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Zitat von Painfull:
Zitat von Black Sheep:
Ich weiß nicht ob es euch aufgefallen ist…..es geht in diesem Thema um Erfolgserlebnisse wenn ihr welche beizusteuern habt, seid ihr herzlich willkommen, wenn ihr allerdings nur weiter jammern wollt wie gemein das Leben und die Menschen zu euch sind….beweist ein wenig Respekt und eröffnet euer eigenes Thema.


eben genau deshalb schrieb ich ja davon dass die Welt nicht nur schwarz zu sehen ist und man auch durchaus auf Förderung und Hilfe stoßen kann wenn man krank wird/ist.
wer nur gegenteilige Erfahrungen macht , an dem liegt es vielleicht selber. denn bekanntlich schallt es so aus dem Wald zurück wie es sich auch hineinruft


Dann leisten wir dem Wunsch mal Folge und machen einen eigenen Thread auf, der sich um das Jammern geht. Als Anfangsfrage stelle ich in den Raum wie viel Jammern gut bzw. notwendig ist?

Meine persönliche Erfahrung ist, dass ein gewisses Maß an Jammern schon notwendig ist. Das ist auch nur eine Art, sein Problem zu schildern. Ohne diese Schilderung kann einem nur schwerlich geholfen. Ist ein bisschen so wie mit dem Wahrnehmen von guten Leistungen auf der Arbeit. Klappern gehört zum Handwerk. Es darf halt nur nicht zu einer sich ewig wiederholenden Leier werden. Dann verliert man schnell das Gehör. Gerade bei Ärzten habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass man schon ordentlich Jammern und auf die Tränendrüse drücken muss, um mit seinen Beschwerden wahrgenommen und ordentlich behandelt zu werden. Bei einem unbekümmerten Wird schon haben die meist auch keinen Anlass gesehen zu handeln. Bei mir im Speziellen z. B. Physiotherapie nach meinem Achillessehnenriss.

@painfull
Die Redewendung passt hier nicht so ganz. Diese Redewendung bedeutet so viel wie: So wie man jemanden behandelt, reagiert dieser auch darauf. Das betrifft insbesondere Freundlichkeit. Auf das Jammern bezogen hieße es ja, das zurückgejammert werden muss. Ich glaube du meinst etwas anderes, aber was?

04.08.2016 12:00 • 06.08.2016 #1


88 Antworten ↓


Zitat von Intimidator:
Gerade bei Ärzten habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass man schon ordentlich Jammern und auf die Tränendrüse drücken muss, um mit seinen Beschwerden wahrgenommen und ordentlich behandelt zu werden.


Beim Arzt zu jammern ist etwas ganz anderes. Der ist ja dafür da und bekommt Geld, um sich das Jammern anzuhören. Aber wenn man ständig seinen Mitmenschen damit auf den Geist geht, darf man sich nicht wundern, wenn sie sich von einem abwenden.

A


Wie viel Jammern ist gut / nötig?

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Eben, Wer will das schon in Endlosschleife hören, vorallem wenn sie nichts ändert.
Dann rennen die Leute weg und dann wird wieder gejammert- dann über ich habe niemanden mehr.
Mal über Probleme reden oder um Rat fragen ist ok, sich kompetente Hilfe suchen.
Den Rest muss man alleine schaffen- oder eben nicht.

Viele Menschen hören den Jammerern artig zu und wenn diese sich dann ausgejammert haben , werden die Zuhörer meist fallen gelassen !

Zitat von yellowBag:
Eben, Wer will das schon in Endlosschleife hören, vorallem wenn sie nichts ändert.
Dann rennen die Leute weg und dann wird wieder gejammert- dann über ich habe niemanden mehr.
Mal über Probleme reden oder um Rat fragen ist ok, sich kompetente Hilfe suchen.
Den Rest muss man alleine schaffen- oder eben nicht.


Kann dem nur zustimmen, mir liegt Jammern überhaupt nicht, ich bin immer offen wenn jemand ein Problem hat, jedoch wenn ich null Fortschritt sehe und alles an Hilfe angebotene ignoriert wird muss ich klein bei geben....Schlussendlich kann/will ich dann der Person auch nicht mehr helfen.

