@Anne2704
Das ist einfach nur ein absoluter Albtraum, und ich will ehrlich sein: Ich möchte gerade wirklich nicht in deiner Haut stecken. Diese Situation ist nicht nur emotional eine Katastrophe, sondern auch organisatorisch eine absolute Überforderung. Kein Wunder, dass du dich am Tiefpunkt fühlst – das ist nicht „ein bisschen Stress“, sondern ein kompletter Umbruch, der alles ins Wanken bringt.
Aber jetzt mal eins nach dem anderen. Auch wenn gerade alles hoffnungslos wirkt, gibt es immer Wege, sich da rauszuarbeiten. Du brauchst keine perfekte Lösung auf einen Schlag, sondern einen Schritt-für-Schritt-Plan, um dich wieder handlungsfähig zu machen.
1. Erstmal atmen. Dein Nervensystem ist im absoluten Ausnahmezustand. Solange du im Panikmodus bist, kannst du keine klaren Entscheidungen treffen. Also: Bewegung, frische Luft, trinken, essen – auch wenn’s schwerfällt. Dein Körper braucht das jetzt, auch wenn du nur auf Autopilot funktionierst.
2. Ihr seid nicht obdachlos. Ja, eure Wohnung ist gekündigt, ja, ihr habt kein festes Zuhause – aber ihr habt eine Übergangslösung. Auch wenn sie schrecklich ist, bedeutet das erstmal: Ihr müsst nicht auf der Straße schlafen. Diese Tatsache allein gibt euch Zeit, eine bessere Lösung zu finden.
3. Dein Hund wird das überstehen. Das ist jetzt wichtig: Tiere sind anpassungsfähiger als wir. Er wird nicht für immer in der Pendlerwohnung sein, und solange er bei dir ist und deine Liebe spürt, wird er klarkommen. Spaziergänge sind anders, ja – aber das ist ein vorübergehender Zustand, kein Dauerzustand.
4. Möbel Hausstand: Fokus auf das Wesentliche. Ihr braucht jetzt nicht jede Kleinigkeit zu klären, sondern erstmal eine Lagermöglichkeit für eure Sachen. Vielleicht könnt ihr kurzfristig einen Lagerraum mieten oder bei Familie/Freunden unterstellen. Hauptsache, erstmal den Druck rausnehmen, eine Endlösung zu haben.
5. Neuer Wohnort: Lösungen statt Horrorfilme im Kopf.
Ihr müsst nicht sofort die perfekte Wohnung finden – wichtig ist, erstmal eine akzeptable Übergangslösung zu haben, damit der Druck rauskommt. Möglich wäre:
• Möblierte Kurzzeitmieten: Gibt’s oft über Plattformen wie Airbnb oder spezielle Wohnungsagenturen für Berufspendler.
• Ferienwohnungen in der Umgebung: Viele Vermieter lassen mit sich reden, wenn es um längerfristige Mietzeiten geht.
• Wohnung auf Zeit von Privatpersonen: Oft gibt es Wohnungen, die wegen Auslandsaufenthalten oder beruflicher Versetzungen leer stehen – Unis oder Jobbörsen haben oft solche Angebote.
• Zwischenmiete über soziale Netzwerke: Facebook-Gruppen, lokale Kleinanzeigen oder spezielle Mietportale können helfen.
• Übergangsweise in eine andere Stadt ziehen: Falls es dort schneller eine Option gibt, die nicht perfekt ist, aber erstmal Luft verschafft.
6. Du bist nicht abgestürzt. Es fühlt sich so an, als wäre dein Leben in sich zusammengefallen, aber das ist nicht das Ende – das ist ein Wendepunkt. Ein unfassbar harter, unfairer Wendepunkt, ja, aber keiner, aus dem es keinen Ausweg gibt. Du wirst wieder ein Zuhause finden, dein Hund wird wieder in der Natur laufen, du wirst dich irgendwann wieder sicher fühlen.
Gerade willst du einfach nur raus aus der Situation, und das ist verständlich. Aber das Einzige, was dich da rausführt, ist, einen Schritt nach dem anderen zu gehen – auch wenn es gerade unmöglich erscheint. Wenn du nur einen einzigen kleinen Schritt heute schaffst, sei es einen Lagerraum anzufragen oder eine Liste mit Optionen zu schreiben, dann ist das ein Anfang.
Du bist gerade nicht „gescheitert“, sondern in einer der härtesten Phasen deines Lebens. Es wird besser werden, aber jetzt gerade geht es nur darum, die nächsten Tage zu überstehen. Und das wirst du. Auch wenn du es dir gerade nicht vorstellen kannst.
Heute 07:20 •
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