Hallo _Just_Me,
(erstmal sorry, edit, zeitliche Überschneidung der Beiträge, aber ich glaube, der Inhalt passt trotzdem noch irgendwie...zumindest ganz grob)
ja, meiner Erfahrung nach kann man auch so lange krankgeschrieben werden. War bei mir zumindest damals so.
Ich konnte damals noch nicht absehen, dass ich sehr langfristig ausfallen würde, habe daher sogar eher gegen eine längere Krankschreibung angekämpft, weil ich mir das einfach nicht vorstellen konnte, aber die Hausärztin hat mich direkt für mehrere Wochen krankgeschrieben und da schon gesagt, dass ich nicht verwundert seien solle, wenn es danach noch immer nicht gehen werde. Sie sollte recht behalten, ich war mehrere Monate krankgeschrieben (über die Hausärztin) und habe dann meine erste stationäre Klinikeinweisung bekommen. Nach dem Klinikaufenthalt (mehrere Monate) konnte die Hausärztin mich weiter krankschreiben.
Zumindest meiner Erfahrung nach können Hausärzte also sehr lange krankschreiben. Um zu verhindern, was @portugal geschrieben hat,
Zitat von portugal: als der AG auf dem gelben Schein den Stempel des Psychiaters sah, gab es direkt die Kündigung.
war mir das damals auch lieber so, meinen Hausarzt als krankschreibenden Arzt zu haben, ich wollte es zu dem Zeitpunkt noch nicht offiziell machen, dass bei mir (neben körperlichen Problemen) auch eine psychische Problematik zugrunde liegt.
Ich war damals der Meinung, dass mir das evtl. beruflich schaden könnte, ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass mein Weg eh in der Berufsunfähigkeit und Berentung enden würde.
Gerade wenn Du einen neuen Job in Aussicht hast, wäre das vielleicht ein möglicher Weg, die Krankschreibung über den Hausarzt einzuholen. (edit: Das möchtest Du ja auch tun, halte ich für eine gute Idee.)
Die Frage stellt sich natürlich trotzdem:
Wäre dieser neue Job in Gefahr, wenn jetzt eine mehrwöchige/mehrmonatige Krankschreibung käme (auch wenn sie vom Hausarzt wäre)? Hätte das irgendwelche Auswirkungen oder weiß Dein eventueller neuer Arbeitgeber schon von Deiner Situation? Falls mit dem neuen Arbeitgeber alles klar ist, kannst Du meinen nächsten Absatz einfach überspringen. Und ich denke, 3-4 Wochen sind vermutlich eh unproblematisch, aber wenn Du vor Dezember nicht mehr arbeiten möchtest, würde ich die Konsequenzen in Bezug auf den neuen Job genau abwägen.
(Es ist, wie gesagt, eine Abwägungssache. Natürlich geht die körperliche und seelische immer Gesundheit vor, aber in Deiner Situation würde ich über den Zeitpunkt der Krankschreibung genau nachdenken, da der neue Job ja in absehbarer Zeit beginnen könnte. Und für die Aufarbeitung Deiner Themen mit Deiner Psychologin brauchst Du ja nicht unbedingt eine Krankschreibung. Also, wie gesagt, natürlich muss die Gesundheit an erster Stelle stehen, aber wenn eine positive Lebensveränderung in greifbarer Nähe ist, wäre es vielleicht zu überlegen, ob diese längere Auszeit vielleicht auch noch etwas warten kann, wenn es nur um ein paar Wochen geht.)
Falls Du Deine Entscheidung unabhängig von Deiner Jobsituation treffen kannst, würde ich Dir raten, ganz offen mit Deinem Hausarzt darüber zu sprechen und ihn zu bitten, die nächste Krankscheibung gleich über einen möglichst langen Zeitraum auszustellen, damit Du diesen Druck loswirst, den Du mit den Krankschreibungen hast. Ich würde mit ihm ganz offen besprechen, wie Deine Situation gerade ist. Er wird Dir sagen können, was alles möglich ist. Und wenn Du weißt, dass er Dich unterstützt, nimmt Dir das bestimmt viel von dem Druck.
Alles Gute!
LG Silver