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Hallo in die Runde,

ich habe folgendes Problem und bitte Euch um Eure Erfahrungen und Meinungen:
Kurz zur Vorgeschichte: ich bin 37, arbeite in einem sozialen Beruf, bin vor ca. 7 Jahren im Rahmen meines Studiums an einer Angststörung erkrankt. Nach Therapie, Selbsthilfe und Medikamenten war ich mehrere Jahre völlig symptomfrei. In den letzten Monaten hatte ich sehr viel Stress, sowohl privat als auch besonders bei der Arbeit und die Angststörung kam zurück. Mein Eindruck ist jedoch, dass die Panikattacken nur ein Symptom sind und ich in erster Linie ein Burnout-Syndrom habe.
Nun bin ich schon 3 Wochen krank geschrieben, nächste Woche habe ich Urlaub. Danach wollte ich eigentlich wieder bei der Arbeit einsteigen.
Mein Problem: ich fühle mich dafür noch nicht fit genug. Zwar kehrt so ganz langsam meine Energie wieder zurück, doch bin ich immer noch sehr schnell erschöpft und kann schlecht zuhören, weil ich ganz schnell das Gefühl habe, voll zu sein. Vielleicht ist es nach dem Urlaub auch deutlich besser, dass sich die Frage gar nicht mehr stellt. Aber ich bin so ambivalent, was besser ist - soll man sich besser zusammenreißen und wieder arbeiten oder sich noch mehr Zeit lassen? Ich habe Angst, wenn ich jetzt wieder arbeite, ganz schnell an dem Punkt zu sein, an dem ich vor 3 Wochen war. Andererseits will ich halt auch nicht so lange fehlen und habe Angst, den Einstieg in die Arbeit zu verpassen, eine zu hohe Hemmschwelle aufzubauen.

Habt Ihr Erfahrungswerte? Wie seht Ihr das?
Über Rückmeldung würde ich mich sehr freuen!

Liebe Grüße,
Britta

25.04.2008 08:19 • 14.05.2008 #1


18 Antworten ↓


Hallo Britta,

mein Rückfall in einer ähnlichen Situation war katastrophal, ich habe mich bis heute nicht davon erholt. Daher rate ich Dir vom Zusammenreißen dringend ab. Ohnehin ist ein Burnout-Syndrom oder was auch immer hinter den Panikattacken steckt, vermutlich nicht mit 4-5 Wochen Pause erledigt - jedenfalls dann nicht, wenn es anschließend so weiter gehen soll wie vorher. Hat sich denn an der stressverursachenden Lage grundlegend etwas geändert? Und wie sieht es mit der Behandlung des mutmaßlichen Burnouts aus? Das mit der Hemmschwelle kann ich gut verstehen, andererseits halte ich auch die Überforderungsbefürchtungen für realistisch.

Liebe Grüße
Christina

A


Zusammenreißen oder Zeit lassen?

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Liebe Britta da kann ich mich meiner Vorschreiberin nur anschliessen.

Ich hatte auch lange Ruhe und dann BUMM. Habe mich nie erholt und das seit letztes Jahr Sommer.

lg Sonja

Liebe Christina, liebe Sonja,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen! Tut mir leid zu hören, dass Ihr beide so schlimme Rückfälle hattet, an denen Ihr immer noch arbeitet. Ich wünsche Euch viel Kraft und dass es besser wird!

Bisher war ich nur bei meiner Hausärztin. Gegen die Panikattacken habe ich ein Antidepressivum verschrieben bekommen. Ich habe jetzt mal meine Krankenkasse angeschrieben und wegen einer neuen Therapie angefragt (momentan läuft gerade eine Gesprächstherapie wegen einer anderen Problematik aus und eigentlich müsste ich ja nun ein Jahr warten, bevor ich wieder eine Therapie beantragen darf). Nach meinem Urlaub möchte ich dann mal zu einem Facharzt, also Psychiater gehen und mit ihm durchsprechen, was ich tun soll. Ich fühle mich einfach nicht stabil und stark genug, um wieder in die Arbeit einzusteigen. Und Eure Rückmeldungen ermutigen mich, dieses Gefühl nun auch ernst zu nehmen! Zumal sich an der Arbeitssituation nichts ändern wird, im Gegenteil, es wird eigentlich eher immer schlimmer und auch die anderen Kollegen gehen zunehmend auf dem Zahnfleisch.

