Hallo Waldmeisterin,
mit der Schilderung Deiner Empfindungen als Kind hast Du mich jetzt etwas überrascht.
Das finde ich schon ziemlich außergewöhnlich. Deshalb wundert mich das auch nicht,
dass Du gedanklich heute gar nicht so einfach davon weg kommst.
Diese Art zu denken hast Du ja offensichtlich fast Dein gesamtes Leben so gemacht.
Sie ist für Dich scheinbar leider zur Normalität geworden.
Zuerst nehme ich bei Dir meine Aussage mit dem schummeln zurück. Geschrieben habe ich das,
weil die Angst davor, sterben zu können steht fast immer stellvertretend für etwas anderes.
Leider hast Du auf die wichtigen Fragen am Ende meiner letzten Antwort überhaupt nicht reagiert.
Daher frage ich Dich noch einmal.
Wie war Deine Kindheit?
Welche Erinnerungen hast Du an die frühen Jahre? Warst Du ein fröhliches Kind?
Hattest Du engen Kontakt zu Deinen Eltern? Fühltest Du Dich geliebt? Hast Du viel gespielt?
Hattest Du Freundinnen?
Wie hast Du Dich als Kind verteidigt? Warst Du meistens die Wortführerin, oder hast Du
mehr nur das mitgemacht, was andere wollten?
Bestimmt fällt Dir dazu vieles ein.
Zitat:Das -ständige Erwartungsangst, Angst vor Krankheiten, Schicksalsschlägen etc- ist
überall bei Generalisierten Angststörung aufgelistet.
Ich verstehe das schon. Deine ständige Erwartungsangst, eigentlich egal wovor, die lässt Dich von
morgens bis abends nicht zur Ruhe kommen. Meiner Meinung hat dies aber nichts mir einer
Angst vorm Sterben zu tun.
Mehr anders herum.
Deine ständige Erwartungsangst löst immer irgendetwas aus. Meistens das, was Du beschreibst.
Deshalb solltest Du versuchen herauszufinden, warum Du ständig diese so negative Erwartungsangst haben könntest.
Und falls Du da nichts findest, dann ist der beste Weg, lernen die Ängste abzuschwächen, indem Du
viel mehr positiv denkst.
Zitat:Jetzt mache ich mir halt Sorgen um meinen Mann Und natürlich um mich.
Passieren kann ja immer etwas.
Dann schau Dir mal genau an, was Du überwiegend denkst und hier schreibst.
Ist es so, dass Du Dir täglich um irgendetwas Sorgen machst? Dann denkst Du ja nur negativ.
Falls das so ist, wird es nötig sein, dass Du Deine Denkweise grundlegend etwas veränderst.
Wie Du selbst sagst. Passieren kann immer etwas. Nur darfst Du nicht ständig darüber nachdenken.
Sonst kommst Du aus Deiner Angststörung nicht heraus.
Und damit sind wir wieder bei dem eigentlichen Grund Deiner Ängste. Der ist meiner
Meinung nach dann eben nicht Deine Angst davor zu sterben, sondern es ist vermutlich darin begründet,
dass Du seit Deiner Kindheit nicht so viel Sicherheit für Dich aufbauen konntest, wie es sinnvoll gewesen wäre.
Und wenn Du als Kind diese Sicherheit kaum kennen gelernt hast, dann haben es andere Ängste, die Dich
belasten, ziemlich leicht, Dich ständig zu ärgern.
Falls dies so war, kannst Du dies noch heute zu einem großen Teil nachholen und ändern.
Viele Grüße
Bernhard