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....Mir geht es im Moment sehr schlecht und ich weiß einfach nicht, wie ich aus diesem Dilemma rauskommen soll....

Mir kommt es so vor, als hätte ich einen gefühlskalten Teil in mir. Diesen Teil von mir bemerke ich erst seit ca. einer Woche. Vorher war er noch nicht so stark.

Dieser Teil verachtet, verachtet alles und jeden. Jeden Menschen, jede Art von Schwäche. Er lacht, wenn er einen dicken Menschen sieht oder generell, wenn er etwas als Schwäche empfindet.

Die Welt ist schwach, langweilig und einfach nichts wert, deshalb.

Ich war bisher immer ein Mensch, der die Welt in stark und schwach eingeteilt hat und jetzt in letzter Zeit merke ich erstmal, wie die Welt wirklich ist und das jeder Menschen Schwächen hat.

Und das macht mir Angst, weil ich dsmit nicht umgehen kann.
Ich verachte Schwäche, denn sie macht angreifbar.....

Dieser Teil von mir sieht Schwäche als etwas Krankfhaftes, Ekelhaftes, Dummes an.... Das Schlimme daran ist, dass ich nun fast alle Menschen so betrachte, als wären sie so wie oben beschrieben.

Alles ist widerlich schwach, so dieser Teil. Selbst mein Freund....wird durch dieses Raster betrachtet.

Er ist schwach, entferne ihn, trenne dich von ihm!, flüstert dieser Teil mir zu und lacht dabei.....

Es tut mir weh, dass ich so denke. Beinah alle anderen schönen Gefühle die ich für andere habe, werden dadurch überlagert.....

Was soll ich nur tun? Es macht mich wahnsinnig.

14.07.2009 10:44 • 16.02.2019 #1


81 Antworten ↓


Bist du irgendwie Perfektionistin? Muß alles erstklassig und fehlerlos sein in deinem Leben? Forderst du von dir selber, perfekt zu sein und findest deshalb diese Schwäche, dieses fehlerhafte, dass nunmal zum Menschsein dazugehört, so widerlich ? Andere Menschen gestatten sich, Fehler zu haben, du erlaubst es dir nicht. Daher siehst du in anderen Leuten immer wieder dich selbst : du versuchst fehlerlos zu sein ( was keiner schaft ) und versagst immer wieder. Das schmerzt sich so sehr, dass du alles um dich herum ablehnst. Dabei müssen Menschen Fehler machen, denn sonst erlangen sie auch keine tiefgreifenden Erkenntnisse, ein Mensch, der behauptet fehlerfrei zu sein, ist in der Regel ein Ignorant, der er nicht mal seine eigenen Macken erkannt hat.
Warum lehnst du dich so sehr ab?

A


Fühle mich so schwach - was dagegen tun?

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Danke für deine Antwort.

Und wie! Ich bin total perfektionistisch und mute mir selber viel zu viel zu.... Ich teile die Welt in stark und schwach ein, wobei ersteres klasse und zweiteres widerlich ist....
Warum ich mich so ablehne? Das weiß ich selber nicht so genau, denke aber, dass es daran liegt, dass ich in der Grundschule gemobbt wurde und daher das Gefühl vermittelt bekommen habe, dass ich so, wie ich bin, nicht gemocht werde und deswegen anders sein muss und zwar unangreifbar, unbesiegbar, ohne Fehl und Tadel. Hauptsache den Anderen keine Angriffsfläche bieten, denn sonst stürzen sie sich auf dich und machen dich fertig....
Ja, ....... wenn ich es genau überlege, sind die anderen wirklich wie mein Spiegelbild, indem ich mich immer wieder selber erkenne..... :/
...........
Entweder ist alles wunderbar und perfekt für mich, die ganze Welt und alle Menschen in meiner Umgebung, oder die Welt ist furchtbar und schwach und ich hasse alles
Ich kenne keine Zwischentöne, alles schwankt immer irgendwie zwischen diesen beiden Zuständen hin und her.... :/

Vielleicht musst du einfach lernen, dich selber zu akzeptieren und zu lieben, mit allen Schwächen und Stärken.
Denn wenn man sich selber liebt und akzeptiert dann hat man auch mehr Geduld für alle anderen Menschen im sozialen Umfeld, oder auch fremde Menschen.