Danke nochmal für Eure Antworten und Euch alles Liebe!
Britta

Hallo Britta,

auch ich möchte mich meinen Vorschreiberinnen anschließen...

Ich hatte meine erste Panikattake mit 25 und bin jetzt 35...Seit 3 Jahren in Therapie,immer wieder mit Rückschlägen, Burn out usw.

Mein Erfahrung ist die. Ich hatte diesen Burnout-Anfall letztes Jahr im Oktober...Zum Glück konnte ich aufhören zu arbeiten, weil mein Mann Hauptverdiener ist...Ich habe mindestens 5 Woche gebraucht, damit die ständige Übelkeit, Erbrechen etc. weg war. Desweiteren konnte ich nahezu alle Stressfaktoren, abstellen. Das war extrem hart, weil auch harte Entscheidungen getroffen werden mussten. Aber mir ging es so besch..., dass ich in dem Moment sowieso nichts mehr wollte...Ich habe mich nur noch versucht auf das wesentliche zu konzentrieren. Kind und mich selbst...
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen. Rausfinden, was dich unter Druck setzt und versuchen damit anders umzugehen..mit Therapieunterstützung..
Anfang Juli muss ich wieder anfangen zu arbeiten. Mulmig ist es mir schon, aber ich glaube ich habe das schlimmste hinter mir.

Gerade vor ein paar Tagen habe ich hier auf den Seiten gelesen. Burn outs kommen i.d.R. am meisten in sozialen Berufen und Dienstleistung vor.

Die Panikattaken sind mit Sicherheit ein Symptom. Auch Burn-Out. Irgendwas macht dir zu schaffen. Was wirst du wahrscheinlich selbst wissen.
Ich habe gelernt weniger Druck aufzubauen. Nicht immer zu sagen: Ich MUSS...sondern auch andere Wege einschlagen oder überlegen. Plan B haben...(notfalls sogar C )

Ich weiß wie gerne man Medikamente nehmen möchte. Ich würde dir aber raten sie weg zulassen. Mein Thera meinte sogar ich soll die Homoöpathischen Mittel nicht nehmen Im Prinzip hat er recht gehabt, geholfen haben sie nicht wirklich..

lg
Nicita

Zitat von Nicita:
Ich weiß wie gerne man Medikamente nehmen möchte. Ich würde dir aber raten sie weg zulassen. Mein Thera meinte sogar ich soll die Homoöpathischen Mittel nicht nehmen Im Prinzip hat er recht gehabt, geholfen haben sie nicht wirklich..
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht und auch andere ärztliche und therapeutische Empfehlungen bekommen. Und ich nehme auch an, dass sich mein Rückfall nicht so schlimm entwickelt hätte, wenn ich rechtzeitig ein wirksames Antidepressivum genommen hätte. Es ist eine beachtliche Komplikation, wenn plötzlich auch noch eine depressive Entwicklung bei der Angststörung mitmischt. Was homöopathische Mittel angeht, sehe ich es allerdings so: Diese Mittel wirken m.E. nicht, können dies gar nicht, so dass sie als einzigen Effekt (neben der Placebowirkung) nur dafür sorgen, dass man möglicherweise seine selbsterarbeiteten Heilerfolge einem unwirksamen Medikament zuschreibt.

Liebe Grüße
Christina

Hallo,

vielen Dank für Eure Beiträge! Ich finde es toll, dass man hier so schnell Zuspruch gekommt, das tut gut, so fühle ich mich nicht ganz so alleine mit meinem Problem!

