Wie ich mich JETZT fühle

Ach Melancholy,

das tut mir unendlich leid! Was hatte Rocky denn? Und wie alt war er?

Du bist ganz sicher NICHT schuld an seiner Krankheit! Wenn Tiere leiden, verbergen sie es meistens, und wenn man es merkt, sind sie meistens schon so krank, dass es keine Hilfe mehr gibt. Das war bei unserer Katze auch so. Sie war nierenkrank, und wir haben es nicht gemerkt.

Du bist ein wunderbarer Mensch, suche die Schuld nicht bei dir. Du bist eine wunderbare Freundin, das kann ich dir sagen! Und du bist ganz ganz bestimmt eine gute Tante/Schwester etc. Familie ist nicht immer leicht, aber wenn es Schwierigkeiten gibt, heißt das noch kange nicht, dass es an den Menschen selbst liegt, ihrem Charakter. Nein, es ist unsere Geschichte, unterschiedliche Haltungen, Missverständnisse und vieles mehr, die es schwierig machen. Nicht DU!

Nimm dir die Zeit, um um Rocky zu trauern. Und wenn ich dir einen Rat geben darf: Hol dir bald ein neues Tier - das hilft sehr. Und, nein, das bedeutet keinen Verrat an deinem geliebten Rocky .

Alles Liebe!

Liebe Melancholy,

schön, dass es dir schon etwas besser geht, das freut mich sehr! Die Idee mit der Gedenkstätte ist ein guter Plan! Wie soll sie aussehen, und wo?

Das erste Tier ist immer etwas ganz Besonderes, da kann ich dich total verstehen! Aber trotzdem bleiben auch die späteren Tiere immer einzigartig, jedes für sich. Und es wird immer wieder Tiere geben, die dir ganz besonders ans Herz wachsen. 3

Ich will dir die Geschichte von unseren beiden Katzen erzählen.
Die verstorbene Katze, von der ich oben geschrieben habe, war die Katze meines damaligen Freundes. Wir haben uns auch Vorwürfe gemacht, dass wir nicht früher gemerkt haben, wie schlecht es ihr ging. Wir mussten sie einschläfern lassen, es war schlimm. Vor allem für meinen Freund war ihr Tod schrecklich.
Also haben wir nach ein paar Wochen zwei neue Katzen geholt. Sie waren 6 Monate alt und hatten einen schwierigen Start ins Leben gehabt. Sie waren ausgesetzt gewesen, extrem ängstlich und scheu, unterernährt. Vor allem Felice hatte große Angst. Wir haben die beiden aufgepäppelt, mit speziellem Futter, tierärztlicher Unterstützung, und viel Geduld und Liebe. Aber die Scheu blieb, vor allem bei Felice. Aber dann gab es einen Wendepunkt, bei dem ich wirklich ihr Vertrauen gewinnen konnte, und das war der Beginn einer ganz engen Bindung, von meiner Seite aus bis heute: Felice lag auf dem Sofa. Ich legte mich leise zu ihr, mit Abstand, und sprach leise mit ihr. Sie blieb, rannte nicht davon. Ich konnte mich ihr ganz langsam nähern und sie ließ zu, dass ich sie berührte und streichelte. Als ich ihre Pfote streichelte, umfasste sie mit ihren Krallchen fest aber sanft meinen Finger und hielt ihn fest. Diese Geste schuf ein Band zwischen uns, dass uns von nun an für immer verband. Nie hatte ich mir vorstellen können, dass es eine solche Bindung zwischen Tier und Mensch geben kann! Die andere Katze mochte ich auch sehr, aber diese Verbindung war etwas ganz ganz Besonderes!
Vor zwei Jahren haben wir uns, wie du weißt, getrennt. Die Katzen sind beide bei ihm geblieben. Ich vermisse Felice immernoch, wahnsinnig, jeden Tag, es vergeht keiner ohne Gedanken an sie. Am Anfang war es manchmal so schlimm, dass ich manchmal glaubte, ihr schwarzes Fell zwischen meinen Fingern zu spüren! Ehrlich! Kannst du dir das vorstellen?

Ich möchte so gern wieder eine Katze. Bisher habe ich das aber nicht wirklich weiter verfolgt, weil ich ja den ganzen Tag weg bin. Jetzt hab ich aber beschlossen, dass ich mir wieder eine Katze anschaffen möchte, vielleicht auch zwei, sonst ist sie so viel allein. Ich muss noch den Vermieter fragen - hoffentlich stimmt er zu! Trotzdem wird Felice immer etwas ganz Besonderes bleiben! Auch wenn mir die neue Katze bestimmt und hofffentlich auch viel bedeuten wird!

Vielleicht hilft dir die Geschichte ein wenig. Freu mich auf deine Nachricht!