Wie wärs, wenn du dir echt gebetsmühlenartig mehrmals am Tag sagst:
Ich bin gut, so, wie ich bin!
Oder: Keiner kann perfekt sein! Auch ich nicht!
Oder wenn du deine Stärken und Schwächen mal aufschreibst, und dann wirklich ganz bewusst merkst, dass das Alles keine bösen Schwächen und guten Stärken sind, sondern alles insgesamt bloß Charakterzüge, die dich ausmachen?

hallo schmetterlings_traum! Wie gut ich Dich verstehe. Mich macht das nicht 100%ige geben auch wahnsinnig.
Fehler zu machen- manchmal nicht zu wissen warum- ist komplett mit Unsicherheit verzahnt.
Schlimm sowas. Mittlerweile denke ich, dass ich da irgendwie fremdgesteuert bin und den Kontrollzwang nicht mehr im Griff habe.
Mich gehen zu lassen empfinde ich als äußerst schwierig.
Albern und kindisch zu sein, gehört bei mir trotzdem sehr zum Leben dazu, dennn sonst wäre ich heute mit Sicherheit in einer geschlossenen Anstalt untergebracht.

Danke für eure Antworten!

@pilongo: Das ist ja der Knackpunkt, ich mag mich selber nicht und deswegen kann ich auch andere Menschen im Moment nicht wirklich mögen.
Leider auch meinen Freund nicht ganz... :/

Das Gebetsmühlenartige probiere ich bereits. Immer, wenn ich einen Fehler mache, dann denke ich mir automatisch: Du dumme Kuh oder War ja klar, dass dir das passiert!, aber ich versuche dann gleich zu kontern und zu sagen: Ich darf Fehler machen, ich bin nicht perfekt. oder Es ist in ORdnung, Fehler zu machen! etc.....
Es ist schwer, weil es sich wie ein Lüge anfühlt, wenn ich mir das sage, aber mit der Zeit wird es mir leichter fallen.

Ich denke, der Knackpunkt liegt darin, dass mir einfach das Vertrauen fehlt, auch bei meinem Freund... Ich habe mit ihm heute darüber geredet und er war total verständnisvoll. WIr geben uns jetzt einfach mehr Zeit, viel Zeit und dann kann ich ihm sicherlich mit der Zeit immer mehr Vertrauen.

@pax: In welchen Situationen fällt dir es denn schwer, Fehler zuzlassen oder dich gehen zu lassen? Ist es bei dir immer so, oder nur auf bestimmte Gefühle, Orte etc. begrenzt?
Bei mir ist es generell so, dass ich Angst habe, Fehler zu machen, egal, wo ich bin. Selbst wenn ich mich mal vertippe, ist es für mich ein Fehler...

Hallo schmetterlings_traum!
Im Beruf darf ich keine Fehler machen, im Privatleben nicht, im Umgang mit Menschen etc etc.
Was ich schon besser kann, ist hier meine Rechtschreibfehler zu akzeptieren. Manchmal schreib ich halt zu schnell, dann kann das schon passieren. Das zu ertragen ist eine gute Übung.
Wo ich sicherlich noch große Schwierigkeiten habe ist Nähe zulassen und aushalten. So geht es aber vielen hier. Das, denke ich, ist trotzdem der größte Fehler den man unbewußt macht. Wir nehmen uns halt viel vom Leben damit.

@pax: Dann geht es dir so wie mir, hautpsache, man vermeidet Fehler, um jeden Preis.... :/

Ja, aber es ist so schwer, wirklich jemanden an sich heranzulassen und dann diese Nähe auch irgendwie auszuhalten, weil da ständig dieser Gedanke im Hinterkopf ist, dass der Andere uns verletzen könnte.