Mit den Medikamenten sehe ich es so: natürlich nehme ich nicht gerne ein Antidepressivum, aber ich habe für mich beschlossen, dass es Situationen im Leben geben kann, in denen man medikamentöse Unterstützung benötigt und das stehe ich mir dann auch zu. Hätte ich damals im Studium nichts genommen, hätte ich es unterbrechen müssen. Und auch jetzt nehme ich seit 3 Wochen wieder ein Antidepressivum. Trotzdem habe ich teilweise innere Unruhe und bin recht antriebsarm. Ich denke, ohne das Medikament würde es mir noch viel schlechter gehen! Es gibt mir jetzt einfach eine gewisse Sicherheit und hilft mir (hoffentlich), nicht völlig abzurutschen. Ich lasse mir nun Zeit, versuche zur Ruhe zu kommen, werde mir nach meinem Urlaub einen Facharzt suchen und dann weitersehen. Ich hoffe, ich bekomme nochmal eine Therapie bewilligt. Auf jeden Fall habt Ihr mich davon überzeugt, dass es keinen Sinn macht, mich zu überfordern und zur Arbeit zu quälen. Wenn ich mich besser fühle, gehe ich natürlich wieder hin, aber wenn es in einer Woche noch so ist wie jetzt, muss ich halt weiter krank geschrieben werden.

Wie seid Ihr bei der Arbeit damit umgegangen - habt Ihr den Chefs/ Kollegen ehrlich gesagt, warum Ihr so lange ausfallt? Und im Freundeskreis und in der Familie?

Liebe Grüße,
Britta

Hallo Britta,

bei meinem ersten Rückfall war ich noch im Studium und habe dieses lange Zeit unterbrochen. Aber im Studium ist man niemandem Rechenschaft schuldig... Erst als ich wieder weitergemacht habe, musste ich dann die lange Unterbrechung erklären und habe das auch ehrlich getan. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht - sogar im Bewerbungsgespräch.

Der zweite Rückfall hat mich so aus der Bahn geworfen, dass ich meinen beruflichen Weg nicht weiterverfolgen konnte und jetzt ziemlich in der Luft hänge. Das hätte sich vielleicht verhindern lassen, wenn ich nicht ohne Rücksicht auf Verluste weitergekämpft hätte, bis es wirklich nicht mehr ging. Dazu kam, dass ich - auch im psycho-sozialen Bereich - glaubte, nicht als selbst von einer psychischen Störung Betroffene in Erscheinung treten zu dürfen. Ich wollte endlich normal sein, normal funktionieren, und ich wollte, dass keiner was von meiner Problematik merkt. Das halte ich inzwischen für einen Fehler. Denn wie gesagt, früher habe ich mit Offenheit sehr gute Erfahrungen gemacht, und das ist auch heute wieder so, mein jetziges gesamtes Umfeld weiß Bescheid.

Liebe Grüße
Christina

Hallo Britta,

ich habe es bei meinem Chef nicht ganz so genau betittelt...Ich habe gesagt, dass ich ständig krank bin und der Akku leer ist durch die Schwangerschaft..Hatte auch nicht den Mut beim Vorgesetzten sowas zu sagen.

Mittlerweile schaffe ich es aber im Bekanntenkreis offen zu sagen, dass ich eine VT mache..Ich habe auch gute Erfahrungen gemacht und viele beneiden mich, dass ich den Mut dazu gehabt habe. In meinem direkten Umfeld sind zwei weitere Frauen, die auch derzeit eine VT machen. Dadurch komme ich mir auch nicht abnormal vor. Mein bester Freund hat die VT schon hinter sich..

Meine Mutter hatte große Schwierigkeiten damit, auch heute noch, dass ihre Tochter zum Psychater geht..Mittlerweile hat aber auch sie es aktzeptiert, weil sie sieht, dass es mir besser geht.

Manchmal macht es mir sogar Spaß, es in einem Nebensatz einzuwerfen, dass ich eine VT mache..weil ich im Vorfeld schon die Reaktionen weiß

LG

Hallo,

interessant, wie unterschiedlich die Erfahrungen doch sind! Ich habe auch ganz verschiedene Erfahrungen gemacht, wenn ich offen über meine Erkrankung gesprochen habe (wobei sich das nur auf private Kontakte bezieht). Manche Leute waren sehr verständnisvoll und haben sich selber mehr geöffnet, haben z.B. auch von eigenen schwierigen Phasen in ihrem Leben erzählt. Andere haben mich aber auch schief angeguckt und konnten nicht so damit umgehen, waren verunsichert. Zwei Freundschaften sind auch daran zerbrochen, aber das ist okay. Ich denke, das waren dann auch keine echten Freunde.

