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Mir ging es schon längere Zeit nicht sonderlich gut, teils war ich ziemlich lebensmüde oder hatte sogar Selbstmordgedanken. Ich hatte ziemliches Glück in dieser Zeit jemanden wunderbares kennenzulernen, jemanden mit dem ich reden konnte. Wir kamen später zusammen, allerdings litt unser Beziehung sehr unter mir. Ihm ging es damals nicht gut und mir auch nicht, sodass er sich einen Therapeuten suchte. Ich redete weiter mit ihm und belastete ihn wohl verständlicherweise sehr damit, er hatte selbst Probleme und meine kamen dann irgendwie auch noch dazu. Ich hab ebenfalls versucht ihm ein gewissen Halt zu geben und ihm bei seiner Therapie zu unterstützen, allerdings war ich wohl weniger hilfreich, denke ich. Er wollte, dass ich mir auch einen Therapeuten suche, aber ich traute mich nicht. Irgendwann hat er aufgehört zu fragen. Wir sind inzwischen nicht mehr zusammen, aber noch befreundet, und ich habe inzwischen zweimal eine Therapie angefangen, bin damit allerdings irgendwie nicht wirklich weitergekommen. Ich habe sehr an Schuldgefühlen gegenüber ihm gelitten und tue das wohl irgendwie immer noch, dabei hat mir die Therapie nicht so richtig geholfen. Dieses Jahr sollte dann entgültig alles anders werden. Ich habe auch tatsächlich Fortschritt gemacht und eine Menge nachgedacht. Mir ist aufgefallen, dass ich nicht an eine Zeit zurück denken kann, wo es mir nicht so ging wie jetzt. Wirklich gut ging es mir wohl schon lange nicht und irgendwie weiß ich nicht mal so richtig wie das eigentlich ist. Verwirrenderweise bin ich allerdings irgendwie sehr ruhig mit all dem, das kenne ich so sonst nicht. Ich glaube, was ich sagen will ist, ich habe einen Fuß in die Tür bekommen. Ich beschäftige mich tatsächlich damit, wie es mir geht und was passiert ist. Ich bin jedoch momentan etwas zum Halt gekommen und habe Angst, dass ich zurückfalle. Deswegen ist meine eigentlich Frage hier, glaube ich:

Ich habe Angst vor Nähe (bevor mich jemand verbessern will: Angst davor abgelehnt zu werden, schon klar) und weiß nicht so richtig wie ich das überwinden soll. Ich habe auch immer noch Schuldgefühle, die einfach nicht weggehen wollen und mich im Umgang mit anderen hemmen. Und vor allem weiß ich nicht, wie ich von hier weitermachen soll. Ich hab Angst ihn als Freund zu verlieren, weil er vielleicht doch noch sauer ist oder dass ich anderen neuen Menschen schade, wenn ich sie an mich ran lasse. Und ich will eigentlich nur endlich nicht mehr abends ins Bett gehen und Angst haben, dass morgen meine Welt zusammenbricht, sondern daran denken, dass ich die Woche einen tollen Tag mit ihm unternommen habe.
Aber wie schaffe ich das alles? Wirklich mit jemandem darüber reden, kann ich nicht.

05.02.2021 00:36 • 05.02.2021 #1


4 Antworten ↓


Fakt ist ja erstmal,dass die Vergangenheit sich unseres Zugriffs entzieht und wir irgendwann mal anfangen müssen uns selbst zu vergeben.Ob Dein Freund sauer ist-hast Du ihn das mal gefragt? Das wäre doch die direkteste Lösung! vielleicht nicht die einfachste für Dich.Aber dann belastet Dich die Ungewissheit nicht mehr.
Ich kenne von mir selber dieses Zittern,dass mir der Status Quo zusammen kracht von früher.Ich musste feststellen,dass er dann zusammen gekracht ist,weil da noch große Probleme drunter waren....ja,leider.
Ich finde schon,dass Du daran nochmal therapeutisch arbeiten solltest aber aussprechen ist brutal.Ich war mit 32-36 in der Psychoanalyse und hatte dasselbe Problem.Der Therapeut hat das Playmobil seines Sohnes mitgebracht.....Ja! Spieltherapie für eine berufstätige 33jährige! Aber ich bin ihm sehr dankbar.In meiner Kindheit sind entsetzliche Dinge passiert,die ich ohne sein Playmobil vielleicht nie auszusprechen gelernt hätte.
Es gibt auch nicht-sprachliche Psychotherapien wie Gestalt-/Körper./Tanz-oder Kunsttherapie.Da kommst Du vom Handeln zum Sprechen.Ich schau mal,ob ich was finde,was sich erstmal online machen lässt.Einfach so.
Ständige Schuldgefühle sind eine Qual und man sollte die Gründe finden.