....
Ich merke gerade, wie ich mir selber wieder Druck mache und zwar, weil ich so ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Freund habe.

Ein Teil von mir denkt, er ist nicht perfekt, also brauche ich einen anderen und hält unbewusst nach anderen Männern Ausschau.
Eigentlich will ich das ja gar nicht, weil ich meinen Freund auch so gern habe und ihn nicht verletzen möchte.

Ich denke, dass ist das Problem, ein Teil von mir hasst ihn und denkt, er ist nicht gut genug, er wird mich verletzen.

Jedesmal wenn ich nun einen gutaussehenden Mann sehe, kommt dann wieder dieses schlechte Gewissen hoch, gleichzeitig aber auch Hoffnung....

Mann, was ist bloß los mit mir?

Das ist voll unfair ihm gegenüber.....Ich schäme mich so dafür und dann kommt wieder die Angst hoch, die Beziehung durch mein Verhalten zu zerstören....

Nachtrag:

Mir geht es dann jedesmal so, dass ich, wenn ich an meinen Freund denke: Lass mich in Ruhe, tu mir nicht weh, bitte, hau ab. Tu mir nicht weh! Ich hasse dich!........ Und das, obwohl ich ihn auch mag, dass ist doch.....

Kurz gesagt: Ich verachte mich selber dafür, dass ich so denke und würde am liebsten heulen.....

Vermutlich müssen wir die Leichtigkeit des Seins noch lernen.
Auszuprobieren, die negativen Gedanken in positive umzulenken.

Zum Beispiel: Was ist das toll, dass ich keinen Roboter in meiner Nähe habe sondern einen Menschen aus Fleisch und Blut......

Die Leichtigkeit des Seins, ja, da hast du Recht.... Aber es ist einfacher, sich Gedanken zu machen, als da Leben wirklich zu genießen....
Ja, ich probiere es, positiv zu denken. Ich probiere es, probieren...

Zitat von schmetterlings_traum:
Mir geht es dann jedesmal so, dass ich, wenn ich an meinen Freund denke: Lass mich in Ruhe, tu mir nicht weh, bitte, hau ab. Tu mir nicht weh! Ich hasse dich!........ Und das, obwohl ich ihn auch mag, dass ist doch.....


Da habe ich leider sofort eine ganz bestimmte Assoziation ...

@GastB: Was denn für eine Assoziation?

Mein Vorschlag: Lass deine Worte mal eine Zeitlang auf dich wirken ...

Möchtest du mir sagen, dass die Gefühle nicht echt sind oder...?

Hallo! Vielleicht ist es nicht der richtige Mann?

Warum war deine Mutter allein erziehend, Schmetterling?
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@pax: Nein, im Gegenteil, er ist der beste Freund, den ich bisher hatte! Er und ich verstehen uns super und er ist endlich mal einer, dem es ernst mit mir ist.

@GastB: Das ist eine komplizierte Geschichte. Sie hatte damals nur eine kurzfristige Beziehung mit meinem Vater, dann ist sie schwanger geworden, glaube, kurz bevor sie sich getrennt haben und hat ihm aber nichts davon erzählt, warum auch immer...
Da er Ausländer ist (Russe), ist er kurz nach der Wende wieder zurück in die damalige Sowjetunion gegangen und weiß bis heute nichts von mir...

Ergänzung zu pax:

Mein Problem ist ja, dass ein Teil von mir einen perfekten Mann sucht, was es (zum Glück ) nicht gibt.

MIr ist gestern auch aufgefallen, als meine beste Freundin mir etwas Privates erzählt hat, dass ich auch bei ihr so denke; dass ich generell die Schwächen bei Anderen verurteile, unabhängig davon, wie nah sie mir stehen.... :/ ...Hat also nichts mit meinem Freund persönlich zu tun.

Ich glaube wir sollten mal einen ganzen Tag lang nur bewußt Fehler machen.
Auf keine FEHLERMELDUNG eingehen und wo wir früher ja gesagt hätten kommt plötzlich ein nein.

A


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