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Jammern
-laut klagen; unter Seufzen und Stöhnen jemandem seine Schmerzen, seinen Kummer zeigen
-über jemanden, etwas laut und wortreich klagen; seiner Unzufriedenheit über etwas Ausdruck geben
-in klagendem Ton nach jemandem, etwas verlangen
(habe aus Interesse nachgesehen)

Ich denke,zu jammern ist sicher manchmal ganz gut, weil es einen erleichtert.
Angejammert zu werden macht leider Stress, und das können oder wollen die wenigsten aushalten.

Im Jammern zu verharren und keine Lösung für sich zu suchen, hilft einem nicht weiter.
Die Lösung kann auch sein, wenn man das Problem nicht beseitigen kann es anzunehmen.
Das ist eines vom Schwersten!

14.05.2015 07:17 • 15.05.2015 #1


50 Antworten ↓


Zitat von amber:
Im Jammern zu verharren und keine Lösung für sich zu suchen, hilft einem nicht weiter.
Die Lösung kann auch sein, wenn man das Problem nicht beseitigen kann es anzunehmen.


Darin stimme ich dir voll zu.

A


Zum Thema Jammern

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Ich will das noch um einen Aspekt erweitern:

Nicht jammern= Akzeptieren der eigenen Schuld

Jammern = uneigennützig sein Elend mit anderen teilen, man hat keine Gewissensbisse, weil man sich nicht für sein Elend schuldig fühlt und eben dadurch auf sich aufmerksam machen will und Hilfe von anderen erhofft, weil man sich nicht selbst helfen kann.

Dass heute Jammern wie eine Krankheit behandelt wird, liegt daran, dass heute jeder für all seine Probleme verantwortlich gemacht wird, auch wenn oder obwohl er nichts dafür kann. Man tut heute so, als hätte sich jeder sein eigenes Elend ausgesucht.


Könnt ihr sehen wie ihr wollt, ich halte Jammern für extrem wichtig und in meinen Augen wird heute zu wenig gejammert.

Wenn man mal jammert, ist es ja O.K., aber wenn man es dauernd macht und damit seinen Mitmenschen auf die Nerven geht und vor allem die Ratschläge, die man bekommt, von vorherein ausschlägt, ist es nicht zielführend. Man steigert dadurch immer mehr in sein Elend rein und fühlt sich dann auch noch bestätigt, dass niemand mit einem zu tun haben will.

Man darf auch Jammern, wenn man an etwas selbst schuld ist, das kann ja auch sehr belastend für einen sein!

Nur trauen sich das die wenigsten, weil sich sich dafür genieren, etwas falsch gemacht zu haben.

Ich denke, man kann auch mal sagen, ich habe etwas falsch gemacht, es ist meine Schuld, dass etwas so gekommen ist, und ich komme damit schwer zu recht und möchte darüber klagen sprich jammern!

(Wichtig ist es natürlich aus seinen Fehlern zu lernen.)

Wenn man keine Schuld trägt tut man sich mit dem Jammern leichter!
Man fühlt sich vom Schicksal gemein behandelt und glaubt im Recht zu sein, ohne Ende jammern zu dürfen-ist aber nicht sinnvoll, wie oben beschrieben, weil es einen nicht weiterbringt mit seinem Problem!

Außerdem wenden sich viele Menschn dann ab, weil es ihnen ganz einfach zu viel wird, den Stress des angejammert zu werdens weiter zu ertragen.

Zitat von Schlaflose:
....aber wenn man es dauernd macht und damit seinen Mitmenschen auf die Nerven geht und vor allem die Ratschläge, die man bekommt, von vorherein ausschlägt, ist es nicht zielführend. Man steigert dadurch immer mehr in sein Elend rein und fühlt sich dann auch noch bestätigt, dass niemand mit einem zu tun haben will.

Niemand jammert aus Langeweile oder weil es einem zu gut geht.

Als ob man im A.... wäre, weil einem Ratschläge gefehlt hätten.
Ich empfinde es hier im Forum als großen Hohn, wenn viele meinen, dass andere gefälligst ihr Jammern einstellen sollen, weil sie doch jetzt Ratschläge bekommen hätten. Realitätsferner gehts kaum.
Als ob man im A.... wäre, weil einem Ratschläge gefehlt hätten.

Wir haben ja mittlerweile so eine Kultur, dass egal, wie schlecht es einem geht, man dazu noch gefälligst dazu lächeln soll und sich und anderen etwas vorlügen soll und mittlerweile gar keine Probleme mehr haben darf. Was soll das denn für eine Kultur sein?

Letztlich sind das alles nur Ausreden für den um sich schlagenden kannibalistischen Egoismus.

