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Es gibt hier doch bestimmt einige, die lange und stark geglaubt haben und damit abgeschlossen haben. Ich würde es gerne mal wenigstens eine Zeitlang probieren, aber habe auch große Angst davor. Mein Glaube war immer freiwillig und entstand schon als kleines Kind. Seitdem ich immer wieder das gleiche erlebe und mich zunehmend verlassen fühle, habe ich ernsthafte Zweifel an einem Gott. Nicht zuletzt ist es auch weit zu grausam was auf der Welt passiert. Vielleicht entzieht es sich einfach meinem Verständnis und ich kann es nicht beurteilen. Ich weiß nur, dass ich die besten (paar) Monate meines Lebens hatte, als ich mal alles losgelassen habe und es einfach offen hielt, ob es einen Gott gibt oder nicht.
Außerdem drängt sich mir der Verdacht auf, dass wir Menschen quasi dazu programmiert sind im Außen einen Halt zu finden und nicht in uns selbst die Stärke zu suchen.

Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen rund um das Thema

08.09.2024 09:29 • 09.09.2024 x 4 #1


74 Antworten ↓


@Libertyy Wenn du Lust hättest, dich mit Astronomie zu beschäftigen, fragst du dich nach einiger Zeit, wie man überhaupt auf so einen Gedanken kommen kann.

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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

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@Ferrum wieso? Ein Atom besteht aus 99,999% unsichtbarer Materie. Es geht mir nur darum, ob es einen Gott gibt oder ob man ohne diesen Glauben nicht besser dran ist.

Ich weiß nicht ob du deinen Glauben so bewusst aufgeben kannst. Entweder du glaubst dran oder verlierst deinen Glauben. In Prinzip kannst du dich auch von deinem Gefühl treiben lassen. Wenn du gerade Abstand brauchst, dir nicht sicher bist und es für dich nicht mehr richtig anfühlt das ist auch ok. Ich denke es wird automatisch da sein das du dich weiter davon entfernt oder dich dem zuwendest. Deine genannte Sachen find ich übrigens gut. Das lässt einen wirklich zweifeln. An der Kirche an sich zweifel ich eh unabhängig vom Glauben.

Ich glaube die ganze Welt wäre besser dran ohne Glauben an einen Gott. Es streiten sich ständig alle wer nur der wahre Gott ist.

@Coru hast du mal geglaubt?

Die Übergänge zwischen gläubig und nicht gläubig sind fließend.
Auch gläubige Menschen haben Zweifel und Atheisten halten sich oft ein Hintertürchen offen.

Es gibt hier kein richtig oder falsch. Entscheidend ist, womit Du selber Dich wohl fühlst. Finde Deinen eigenen Weg.

Der Zweifel an einem gütigen Gott angesichts des Leidens in der Welt wird im Christentum als Theodizee- Frage bezeichnet und ist mindestens so alt wie die Hiob- Geschichte im Alten Testament.

Überzeugende Antworten auf diese Frage sind schwer zu finden. Wer es sich einfach machen will, schiebt die Schuld auf den Menschen. Aber Täter ist nicht gleich Opfer. Und was ist mit dem Leiden in der Natur?
Ein weites Feld.

Mein Rat : Suche Dir in Deinem Umfeld Menschen, die mit Religion nichts am Hut haben , aber aus Deiner Sicht ein gutes und sinnvolles Leben führen.
Und hab im Hinterkopf, daß ein Überwinden alter Überzeugungen immer mit Unsicherheit und Ängsten zu tun hat.

Das ist ganz normal und macht Deine Entscheidung deshalb nicht falsch.

Alles Gute !

Ich habe in meinem langen Leben nur einmal gebetet.
Und das nicht weil ich an einen Gott glaube, sondern, um auch die letzte Möglichkeit der Hoffnung für das Leben meiner Tochter (schwere Herz OP als Kind) auszuschöpfen.
Sie hat es überlebt
Früher war ich eher Atheist, heute sehe ich mich als Konfessionslos.
Heißt, ich bin auch dafür offen an was immaterielles zu glauben, brauche aber keine Religion dazu.
Wobei sich immateriell nicht unbedingt auf was Göttliches bezieht, sondern mehr so Dinge und Kräfte, die sich (noch) nicht erklären lassen.

@Logo Das ist echt schön mit deiner Tochter. ️
Ja ich halte von Religionen auch wenig.
Ich habe halt Angst, dass alles noch weit schlimmer sein könnte ohne Gott

@Libertyy schwer zu beantworten. Ich hab glaub ich nicht so an einen Gott geglaubt wie in der Bibel steht. Ich glaube das es was Höhere gibt, Sachen die wir nach wahrnehmen können aber da sind. Das es einfach mehr gibt was es auch ist... schwer zu beschreiben.

Aber aus der Kirche bin ich vor einigen Jahren ausgetreten.

@Coru so geht es mir auch. Bereits die Indianer haben an einen Schöpfer geglaubt. Aber ich hätte nie gedacht dass mein Leben so grausam werden würde. 35 Jahre hab ich mir echt Mühe gegeben. Naja...

