Hallo Ihr.
Ich mache mir Gedanken über meinen Freund und mich. Ich würde gerne das Ganze möglichst knapp und ohne große Ordnung (weiß nicht, wie), niederschreiben. Das ist ein Einblick in die vielleicht wichtigste Sache in meinem Leben. Freue mich über jede Ansicht dazu.
Wir (er 27, ich 23) sind seit 1 Jahr und 3 Monaten zusammen. Er verdient relativ gut. Ich bin Studentin und lebe bei meiner Mutter (habe aber meist meine Ruhe), er wohnt etwa 25 Autominuten entfernt. Für beide ist es die erste „ernsthafte“ Beziehung, sind aber nicht ganz ohne Erfahrung.
Mir kommt in letzter Zeit öfters der Gedanke, ob er mich vielleicht nicht mehr so liebt wie am Anfang. Was ist anders? Er redet fast nicht mehr von selbst von einer gemeinsamen Zukunft. Das hat er früher oft getan (sodass es mich sogar genervt hat) – jetzt aber gar nichts mehr. Jetzt, wo es nicht mehr da ist, fehlt das irgendwie. Dabei klingt es immer noch manchmal an, dass wir mal zusammenziehen werden, aber nur mehr selten.
Was mir auch fehlt ist, mich „begehrt“ zu fühlen von ihm. Er ist sexuell einfach nicht sehr aktiv, Sex gibt es nur selten, vielleicht 1 Mal die Woche, auch zwei Mal, aber ich bin immer die, die anfängt. Auch küssen – tut er, aber nicht mal einfach so aus Leidenschaft. Eher zur Begrüßung und zum Einschlafen. Auch haben wir uns, glaube ich, nie verliebt angeschaut. Besser wäre zu sagen: Es war schon am Anfang nicht so, wie ich mir „die große Liebe“ vorgestellt hatte. Aber dennoch Liebe, die ich groß nennen würde.
Er ist für mich das wichtigste ist und ich will, dass es ihm gut geht. Ich habe ihn lieb gewonnen. Ich liebe ihn wirklich.
Ich frage mich, ob ich vielleicht eine alte Wunschvorstellung von einer Partnerschaft, die ich früher hatte, auf ihn projiziere, und gar nicht so merke, dass er dieser eigentlich nicht entspricht. Ich hatte mir eigentlich immer einen anderen Freund vorgestellt. Wir haben in manchen Dingen – sogar bei einigen Grundvorstellungen – unterschiedliche Ansichten. Ich glaube aber, er ist ein guter Mensch, und das Sache zählt, sage ich mir. Zusammenziehen z.B. ist auf später Mal verschoben, aber auch aus praktischen Gründen. Ich sehe das zwar im Prinzip ähnlich auch ich mag es, meine Ruhe zu haben, ich kann ich selbst sein - wahrscheinlich ist es auch besser so, vielleicht würde ich mich, würde er mich wegen Zusammenziehen fragen, auch dagegen entscheiden - trotzdem tut es weh, zu hören, dass er dazu nicht bereit ist. Dass er mehr Geld hat, ist auch ein Auslöser für Konflikte manchmal.
Es kommt in letzter Zeit so oft zu Streit (aber nie laut), weil ich mich durch ihn verletzt fühle, weil er nicht einfühlsam genug ist. Er ist in solchen Dingen nicht ganz so sensibel. In letzter Zeit war das scheinbar fast jedes Wochenende so. (Sehen einander 2 x die Woche meist). Ich weiß aber ziemlich sicher, dass er sich bemüht. Er macht mir oft Geschenke und auf ihn ist Verlass, er hilft mir oft. Aber er kann mir nicht so viel Verständnis geben. Bestimmte Verhaltensmuster wird er wohl nie ablegen, er bemüht sich außerdem bereits (meint er jedenfalls). Er zeigt mir auf jeden Fall, dass er mich liebt. Er denkt oft an mich, sagt mir oft, dass er mich liebt. Ich glaube nicht, dass man uns Seelenpartner nennen könnte. Stundenlange Gespräche gab es nie, ich bin kein oberflächlicher Mensch, oft gibt es eben keine Ansatzpunkte zum Philosophieren. Keine Nächte, wo man wach bleibt und einfach redet. Er ist nach der Arbeit oft müde, die Arbeit ist ihm auch sehr wichtig. Ich habe mehr Zeit. Und ich liebe ihn, ich kann mir nicht vorstellen, ihn gehen zu lassen, ich fühle mich zu ihm hingezogen, nicht nur (aber auch) körperlich, sondern zu ihm als Ganzes. Ich denke eigentlich, dass das Zwischenmenschliche gut funktioniert - so jemanden habe ich noch nie gefunden! Trotzdem sind wir in der gleichen Sache auch irgendwie verschieden..wie zwei sehr unterschiedliche Seelen, die durch einen komischen Zufall trotzdem kommunizieren können.
