ich weiß nicht mehr, wo ich mich hinwenden soll. Ich habe seit sieben Jahren eine sehr schwierige Partnerschaft, unter der ich sehr gelitten habe. Angefangen hat alles mit einer sogenannten Ménage à trois, das heißt, mein Freund war, als ich ihn kennenlernte, noch in einer Beziehung und wollte sich davon auch nicht lösen. Er hat mir trotzdem die große Liebe geschworen, und ich habe- aus Liebe- irgendwie versucht, damit zurecht zu kommen. Letztendlich hat es mich aber total krank und unglücklich gemacht. Zudem ist mein Freund auch sehr besitzergreifend, sehr eifersüchtig (in diesem Zusammenhang fand ich das schon fast makaber), mißtrauisch und cholerisch. So oft hat er mich in völlig unkontrollierten Wutanfällen beschimpft und fertig gemacht, war danach aber wieder so liebevoll, dass ich alles verziehen habe. Meine Neigung zu Panikattacken und Depressionen hat sich in der Partnerschaft sehr verstärkt, und ich musste mich mehrmals psychiatrisch in einer Klinik behandeln lassen. Trotz allem- ich konnte und wollte mich nie lösen. Heute gibt es die andere Frau nicht mehr, und mein Freund hat auch an sich gearbeitet und zumindest seine cholerischen Anfälle etwas besser in den Griff bekommen. Trotzdem habe ich mich an seiner Seite immer wie ein ängstliches, unsicheres Mäuschen gefühlt, total abhängig und unfähig, ohne ihn zurecht zu kommen.
Ich habe einen großen Schritt gewagt und bin aus beruflichen Gründen -allein- in eine andere Stadt gezogen. Mein Freund wollte, nach längerem Pendeln, seinen Lebensmittelpunkt ins Ausland (Orient) verlegen, und irgendwie kam mir das Jobangebot da ganz gelegen.
Bei meinem Umzug war er der Einzige, der mir geholfen hat. Ich habe nämlich nur wenig Freunde und große Probleme mit meiner Familie. Er ist auch die erste Woche in der neuen Stadt bei mir geblieben, um mir den Start zu erleichtern. Dann habe ich, eine Woche nachdem er weg war, einen Fehler gemacht. Ich war seit langem mal wieder mit meiner einzigen Freundin tanzen, habe einen anderen Mann kennengelernt und mich mit diesem auch mehrmals getroffen. Den Fehltritt habe ich meinem Freund gebeichtet, allerdings häppchenweise, weil ich Angst hatte, ihn zu verlieren.
Und jetzt haben wir eine total unhaltbare Situation: Er möchte, dass ich um ihn kämpfe, ihm zeige, dass nur ER mir wichtig ist, um mir (eventuell) verzeihen zu können. Darüberhinaus ist er noch viel mißtrauischer als vorher, kontrolliert mich selbst aus der Ferne auf Schritt und Tritt und glaubt mir gar nichts mehr. Und ich möchte ihn zwar behalten, will aber auch endlich mal frei und ohne Kontrolle leben können. Wir beide leiden total, weil wir anscheinend nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander können. Ich bin am Ende meiner Nervenkraft, habe auch noch meinen Job verloren und mittlerweile fehlt mir jegliche Zuversicht und Lebensfreude. Am Liebsten würde ich nur noch schlafen, alles ist mir zuviel!
Und jetzt kommt meine verzweifelte Frage: Was soll ich tun? ich habe das Gefühl, ich stehe vor den Trümmern meines Lebens: Ohne Job, fast ohne Freunde und familiären Halt und nun scheinbar auch bald noch ohne die einzige Stütze, die ich -trotz allem- noch hatte, meinen Freund.... Bin so verzweifelt!
23.04.2013 18:28 • • 05.05.2013 #1