Zugegeben, der Ausdruck ist falsch gewählt, zumal er eine Bedeutung aus unserer unrühmlichen Geschichte hat.
Die Wut kann ich aber trotzdem verstehen.
Natürlich gibt es Gesetze, die aber auch nicht unbedingt bundesweit gelten. Eben die Ruhezeiten zwischen 13 und 15 Uhr, und Abends ab 22 Uhr. Sonntage und Feiertage absolute Ruhe. Allerdings hat man sich so zu verhalten, dass kein anderer gestört wird.
Darunter zählen unter anderem Medien wie Fernseher, Musikanlagen etc.
Man kann also nicht zum Beispiel so laut aufdrehen, dass dies in der Nachbarwohnung gehört wird.
Für Musikinstrumente gilt eine halbe bis eine Stunde pro Tag. Je nach Instrument.
Es gab oder gibt sogar ein Urteil, dass ab 20 Uhr Zimmerlautstärke zu gelten hat.
Es ist auch ein Irrtum, dass man einmal im Monat feiern darf. Über das Zeitlimit hinaus selbstverständlich. Es gelten hier genauso die Gesetze. ( Ich würde durchdrehen, wenn hier im Hochhaus alle 34 Parteien meinen würden, dies so in Anspruch nehmen zu können.)
Erwiesen ist, dass übermäßige Lautstärke krank macht. Dass es sich bei Nachbarschaftsstreitigkeiten meist um Lärm handelt, und die meisten Einsätze zu Ruhestörungen gerufen werden.
Übermäßige Lautstärke durch, zum Beispiel, das Wort, eben auch Medien, bewirken beim anderen sogenannten Informationswert.
Das nimmt das Gehirn auf, und kann es unter Umständen nicht verarbeiten.
Ich kann nachvollziehen warum man nicht gleich zum Nachbarn stürmt.
Ich habe auch Verständnis dafür, dass es Menschen gibt, die in solchen Situationen nicht genau wissen, wie sie am Besten solche Dinge anbringen sollen.
Die Frage ist für mich, sind diese Menschen gedankenlos, egoistisch, respektlos?
Da sich Lautstärke schon durch mein ganzes Leben zieht, zeige ich dafür kein Verständnis.
Hier ist es zum Beispiel passiert, dass über Jahre gehämmert wurde, Möbel verschoben wurden. Leider auch gerne nachts.
Es ist kaum zu erwarten, dass ich mich dann um 2 Uhr morgens im Schlafanzug durch das Hochhaus schleiche, um den Störenfried zur Rede zu stellen.
Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass freundliche Worte nicht unbedingt helfen. Ich war das nicht, oder grinsend eine Entschuldigung geben, doch dann so weiter machen ist nicht hilfreich.
Ich persönlich möchte mein Leben so gestalten können, ohne dass ich abwarten muss, wann mein Nachbar endlich Ruhe gibt.
Es kann nicht sein, dass ich weder einer Lektüre nachgehen kann, nicht schreiben kann, oder ich mich nach anderen Schlafzeiten richten muss, weil mein Nachbar gerade keine Rücksicht nimmt.
Die ständigen Ruhestörungen in der Nacht, haben mich völlig aus dem Ruder gebracht, so dass ich heulend vor der Sachbearbeiterin meiner Gesellschaft stand. Das kann es ja wohl nicht sein.
Da, wie ich persönlich finde, die Menschen immer egoistischer werden, machen sie sich in meinen Augen wahrscheinlich keine Gedanken mehr um einen anderen.
Erst dann wenn sie im Leben plötzlich einer ähnlichen Situation ausgesetzt sind, oder sie etwas stört, möchten sie das für ihr Leben auch nicht.
Aus welchen Gründen auch immer. Das Kind muss früh in die Schule. Man hat Nachtschicht. Ist krank, oder alt.
Dann will man selber nicht mehr von allem beschallt werden. Ob sie das mit ihrem bis dahin eigenen Verhalten, oder gar mit Einsicht in Verbindung bringen sei dahingestellt.
Wir haben alle unsere No Go's. Und sei es ein schleichend fahrender Autofahrer. Einer, der sich an der Theke vordrängelt.
Ich persönlich mache mir lieber vorher Gedanken über mein Verhalten anderen gegenüber.
Das kann helfen im miteinander leben.
Im übrigen muss man in solch massiven Fällen, sich an den Vermieter oder Gesellschafter wenden. Er ist verpflichtet sich darum zu kümmern. Leider, was meiner Seele auch nicht gut tat, muss man ein Protokoll führen, über Zeiten und eventuell die Art der Störung.
Das hat eine Abmahnung für den Ruhestörer zur Folge.
Letztendlich kann man eine Unterlassungsklage anstreben.
Aber es ist ein mühsamer und beschwerlicher Weg.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Egoisten immer irgendwie durchkommen.
Ein Umzug kann sich nicht jeder leisten, und ist auch keine Garantie für Ruhe im normalen Sinn.
Ich wünsche niemandem, dass er morgens um halb fünf mit Topfschlagen auf dem Balkon geweckt wird.
Kinder haben in all dem eine Sonderstellung. Dürfen aber auch nicht alles.
Jeder kann sich aber gerne schlau machen. Möglichkeiten gibt es genug.
Ich wünsche jedenfalls allen ein unbedrängtes Leben, und ein gutes Miteinander.
18.11.2019 11:54 •
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