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Ich habe im Moment viel zu tun und mache mir deswegen viele Sorgen (Schaffe ich das zeitlich, wird meine Leistung gut, etc.).
Ich fühle mich total ausgebrannt, wenn ich arbeite, dann geht das nur 2std gut und dann falle ich direkt in ein loch. Es ist momentan echt selten, dass ich es schaffe länger produktiv zu sein. Ich lasse mich dann schnell ablenken oder fühle mich erschöpft.
Sport hilft kurzzeitig immer um die Sorgen auszublenden, aber sobald ich fertig bin/ wieder für mich alleine bin gehen die Gedanken wieder los. Hatte jetzt vor kurzem einen Kurztrip mit meiner Freundin in eine andere Stadt gemacht, war sehr schön, aber kaum bin ich zuhause könnte ich kotzen. Ich habe echt das Gefühl ich bin mit immer weniger immer überforderter.
Ich glaube ich schaffe es auch nicht einfach mal zufrieden mit dem zu sein was ich mache. Wenn ich mir mal ein paar tage frei nehme, dann fühle ich mich danach auch nicht wirklich besser. Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder tips wie ich mich wieder Motiviert bekomme oder den Kopf frei kriege? Danke im Voraus!

06.02.2023 17:10 • 08.02.2023 #1


5 Antworten ↓


Sport ist sicherlich schon nicht verkehrt. Ablenkungen, wie z. B. dein Kurztripp ebenfalls. Generell hilft alles, was dich in irgendeiner Art von deinen Gedanken abhält. Die Frage für mich ist, ob es gewisse Trigger gibt, die dich ausgebrannt fühlen lassen? Ich habe nämlich ähnliche Probleme, dass ich zeitweise für ein bis zwei Tage produktiv bin und dann - scheinbar grundlos - ein produktives Loch kommt. Natürlich fühle ich mich dann nicht gut in dieser Situation aber Sorgen mache ich mir nicht.

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Wie geht ihr mit Stress um?

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@Kai-Uwe Genau so ist es bei mir auch, nur das ich das Gefühl habe die produktiven Tage werden immer seltener. Mir würde persönlich kein trigger einfallen außer, dass ich im Moment nicht überzeugt bin von dem was ich machen muss (demnach ist die Begeisterung sehr gering und die Hemmschwelle für mich extrem groß mit der Arbeit überhaupt anzufangen). Vielleicht liegt es auch daran, dass ich keinen Überblick habe und mich erschlagen fühle.. Wie ist das denn bei dir, hast du für dich trigger erkannt?

Zitat von Luke3:
@Kai-Uwe Genau so ist es bei mir auch, nur das ich das Gefühl habe die produktiven Tage werden immer seltener. Mir würde persönlich kein trigger einfallen außer, dass ich im Moment nicht überzeugt bin von dem was ich machen muss (demnach ist die Begeisterung sehr gering und die Hemmschwelle für mich extrem groß ...

Da sprichst du etwas Interessantes an. Ich habe mir tatsächlich öfter schon Gedanken dazu gemacht und in der Tat konnte ich eine Art Trigger erkennen: Ich bin in der IT tätig und wir haben einen zweiwöchig wechselnden Aufgabenpool. Und ja, dann gibt es Aufgaben, für die ich mich so gar nicht motivieren kann (Stichwort geringe Begeisterung). Auch ich setze mir dann eine relativ hohe Hemmschwelle mit diesen Aufgaben anzufangen, weil ich innerlich Gedanken entwickel wie dann muss ich wieder mit dem und dem reden, dann weiß wieder niemand Bescheid, das ist alles so unnötig kompliziert, wieso kann man es nicht einfach so machen?, etc. In Summe erschlägt mich das Ganze dann auch öfters.

Im Grunde ist es so, dass ich intrinsisch meine Arbeit als solche bewerte, um Geld zu verdienen. Es ist ein Tauschgeschäft, bei dem ich mit relativ gutem Geld rauskomme. Erfüllen tut sie mich selten bis gar nicht. Ich glaube, so geht es vielen. Wer hat schon sein wahres Hobby zum Beruf machen können..

Hast du schon mal was von Boreout gehört?

@Kai-Uwe Ja der begriff ist mir bekannt, hört sich auch stark danach an, dass die Erweiterung der Arbeitsvarietät bei dir nicht ganz das auslöst was sich deine Vorgesetzten erhoffen Ich denke, dass der Begriff in deinem Fall definitiv passend ist. Ich befinde mich persönlich auf einer anderen ebene des Spektrums, bei mir mangelt es an Interesse, was dazu führt dass ich mich nicht genug mit der Materie auseinander setze und dadurch überfordert/ überwältigt bin, da ich dennoch Leistung abliefern muss. Ich habe schon öfter gehört, dass ADS Personen so ein Produktivitätsgefühl in Schüben erleben. Hast du damit Probleme? Bei mir wurde sowas nicht diagnostiziert, aber manchmal finde ich mein Verhalten schon auffällig. Würde dir sonst noch etwas einfallen, was dich in dem Bezug bremst ?

@Luke3 Mit ADS habe ich keine Probleme. Die Produktivitätsschübe sind rein von den Aufgaben abhängig. Ein Interessemangel wäre allerdings bereits durch ein Boreout möglich. Das was du beschreibst, sind die Folgen dessen, weil du ja unabhängig davon abliefern musst.

Alles was mir auf die Schnelle einfällt, ist die Work-Life-Balance noch mehr Richtung Life zu schieben und regelmäßigen Ausgleich wie Abstand durch Sport, Kultur, Familie und Freunde zu suchen.

Wenn dein mangelndes Interesse zu stark ist, gibt es immer Möglichkeiten, sich auch dauerhaft davon loszulösen oder zumindest in Schritten dazu zu bewegen (Arbeitszeitverkürzung, Vorgesetztengespräche, Variationen, etc.).

Ich vermute, dass das Problem verbreiteter ist, als man denkt. Ich beobachte solche Produktivitätspausen auch bei meinen Kollegen und Vorgesetzten. Man akzeptiert sie. Man lebt damit. Man zieht sich so durch das Arbeitsleben. Mit allen möglichen Konsequenzen. Nur Wenige sind mutig genug folgeträchtige Reißleinen zu ziehen.




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