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Hey, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin nicht suizidial und doch will ich nicht mehr leben. Ich habe nicht mehr das Gefühl, meine Ziele/Träume erreichen zu können. Und was noch schlimmer ist: Wenn ich genau darüber nachdenke, habe ich gar keine Träume. Ich rede mir bloß ein, welche zu haben. In Wahrheit interessiert mich gar nichts. Nichts. Ich bin ein Mensch ohne Interessen, ich kann mich nicht lange mit etwas beschäftigen und bin einfach nur ein Schaumschläger. Ich habe nichts erreicht, aber es ist mir auch vollkommen egal. Mir persönlich. Alles was ich tue, tue ich nur für meinen eigenen Stolz und um nicht als absoluter Versager ohne Zukunft und ohne Geld dazustehen. Ich versuche mir einzureden, dass Geld und Erfolg mich vielleicht glücklicher machen können um mich am Leben zu halten und für mein Studium bzw. meine Ausbildung zu kämpfen. Sonst würde ich vermutlich schon jetzt Sozialhilfe beziehen und Internetsucht oder Aloholismus verfallen. Ich würde mich eigentlich als intelligent bezeichnen und viele Leute bescheinigen mir das immer wieder. Aber es nützt nichts, wenn mich das Leben nicht interessiert. Ich bin ein totaler Volltrottel. Ich bin so geistesabwesend, wenn man mir etwas zu erklären versucht, hake ich oftmals mehrmals nach, weil ich simple Sachverhalte entweder nicht mehr verstehe oder dem Gegenüber gar nicht zuhöre... weil ich mir einfach keine Mühe geben kann. Das führt regelmäßig zu peinlichen Situationen. Ich habe kein Ahnung von irgendetwas, beherrsche eigentlich so gut wie nichts wirklich gut und es interessiert mich eben auch nichts. Ich bin einsam, interessiere mich aber auch nicht für andere Menschen. Das Schlimmste ist einfach dieser Verdummungsprozess. Ich stelle keine geistigen Ansprüche mehr an meine eigene Person. Ich bin auch total weltfremd, man kann mit mir über Dinge wie Politik, Geschichte oder auch sowas wie Filme, Autos, Fußball, was weiß ich... nicht reden, denn es ist mir alles wurscht und mein Kopf funktioniert nicht. Es ist wie eine Blockade. Ich bin so vergesslich. Ich spreche mit Menschen ohne zu wissen, was sie eben gesagt haben, ich vergesse alles, was ich lerne innerhalb kürzester Zeit und mein gesamtes Leben ist künstlich und unauthentisch. Ich verhalte mich zuweilen wie eine Maschine, weil ich mich programmieren muss um Dinge irgendwie zu meistern. Ich habe keine natürliche Begagung für irgendetwas und oft muss ich Dinge, die für andere alltäglich und natürlich sind richtig krass in meinem Kopf organisieren, damit es funktioniert. Wie gesagt, ich zwinge mich zu fast allem, was ich tue. Mittlerweile bin ich auch Ignorant geworden, weil ich zu faul und lustlos bin nachzudenken. Geht es jemandem ähnlich?

21.08.2017 20:51 • 14.09.2017 #1


23 Antworten ↓


Ja, leider, mir geht es ähnlich. Sehe mich in vielem, was du schreibst, wie in einem Spiegel. Mit Leuten habe ich nicht so viel zu tun, aber wenn ich mit welchen rede, bin ich unkonzentriert und frage blöd nach, und eigene Themen: Fehlanzeige. Früher war ich so interessiert an allem Möglichen, jetzt lässt mich das meiste kalt. Sogar die ganzen Terrormeldungen kosten mich nur ein Achselzucken. Erschreckend eigentlich. Ich bin einfach so mit mir selbst beschäftigt und werde durch die Einsamkeit immer seltsamer.

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Zunehmende Verdummung und Unfähigkeit

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Diesen Teil gibt es in mir auch - also den, der das alles gerne ändern würde. Aber er ist zu schwach, er setzt sich nicht durch. Alles ist so krank. Ich bin manchmal einsam und wenn dann jemand mit mir spricht, höre ich nicht einmal zu und es interessiert mich auch nicht. Ich denke es kann mir auch niemand geben, was ich suche. Ich denke ich bin so einsam, weil ich mich als Person aufzulösen beginne... im Nichts. Was auf der Welt passiert interessiert mich auch absolut gar nicht. Ich kriege auch nichts mit. Von solchen Meldungen erfahre ich teilweise erst Wochen später. In vielen Dingen bin ich wie ein kleines Kind. Ich weiß gar nicht, wie die Welt funktioniert. Und um ehrlich zu sein... es juckt mich auch nicht.