Ja, ich habe was Anderes gesucht und ihn gefunden, und ich liebe ihn! Trotzdem will ich diese ursprüngliche Vorstellung nicht einfach aufgeben. Wir haben oft Anforderungen an den anderen, die unter Druck setzen. Und wir bemühen uns bereits, uns da zurückzunehmen. Zeitweise erwische ich mich dabei, dass ich immer noch, so wie früher, an einen imaginären Freund denke, oder sogar bei einer Singlebörse nachschaue, wer neues dazugekommen ist (obwohl ich nicht vorhabe, da tätig zu werden), und mir überlege, dass es – angenommen, es würde sich nach Jahren herausstellen, dass es einfach nicht klappt – doch besser wäre, sich jetzt zu trennen. Wenn man bedenkt, wie lange es brauchen könnte, wieder jemand richtigen zu finden.
Aber keine Frage, ich liebe ihn und bin oft glücklich, wenn ich ihn einfach nur mal kurz ansehe. Ich frage mich, ob es für ihn vielleicht nicht so ist. Aber ich glaube, er liebt mich vielleicht auf eine andere Weise. Da blicke ich nicht durch, trotz Gesprächen.. Manchmal verletzen mich diese Sachen so, dass ich irgendwo darüber nachdenke, die Beziehung zu beenden, dabei macht er mich glücklich, ich könnte das fast nicht. Es ist nicht alles Bestens, aber vielleicht hätte ich das auch nie. Wieder gab es gestern Tränen. Irgendwas in mir ist verletzt, und doch ist er mir wichtiger als alles andere und ich will diesen lieben Menschen, der mir so viel bedeutet, nicht aufgeben.
Ich würde mich einfach über alle Reaktionen freuen, auf Eindrücke, die mein Text auf euch macht, ein paar Gedankenanstöße, die mir jemand geben könnte, der nicht involviert ist. Freue mich über jede Ansicht. Danke für eure Zeit.
Ich mache mir Gedanken über meinen Freund und mich. Ich würde gerne das Ganze möglichst knapp und ohne große Ordnung (weiß nicht, wie), niederschreiben. Das ist ein Einblick in die vielleicht wichtigste Sache in meinem Leben. Freue mich über jede Ansicht dazu.
Wir (er 27, ich 23) sind seit 1 Jahr und 3 Monaten zusammen. Er verdient relativ gut. Ich bin Studentin und lebe bei meiner Mutter (habe aber meist meine Ruhe), er wohnt etwa 25 Autominuten entfernt. Für beide ist es die erste „ernsthafte“ Beziehung, sind aber nicht ganz ohne Erfahrung.
Mir kommt in letzter Zeit öfters der Gedanke, ob er mich vielleicht nicht mehr so liebt wie am Anfang. Was ist anders? Er redet fast nicht mehr von selbst von einer gemeinsamen Zukunft. Das hat er früher oft getan (sodass es mich sogar genervt hat) – jetzt aber gar nichts mehr. Jetzt, wo es nicht mehr da ist, fehlt das irgendwie. Dabei klingt es immer noch manchmal an, dass wir mal zusammenziehen werden, aber nur mehr selten.
Was mir auch fehlt ist, mich „begehrt“ zu fühlen von ihm. Er ist sexuell einfach nicht sehr aktiv, Sex gibt es nur selten, vielleicht 1 Mal die Woche, auch zwei Mal, aber ich bin immer die, die anfängt. Auch küssen – tut er, aber nicht mal einfach so aus Leidenschaft. Eher zur Begrüßung und zum Einschlafen. Auch haben wir uns, glaube ich, nie verliebt angeschaut. Besser wäre zu sagen: Es war schon am Anfang nicht so, wie ich mir „die große Liebe“ vorgestellt hatte. Aber dennoch Liebe, die ich groß nennen würde.
Er ist für mich das wichtigste ist und ich will, dass es ihm gut geht. Ich habe ihn lieb gewonnen. Ich liebe ihn wirklich.
