Zitat von Libertyy: Außerdem drängt sich mir der Verdacht auf, dass wir Menschen quasi dazu programmiert sind im Außen einen Halt zu finden und nicht in uns selbst die Stärke zu suchen.
Menschen sind wie andere Tiere, aus denen dieses Verhalten evolutionär entsprungen ist, verhaltenstechnisch dazu veranlagt an sowas wie einen Gott zu glauben.
Hunde zB zeigen ihrem Herrchen gegenüber quasireligiöses Verhalten, das dem menschlichen Verhalten als rudimentärer Verhaltensansatz vorausgegangen ist - vorausgegangen sein muss, wenn die Evolutionstheorie korrekt ist.
Was Menschen allerdings dahingehend unterscheidet, ist die Fähigkeit diese Verhaltensanlage bewusst zu hinterfragen und diesen gesuchten Halt im Herren auch bei sich selbst zu finden.
Gleichbedeutend ist damit nicht gemeint, seinen Glauben aufgeben zu müssen, sondern das Prinzip was man glaubt zu hinterfragen und ggf. zu erweitern, damit es keine inneren Konflikte gibt - wie es zB beim persönlichen Gott gibt, der zulässt, dass es einem so schlecht geht.
Ich persönlich glaube jedenfalls nicht an diesen persönlichen, mit menschlichen Motiven ausgestatteten personifizierten Gott oder göttliche Kraft, sondern an eine in der Sache gleichgültige, erschaffende Kraft, die das was sich innerhalb ihrer Erschaffung befindet, mit ihren Fähigkeiten ausgestattet hat, sich selbst, dH frei zu organisieren und damit auch sich selbst am Kragen aus dem Matsch ziehen zu können wie es das Universum als solches selbst getan hat.
Sich am eigenen Kragen in die Existenz gezogen. Bei der Entstehung von Leben auch als Autopoiesis bezeichnet.
Etwas, das durch die synergetische Beschaffenheit seiner Selbst in der Lage ist, die Emergenz und damit die Schöpfung seiner Selbst zu sein.
Das ist natürlich dahingehend ernüchternd, dass es niemanden zu geben scheint, der sich um uns kümmert und uns führt, aber es ist auch eine Herausforderung, weil die Schlussfolgerung nahelegt, dass wir es selbst sind, die es als Ausdruck dieses Prinzips in der Hand haben.
Wir lassen es zu, dass es diese ungerechten Dinge unter den Menschen gibt.
Die Natur selbst ist amoralisch.
Wenn die in ihr befindlichen Systeme (ob physikalisch oder biologisch kommt aus gleiche raus) nicht wie ein Thermostat selbst korrigieren, was innerhalb dieser Systeme fehlorganisiert ist, ist das Experiment der Natur gescheitert und es wird weitere Versuche geben, die solange nach Trial Error verfahren, bis es dieses eine System gibt, das wie sein systemisches Vorbild im Großen (das Universum) omnipräsent durchdringt was es selbst erschafft und damit Prinzipientreu wie ein Fraktal weiter gibt, was es beeinflusst hat.
Wenn Religion nicht als externe Macht der Umstände genutzt wird wie geschehen, sondern als inneren Macht des Einstands, wird aus der Kirche wieder ein Haus mit 4 Wänden und einem Dach, in dem jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft wohnen kann - aber auch jeder Hund, jede Katze, jedes Schwein, jedes Huhn, jeder Baum und jeder Pilz.