Warst du schon einmal in fachärztlicher Behandlung? Ich habe mir viele deiner Beiträge durchgelesen, wenn auch nicht alle, aber ich finde dazu nichts. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du eine Depression haben könntest?

Hallo lieber blackandwhite,

Mir ging es früher auch ähnlich. Hast du irgendwelche der folgenden Symptome:

-Schlafstörungen, zB Alpträume, nächtliches Zähneknirschen
-meistens emotional flach bzw taub, aber ab und zu plötzliche Wutanfälle
-Hypersensibel gegenüber Sinneseindrücken, zB Lärm, Gerüche, grelles Licht
-ab und zu Schreckhaftigkeit
-manchmal eine Marmor- oder Spinnennetzartige Zeichung auf der Haut (zB Oberschenkel)

Wenn ja, dann hast du wahrscheinlich einen posttraumatischen Verfall unterlaufen. Das ist ein Prozess, in dem man sich immer mehr aus dem Leben zurückzieht und die eigenen Emotionen und anderen Regungen immer mehr abstumpfen. Es entsteht ein Teufelskreis aus Rückzug und Abstumpfung.

Die erste Abhilfe hier könnte sein, den eingefrorenen Körper wieder zum Leben zu erwecken, damit du wieder mit deinen Gefühlen, Wünschen und deiner Lebenskraft in Verbindung treten kannst. (Es gibt sie, ganz tief unten!) Hilfreiche Methoden hierfür sind Yoga oder Mass.. Versuch es einfach mal eine Weile lang.

Außerdem könnte dir vielleicht ein erfahrener Traumatherapeut(in) helfen.

Ich hoffe dies hilft, viel Glück und alles Gute! Lass das Leben nicht an dir vorüberziehen, dafür bist du zu wertvoll!

Hallo Blackandwhite,

dagegen wirkt mein Beitrag von Vorhin geradezu lächerlich...
Gib dich nicht auf. Ein Leben zu führen, welches Beteutung hat, ist nicht leicht. Aber hier lohnt es sich zu kämpfen.
Wie alt bist du denn?

Oder du hast eine Depression. Wäre ja auch möglich.

Zitat von Icefalki:
Oder du hast eine Depression. Wäre ja auch möglich.

genau, die Symptome würden auch passen, sind mir nur allzu bekannt. Kann aber auch posttraumatisch, wie schon erwähnt sein. In jedem Fall finde ich diese Lust- und Ziellosigkeit sehr typisch. Man will eigentlich nur noch seine Ruhe und gar nix mehr. Das ist ein extremer Unterschied zu einem gesunden Menschen, der doch immer irgendwie was will, vorhat, sich auf was freut.
Für mich persönlich war und ist der Verlust an Lebensfreude der größte Verlust!

Weiß gerade nicht mehr weiter. Ich habe 13 Stunden geschlafen und fühle mich hundeelend... die letzten 2 Wochen brauche ich extrem viel Schlaf und ermüde extrem schnell wieder. Zwischenzeitlich gibt es noch Phasen, in denen ich mich wach fühle, aber insgesamt geht's mir sehr, sehr schlecht. So schlimm wie heute war es lange nicht mehr. Meine Augen sind schwer, brennen, ich fühle mich vollkommen kraftlos, krank, ich bin innerlich unruhig und würde am liebsten wieder schlafen gehen. Ich esse auch immer weniger, weil mein Appetit fast nicht existent ist. Dazu habe ich Atemprobleme, mir ist schwummrig... und das allerschlimmste ist, dass ich erst Anfang 20 bin und mich so gut wie tot fühle.

Hallo!

Wie siehts aus mit:

Sport
Kaffe
Dro.
Alk. Konsum
Medikamente
Schilddrüse
Blutwerte Eisen
Ernährung
und
Therapie Wunsch/ Erfahrung?
Gäbe es eine Alternative zum Studium? Vielleicht eine Ausbildung die dich interessieren würde?

Weniger Energie, weniger Sport, weniger Energie...

Ich nehme weder Dro. noch Medis und meine Blutwerte waren alle super, zumal Männer ohnehin sehr selten an Eisenmangel leiden. Meine Ernährung ist schlecht, ich esse viel zu wenig. Trotzdem bessern sich die Symptome gerade nicht wenn ich mal viel esse. Mein Appetit ist fast völlig weg. Mir wird schnell übel, etc.