A


Wie schaffe ich es ein besserer Mensch zu werden

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Wenn Dich das interessiert kannst Du mal Kunsttherapie online googlen.
Da gibt es Anleitungsbücher und Kurse,kannst Dich ja mal durchgraben, wenn Du magst.Es wäre ein Anfang.Alles andere geht im Moment wegen Corona nicht,denke ich.

Zitat von Susann2543:
Ob Dein Freund sauer ist-hast Du ihn das mal gefragt? Das wäre doch die direkteste Lösung! vielleicht nicht die einfachste für Dich.Aber dann belastet Dich die Ungewissheit nicht mehr.


Zitat von Susann2543:
Ständige Schuldgefühle sind eine Qual und man sollte die Gründe finden.


Die Gründe kenne ich, denke ich, wohl irgendwie schon. Ich habe ihn damals sehr viel gefragt und mich andauernd für alles entschuldigt. Auch nachdem wir uns getrennt haben, hab ich immer wieder mal mit ihm reden wollen. Ihm ging es zu diesem Zeitpunkt ja bereits besser und so hab ich ihn wohl immer wieder runtergezogen mit meiner Gedankenwelt, bis er irgendwann die Reißleine gezogen hat. Kurz bevor wir uns letztenendes getrennt haben, hat er auch etwas gesagt wie: Es ist krass wieviel Einfluss ich auf ihn nehmen würde.. Und vor etwas mehr als einem Jahr dann, wollte er nochmal mit jemanden über Dinge reden, die wohl auch mich betroffen haben. Ich hab versucht zu fragen, was das heißt, weil ich Angst hatte, aber er wollte mir das nicht sagen und meinte, dass wäre wohl nicht so gut für mich. Bei so etwas habe ich ihn immer angefleht bitte nicht aufzulegen, weil ich die Panik quasi in mir habe aufsteigen fühlen, aber es war wohl besser für ihn, es doch zu tun. Irgendwann nach etwa ein bis zwei Monaten hat er sich dann wieder gemeldet und sich entschuldigt und gemeint, dass er einfach nur etwas Zeit zum Nachdenken gebraucht hätte. Ich hab einfach irgendwie Angst, dass ich ihn damals emotional erpresst habe mit allem oder dass er das so wahrgenommen hat. Mir kommt es so vor, als hätte ich nur eine Rolle gespielt, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Heute morgen hat sich mir direkt nach dem Aufstehen der Magen umgedreht und mir ist gerade immer noch sehr übel. Ich würde ihn am liebsten fragen, aber ich befürchte auch, dass es das nur wieder schlimmer macht. Es ist etwas Gutes, denke ich, dass er auf sich selbst aufpasst und sich nicht in eine Situation (mit mir) zwingt, die ihm scheinbar sehr zusetzt, aber ich befürchte, dass bestätigt wohl nur meine Angst. Zugegeben weiß ich einfach nicht so richtig, warum er noch mit mir befreundet ist und ich hab irgendwie Angst, dass es jeden Moment einfach vorbei sein könnte, wenn ich was falsch mache (vor allem etwas falsches anspreche oder es mir mal wieder nicht gut geht). Er redet auch nicht mehr wirklich über Persönliches mit mir, wohl hat er inzwischen andere Menschen mit denen er das kann, aber ich habe auch Angst, was das bedeutet. Es tut mir einfach unfassbar Leid, wie alles gelaufen ist und ich weiß nicht, wie ich mir das verzeihen kann.

Zitat von cissalc:
Es ist etwas Gutes, denke ich, dass er auf sich selbst aufpasst und sich nicht in eine Situation (mit mir) zwingt, die ihm scheinbar sehr zusetzt,

Guten Morgen! Lass Dir diesen Satz aus Deinem Post doch einfach mal auf der Zunge zergehen und höre mal,wie Du dich selbst beschreibst.Wie Du generell mit Dir umgehst.Ohne das hier rein zuschreiben,einfach nur für Dich,frag Dich doch mal,warum und seit wann Du so über Dich selber denkst.Wie das vor Deinem Freund war? Ich glaube,das könnte Dir vielleicht helfen einen Anfang zufinden.




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