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Hallo ihr Lieben, vielleicht geht es jemanden so ähnlich oder hat Erfahrung zwecks Austausch.

Kurz zu mir: Seit fast 6 Jahren bin ich verheiratet, ich habe 2 kleine Kinder und lebe in einem selbstgebauten Einfamilienhaus. Die Phase Hausbau und Baby war schwierig und anstrengend. Es lief die meiste Zeit so gar Nichts nach Plan. Aber irgendwie wurde es gemeistert. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Ich freute mich auf die Zeit danach; wenn die Kinder etwas größer und selbstständiger und auf das neue Heim endlich fertig sein würde. Seit einem Jahr wohnen wir in einem halbfertigen Haus und mein Luftschloss ist geplatzt. Mein Mann und ich hatten uns vorher schon immer mal heftig in der Wolle. Das ist ja auch normal in so einer stressigen Phase. Aber diese Streitereien haben die ersten Risse in die Beziehung gezogen. Nun bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich nicht mehr kann. Weder vor, noch zurück. Mein Mann ist zu einem Fremden geworden, der mich krank macht. Da bei meinem Mann ein Alk. in der Familie vorliegt und er selbst zunehmend mehr betroffen ist, macht es das Kommunizieren und den Umgang an sich nicht leicht. Er stinkt täglich nach Alk. und Rauch, wirkt immer ungepflegter, treibt sich mit seinen Ledigen und kinderlosen Kumpels rum und benimmt sich wie 16; er ist grob, verletzend und beleidigend zu mir und den Kindern, sein Job macht ihm keinen Spaß mehr und zu Hause verbreitet er nur schlechte Stimmung und liegt faul am Sofa und spielt Handy oder sitzt draußen und raucht Kette. Am Haus macht er gar nichts mehr und wir sind noch lange nicht fertig. Alleine kann ich manche Dinge nicht machen, weil sie einfach zu schwer sind. Ich habe wirklich viel mit geholfen und mich trotzdem immer um Kind und Kegel gekümmert, damit er seinen Feierabend hat. Mein Feierabend blieb irgendwie immer auf der Strecke. Die Kinder schlafen bis Heute nicht durch Selbst finanziell kümmert er sich nicht. Er bezahlt keine Rechnungen, keinen Strom, keine Heizung, keine Betreuungskosten oder Essengeld für die Kinder. Lediglich seine kleine Rate am Kredit stottert er ab und seine zahlreichen Versicherungen. Ich habe eine 35h Stelle. Aber bereits Mitte des Monats ist kaum noch was über und ich muss den Gürtel enger schnallen. Meine Rate ist höher als seine und alle laufenden Kosten übernehme ich. Als die Kreditsumme aufgebraucht war, habe ich die Einrichtung wie Küche, Bad, Wohnzimmer, Kinderzimmer, Terrassenmöbel von meinen Rücklagen bezahlt. Nun habe ich keine Rücklagen mehr und bin aber an den Kredit gebunden, da damals als Ehefrau mit unterschrieben.

Ich würde gerne schnellstmöglich ausziehen und ihm auch alles Hab und Gut am/im Haus überlassen, nur damit es nicht zu weiteren Wutausbrüchen seinerseits kommt. Ich kann mir aber keine Wohnung zusätzlich zu alledem leisten. Sie müsste ja auch noch möbiliert sein. Er unterstützt mein Vorhaben keineswegs und legt mir noch Steine in den Weg. Es ist schon schwer, hier zu sein und das alles aufrechtzuerhalten und aushalten zu müssen. Ich habe wieder stärkere gesundheitliche Probleme mit meinem Magen-Darm die mir den Alltag und das Leben an sich erschweren und auch der psychische Aspekt nagt an mir. Ich weine jeden Tag und fühle mich wie ein Versager und eine schlechte Mutter, da ich nicht weiß wie lange ich die Last noch tragen kann und selbst schon nur noch schwarz sehen kann. Wegen meiner Bauchprobleme ziehe ich mich auch immer mehr zurück. Laut seinen Aussagen hat er kein Alk. und er ist auch nicht streitsüchtig oder unfair. Das habe ich mir alles selbst zuzuschreiben.

