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Das will ich bei manchen Menschen nicht hoffen, dass sie weiter wirken. Handeln können sie nicht mehr. Und ihr Ende kann für ihre Opfer sehr wohl eine überfällige Befreiung sein. Es wäre eine Hölle, wenn alle schlechte Menschen nach ihrem Tod weiterwirkten und sogar zu ungeahnter Größe heranwüchsen.

Zitat von Reconquista:
Das will ich bei manchen Menschen nicht hoffen, dass sie weiter wirken. Handeln können sie nicht mehr. Und ihr Ende kann für ihre Opfer sehr wohl eine überfällige Befreiung sein. Es wäre eine Hölle, wenn alle schlechte Menschen nach ihrem Tod weiterwirkten und sogar zu ungeahnter Größe heranwüchsen.

Ja, das denkt man vorher. Und dann ist es soweit, aber es beschäftigt einen trotzdem weiter.
Man kann Emotionen leider nicht mit verbrennen und begraben.

A


Verstorbene Mutter - zwischen Trauer und Wut

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Zitat von Bunbury:
Das ist, glaube ich, sogar das schlimmste Gefühl. Mit ihr ist auch alle Hoffnung gestorben, dass wir uns doch noch einmal aussprechen.

Ich kann das so gut nachvollziehen. Meine Situation ist sehr ähnlich und daher war ich nach dem plötzlichen Tod meiner Mutter auch hin-und hergerissen. Das tut so weh. Ich drücke dich.

Zitat von Bunbury:
Ja, das denkt man vorher. Und dann ist es soweit, aber es beschäftigt einen trotzdem weiter. Man kann Emotionen leider nicht mit verbrennen und begraben.

Das stimmt. Aber das oft sehr belastende Theater ist dann nun einmal vorbei. Ob und wie man weiterhin unter Vergangenem leidet, ist natürlich etwas anderes.

Zwischen meinen Eltern und mir blieb auch vieles unangesprochen und eine ganze Weile machte ich mir deswegen Vorwürfe. Doch innerfamiliäres Schweigen ist eine Sache, die alle betrifft. Ich mag da keinen einzigen Verantwortlichen nennen.

Heute kann ich in vielerlei Hinsicht mit meinen (verstorbenen!) Eltern besser reden als früher. Aus meiner Sicht kann man auch nach deren Tod viel für sie und das Verhältnis untereinander tun. Vielleicht deutete @Reconquista oben folgendes auch ein wenig an: Mit meinem jüngst verstorbenen Bruder bin ich heute mehr im Frieden als jemals zu Lebzeiten...obwohl ich nicht mal weiß, wo er begraben wurde.

Ich sehe also im Tod manchmal auch die Chance zur Befriedung. Kommt nur darauf an, was man als Überlebender daraus macht.

Ich denke auch nach den Phasen der Trauer, die erstmal überwunden werden müssen...kann man seinen Frieden machen und sieht vll auch vieles aus einer anderen Sicht. Das dauert und muß sicher auch verarbeitet werden. Ich schwanke auch noch nach 7 Mon. zwischen Trauer und Wut.

Zitat von reggi62:
Ich denke auch nach den Phasen der Trauer, die erstmal überwunden werden müssen...kann man seinen Frieden machen und sieht vll auch vieles aus ...

Leider ist der Mensch so gestrickt, daß minimale schlechte Erfahrungen maximale gute Erfahrungen überschatten, aber nach der Verarbeitung oder bei der Verarbeitung sollten sich dann die guten einbrennen und überwiegen, sodass man seinen Frieden schließen kann…

Zitat von Angsthase-1969:
Leider ist der Mensch so gestrickt, daß minimale schlechte Erfahrungen maximale gute Erfahrungen überschatten, aber nach der Verarbeitung oder bei der Verarbeitung sollten sich dann die guten einbrennen und überwiegen, sodass man seinen Frieden schließen kann…

Hm, sehe ich eher anders. Meistens verklärt sich doch das Bild. Ich ertappe mich ja selbst schon dabei, dass ich mich frage, ob echt dies oder jenes wirklich so schlimm war. Und wenn ich das ausspreche, schüttelt jeder, der unsere Geschichte kennt, nur mit dem Kopf. Einschließlich meines Psychiaters.

Es gibt ja auch den Spruch, man solle nichts schlechtes über Tote sagen.

Zitat von Bunbury:
Hm, sehe ich eher anders. Meistens verklärt sich doch das Bild. Ich ertappe mich ja selbst schon dabei, dass ich mich frage, ob echt dies oder jenes ...

Im Nachhinein empfindet man vieles vielleicht anders, oder man kann es dann aus einer anderen Sicht beurteilen…
Da stimme ich dir zu…




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