Zitat von Libertyy:
Es gibt hier doch bestimmt einige, die lange und stark geglaubt haben und damit abgeschlossen haben. Ich würde es gerne mal wenigstens eine Zeitlang probieren, aber habe auch große Angst davor. Mein Glaube war immer freiwillig und entstand schon als kleines Kind. Seitdem ich immer wieder das gleiche erlebe und mich ...

Du brauchst den Glauben nicht aufzugeben. Du kannst ihn verändern. Die Frage, wie kann ein allwissender und liebender Gott die Grausamkeiten (Krankheiten, Unfälle und Kriege) zulassen, beschäftigt die Gläubigen verschiedener Religionen seit tausenden von Jahren. Diese Problematik heißt Theodizee. Anscheinend ist Gott nicht so lieb und nett wie wir gerne hätten. Er muss auch nicht dieser alte Mann mit weißem Bart sein, an den viele glauben. Er kann etwas anderes sein, nicht einmal ein „Er“ muss es sein, eher ein „Es“.

@Libertyy und das fühlt sich für dich falsch an nicht an einem Gott im Sinne der Bibel zu glauben? Bist in einer gläubigen Familie aufgewachsen?

Ich geh gleich zu einer katholischen Taufe. Bin schon richtig eingestimmt .

Mal sehen, wie lange es dauert, bis es unsachlich wird .

Ich war mehr als die Hälfte der Zeit meines Lebens katholisch und gläubig. Nach dem frühen Tod meiner Mutter habe ich mit Gott gehadert und bin ein paar Jahre nach ihrem Tod aus der Kirche ausgetreten. Zu der Zeit stand die katholische Kirche insgesamt sehr unter Beschuss, ich konnte nichts mehr damit anfangen. Nach dem Austritt habe ich dann aber festgestellt, dass ich zwar ein Problem mit der katholischen Kirche hatte, aber trotzdem gläubig war. Das mir Gott wichtig war. Ich bin dann Monate später evangelisch geworden. Due Gemeinde hier ist toll und ich fühle mich wohl. Allerdings sind mir gewisse Dinge aus dem Katholischen immer noch geläufiger als aus dem evangelischen. Die 50 Jahre lassen sich nicht verdrängen. Aber das wird immer weniger.

Sehr schwieriges Thema, ich denke jeder sollte es für sich so machen wie er/sie sich am besten fühlt.
Ich bin katholisch erzogen, und ich habe es schon als Kind gehasst wie die Pest. Ich bin schon lange ausgetreten.

Für mich gesprochen ist das Wichtigste für die kath. Kirche Geld und Macht.
Das Zölibat wurde eingeführt, weil die Frauen der Priester meistens ihren Mann überlebt haben und dessen Vermögen geerbt haben. Das passte der Kirche nicht, sie wollte die Erbmasse haben.
Heute zahlt die kath. Kirche jedem Pfarrer bis zu drei uneheliche Kinder.
Für mich gesprochen geht es ums Geld und um Macht, schon von Anfang an.
Wenn die Kirche unter sich gefeiert hat, gab es Wein, Weib und Gesang. Also gegen alles verstoßen was sie selbst predigt.

Die Bibel ist (nach einer Studie) die neununddreißigste Kopie einer Kopie. Eine Ansammlung von angepassten Geschichten aus der Zeit und auch aus anderen Glaubensrichtungen. Also wenn man diese Geschichte auseinandernimmt, kommen nur jede Menge Widersprüche und Unwahrheiten heraus. Gott hat die Welt in sieben Tagen erschaffen....damit fängt es an.....
Für mich ist das nichts. Die Kirche hat sehr viel Geld und ist auf jeden Zweifel gut vorbereitet.
Die Wege des Herrn sind unergründlich. Wird immer gesagt wenn die Anhänger enttäuscht wurden.

Aber:
Ich finde es gut wenn andere Menschen darin Halt finden und daraus etwas Positives für sich ziehen können.
Die zehn Gebote sind ja etwas sehr sinnvolles. Ich will gar nicht wissen wie die Welt ohne sie (ohne diese Erziehung) aussehen würde. Leider sieht man aktuell in der Weltwirtschaftslage sehr deutlich wohin die Reise geht, wenn die falschen Leute zu viele Möglichkeiten und Gelegenheiten haben. Das Faustrecht hat sich nie verändert, nur die Faust ist jetzt aus Stahl und Sprengstoff.
Ich halte nicht sehr viel von der Spezies Mensch muss ich sagen. Ich ich ich, Geld, Macht, und materielle Dinge sind der großen Masse das Wichtigste auf der Welt. Um diese Ziele zu erreichen wird gerade sprichwörtlich über Leichen gegangen.

Ich würde an deiner Stelle einfach mal weiter ausprobieren ob es dir mit oder ohne besser geht.
Wobei das ja nicht schwarz oder weiß sein muss. Wenn du dich nur an Gott wendest wenn du ihn brauchst ist das doch auch okay, oder nicht? Du klingst ein wenig als ob du darunter leidest. Dann gönn dir doch mal mehr von den Auszeiten.