Moin,

wie man hierzulande sagt: Ich bin die Andern ihre Meinung.
Jedesmal dieselbe Platte zu hören, also wirklich jedesmal... ohne Chance, dass mal andere Musik kommt? Nö, nicht mit mir! Zu sowas tanze ich nicht....
Ich persönlich unterscheide zwischen Hilfe/Rat suchen wollen(!) und einfach nur Auskotzen, bemitleidet werden wollen und in spätestens 14 Tagen wieder auf meiner Matte stehen. Sicher ist es schwierig, an sich zu arbeiten (weiß jeder von uns zur Genüge, denke ich), aber ein bisschen Eigeninitiative darf es dann doch gerne sein, büdde.

Ansonsten regel' ich lieber Dringlicheres und mache mir 'ne Pfanne Bratkartoffeln....


@Intimidator

Genau das beschreibt mMn Dein Zitat von Painfull, man muss beide Sätze im Zusammenhang lesen, würde ich sagen.

LG
JollyJack

Zitat von Schlaflose:
Zitat von Intimidator:
Gerade bei Ärzten habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass man schon ordentlich Jammern und auf die Tränendrüse drücken muss, um mit seinen Beschwerden wahrgenommen und ordentlich behandelt zu werden.


Beim Arzt zu jammern ist etwas ganz anderes. Der ist ja dafür da und bekommt Geld, um sich das Jammern anzuhören. Aber wenn man ständig seinen Mitmenschen damit auf den Geist geht, darf man sich nicht wundern, wenn sie sich von einem abwenden.


Das dumme ist nur, dass das Gejammer und Schwarzmalen bei Depressionen (mit denen gerade hier im Forum einige zun haben) Teil der Krankheit ist. Das hält nicht jeder Angehörige oder Feund aus, er muss auch auf sich selbst achten. Ein bisschen Gejammer sollte ein guter Freund aber hinnehmen können. Das Abwenden erfolgt aus Unverständnis leider sehr schnell und Verschlimmert die Situaion für den Depressiven dann noch.

Moin!

Zitat von Intimidator:
Das Abwenden erfolgt aus Unverständnis leider sehr schnell und Verschlimmert die Situaion für den Depressiven dann noch.


Mag Deine persönliche Erfahrung sein, ist aber keine allgemeingültige Erkenntnis, oder?

LG
JollyJack

Ich jammer eher selten, auch als es mir psychisch richtig schlecht ging hab ich selten gejammert.
Es bringt ja nichts, davon wird es auch nicht besser. Ich kann es auch nicht haben wenn andere ständig jammern
wegen jeder Kleinigkeit. Wenn man wirklich krank ist oder eine Behinderung hat kann ich es verstehen aber
meistens jammern diese Leute am wenigsten. Ist jedenfalls meine Erfahrung

Zitat von JollyJack:
Moin!

Zitat von Intimidator:
Das Abwenden erfolgt aus Unverständnis leider sehr schnell und Verschlimmert die Situaion für den Depressiven dann noch.


Mag Deine persönliche Erfahrung sein, ist aber keine allgemeingültige Erkenntnis, oder?

LG
JollyJack


Die Aussage basiert auf persönlichen Erfahrungen am eigenen Leib sowie Austausch mit anderen Betroffenen und Artikeln in Fachzeitschriften oder Psychoedukation in der Klinik. Sie trifft schon häufig zu und hat damit auch eine gewisse Allgemeingültigkeit.

Zitat von Intimidator:
Sie trifft schon häufig zu und hat damit auch eine gewisse Allgemeingültigkeit.



Hey,

Meinetwegen in Ordnung.... Die gewisse Allgemeingültigkeit bedarf allerdings einer Erklärung.
Im Ernst: Du alleine bist leider keine valide Quelle, oder sollte ich irgendwas nicht gelesen haben?

LG
JollyJack

Zitat von JollyJack:
Zitat von Intimidator:
Sie trifft schon häufig zu und hat damit auch eine gewisse Allgemeingültigkeit.