Wegen der Alk. hatte ich mich an die Suchtberatungsstelle pro familia gewandt. Zu einem Termin ist es nie gekommen, da der Berater irgendwann auch mal Feierabend machen müsse und nach 16.00 Uhr keine Termine mehr vergibt. Ich arbeite aber selbst bis 16 Uhr und dann muss ich noch die Kinder aus dem Kiga holen. Nicht jede Mutter hat um 14 Uhr Schluss. Zu meiner eigenen Familie habe ich ein distanziertes Verhältnis. So wenig wie nötig, würde es gut beschreiben.

Hat Jemand ähnliches erlebt oder macht es gerade durch? Ich finde alleine keine Lösung.
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15.04.2022 02:23 • 29.04.2022 x 1 #1


6 Antworten ↓


Ich kann Dir nur raten, einen Fachanwalt für Familienrecht zu nehmen.

Es gibt vieles zu beachten auch bzgl. des Hauses, der Kreditraten, Trennungsunterhalt etc etc. was unbedingt in professionelle Hände gehört.

A


Alk. und Eheprobleme machen mich fertig

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((((your_sista))) wenn es okay für Dich ist, kommt hier eine virtuelle Umarmung. Beim Lesen Deiner Worte wurde mein Herz sehr schwer. Wegen Dir und Deiner Kids (und ganz am Rande auch wegen des dritten "Kindes" im Bunde - hinter seinem Babyverhalten mit der "Nuckelflasche" steckt ja auch Not). Erinnert mich leider sehr an Erfahrungen aus meinem eigenen Leben. Sowohl in der Ursprungsfamilie als auch in meiner eigenen später.

Wenn alles so hochkocht, so schwer auf Dir lastet, ist möglicherweise etwas für Dich hilfreich, was mir und meinem Kind vor vielen Jahren sehr geholfen hat? Es war mein allererster Schritt heraus aus schlimmen und giftigen Zuständen: eine Mutter-Kind-Kur. Distanz vom Aggressor und Schutz für Deine Seele/Deinen Körper und die Deiner Kids. Ruhe, so gut es geht. Menschen, die Dich unterstützen. Für Dich und die Kinder kochen. Dort gibt es auch in der Regel Sozialarbeiter und Therapeuten. Und andere Mütter, die viel Halt und Trost geben können, weil sie oft ähnliche Erfahrungen haben.

Hier mal eine erste Alternative zum "Angebot" von pro familia
https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-p...olkranker/

Ich wünsche Dir, dass Du einen guten Arzt und Kinderarzt an Deiner Seite hast, die Euch unterstützen.

Noch ein abschließender Gedanke: Bitte stemme Dich jetzt mit Macht gegen alle Selbstvorwürfe oder Beschimpfungen aus Deinem Inneren, die so oft alles noch weiter verschlimmern. Als wäre das alles nicht schon belastend genug, kommen bei Frauen dann ja noch die inneren Richter und Kritiker und Gouvernanten mit dem erhobenen Zeigefinger. Bitte verpasse ihnen einen Maulkorb. Oder ignoriere sie als destruktiven inneren dirty talk. Ohren zu.

Alles Liebe für Euch und viel Kraft sowie viel Unterstützung

Ohje, also ich muss zugeben, dass ich was sowas betrifft noch keine Erfahrungen habe, aber ich kann den 2 Beiträgen nur Zustimmen. Es muss doch auch was anderes als ProFamikia geben oder?
Also andere Institutionen oder Ansprechpartner, ich finde es schon krass das ihr da so allein gelassen werdet, den Rat mit dem Anwalt finde ich auch sehr sehr gut, das du da evtl Profis an der Hand hättest die dich da unterstützen. Oder das ihr evtl mit der Bank redet um den Kredit evtl zu kürzen oder das Haus evtl verkauft um so mehr abzubezahlen und evtl vorübergehend bei Freunden unterkommen könnt?
Ich wünsche dir alles gut und gaaanz viel Kraft. Wie geht es euch jetzt? Ich nehme an Gespräche sind noch im Sand verlaufen?