@Amber:
Zitat:
Außerdem wenden sich dann viele Menschn dann ab, weil es ihnen ganz einfach zu viel wird, den Stress des angejammert zu werdens weiter zu ertragen.

Was du als zu viel beschreibst, ist in Wirklichkeit den anderen ihre eigenen Ohnmacht vor Augen zu führen.
Machen wir uns nichts vor, die meisten wissen nichts und können nichts.
Klar will man dann nicht mit Problemen konfrontiert werden, weil man sich sonst in die Hose macht.

Dieses zu viel, genervt sind doch alles nur Ablenkungen von der eigenen Ohnmacht, Ahnungslosigkeit und Machtlosigkeit.

Viele Menschen geben der Person der Schlimmes widerfahren ist, die Schuld daran auch wenn sie keine hat!
Sei es an Krankheiten, Unfällen oder, wenn man Opfer eines Verbrechens wird.

Ich glaube, das tun sie aus Selbstschutz.
Sie denken sich, da ich ja alles richtig mache, kann mir das nicht passieren.

Dem ist das ja nur passiert, weil er etwas falsch gemacht hat!

Zitat:
Viele Menschen geben der Personder Schlimmes widerfahren ist, die Schuld daran auch wenn sie keine hat!

Das ist das widerlichste aller möglichen Verhaltensweisen.

Es ist auch nur Ausdruck der eigenen Ohnmacht, Ahnungslosigkeit und Machtlosigkeit.

EIGENTLICH müssten die Probleme anderer dazu bringen sich mit den Ursachen zu beschäftigen. Aber weil heute keiner Zeit und Kapazität hat, geht man den einfachsten Weg und schiebt es den Leuten in die Schuhe.

Zitat:
Ich glaube, dass tun sie aus Selbstschutz.

Das wäre die optimistische Interpretation, die aber nicht zutrifft.
Wenn es nur Selbstschutz wäre, würde man Schweigen und Ignorieren, aber die entsprechenden Leute nicht noch aktiv fertig machen.

Zitat:
Sie denken sich, da ich ja alles richtig mache kann mir nichts passieren.

Es ist eben kein Selbstschutz. So können sie sich nämlich einreden:
ich habe das Problem nicht. Also mache ich etwas richtig. Ich besser. Du bist sch....., selbst schuld, halt gefälligst die sch.......

Finde ich schrecklich, wenn Menschen andere, denen es nicht so gut geht wie ihnen selbst, auch noch aktiv fertig machen!
Kommt aber leider auch vor.
Das geht dann wirklich über Selbstschutz hinaus, ich würde es Sardismus und Grausamkeit zurechnen!

Hmm... kontroverses Thema. Ich persönlich habe mit Jammern nicht so gute Erfahrungen gemacht, da ich dazu neige, mich darin zu verlieren und es mich demzufolge davon abhält, konstruktiv mit meinen Sorgen und Nöten umzugehen. Allerdings kann ich das Bedürfnis, auch mal so richtig jammern zu wollen, total gut verstehen.

Ich glaube an den Grundsatz Ich bin nicht immer für meine Probleme verantwortlich, aber immer für deren Lösung. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß mal jemand gekommen ist und mir die Verantwortung für mich selbst abgenommen hat... Wünschen würde ich mir das auch mal anders, aber das Leben ist halt nicht Pommes und Disco und an manchen Tagen kot*t es mich an immer und immer wieder Verantwortung zu übernehmen.

Fugazi, das sehe ich genauso. Man muss auch für nicht selbst verschuldete Probleme die Verantwortung übernehmen.
Bleibt einem ja gar nichts anderes übrig.
Das Schwierigste ist, wenn es keine Lösung für das Problem gibt und man es annehmen und damit leben muss.

Ich finde ab und zu Jammern eigentlich ganz gut, oder sich auch mal aufzuregen, obwohl mir schon oft gesagt wurde nimm's doch einfach so hin, kannst du eh nicht ändern. Ich finde allerdings gerade bei Dingen, die einem nicht passen aber die man als gegeben akzeptieren muss, ist gelegentliches darüber Jammern oder Aufregen ganz hilfreich, wie ein klärender Sturm. Oft, zumindest geht mir das so, will man z.B. auch gar keine Lösung sondern einfach nur mal alles emotional loswerden um dann hinterher etwas gelöster und rationaler an die Sache rangehen zu können und wie man damit Leben kann. Bin leider nicht der Typ für's Tagebuch schreiben, sonst würde ich sicherlich darauf zurückgreifen anstatt meine Umwelt zu nerven.

