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Hallo Community,

in letzter Zeit wünsche ich mir mehr Sicherheit und Halt im Alltag und weiß nicht wie ich dieses Bedürfnis selbst stillen kann.

Kennt ihr das, dass man sich im Alltag unsicher fühlt, weil alles so schnelllebig und unsicher ist?

Was macht ihr in so einer Situation und wie gebt ihr euch selbst die Sicherheit und den Halt den ihr benötigt?

Würde mich über zahlreiche Antworten freuen.

Eure
Joy

09.11.2022 06:31 • 05.05.2024 x 5 #1


32 Antworten ↓


@Joy87
Hallo, ich trenne, da ich eine generalisierte Angststörung habe, erst einmal zwischen Sicherheitsdenken und Halt/Stabilität.
Stabilität gibt mir alles aus dem Feld der Selbstfürsorge (Bord., Saunas, Konzerte, Museen am besten für mich alleine besuchen, die Zeit mit mir selbst genießen). Weiterhin die Geselligkeit (blaue Stunde mit meiner Frau, mit meinen Kindern losziehen, Einladungen…).
Selbstfürsorge und Geselligkeit sind für mich die wichtigsten Kraftquellen und stabilisieren enorm! Viel Glück!

A


Woher bekommt Ihr Sicherheit und Halt im Alltag?

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Von einem Gefühl der Sicherheit, dass mir von außen vermittelt werden könnte, habe ich mich schon lange verabschiedet. Ich vertraue darauf, dass ich mir meiner selbst sicher bin und im Bedarfsfall die für mich richtigen Entscheidungen treffe, die im Moment gefordert sind. Manchmal bedeutet das auch einfach mal abwarten ob sich etwas von selbst (auf)löst. Gerade in dieser auch für mich gefühlt schnelllebigen Zeit, habe ich gemerkt, dass ein vermeintlicher Zugzwang nach kurzer Zeit obsolet werden kann und meine anfängliche Unsicherheit damit verfliegt. Einen gewissen Halt (wenn man es so nennen kann) finde ich gefühlt in den Gedanken an meine Liebsten und dass ich für Diese von Bedeutung bin, auf welche Weise auch immer. Das „hält“ mich am Leben. Ansonsten fällt mir nichts ein, dass mir wirklich einen Halt gibt, weil alles vergänglich ist und halt für mich etwas bedingt, das vorhanden ist. Ist es weg, kann ich mich nicht daran (fest)halten. Mich an etwas für mich illusorisches zu „halten“ klappt kognitiv nicht. Daher suche ich nicht nach Halt in Vorstellungen oder Glaubensdingen, die für mich nicht greifbar sind.

Zitat von Joy87:
Was macht ihr in so einer Situation und wie gebt ihr euch selbst die Sicherheit und den Halt den ihr benötigt?

Hey,

Also ich kannte/kenne das auch. Mittlerweile tritt dies bei mir nur noch gelegentlich auf.

Ich weiß aber gerade nicht ob wir vom selben Gefühl sprechen. Bei mir ist es manchmal so. Und gerade auch vor Monaten. Ich war von der Psyche her instabil. Wodurch ich mit meinem ganzen Alltag und co überfordert war. Bei mir ist dieses Gefühl also eher Überforderung und Hilflosigkeit.
Ich bekomme durch andere Menschen Sicherheit. Ich habe viele denen ich vertraue. Viele an die ich mich jeder Zeit wenden kann. Und genau das tue ich dann in so einer Situation. Ich rufe jemanden an. Oder schreibe. So bekommt man das Gefühl man ist gerade nicht alleine. Und ich bekomme dann schnell das Gefühl das mich gerade jemand stützt um nicht umzufallen.

Meine Familie gibt mir ebenfalls Halt.

Um Kraft zu tanken, ist ja auch wichtig, tue ich etwas für mich. In meiner Freizeit. Eben Dinge die mir gut tun. Wo man auf andere, schöne Gedanken kommen kann. Wo man andere Menschen um sich herum hat.

Joa. Mehr fällt mir jetzt dazu nicht ein.

LG

Heute hat es mir Sicherheit und Halt gegeben, in die Sauna zu fahren, unterwegs zu sein, essen zu retten, und jetzt einige Vorhaben mit Freunden zu planen

Tagesstruktur hilft und sich Ziele setzen.

Heute hat es mir viel Sicherheit und Halt gegeben, mit den Kindern zu arbeiten und meine normale gewohnte Struktur einzuhalten

Die kleinen Dinge, die ich ausdauernd fertig mache, bringen mich sehr weiter und machen mir Mut

Struktur ist echt wichtig,hab das früher auch unterschätzt.
Sich beschäftigen und voll dabei sein.

Egal,was das ist,kann Putzen sein und alltägliche Aufgaben ganz bewusst ausführen.
Man brauch nichts besonderes zu können,es geht eher um eine ganz bewusste Wahrnehmung.

Achtsamkeit ist da ein grosses Stichwort,das hat nichts mit Glauben zu tun.

Innere Achtsamkeit (wie fühle ich mich,wo sind meine Grenzen u.s.w.) und äussere Achtsamkeit über die Sinne (was sehe ich,wie fühlt sich mein Körper an,was höre ich u.s.w.).
Und wie wirkt das miteinander.
Sich selbst darüber besser kennen lernen,Bedürfnisse erkennen,Anspannungslevel rechtzeitiger erkennen.

Glaubenssachen möchtest Du nicht hören,im realen Leben ist alles vergänglich.
Das ist eine gute und wichtige Erkenntnis.

Darüber kann man Dankbarkeit generieren für all das was man hat eben weil nichts sicher und damit selbstverständlich ist.
Der innere Fokus ist wichtig.
Also Fokus auf das,was man hat und nicht auf das,was man jederzeit verlieren könnte.
Das ist Übungssache,da sind wir selbst gefragt.