Ich frage mich, ob ich vielleicht eine alte Wunschvorstellung von einer Partnerschaft, die ich früher hatte, auf ihn projiziere, und gar nicht so merke, dass er dieser eigentlich nicht entspricht. Ich hatte mir eigentlich immer einen anderen Freund vorgestellt. Wir haben in manchen Dingen – sogar bei einigen Grundvorstellungen – unterschiedliche Ansichten. Ich glaube aber, er ist ein guter Mensch, und das Sache zählt, sage ich mir. Zusammenziehen z.B. ist auf später Mal verschoben, aber auch aus praktischen Gründen. Ich sehe das zwar im Prinzip ähnlich auch ich mag es, meine Ruhe zu haben, ich kann ich selbst sein - wahrscheinlich ist es auch besser so, vielleicht würde ich mich, würde er mich wegen Zusammenziehen fragen, auch dagegen entscheiden - trotzdem tut es weh, zu hören, dass er dazu nicht bereit ist. Dass er mehr Geld hat, ist auch ein Auslöser für Konflikte manchmal.
Es kommt in letzter Zeit so oft zu Streit (aber nie laut), weil ich mich durch ihn verletzt fühle, weil er nicht einfühlsam genug ist. Er ist in solchen Dingen nicht ganz so sensibel. In letzter Zeit war das scheinbar fast jedes Wochenende so. (Sehen einander 2 x die Woche meist). Ich weiß aber ziemlich sicher, dass er sich bemüht. Er macht mir oft Geschenke und auf ihn ist Verlass, er hilft mir oft. Aber er kann mir nicht so viel Verständnis geben. Bestimmte Verhaltensmuster wird er wohl nie ablegen, er bemüht sich außerdem bereits (meint er jedenfalls). Er zeigt mir auf jeden Fall, dass er mich liebt. Er denkt oft an mich, sagt mir oft, dass er mich liebt. Ich glaube nicht, dass man uns Seelenpartner nennen könnte. Stundenlange Gespräche gab es nie, ich bin kein oberflächlicher Mensch, oft gibt es eben keine Ansatzpunkte zum Philosophieren. Keine Nächte, wo man wach bleibt und einfach redet. Er ist nach der Arbeit oft müde, die Arbeit ist ihm auch sehr wichtig. Ich habe mehr Zeit. Und ich liebe ihn, ich kann mir nicht vorstellen, ihn gehen zu lassen, ich fühle mich zu ihm hingezogen, nicht nur (aber auch) körperlich, sondern zu ihm als Ganzes. Ich denke eigentlich, dass das Zwischenmenschliche gut funktioniert - so jemanden habe ich noch nie gefunden! Trotzdem sind wir in der gleichen Sache auch irgendwie verschieden..wie zwei sehr unterschiedliche Seelen, die durch einen komischen Zufall trotzdem kommunizieren können.
Ja, ich habe was Anderes gesucht und ihn gefunden, und ich liebe ihn! Trotzdem will ich diese ursprüngliche Vorstellung nicht einfach aufgeben. Wir haben oft Anforderungen an den anderen, die unter Druck setzen. Und wir bemühen uns bereits, uns da zurückzunehmen. Zeitweise erwische ich mich dabei, dass ich immer noch, so wie früher, an einen imaginären Freund denke, oder sogar bei einer Singlebörse nachschaue, wer neues dazugekommen ist (obwohl ich nicht vorhabe, da tätig zu werden), und mir überlege, dass es – angenommen, es würde sich nach Jahren herausstellen, dass es einfach nicht klappt – doch besser wäre, sich jetzt zu trennen. Wenn man bedenkt, wie lange es brauchen könnte, wieder jemand richtigen zu finden.
Aber keine Frage, ich liebe ihn und bin oft glücklich, wenn ich ihn einfach nur mal kurz ansehe. Ich frage mich, ob es für ihn vielleicht nicht so ist. Aber ich glaube, er liebt mich vielleicht auf eine andere Weise. Da blicke ich nicht durch, trotz Gesprächen.. Manchmal verletzen mich diese Sachen so, dass ich irgendwo darüber nachdenke, die Beziehung zu beenden, dabei macht er mich glücklich, ich könnte das fast nicht. Es ist nicht alles Bestens, aber vielleicht hätte ich das auch nie. Wieder gab es gestern Tränen. Irgendwas in mir ist verletzt, und doch ist er mir wichtiger als alles andere und ich will diesen lieben Menschen, der mir so viel bedeutet, nicht aufgeben.
Ich würde mich einfach über alle Reaktionen freuen, auf Eindrücke, die mein Text auf euch macht, ein paar Gedankenanstöße, die mir jemand geben könnte, der nicht involviert ist. Freue mich über jede Ansicht. Danke für eure Zeit.
08.12.2014 23:17 • • 09.12.2014 #1
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