Ich werde es so schreiben, dass meine Frau nicht die Alleinschuldige ist. Sie kann ja nichts dafür, dass ich Sozialphobiker ohne Lebenserfahrung bin und mich nach (mehr) Aufmerksamkeit sehne. Normalerweise beklagen sich mehr Frauen als Männer, vor allem im Fortgeschrittenem Alter, dass sich der Mann nicht mehr kümmert, keine Fragen mehr stellt, ihm das Befinden oder die Interessen der Frau egal ist. Bei uns ist es umgekehrt. D.h. mein Befinden interessiert sie sehr, nur meine Interessen nicht.
In einer rein theoretisch ausgewogenen Beziehung, pendeln sich die Fragen auf 50:50 ein. Wie gesagt theoretisch. Aber wir sind ja keine Computer. Heute war wieder so ein Fall. Weil Brot backen und mein Job auf den selben Tag fielen, fiel mir wieder ein, dass man den Sauerteig auch für einen Tag in den Kühlschrank stellen kann, um ihn später wieder aufzuwärmen, damit er für die weitere Brotaktion wieder auf Temperatur kommt.
Ihr kennt mich natürlich nicht. Ich halte nicht viel von mir, es gibt nichts, auf das ich stolz sein kann, aber diese Kühlschrankaktion hat tatsächlich funktioniert. Für mich war das nicht Bundesliga, sondern Champions Leaque. Ich war dieses eine Mal richtig stolz. Ich habe es meiner Frau gestern noch gesagt, was ich vor habe, Was in aller Welt ist so schwierig daran, nachzufragen, ob es geklappt hat? Wir hatten deswegen richtig Streit und sie ging natürlich aufgewühlt ins Bett und ich bin immer noch stinkig. Es geht nicht um dieses Beeeeep Brot, sondern wir sind grundsätzlich von diesem 50:50 Verhältnis weit entfernt. Ich würde mal schätzen 80:20 gegen sie und das ist eindeutig zu wenig. Findet sich jemand von euch darin wieder, hat ähnliche Erfahrungen gemacht, sehe ich das alles komplett falsch?
27.05.2021 21:45 • • 12.06.2021 #1