Ich begreife den Glauben nicht (mehr) als Tatbestand. (Es gibt definitiv einen Gott, das Leben nach dem Tod sieht GENAU so und so aus, es gibt die Sünder und die Gläubigen oder Heiligen).
Sondern mehr als Weltbild, was einem hilft, etwas zu sortieren, sich nach Werten zu verhalten oder in einer Gemeinschaft auch zu sein.

Da denke ich, das kann für den ein oder anderen einen Halt und Sinn dann geben.
Weil man sich einen Fokus geben kann, der einem Kraft geben kann.

Bei mir selber ist der Sinn nicht haften geblieben, zuvieles, wozu ich mich hätte ohne Überzeugung drängen müssen.

Ich war nur katholisch aufgewachsen was ja nur bedeutet, dass man ggf. mal Sonntags in die Kirche geht, ohne sich um alles zu kümmern.Z B Ostern: Bunte Eier, Hase, Gottesdienst, netter Frühlingstag.
Und nicht - Gott kam mit den Menschen nicht klar, brachte dann ein Blutopfer - einen Menschen, und nun kommt die geistige Welt auch wieder mit Menschen klar.
Je tiefer ich da eintauchte, umso mehr Fragen kamen auf.

Auch wenn man dann die Unterschiede in den Gemeinden und Deutungen merkt oder sich die Kirchengeschichten anschaut. Ich fands dann wenig überzeugend z B dass DIE Wahrheit erst 1800 irgendwas gefunden wurde von den Freikirchen. Aber das waren halt meine eigenen Schlüsse und da zieht jeder andere.

Für mich wäre es schön gewesen, wenn ich was haltbares gefunden hätte (was für mich eine Konsistenz und Halt gibt), und dass ich mit den Menschen verbunden bleibe, die es ähnlich sehen.

Aber bei mir stellte es sich nachher als unmöglich raus und die ersten Monate/ Jahre der Ablösung waren auch nicht einfach. Mittlerweile vermisse ich keinen Glauben und auch die starken Irritationen bei Ablösung sind so gut wie weg.

Ich kann auch damit leben, dass ich ein Zellhaufen bin, der ne Zeitlang vor sich her vegetiert, dabei noch aus irgendwelchen Gründen ein Bewusstsein hat und Vorstellungen und einen gewissen Entscheidungsspielraum (geh ich jetzt oder später aufs Klo). Insgesamt finde ich es schon immer wieder erstaunlich, am Leben zu sein, und was und wie das alles läuft (aus biologischer Sicht, Organismus) , was naturgegeben ist und wie der Mensch sich auch entwickelt hat, Kultur, Geschichte.

Klar, das ist dann nicht so toll und eher beliebig, als wenn man sich mit Hunderten oder 1000en anderen versichert, dass man den Sinn des Lebens begriffen hat und als Mensch, vor allem als Mensch mit DER Einstellung alles total begriffen hat und jetzt schon den Durchblick hat, später ein ewiges Leben in Glanz und Gloria ect.
Das ist ja auch eine sehr aufbauende Geschichte mit dem Glauben, aber ich dachte auch immer Schuster bleib bei deinen Leisten.

@Libertyy es klingt so als wärst du suchend, aber auch kritisch, differenzierend, ich denke, das ist aus meiner Sicht eine gute Einstellung, um auch etwas zu wagen, dich bei Interesse reinzubegeben, und zur Not sich wieder aus dem Schlamassel zu ziehen.

@Coru nein ich glaube nur es benötigt keine Heiligen Schriften.
Tatsächlich ist mein Vater evangel. Pfarrer. War aber der größte Sünder und hat mich abwechselnd mit meiner Mum verprügelt und weitgehend wie Dreck behandelt.

Naja. Aber das tangiert mich heute nicht mehr.

Ich hätte von Gott einfach beim erwachsen werden und in den letzten Jahren nicht erwartet, mich derartig im Stich zu lassen. Es war und ist einfach zu viel
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@BugRogers ich halte auch nicht viel von der Spezies Mensch^^

Mein Gedanke ist aktuell irgendwie, ob ich nicht das bisschen Esprit was ich habe für mich zu nutzen, als es nach oben abzugeben.

Vielleicht nur ein dummer Gedanke.

Aber schon paar Jahre ist es einfach nur grausam was in meinem Leben los ist

@Libertyy Du zweifelst erst wenn es dir persönlich schlecht geht? Dir ist nie aufgefallen wie wenig ein christlich definierter Gott oder religiöse Standpunkte im allgemeinen mit der wirklichen Welt in Einklang zu bringen sind? Mir persönlich hat geholfen mich philosophisch weiterzubilden; Von Sokrates bis Kant. Über Verschiedene Weltbilder, Kulturen, Ideengeschichte zu lesen usw.

@Feuerschale danke für deine Gedanken.
Ich denke die Menschen und die Welt sind sehr begrenzt. Dass die Seele unsterblich ist, das würde niemand meinem Kopf kriegen

Ja schon schade. Ich weiß sehr gut was du mit Ablösung meinst. Ich hab es mit 22 spontan geschafft. Aber dann habe ich in der Folge zu sehr einen Gott gebraucht

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