Ich bin schon lange stiller Mitleser in diesem Forum, aber jetzt habe ich mich mal angemeldet und wollte einfach einmal meine Situation schildern, in der Hoffnung, dass mir vielleicht jemand einen guten Rat geben kann.
Ich, männlich 30, leide unter einer Angststörung mit vielen körperlichen Symptomen, sowie auch an einer Sozialphobie. (Nehme dagegen Wellbutrin 300mg) Ich war von Kindheit an immer schon irgendwie anders, ein Außenseiter eben, hatte nie wirklich viele Freunde. Eigentlich immer nur einen. Normale Dinge wie Partys, Feiern, unter Menschen gehen gab es bei mir nie und gibts es auch heute nicht. Ich kann einfach nicht unter Menschen gehen. Fühle mich sofort unwohl. Ich kann auch keine zwanglose Unterhaltung führen mit Menschen, die ich nicht kenne. Davon, ein Mädchen anzusprechen, rede ich erst gar nicht Früher war mir das eigentlich egal. Wusste zwar, dass es irgendwie nicht normal ist, aber es hat mich nie wirklich gestört.
Ich habe dann mit 17 in einem Internetchat (ich weiß gar nicht mehr wie es dazu kam) doch mal ein Mädchen kennengelernt. Wir hatten auch für gut 2 Monate sowas wie eine Beziehung. Hat dann aber leider doch nicht funktioniert. Ihre Eltern hatten auch irgendwas gegen mich
Ich habe nach der Schule eine Lehre als Verkäufer im Elektro Bereich gemacht. Arbeite heute noch im selben Unternehmen. Die Arbeit an sich ist eigentlich ganz ok, wenn man von den teils sehr anstrengenden, hochnäsigen und aggressiven Kunden mal absieht. Unser Chef ist ein Choleriker und liebt es den ganzen Tag herumzujammern, herumzubrüllen und bei den Mitarbeitern herumzusticheln. Man kann ihm auch nichts recht machen. Eigentlich der Typ Chef, den man keinem wünschen würde. Andererseits hat diese Firma auch Vorteile. Durch meine Psychische Verfassung habe ich leider oft solche viele Tiefs, wo ich mich einfach auf nichts konzentrieren kann. Manchmal sitze ich auch einfach nur vor dem Computer (arbeite dort mittlerweile im Büro) und tu so als ob ich was machen würde und sehe dabei ins Leere. Fällt dort nicht auf. Auch kann ich mir kurzfristige freie Tage einfach so rausholen ohne dass es wirklich Probleme gibt. Der Chef jammert dann zwar herum aber das wars dann auch schon. Ich brauche mir also keine Sorgen um meinen Job zu machen und es gibt auch keine Probleme wenn ich immer mal wieder zum Arzt gehe.
Wohnen tu ich gemeinsam mit meinen Eltern in einem Einfamilienhaus, ich im Obergeschoss, meine Eltern unten. Ich bin Einzelkind und werde das Haus auch bald überschrieben bekommen. Eigentlich ja toll. Leider habe ich aber keine Privatsphäre Meine Eltern, meistens mein Vater, sind dauernd bei mir heroben. Sie meinen es ja nicht böse, wollen sich ja nur mit mir unterhalten, was ich dann auch mache. Ich komme jedoch oft nach einem anstrengenden Tag nachhause und möchte einfach meine ruhe haben, was aber so gut wie nie der Fall ist.
Die Tatsache, warum es mir Momenten so schlecht geht ist einerseits, dass ich dauernd irgendwelche körperlichen Probleme habe, die immer schlimmer werden. Da war schon so ziemlich alles dabei. Ich zähle da jetzt mal nichts auf. Sehr viele hier werden ja sicher ein Lied davon singen können.
Mein größtes Problem ist andererseits aber die Tatsache, dass ich mich sehr sehr einsam fühle, weil ich keine Freundin habe. Es tut immer sehr weh, wenn ich andere glückliche Paare sehe aber selbst niemanden habe, der mir nahe ist. Mein Leben besteht daraus arbeiten zu gehen, und mich am Wochenende zuhause zu verkriechen. Und ich habe angst das ich es nie mehr auf die reihe bekommen werde ein normales Leben zu führen.
Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Bzw. was würdet ihr mir raten, damit ich es schaffe vielleicht doch noch ein normales glückliches Leben führen zu können. Würde mich sehr über ein paar Antworten freuen.
Sorry für den langen chaotischen Text. Bin nicht gut darin, sowas zu schrieben.
Liebe grüße
21.03.2019 20:32 • • 18.12.2021 x 3 #1