Hey,

Meinetwegen in Ordnung.... Die gewisse Allgemeingültigkeit bedarf allerdings einer Erklärung.
Im Ernst: Du alleine bist leider keine valide Quelle, oder sollte ich irgendwas nicht gelesen haben?

LG
JollyJack


Gewiss ist ist schon recht schwammig. Mein Erfahrungsschatz ist natürlich auch zu gering, um eine sattelfeste Aussage zu treffen. Psychoedukation in der Klinik oder Zeitschriften fusst aber auf einen breiteren Querschnitt und Erfahrungschatz. Wenn da die Aussage getroffen wird ist mit Sicherheit auch zu einem nennenswerten Teil ein Stück Wahrheit dran. Prozentwerte kann ich nicht nennen.

Zitat von Intimidator:
Das Abwenden erfolgt aus Unverständnis leider sehr schnell und Verschlimmert die Situaion für den Depressiven dann noch.

Ein richtig in Depression gefallener Mensch kann aber zum Teil die angebotene Hilfe gar nicht verwerten, es wird immer zu wenig sein. Und das entzweit meist die zwischenmenschliche Beziehung

Beim Googeln finde ich zur Untermauerung der These z.B. folgenden Artikel:

http://www.depression-behandeln.de/depr ... eunde.html

Zitat von JollyJack:
Gewiss ist ist schon recht schwammig. Mein Erfahrungsschatz ist natürlich auch zu gering, um eine sattelfeste Aussage zu treffen.


Tatsächlich?
Recht schwammig reicht mir leider nicht, speziell bei geringem Erfahrungsschatz.

Sorry,
JollyJack

Edit: Den Rest lese ich gleich.

PS: KEIN Zitat von mir!

Zitat von Intimidator:
Beim Googeln finde ich zur Untermauerung der These z.B. folgenden Artikel:

http://www.depression-behandeln.de/depr ... eunde.html


Ahoi!

Welche These genau willst Du damit untermauern?
Für mich ist das eine x-beliebige Werbeseite, die mir Irgendetwas zu erklären versucht, was ich eh' schon besser weiß....

LG
JollyJack

hallo zusammen

ich kann vom Jammern auch ein Lied singen.
Zum einen habe ich selbst immer viel gejammert. Manchmal war ich richtig in einer Jammerphase. Bin vor Selbstmitleid zerflossen.
Ich wollte alles loswerden, mein Kopfkino, meine Ängste.
Ich habe dann unheimlich gerne zugehört, wenn mir jemand, in der Regel war dies mein Mann und das seit zig Jahren, Ratschläge gegeben hat. Es war ganz toll, wie er mich getröstet hat. Diese Zuwendung, die ich früher nie bekommen habe, tat so gut.
Völlig selbstlos hat er mir jedesmal Mut zugesprochen und ist auf alle meine Zipperlein eingegangen.

Heute, sozusagen seit meiner Therapie, ist mir klar, wie egoistisch ich war. Ich denke, ich habe nur genommen und nichts gegeben.
Man kann Menschen sehr damit überfordern und auslaugen.
Und das tut mir so schrecklich leid. Vor allem, weil ich zum anderen jetzt auch die Erfahrung in meinem Job mit Jammerern mache.

Wie ihr schon wißt, arbeite ich mit Suchtkranken. Das ist schon schwierig genug. Aber ich mache meinen Job sehr sehr gerne.
Hinzu kommt, dass viele meiner Klienten eine Doppeldiagnose haben. Also Alk. + Borderline, oder Schizophrenie, Depris, Dro. oder andere.
Und da finden sich immer wieder Leute, die nur Jammern wollen. Wirklich nur Jammern. Die kommen in meine Sprechstunde und erzählen eine Stunde lang oder länger von ihrem schrecklichen Opferleben. Jetzt werden viele vielleicht denken, das liegt am Krankheitsbild. OK, aber ich sage mir, wer Hilfe möchte, der kann auch daran arbeiten. Zumindest kann er es versuchen.