Liebe Grüße,
Britta

Hallo liebe Britta!
Ich leide zwar nicht an dem Burn Out Syndrom,ich leide an etwas anderes,an einer Stoffwechselstörung im Kopf.Ich bin vor neun Jahren krank geworden und bin trotzdem Arbeiten gewesen bis vor kurzem,da ich das mit der Arbeit nicht mehr geschafft habe.Jetzt gehe ich in einer Maßnahme arbeiten,was zuverdienen,das ist nicht so anstrengend und mein Kopf wird nicht so belastet,aber die Hauptsache ist,ich tue etwas.
Sowas gäbe auch für Dich.Da mußt Du mal zur einer Soziologin gehen,die haben da Ahnung oder zum Arbeitsamt.Wenn Du zu einem Psychologen gehst da kannst Du auch zur einer Soziologen überwiesen werden,wenn Du möchtest,mußt das aber den Psychologen sagen.
Ich wollte Dir nur einen kleinen Tip geben.
Vielleicht läßt Du Dir das mal alles durch den Kopf gehen,mit der Maßnahme.
Du machst das schon richtig,Du solltest erstmal zuhause bleiben und zur Ruhe kommen,das kann sehr lange dauern.
Als ich Arbeitslos war,war ich auch erstmal zuhause und bin wirklich zur Ruhe gekommen und tue auch wieder was für mich selber,was mir Spass macht und Freunde habe ich mir auch gesucht und gehe jetzt halt wieder in der Maßnahme Arbeiten was zuverdienen und da freue ich mich drüber,weil ich auch endlich mal Zeit habe für mich nehmen der Arbeit usw.Vorallem mein Kopf wird nicht so belastet und meine Haare sind auch nicht mehr so strohig.Was bei der Arbeit,die ich gemacht habe immer der Fall gewesen ist.Meine Symptome kommen nur durch stress.
Veilleicht höre ich ja von Dir!
Liebe Grüße!
Peg75

Hallo Britta,
ich denke, daß schlimmste an unserern Situation ist, sich einzugestehen, dass man Zeit für sich braucht und sich einfach komplett überfordert fühlt. Ich finde es toll hier mal so zu lesen. Ich selber hatte letztes Jahr im August einen kompletten Zusammenbruch so das nichts mehr ging. Naja und wie man es als Frau und Mutter nun macht, ich habe nicht auf meinen Körper gehört. Ich habe tapfer 6 bescheidene Monate durchgehalten. Ich habe auf arbeit offen und ehrlich gesagt was los ist und bin auch auf viel Verständnis gestossen. Heute frage ich mich, ob meine Ehrlichkeit richtig war?!? Ich habe mir jetzt im Februar meine eigene Situation nochmal durch den Kopf gehen lassen. Ich habe gemerkt, daß ich nicht mehr lachen konnte, konnte mein Gesicht im Spiegel nicht mehr sehen, meine Tochter war einfach nur nervend und mein Mann mußte unter meinen Depressionen und Gefühlsschwankungen leiden.
Ich habe meine Kurve gefunden und sage mir jetzt, ich möchte mich um Mich und meine Familie kümmern. Ich lebe nicht nur noch 2 Jahre sondern länger und wenn ich jetzt nicht die Kurve bekomme und mir eingestehe das ICH überfordert bin, werde ich nicht mehr glücklich. Jetzt geht es mir soweit gut aber ans arbeiten möchte ich jetzt erstmal nicht mehr denken da ich mich um mich kümmern möchte. Das ist immer eine Aussage die leider rechtfertigung hinter sich her zieht und es hat für mich lange gedauert, daß ich Diesen Satz selbstbewußt in meinen Familien- und Freundeskreis sagen kann. Also, kurz um, mache das und arbeite so, wie es für Dich im richtigen Tempo ist. Den ein Rückfall verunsichert viel mehr.
Ich hoffe, ich konnte Dir bei Deiner Unsicherheit etwas helfen. Ich wünsche Dir viel erfolg
LG Patti

Hallo,

danke für Deinen Beitrag, Patti. Ich habe Dich so verstanden, dass es Dir heute besser geht, Du aber immer noch in der Phase der Regeneration bist. Wie erholst Du Dich denn?