Eigentlich gibt es überhaupt keine Alternative. Ich wäre aber leider momentan zu gar nichts im der Lage. Ich kann zurzeit nicht absehen, wie es aussieht, wenn ich morgens aufwache. Manche Tage gestalten sich erträglich, am nächsten kann es sein, dass ich nicht aus dem Bett komme. Und ich meine wirklich nicht aus dem Bett komme. Wenn ich 6-7 Stunden geschlafen habe, kann es sein, dass ich trotzdem noch derart müde bin, dass ich spätestens nach zwei-drei Stunden fast kollabiere und Ruhe brauche. An anderen Tagen sieht es besser aus. Mit dieser Unbeständigkeit und der Tatsache, dass es immer schlimmer wird kann ich fast nichts mehr tun. Ich habe auch Atemprobleme. Ich weiß auch gar nicht, wie ich meine Schwäche beschreiben soll. Ich fühle mich einfach blutleer. Es sind so viele Kleinigkeiten. Ich wache auf, bin hundemüde, mir brennen die Augen, ich bin blass, es kribbelt in mir, als würde mein Blut stocken, als wäre mein gesamter Organismus nur träge und erlahmt. Ich spüre keinen Antrieb, ich leide an Schwankschwindel, Unwohlsein in der Magengegend, Magengrummeln, noch mehr Schwäche, um drei Uhr mittags noch nichts gegessen und trotzdem kein Hunger, ich zwinge mir ein Brot runter,... muss reichen. Am schlimmsten ist dieses innere Gribbeln, mein Mund ist trocken, meine Extremitäten fühlen sich heiß an, ich fühle mich elend, gebrechlich, ich zittere leicht, oft mit Bewegungsdrang in den Armen, ich fühle mich in diesen Phasen als stünde ich dem Kollabieren nahe...

Kein Hunger. Kein Essen. Ergibt natürlich auch keine Energie.

Das soll jetzt nicht für eine komplette Heilung sorgen. Aber ein bißchen für Energie sorgen. Probier doch mal Smoothies oder selbst frisch gepresste Säfte, Suppen zur Stärkung. Wenn ich schlechte Laune habe, presse ich mir zwei Grapefruits aus.(Ich weiß das ist nicht zu vergleichen mit deinem Zustand, nur mir hilft das halt.) Schon wie das riecht, lecker. Ich sieb mir noch das Fruchtfleisch raus und dann trink ich das in einem Zug und fühl mich klasse. Oder vielleicht eine Immunkur mit Vitamin B12 . Du musst dich irgendwie päppeln Mensch. Du musst da irgendwie wieder raus.

Wie siehts denn aus mit Therapie? Und was sagen Ärzte zu deinem Zustand?

Gab es in deinem familiärem Umkreis schonmal sowas ähnliches? Oder etwas, was damit irgendwie in Verbindung stehen könnte? Wie sind die Beziehungen zu deinen Eltern und Verwandten?

Essen muss ich definitiv mehr, das steht außer Frage. Aber ich schätze das Problem ist damit bei weitem nicht gelöst. Ich bin gerade wirklich an einem Punkt, an dem ich mich durch und durch krank fühle. Ich war schon immer eher kränklich, aber es nimmt echt krasse Ausmaße an. Meine bisherigen Ärzte belächelten meine Probleme immer, da ich lange Hypochonder war. Mein Hausarzt meint immer, ich hätte traumhafte Blutwerte, fast ideal, nur Blutdruck ist etwas niedrig, Rönchen hat nie irgendwas ergeben, etc. Beim Internisten war ich im März auch, weil ich nichts mehr gegessen habe und in meinem Bauch totales Chaos herrschte. Er meinte auch, da sei absolut gar nichts, bis auf etwas Luft im Bauch. Dann hab ich mein Blut bei einer neuen Ärztin (bin umgezogen) nochmal speziell auf Mängel überprüfen lassen und es war auch absolut nichts. Hatte ihr auch erzählt, dass ich sehr schlapp bin und wir haben das dann auf meine Ernährung, den niedrigen Blutdruck und den Stress zurückgeführt. Da war es aber auch alles noch total im Rahmen, so dass ich damit leben konnte. Da kam ich mit 6-7 Stunden Schlaf und 1-2 Kaffee noch durch den Tag. Die letzten 1-2 Wochen brauche ich teilweise wie gesagt über 12 Stunden Schlaf am Tag und bin danach immer noch nicht wirklich belastbar. Ich verschlafe teilweise ganze Tage. Finde das sehr deprimierend. Ich muss damit definitiv nochmal zum Arzt. Aber ich habe Angst um mein Leben und meine Zukunft. Ich will nicht mit Anfang oder Mitte 20 schon zum Pflegefall werden oder gar sterben.