Ihr müßt wissen, dass ich alles mir mögliche tue, um den Leuten zu helfen.
Aber mittlerweile kann ich unterscheiden, wer wirklich nur Jammern möchte.
Ich bin immer dafür, Lösungen zu suchen für Probleme. Und habe auch immer ein offenes Ohr für jeden der Hilfe braucht.
Und wenn ich jetzt merke, dass es hier wirklich nur darum geht, seinen Schrott loszuwerden, dann mache ich dicht.
Das ist auch eine Art Eigenschutz.
Es ist so oft vorgekommen, dass der Jammerer erleichtert und zufrieden aus meiner Sprechstunde ging und ich Mirgräne hatte, mir kotzübel war und ich mir noch lange Gedanken über alles machte.
Tja und jetzt kann ich mich der Aussage von @Gerd50 nur anschließen. Ich will dann auch nicht mehr helfen, denn es gibt für diesen Menschen keine Lösung, er will keine Lösung. Er hat immer nur Antworten wie: Ja, ABER... parat.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von JollyJack:
Zitat von Intimidator:
Beim Googeln finde ich zur Untermauerung der These z.B. folgenden Artikel:

http://www.depression-behandeln.de/depr ... eunde.html


Ahoi!

Welche These genau willst Du damit untermauern?
Für mich ist das eine x-beliebige Werbeseite, die mir Irgendetwas zu erklären versucht, was ich eh' schon besser weiß....

LG
JollyJack


Welche These schon? Natürlich die mit der gewissen allgemeingültigkeit. Das ruckizucki mehrere Seiten zu finden sind, die meine These unterstützen heiß, dass ich beileibe nicht der einzige bin, der diese Erfahrung gemacht hat. Mit besser wissen lehnst du dich ganz schön weit aus dem Fenster. Womit belegst du das? Eine Widerlegung sehe ich bisweilen nicht. Eine Werbeseite ist das meiner Einschätzung auch nicht. Das eine Ratgeberseite. Selbstverständlich kann ich mich sowie andere Ratgeber irren. Um mich vom Gegenteil zu überzeugen braucht es aber schon mehr handfestes.

Zitat von Mondkatze:
hallo zusammen...

arbeite ich mit Suchtkranken. Das ist schon schwierig genug. Aber ich mache meinen Job sehr sehr gerne.
Hinzu kommt, dass viele meiner Klienten eine Doppeldiagnose haben. Also Alk. + Borderline, oder Schizophrenie, Depris, Dro. oder andere.


Sorry, ernsthaft?
Wusste ich nicht.... Dafür meinen Hut ab!
Ehrlich.

LG
JollyJack

laut klagen; unter Seufzen und Stöhnen jemandem seine Schmerzen, seinen Kummer zeigen
Beispiele
das Kind jammerte viel
sie rieb sich das Knie und jammerte vor sich hin
substantiviert: es gab ein allgemeines Jammern und Klagen
über jemanden, etwas laut und wortreich klagen; seiner Unzufriedenheit über etwas Ausdruck geben
Beispiele
sie jammern immer und sind mit nichts zufrieden
sie jammerten über ihr Schicksal, über die Kälte
in klagendem Ton nach jemandem, etwas verlangen
Beispiel
die Kinder jammern nach Essen, nach der Mutter
jemandes Mitleid erregen; jemandem im Innersten leidtun

Das hab ich aus dem Duden kopiert.

Für mich, rein als Bauchgefühl, ist jammern der Beginn. Man jammert, damit andere es hören und evtl, eine Lösung anbieten.

D.h. noch hofft man auf Aussenwirkung und quasi, wie das Kind, wenn es Hunger hat, diesen Hunger gestillt bekommt.

Und dann wird es schwieriger. Wenn, bleiben wir bei dem Beispiel, das gereichte Essen dem Kind nicht schmeckt, das Gejammere nicht aufhört, hat es entweder keinen Hunger, oder muss sich sein Essen selbst holen, oder hungert eben weiter, oder, die Mutter reagiert gereizt.

Was uns, wie hier viele schreiben, zu dem Schluss führt, dass Jammern nur was nützt, wenn die Hilfe, die dann kommt, auch zu einem Erfolg führt. Tut es das nicht, reagiert der Angejammerte gereizt, wendet sich ab.

Also ist viel Jammern nicht gut. Es Sei denn, dem Jammernden reicht das jammern aus.

A


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