Ich war zwischenzeitlich bei einer Fachärztin, die auch meint, dass das Burnout im Vordergrund steht und dass es einige Zeit braucht, um die Akkus wieder aufzuladen. Deswegen bin ich diesen Monat noch krank geschrieben und Ende des Monats wird dann geschaut, wie es weitergeht. Momentan bin ich einfach nur erleichtert, dass ich noch nicht wieder arbeiten muss, weil ich es mir auch wirklich noch nicht wieder zutraue.

Zum Thema offener Umgang mit der Erkrankung - da habe ich leider kein gutes Wochenende hinter mir. Ich war Sonntag auf einer Grillfeier und habe offen erzählt, dass ich wegen Burnout krank geschrieben bin. Ich habe mich nur auf das Burnout bezogen, nichts von einer Angststörung, Panikattacken usw. erzählt. Aber ich wurde echt belächelt, die Bekannten von mir haben sich köstlich amüsiert und ihre Witzchen darüber gerissen (ist doch toll, bei so schönem Wetter frei zu haben usw.). Ich hätte heulen können! Es geht mir eh schon nicht gut, ich fühle mich verunsichert und überfordert und dann wird man nichtmal ernst genommen. Am liebsten würde ich mich gerade zu Hause eingraben und niemandem mehr was erzählen. Selbst mein eigener Freund hat mitgelacht.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Liebe Grüße,
Britta

Hallo Britta,

also ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn ich gesagt habe, dass ich in Therapie bin...aber als ich den Burn-Out hatte, da hatte ich auch Schwierigkeiten es zu sagen bzw. wenn ich es gesagt hatte, dann hatte ich auch das Gefühl, dass es belächelt wurde...

Es ist schwierig abzuwegen, bei wem man es sagt oder nicht. Lass dich von denen nicht unterkriegen, denke dran, die die sowas belächeln, haben meist selbst ne Leiche im Keller liegen!

Ich bin auch noch in der Erholungsphase, seit September...Und ich habe auch derzeit ein schlechtes Gewissen, weil es mir speziell die letzten beiden Wochen echt gut ging. Gutes Wetter, jeden Tag Terrasse, jeden Tag meinem Hobbie nachgehen...
Aber zum Teufel nochmal! DAfür hatte ich echt ne sch..Zeit, als ich jeden morgen über der Kloschüssel hang, weil es mri schlecht war, als ich nicht wußte, wie ich mit den Rückenschmerzen ins Büro fahren soll bzw. gar 4 Stunden sitzen soll....

WErde egoistisch! DAs ist ganz wichtig, das dauert aber seine Zeit.

lg
nicita

Hallo Britta,
erstmal zu Deiner Frage. Ich erhole mich so, daß ich egoistisch bin. Ich komme zur Ruhe. Wenn es mir zum beispiel mit meiner Lütten gegen den Strich geht, ziehe ich mich zurück. Ich kann Dir eigentlich gar nicht genau sagen wie ich mich erhole. Ich arbeite in meinem Tempo. Mein muß Programm täglich ist die Hunderunde und alles weitere ergibt sich von selbst. Da mein Mann mich in dieser Situation schon kenengelernt hat (ich habe schon immer einkaufen gehaßt) geht er einkaufen und wenn ich mich mal gut fühle gehe ich einfach mit. Wie gesagt, ich arbeite jetzt in meinem Tempo. Ich mache die Lütte morgens für die Schule fertig und bringe sie hin und dann habe ich Zeit für mich. Bin ich sehr aufgewühlt fange ich an zu putzen . Manchmal liege ich aber auch einfach nur auf der Couch rum und genieße die Ruhe oder ich setze mich bei so nem Wetter mit dem DS meiner Tochter und guter Musik auf den Balkon.
Bei mir wurde es nicht mit Bournout sondern Agrophobie+Panikattacken Diagnostiziert. Da bin ich aber manchmal auch etwas am Zweifeln da auch ich den Satz sage daß ich momentan NICHT Haushalt, Familie und Arbeit unter einen Hut bekomme?!?
Ich finde es echt mutig von Dir erstens mal zu so einer Grillfeier zu gehen und zweitens auch noch das Thema anzusprechen ....klatsch, klatsch... Sei stolz auf Dich das Du Dir Deinen Schwachpunkt eingestehst!
Nun zu der Reaktion, weißt du, ich habe mich selbst erstmal über das gesamte Thema der Agrophobie und Panikattacken informiert um dann mit erstaunen festzustellen, daß es wirklich sehr viele Menschen gibt, die etwas vermeiden und die Probleme haben, es sich aber nicht eingestehen wollen. WIR KÖNNEN ES ! Und dann antworte Deinen Freunden vielleicht mal frech und sage : Ja, ich finde es toll bei solchem Wetter frei zu haben während ihr alle im Büro oder so rumhockt, aber ich finde es nicht toll wie es MIR dabei geht !
Ich hoffe wie gesagt, das dir das etwas hilft und wenn Du möchtest kannst du mich auch gerne per PN antexten )
LG Patti