GLG

Zitat von your_sista:
er ist grob, verletzend und beleidigend zu mir und den Kindern


Was auch immer der Grund dafür sein mag, Überforderung, Alk. oder was auch immer, das ist ein untragbarer Zustand. Die Kinder werden Schaden nehmen, das solltest du verhindern. Es gibt doch sicher Beratungsstellen in eurer Stadt, die Familienberatung machen. Am besten hängst du dich mal ans Telefon und telefonierst alle Stellen ab, die irgendwie in Frage kommen, damit ihr schnell Hilfe bekommt. Aber dein Mann muss natürlich mitmachen. Wenn er sich weiterhin so verhält, dann wirst du Konsequenzen ziehen müssen.

Man kann auch ein unfertiges Haus verkaufen, das ist gar nicht so selten. Du hast ein eigenes Einkommen, das ist ein riesengroßer Pluspunkt. Damit kannst du im Notfall eine Wohnung für deine Kinder und dich mieten. Für dich und deine Kinder ist dann das notwendigste abgedeckt. Und dann halt die Nerven behalten und die Raten fürs Haus einstellen. Es kann dir ja nichts passieren, mit zwei Kindern hast du einen relativ hohen unpfändbaren Betrag.

Das würde ich an deiner Stelle im Hinterkopf behalten, aber erstmal darauf setzen, dass er noch die Kurve bekommt und sich der Verantwortung stellt. Vielleicht überfordert ihn die Fertigstellung des Hauses? Manchmal ist es ja so, dass die Aufgabe so riesengroß erscheint, dass man einfach gar nichts mehr machen mag.

Hallo, ich melde mich zu Wort, obwohl das Thema schwierig ist und besseren Rat als meinen braucht. Da wir selbst gerade bauen/umbauen, allerdings nicht für den Eigenbedarf, kann ich nur jedem gratulieren, der das hinbekommt, OHNE dass die Beziehung darunter leidet. Du hast meine volle Solidarität!

Für mich liest sich das bei dir so, dass es zwei Fragen gibt:
Wie und ob überhaupt die Beziehung weiterführen, und zudem das mit dem Haus gewuppt kriegen.

Für mich klingt es beim Lesen so, als wenn dein Mann ernste Probleme hat, sich gesund und normal um sich um die anstehenden Dinge zu kümmern. Ich werbe damit nicht um Verständnis für deinen Mann, so meine ich es nicht, aber seine Demotivation hat Gründe, vielleicht ist er chronisch überfordert oder sonstwie gedanklich abwesend. Es kann und sollte nicht sein, dass man sich in so wichtigen Phasen nicht zusammenrauft. Falls du es noch mal mit ihm versuchen willst:
Ich empfehle ein klärendes Gespräch, bei dem jeder jedem zuhört, jeder seine Sicht, seine Gefühle und Anliegen schildert, möglichst ohne Vorwürfe, und in dem du benennst, was du brauchst und erwartest; in dem ihr, wenn ihr denn noch zusammen bleiben wollt, gemeinsam das Ziel formuliert, das ihr z.B. bis Ende des Jahres erreichen wollt.
Man könnte einplanen, wann wer mal einen Nachmittag pro Woche frei bekommt, du genauso wie auch er, an dem für ihn bzw. für dich mal Entspannung und Freilauf angesagt ist.

Voraussetzung ist in allem der Wille, die Dinge gemeinsam angehen zu wollen. Er scheint da das gemeinsame Boot eher zum Wanken als voran zu bringen. Du kannst versuchen, ihn noch mal ins Boot zurückzuholen, oder das Ganze als gescheitert beenden.
Meiner Frau und mir tut es gut, ab und zu mal Auszeiten vom Stress zu haben, wobei wir das auch nicht wirklich gut und regelmäßig hinkriegen. Und wir haben einige Unterstützung in der Verwandtschaft. Ohne die wäre ich schon mehrfach durchgedreht. Hole dir Hilfe, von Paarberatung, finanziellen Beratungsstellen, Sparkassen, wo und wie es nur geht. Wäre meine Denkweise dazu.

Hey, wie geht es Dir im Moment?




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