Die Eingangsfrage pauschal zu beantworten, halte ich für schwierig, da mehrere Faktoren zu berücksichtigen sind - ich schließe aus der Beschreibung, dass es sich um private Kontakte handelt. ..
Grundsätzlich finde ich es bedenklich, nicht authentisch aufzutreten und durch erzwungene Freundlichkeit falsche Signale zu senden. Sofern man sich Kontakte aussuchen kann, wüsste ich keinen Grund, sich diesen Zwang aufzuerlegen. Ehrlich zu sagen: Ich möchte kein Gespräch mit dir/Ihnen, wenn man sich dadurch vor unangenehmen Konsequenzen schützen kann, sehe ich nicht als Verstoß gegen die Höflichkeitsregel, denn die Aussage beinhaltet ja keine Wertung des Gegenübers, schafft aber diesbezüglich schon mal Klarheit für beide Seiten.
Ob ich jemanden, der nicht gerade zu meinen Sympathieträgern zählt, zumindest grüße, hängt natürlich auch davon ab, ob es trotzdem eine Basis gegenseitigen Respekts gibt - ein kurzer Gruß wie hallo bedeutet ja zunächst nur, dass man den anderen wahrnimmt - nicht mehr und nicht weniger. Für den Fall, dass diese andere Person mir jedoch in anderen Situationen extrem respektlos begegnet und mir womöglich sogar vorsätzlich Schaden zugefügt haben sollte, würde ich sie natürlich komplett ignorieren.
23.04.2020 12:50 •
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