Vielen Dank für Eure Antworten!
Ja, das mit dem egoistisch sein gefällt mir , das versuche ich nun umzusetzen. Bisher habe ich schon immer ein schlechtes Gewissen gehabt, weil ich in der Sonne sitze, lese, schlafe usw., während die Kollegen meine Arbeit mitmachen müssen. Aber bisher habe ich oft die anderen vertreten und jetzt bin ich halt einfach an einem Punkt, an dem die Akkus wieder aufgeladen werden müssen.
Patti - ich habe auch eine Angststörung mit Panikattacken, ich hatte das schon vor ein paar Jahren und nun ist es wieder gekommen. Die Psychiaterin sieht bei mir nun aber das Burnout im Vordergrund und meint, die Panikattacken seien durch das Burnout wieder aufgetreten.

Ich bin froh, dieses Forum entdeckt zu haben, ich finde es immer wieder toll, wie schnell man hier hilfreiche Antworten erhält!
Vielen Dank Euch und auch Euch alles Gute!

Liebe Grüße,
Britta

Hallo Britta,

also wenn ich ehrlich bin, glaube ich das Born-Out und Panikattaken fast ähnlich sind, oder ?

Ich hatte ja auch beides...und in beiden Fällen verspürt man diese Ohnmacht....
Ich glaube aber auch, dass es einfach der Stress ist, der Panikattaken ausbrechen lässt...man macht sich kopfstress...so war es bei mir, wenn ich es im nachhinein betrachte...
ich habe mir die ganze zeit horrorgedanken ausgemalt bzw. war vorher unter enormen Druck gestanden...das ist ja auch stress im Kopf...ich glaube es hängt auch mit dem Muss-Gedanke zusammen...das ist ja auch was man lernt...das Muss wegzulassen...

ich hatte auch vor knapp zwei Jahren meine letzte Panikattake... da wurde tage zuvor mein pferd eingeschläfert und ich hatte das alles relativ gut weggesteckt...und dann war ich meiner tochter, damals gerade ein jahr,einkaufen. Sie saß im Einkaufswagen und ich dachte nur....ich muss hier irgendwie raus mit ihr.... es hat mich echt fertig gemacht, dass ich nach mindestens 5 jahre ruhe, wieder anfing...

ich war damals schon in therapie...und mein arzt sagte, ich solle mir bewusst machen, was da wieder alles über mich eingebrochen ist...das war stress...vorher die woche, bis das pferd eingeschläfert wurde, dann die unterdrückte trauer ansich...irgendwann platzt dann das alles raus..

Hast du auch ein schlechtes Gewissen wenn du Grippe hast oder Marge-DArm Virus und zuhause bleibst

lg
nicita
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Hallo Nicita,

meiner Meinung nach sind Burnout und Panikattacken nicht das Gleiche oder sehr ähnlich, sondern zwei unterschiedliche Krankheitsbilder, wobei die Angststörung wohl häufig ein Symptom eines Burnouts ist und auch ein Erschöpfungszustand eine Angststörung begünstigen kann.