Und die Gewissheit,dass man auch überleben wird,wenn einem genommen wird,woran man hängt aber da müsste ich doch noch mit Glaubensdingen anfangen.

Ich persönlich glaube an eine ausgleichende Gerechtigkeit.
Schwer zu greifen,wenn es einem grade mies geht aber das ist meine innere Sicherheit.

Egal,was kommt,entweder ich komme damit zurecht oder ich sterbe.
Eins von beiden geht nur und wenn man beides akzeptiert (schon im Vorfeld) ist kaum noch etwas eine Bedrohung.

Zitat von Flame:
Darüber kann man Dankbarkeit generieren für all das was man hat eben weil nichts sicher und damit selbstverständlich ist.
Der innere Fokus ist wichtig.
Also Fokus auf das,was man hat und nicht auf das,was man jederzeit verlieren könnte.
Das ist Übungssache.

Das hast Du sehr gut beschrieben und da stimme ich Dir absolut zu!

Zitat von Nora5:
Das hast Du sehr gut beschrieben und da stimme ich Dir absolut zu!

Danke schön!

Dadurch, wenn - auch nur kleine Dinge - fertig werden und ich sehe, es geht irgwie alles weiter

Heute hab ich gemerkt, wie wichtig mir meine Lesebrille ist, weil ich ohne manchmal kaum noch etwas lesen kann und es so eine große Eröeichterung ist, sie aufzusetzen

Gestern waren drei Freunde da, es war sehr schön, wir haben viel Spaß gehabt, es war alles sehr vertraut, ich habe mcih wohl gefühlt und es hat mir viel Halt gegeben

Heute hab ich eine Freundin im Krankenhaus besucht und wir haben 1.5 Std auf dem Gang gesessen und geredet und das war so gut. Ich habe gemerkt, wie sehr sie sich gefreut hat udn das war schön. Ich fand ihre Einstellung unfassbar bewundernswert, wie sie mit der OP umgegangen ist und wie positiv und gelassen sie war. Das hat mich sehr beeindruckt. Ich fühlte mich mit ihr verbunden und habe richtig von ihr gelernt.
Gestern Abend bei meiner Selbsthilfegruppe habe ich auch Sicherheit und Halt gefühlt, ich fühle mich da sehr verbunden und zuhause

bei der Arbeit empfinde ich oft sehr viel Struktur, Sicherheit und Halt

Ich gebe den äußeren Umständen, der Schnelllebigkeit wenig Bedeutung, da ich mein eigenes Tempo selbst bestimmen darf.
Das ist meine Sicherheit, indem ich mit Achtsamkeit bei mir bleibe so gut wie möglich.
Familie oder Partner geben mir einen gewissen Halt, aber wenn sie nicht mehr da sind, muss ich auch zurecht kommen. Also mache ich die Dinge meist mit mir selbst aus.
Herausforderungen akzeptieren und sie meistern so gut wie möglich, daran wachsen, stärkt und gibt mir Halt und Sicherheit.
Alles andere wie meine Wohnung als Beispiel oder die Natur sowie auch Tiere können einen Halt für den Moment geben. Aber diese Sicherheit findet in mir selbst statt, wenn ich diese Alltagsdinge nicht am mich heran lasse oder mich abgrenze. Je nach Situation, liegt die Entscheidung immer bei mir, wie ich mit etwas umgehen will.
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Oh hier gibt es schon viele, schöne Antworten, die ich auch für mich selber nutzen kann,
erst gestern Abend lag ich im Bett und habe geweint, weil mir meine Eltern so fehlen.
Sicherheit gibt mir mein Glauben und Sicherheit gibt mir mein Mann, aber die Liebe
zu den Eltern ist eine ganz andere Liebe und auch eine andere Bindung, das kann ich nicht
miteinander vergleichen. Orte zu besuchen, wo ich gerne bin, geben sie mir Sicherheit?
Für mich nicht. Ich fühle mich zum Beispiel auch Sicher in einer Umgebung, die mir
vertraut ist, meine Wohnung, meine Heimat. Geborgenheit in der Natur, da fühle ich mich wohl.

Zitat von Joy87:
Hallo Community, in letzter Zeit wünsche ich mir mehr Sicherheit und Halt im Alltag und weiß nicht wie ich dieses Bedürfnis selbst stillen kann. Kennt ihr das, dass man sich im Alltag unsicher fühlt, weil alles so schnelllebig und unsicher ist? Was macht ihr in so einer Situation und wie gebt ihr euch selbst die ...

Nein das kenne ich nicht (mehr).Ich mache was mir Spass macht, habe Projekte die sich stemmen lassen und wiege mich in Sicherheit weil ich im falle eines Falles durch staatliche Hilfe abgesichert bin. Gegen Krankheit ist man nie gefeilt und mit einer Krankheit befasse ich mich wenn ich sie habe. Ich definiere mir Ziele die ich verfolge und versuche sie zu erreichen. Ich konzentriere mich nicht auf die Probleme sondern auf die Lösungen.

Mir persönlich gibt es Sicherheit gewohnte Dinge zu tun: kann sein den Lieblingsfilm zum 100. mal anzuschauen und sich mit einer Decke einkuscheln, mit vertrauten Personen telefonieren und sich austauschen auch über Gefühle und Gedanken, mein Lieblingsessen zu kochen und dazu einen Podcast oder Musik hören oder mit einem guten Buch in die Badewanne legen. Oder was ich auch gerne tue mir Kopfhörer in die Ohren stecken und Gewitter-Geräusche oder das Prasseln von Regen, Wellenrauschen etc. anhören, die Augen schließen und mich wegträumen…

A


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