt einem schon ein, die Situation schönzureden. Es gibt hier wenigstens keine Haie. Ja, weil das Wasser so Ar. ist.
08.09.2019 21:30 • • 18.09.2019 #1