Zitat von Kern12:
Als ob man im A.... wäre, weil einem Ratschläge gefehlt hätten.
Ich empfinde es hier im Forum als großen Hohn, wenn viele meinen, dass andere gefälligst ihr Jammern einstellen sollen, weil sie doch jetzt Ratschläge bekommen hätten. Realitätsferner gehts kaum.
Als ob man im A.... wäre, weil einem Ratschläge gefehlt hätten.


Mir persönlich wäre es total peinlich, dauernd zu jammern, ob im Forum oder im echten Leben. Wenn ich gefragt werde, wie es mir geht und es geht mir gerade schlecht, dann sage ich das auch, aber von mir aus ungefragt tue ich das nicht. Ich weiß, dass mir sowieso keiner helfen kann, also bringt es auch nichts, öffentlich zu jammern. Wenn mir danach zumute ist, ziehe ich mich zurück und heule ich eine Runde.

Zitat von Kern12:
Dieses zu viel, genervt sind doch alles nur Ablenkungen von der eigenen Ohnmacht, Ahnungslosigkeit und Machtlosigkeit.


Jeder hat irgendwelche Probleme, um die er sich kümmern muss. Da braucht man nicht noch die von anderen Leuten dazu. Das würde mich nerven, wenn mir ständig jemand etwas vorjammern würde. Das ist keine Ablenkung, sondern reiner Selbstschutz.

Wie gesagt, ab und zu Jammern ist wichtig, es tut der Seele gut,und ist ein Ventil für seine Sorgen.

Doch dann sollte der nächste Schritt kommen ( Problemlösung oder Annehmen und damit leben, siehe oben), damit es einem besser geht.

Ich war schon in Selbsthilfegruppen zu verschiedenen Themen und das Gejammer dort hat mich nur noch mehr hinunter gezogen.
Jede von denen wollte die Ärmste sein und keine hat etwas Konstruktives beigetragen.

Ich habe aber deswegen daran teilgenommen um Hilfestellungen zu geben und zu erhalten.
Doch ich glaube diese Damen wollten nur um die Wette Jammern und nichts verändern.

Vielleicht sollte man für die, die nur jammern wollen eigene Foren zum Jammern schaffen,
So nach dem Motto: ich möchte nur jammern und bedauert werden und keine Ratschläge erhalten.

IST JA AUCH LEGITIM!

Auf jeden Fall gäbe es dann nicht mehr diese dauernden Missverständnisse, wie sie hier in vielen Threads auftauchen!

@Schlaflose:
Ich habe deine Argumente verstanden, aber versuch bitte auch meine zu verstehen und denk mal ein wenig drüber nach, was wohin führt.

Letztlich gibt es immer den Kampf:

sich selbst schadender Altruismus vs kannibalistischer Egoismus

@Amber:

Zitat:
Doch dann sollte der nächste Schritt kommen ( Problemlösung oder Annehmen und damit leben, siehe oben), damit es einem besser geht.

In meinen Augen ist das albernes Gequatsche.
An den wesentlichsten Problemen ändert man nichts damit, egal was man macht.

Angenommen man ist schwer depressiv. Was will man denn da lösen?
Angenommen hat hat beschis.sene MS? Was will man da lösen?
Angenommen man ist klein und hat deshalb Komplexe...?
oder oder oder
schwere Akne und ist hässlich......? Was dann?

Letztlich kann man nur den hier machen Die ganzen Ratschläge haben den Stellenwert von heißer Luft.
Wie gesagt, wenn die gesamte Leistungskraft dieser Zivilisation mit Beantwortung dieser Fragen überfordert ist, ist es einfach nur albern, wenn dann Einzelpersonen daher kommen mit ihren Ratschlägen und einem dann Vorwürfe machen wollen, dass es nicht vorwärts geht.


Für mich sind die meisten Ratschläge auch nur ein Akt der Verdrängung und der Hilflosigkeit, eigentlich noch schlimmer, aber lassen wir die Kirche mal im Dorf.
Hauptsache man hat etwas gesagt, dann muss es ja jetzt gut sein

Ich finde diese Löserei einfach nur lächerlich. Man selbst soll Probleme lösen, die die gesamte Leistungskraft dieser Zivilisation mit seinen Forschungseinrichtungen übersteigt?

Diese Pseudo-Problemlöser ist eine einzige Veräppelung!


sich selbst schadender Altruismus vs kannibalistischer Egoismus-
Kern, meinst Du damit den Kampf in sich selbst?

Es ist sicher nicht leicht einen Kompromiss zu finden, um für andere da zu sein und sich selbst nicht dabei zu schaden.

Ich spreche aus Erfahrung, weil ich einen autistischen Sohn (Asperger) habe.