Ich bin komischerweise der Einzige in meiner Familie, der sein ganzes Leben lang ziemlich kränklich sein Dasein fristen muss. Meine Mutter ist würde ich sagen normal, nie große gesundheitliche Ausfälle, nicht die belastbarste Person, aber ganz normal eben. Meine Oma ist steinalt und wird wohl über 100. Mein Opa war unglaublich vital, er hat sprichwörtlich Bäume ausgerissen. Auch mein Vater ist sehr belastbar, geht unglaublich viel arbeiten und hat auch bislang keine gesundheitlichen Probleme gehabt. Falle da wirklich ziemlich aus der Reihe, ich war schon immer ziemlich am kränkeln und eher schwächlich und wenig belastbar.

Und du möchtest keine Therapie machen? Wenn organisch alles in Ordnung ist, dann könnte man sich doch auch mal die Psyche näher anschauen oder?

Irgendwie glaube ich nicht, dass organisch alles in Ordnung ist. Ich bin so am Ende, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich hab irgendwie wenig Vertrauen in eine Therapie wegen meinen Erfahrungen damit und auch ein wenig Angst davor, diesen Schritt zu machen. Klingt komisch: Aber ich will mich nicht so sehen müssen... dass ich mein Studium pausieren/beenden muss, etc., mich in einem Therapiezimmer widerfinde, eventuell Medikamente nehmen muss - Ich weiß nicht, ob das hier jemand nachvollziehen kann, aber für mich ist sowas wie ein eindeutiges Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt und das sendet einfach unglaublich deprimierende Signale aus. Ich bin ein Mensch, der unglaublich viel Kraft aus dem Glauben an sich selbst schöpft. Ich war schon in vielen mentalen Krisen und hab immer allein und ohne Medis da rausgefunden - nur war ich da körperlich noch fit.ter. Ich war vor ein paar Jahren (mit 16-17) auch mal bei zwei Therapeuten, die mir absolut nicht helfen konnten. Ich bin der, der mir am nächsten steht und ich habe das Gefasel immer als unglaublich distanziert und oberflächlich empfunden. Im Endeffekt habe ich dann beide abgebrochen und hab selbst alles in die Hand genommen. Die Sache ist auch, dass ich gar nichts mehr fühle, weil mein schlechtes Befinden einfach alles überschattet. Mir gehts einfach gesundheitlich und körperlich so miserabel. Es fällt mir schwer da an irgendwas zu glauben, was speziell die Psyche kurieren soll.

Redest du mit deiner Familie über deinen jetzigen Zustand und wenn ja, was sagt sie dazu?
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Ich wohne momentan allein und habe nicht täglich Kontakt zu ihnen und wenn will ich nicht unbedingt über meinen Zustand sprechen. Aber sie wissen, dass ich ein ziemlich kränklicher Typ bin und haben ja auch über die Jahre mitgekriegt, dass ich sehr oft bei verschiedenen Ärzten war. Das ganze Ausmaß kennen sie aber auch nicht. Es ist ja auch erst seit wenigen Monaten SO gravierend. Meine Eltern sind da jetzt auch nicht anders als meine Ärzte, die mir immer sagen Gott Jung, du bist Anfang 20, du hast noch so viel vor dir, du bist kerngesund, blablabla.

Eppstein-Barr Virus ausgeschlossen?

Aber wie soll es dann besser werden?

Dein Studium musst du auch nicht wegen einer Sitzung in der Woche abbrechen. Du bist ja jetzt älter, vielleicht probierst du es nochmal.

Es ist wirklich möglich das dein Körper genau das erzeugt wo vor du Angst hast. Die Angst davor ein Pflegefall zu sein oder zu sterben.

Wenn du keine Therapie machen möchtest, solltest du dich über Psychologie und deine spezifischen Ängste belesen.

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Deine momentane Situation, Studium mit freier Zeiteinteilung, ist nicht gut für Dich, glaube ich. Du sitzt nur zu Hause und grübelst zu viel.

Du musst etwas ändern, sei es dir wert. Motiviert es dich nicht nach Heilung und Hilfe für Dich zu suchen?

Ich mag die Motivations-Videos auf Youtube. Vielleicht gefallen sie dir auch.

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