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Hallo!
Ich mache mir Gedanken darüber, wie ich meiner kleinen Schwester (15 Jahre alt) am besten helfen kann bzw. wie ich sie bestmöglich unterstützen kann.
Anfang dieses Jahres hat sie kaum noch etwas gegessen und hatte Suizidgedanken, wodurch sie freiwillig auch ziemlich schnell in eine Klinik kam, wo sie circa drei Monate war. Es wurde irgendwie nie wirklich etwas diagnostiziert, aber es wurde/wird immer von Magersucht gesprochen.
Im Moment ist es so, dass sie in Psychotherapie ist und alle paar Monate eine Ernährungsberaterin sieht. Sie hat einen Essensplan und ein Gewicht, was sie erreichen soll. Das Problem, was auch mir Sorgen bereitet, ist das es bei uns zu Hause ständig Diskussion darüber gibt, was und wie viel sie essen sollte. Häufig hält sie sich nicht an den Plan und isst meistens etwas weniger. Sie hat absolut kein kritisches Gewicht, sondern leichtes Untergewicht (dazu muss man sagen, dass alle in unserer Familie sehr schlank sind, ich selbst hatte auch schon immer leichtes Untergewicht, obwohl ich gerne und viel esse), aber sie will auch nicht auf ein paar Kilo mehr kommen, sodass meine Eltern und die Ärzte zufrieden wären. Es handelt sich dabei echt um zwei Kilo mehr oder weniger, aber irgendwie schafft meine Schwester es nicht dahin. Ich weiß auch nicht, ob sie es selber nicht will oder ob sie es einfach nicht schafft.
Körperliche Ursachen wurden übrigens ausgeschlossen.
Dieses ständige Drüber-Reden macht es meiner Meinung nach nicht besser, obwohl ich weiß, dass meine Eltern sich nur Sorgen machen.
Habt ihr eine Idee, was ich tun kann? Ich möchte meine Schwester gerne verstehen, aber sie will mit mir nicht darüber reden.

19.11.2019 16:40 • 20.11.2019 #1


5 Antworten ↓


Ich denke das beste ist wenn du deinen Eltern in einer ruhigen Minute einfach mal sagst das sie deine Schwester nicht unabsichtlich unter Druck Setzen sollen wenn das Thema immer wieder auf den Tisch kommt
Sie hat Gott sei dank nur eine geringes gewichtsdefizit und war ja auch sofort bereit sich behandeln zu lassen was zeigt das sie ein kluges und selbstfürsorgliches Mädchen ist

A


Wie kann ich meiner Schwester helfen? Magersucht

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Hatte letztens in der Praxis ein junges Mädchen aus der Psychiatrie, der eine Nasensonde zwecks Ernährung gelegt war. Hat mir wirklich das Herz vor lauter Mitgefühl abgeschnürt. Sie ist mir auch beinahe kollabiert, so schwach und elend ging es ihr.

Könnte bei euch eine familiäre Disposition bzgl. psychischer Probleme vorliegen? Du hast doch bestimmt auch Probleme.

Oh man, sowas zu hören, ist echt schlimm. Hoffe, dass es dem Mädchen besser geht.
Das mit der Disposition habe ich auch schon gedacht, aber bringt einem das irgendetwas, das zu wissen?

Zitat von jule00:
Oh man, sowas zu hören, ist echt schlimm. Hoffe, dass es dem Mädchen besser geht.Das mit der Disposition habe ich auch schon gedacht, aber bringt einem das irgendetwas, das zu wissen?


Mir schon, da ich immer nach einem Grund gesucht habe, warum ich so nen Mist bekommen habe.

Liegt aber auch daran, dass ich gerne logisch denke. Und wenn familiär eine Schwachstelle auf diesem Gebiet vorliegt, ist das schon mal überlegenswert, ändert natürlich nix an der Problematik.

Oder, wenn Personen im Umfeld, aufgrund ihrer Erkrankung bestimmten Einfluss auf die Kinder haben, kann da schon der Keim für spätere Problematiken gesät werden.

Die Problematik jeder Erkrankung besteht darin, dass ein Kranker auch zur Krankheitseinsicht gelangt.

Ist die nicht vorhanden, oder wird unter Druck gefordert, funktioniert das nie. Magersucht ist auch nix anderes, als Kontrolle haben zu wollen. Heutzutage, ja nicht dick sein zu wollen, oder die einzige Verweigerung, die man meint, zur Verfügung zu haben. Oder unbewusste Bestrafung. Ich denke, es gibt viele Gründe, warum man hungert.

Warum hat man Angst? Hier gilt das Gleiche. Und wenn einem Paniker oder Hypochonder gesagt wird, jetzt geh halt raus, oder dem Hypochonder verboten wird, zum Arzt zu gehen, glaubst du, dass das dann alles heilt? Und einem Magersüchtigen zu sagen, jetzt ess doch was, ist doch das gleiche.

Die wichtigste Frage ist doch, was quält einen wirklich. Und je jünger jemand ist, desto schwieriger wird es, da noch keine grosse Lebenserfahrung vorhanden ist.

Vielen Dank für deine Nachricht. @Icefalki
Der Vergleich mit dem Paniker und Hypochonder ist gut, dann kann ich mir das besser vorstellen.




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