Um ihn betreuen zu können habe ich sehr vieles aufgeben müssen.

Das ist für mich nicht leicht, aber selbstverständlich, denn ich hätte ja kein Kind bekommen müssen- es gibt eben auch das Risiko, dass das Kind eine Behinderung hat, und man es trotzdem optimal betreuen sollte, das muss man sich auch vorher überlegen.

Wahrscheinlich ist mein Altruismus in diesem Falle größer als mein Egoismus.

Für anderes bleibt dann aber nur mehr wenig Altruismus über, dann überwiegt der Egoismus!
Sponsor-Mitgliedschaft

Albernes Gequatsche ist unangemessen in diesem Forum! Du mußt Dich nicht wundern, wenn Du gesperrt wirst!
Aber vielleicht möchtest Du das ja, um die Bestätigung zu bekommen, wie gemein die Welt zu Dir ist!

Du erscheinst in diesem Forum meistens sehr negativ.

Es gibt Menschen, die habe sehr schwere Schicksale zu tragen viel schwerere als Du und ich, und sie haben gelernt diese anzunehmen und trotzdem positiv zu denken und das Schöne im Leben zu sehen!

Das ist bewunderns- und nachahmenswert!

Sich in seiner Negativität zu suhlen nicht!

Es geht ja jemanden, der jammert, nicht nur darum, konkrete Lösungsvorschläge und Tipps zu bekommen, wie er seine Situation verändern kann. Manches im Leben ist einfach nicht zu ändern oder zumindest in dem Moment nicht. Oft gehts einfach um menschliche Zuwendung, um das Gefühl, in seiner Not verstanden zu werden. Dadurch kann man dann vielleicht auch wieder Kraft schöpfen, aktiver zu werden.

Es ist nicht nur dummes Gequatsche, wenn ich sage, man kann lernen sein Schicksal und seine Probleme anzunehmen
Das wäre an sich schon in der Theorie richtig, weil es Menschen gibt die das können, ich mußte das aber auch in vielen Lebenssituationenlernen!
Hier ein wesentlicher Aspekt meines Lebens, der mich begleitet, ohne zu jammern, nur Tatsachen:

Ich bin seit meinem 17 Lebensjahr bipolar also manisch depressiv.
Ich habe es zuerst nur als vorübergehende schwere Depression gesehen, und dachte, sie kommt nicht wieder.

In den manischen Phasen, die ich nicht als solche erkannt habe, habe ich viel Blödsinn gemacht. Gegen beide Phasen hat Alk. geholfen, weil ich nicht in Behandlung gegangen bin.

Meine Mutter hatte ihr eigenes Leben und hat gar nichts bemerkt davon. Mein Vater lebte woanders.
Mußte damals trotz Hochbegabung 1 Jahr in der Schule wiederholen.

Nun habe ich diese Krankheit schon 32 Jahre lang.
Es gab normale Zeiten, manische und schwer depressive Phasen.
Ich habe schon eine Fülle von verschiedenen Medikamenten eingenommen zuletzt habe ich von bestimmten 40kg zugenommen .

Nun habe ich diese Medikamente abgesetzt, weil sie auch nichts mehr genützt haben und ich trotzdem Phasen in verschiedenen Längen bekommen habe-bis zu Mischformen und Ultra-Ultra-Rapidcycling.

Adipös zu sein habe ich in Kauf genommen, als die Medikamente noch wirkten, aber nachdem sie das nicht mehr tun, hat es keinen Sinn mehr, sie weiterzunehmen. (14 kg habe ich schon wieder weggebracht).

Ich wollte viele Jahre diese Krankheit nicht wahrhaben, und dass ich wegen ihr viele Dinge nicht so machen kann, wie andere- Gesunde.
Ich muss sehr darauf achten, wenig Stress und Außenreize zu haben, weil diese den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
Sie lösen Phasen aus.

Ich bin wegen meiner Krankheit berufsunfähig, weil ich ja ständig ausfallen würde und das für keinen Betrieb tragbar ist.

Ich habe keinen Partner, weil mich eine Beziehung neben der Betreung meines Sohnes überfordern würde.

OK, alles nicht fein, aber es ist wie es ist!

Es gibt auch sehr viel Schönes in meinem Leben, das ich, wenn ich nicht in einer depressiven Phase bin auch sehen kann!
Ich freue mich dann, wenn eine solche vorbei ist um so mehr, weil es um so kostbarer ist!

Was ich damit sagen will, man kann auch das Schöne schätzen lernen, weil man das nicht so Schöne kennt und akzeptiert!

Würde mich freuen, wenn ich jemandem etwas mitgeben konnte!

A


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