Als ich im Studium das erste Mal an einer Angststörung erkrankt bin, war ich nicht ausgebrannt, sondern habe mich wegen dem Studium einfach viel zu sehr unter Druck gesetzt, hatte wohl Angst zu versagen.
Und jetzt bin ich ausgebrannt, ich habe über Jahre hinweg über meine Kraft gearbeitet. Mein Körper zeigt mir seit Monaten, dass er nicht mehr kann (Tinnitus, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Reizmagen, Reizdarm), aber das habe ich alles ignoriert und bin erst zum Arzt gegangen, als ich auch noch Panikattacken bekam. Ich denke, das ist jetzt eine ganz andere Situation als damals.

Doch, wenn ich Grippe oder einen Magen-Darm-Virus habe und zu Hause bleiben muss, habe ich auch ein schlechtes Gewissen. Ich glaube, ich will einfach keine Schwäche zeigen, will alles alleine schaffen. Nur lässt sich so ein Ausfall bei einer körperlichen Erkrankung leichter kommunizieren, es ist was Greifbares und nicht tabuisiert.

Ich gebe Dir recht, dass wir vieles über den Kopf steuern bzw. dass Panikattacken mit Stress zusammen hängen. Wenn man viel zu bewältigen hat, ist man viel näher an einer Panikattacke dran als wenn man entspannt ist. Ja, das Muss wegzulassen, das muss (da ist es ja schon wieder!) ich auch noch lernen.

Das mit Deinem Pferd und der erneuten Panikattacke war damals sicher schlimm für Dich. Hast Du jetzt schon seit 2 Jahren keine Panikattacke mehr gehabt? Das wäre ja wirklich toll!

Viele liebe Grüße und einen schönen sonnigen Tag,
Britta

Hallo Britta,

du hast recht...ich habe mir das auch gerade nochmal überlegt mit den Panikattaken...Mir ging es glaube ich eher darum, dass man sich zuviel Druck/Stress macht...

Die Anzeichen die du schreibst, kann ich unterschreiben, so ging es mir vor einem halben Jahr auch...mittlerweile ist fast alles weg..Reizmagen habe ich immer noch, kann aber damit ganz gut umgehen..Ich hatte ganz extreme Rückenschmerzen...die sind komplett weg! Es ist fast schon faszinierend wie das alles zusammenhängt. Ich konnte nicht mehr laufen, vor Schmerzen und jetzt lüpfe ich wieder Heuballen durch die Gegend und miste Boxen aus...OHNE Beschwerden.

Mein Thera hat mir irgendwann gesagt...überlegen sie sich mal was sie alles machen... ich antwortete das machen doch andere auch... er sagte......nein, ich kenne ganz viele, die mit einem Kind NICHT arbeiten gehen und noch eine Haushaltshilfe haben... ...

Das war für mich so der Knackpunkt wo ich merkte...irgendwas läuft wohl doch falsch.

Ja, ist richtig, ich habe auch schlechtes Gewissen bei Grippe o.ä. aber es geht doch leichter von den Lippen und wird besser angenommen, als wenn man sagt...ich bin müde....

Dass mit meinem Pferd war abzusehen...ich hatte unheimliche Angst vor dem Moment...man muss das ja vorher organisieren....Tierarzt anrufen, Abdecker usw.. man bekommt einen Termin, man muss ihn holen und man muss entscheiden... JETZT ist es soweit...
Als es dann endlich soweit war...war ich völlig ruhig und entspannt..es war ein ruhiges Abschied nehmen, genauso wie ich es mir gewünscht hatte... Dadurch war ich danach sehr gut drauf, hätte fast Bäume ausreisen können...hatte auch allen gesagt, wie gut es mir geht usw...und dann zwei TAge später ging es los...

Ich gehöre zum Glück nicht zu denjenigen, die jeden Tag Panikattaken haben.. Ich hatte mehrere vor ca. 10 Jahren, dann war eine Zeitlang Ruhe..Dann hatte ich eine vor einer Flugreise...die war extrem...seither hat sich auch mein leben verändert... und dann eben die vor zwei Jahren..

Vor einem Jahr hatte ich auch nochmal Angstzustände vor einem Flug...aber das war pure Angst...das würde ich nicht als Panikattake bezeichnen..das war nicht zu vergleichen... die habe ich aber überstanden und erlebt.

lg nicita

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