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Hallo,

häufig denke ich darüber nach, warum sind die Menschen so egoistisch. Warum wird keinen etwas Besseres gegönnt?
Wenn ich an unseren Freundeskreis denke, da geht es schon los, dass darüber schlecht geredet wird, statt miteinander zu reden. Nachbarn drehen einen das Wort im Mund um, spricht man sie darauf an, welcher Mist erzählt wird, werden sie rot und streiten alles ab. Auf Arbeit ein ähnliches Gerede über die Kollegen. Keiner gönnt der anderen etwas, alles wird bewertet und gehofft das es etwas Neues zu erfahren gibt um es weiter zu tratschen.

Ja, ich bin ein sensibler Mensch und ich denke oft darüber nach, warum Menschen so etwas machen. Mittlerweile habe ich gelernt, nichts weiter zu erzählen, nachbarn auf Distanz zu halten, weil ich doch immer wieder enttäuscht wurde und dann Anvertrautes nur gegen einen verwendet wurde.

Man sagt ja so lange über einen geredet wird, ist man noch am Leben oder auch das Lied von den Ärzten lass sie reden passt sehr gut.

Welche ERfahrungen habt Ihr? Bin ich einfach nur so empfindlich`?

30.03.2014 08:38 • 18.10.2015 #1


49 Antworten ↓


Hallo Marie,
Ob die Menschen egoistischer werden kann ich dir nicht sagen. Ich denke es spielt eine Rolle, dass heutzutage Menschen sehr viel mehr Informationen haben als früher. Je mehr input umso mehr output. Es fehlt meiner Meinung nach am sinnvollen aussortieren dieser infos. Viele Menschen sind nicht mehr in der Lage diese vielen Informationen zu bewerten und entsprechend mit anderen darüber zu kommunizieren.
Zum zweiten liegt vieles auch an der sogenannten Abwertung anderer und das Gefühl das daraus vermeintlich entsteht: Ich bin ja soviel besser als die anderen! Siehe auch diese Sendungen in den Privatsendern, in denen Menschen gezeigt werden, die aus sog. Bildungsfernen Schichten kommen. Hier erfährt der Zuschauer ebenfalls diesen Effekt, dass er ja viel besser wäre als diese Leute in den diversen Sendungen. Die Medien mit ihrer informationsflut und den zum größeren teil negativen Informationen sorgen ebenfalls dafür dass die Weitergabe an infos auch nicht so häufig positiv erfolgt. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen kann man eigentlich nur empfehlen noch mal nach zu Haken bzw
. Nachzufragen, nochmal tiefer zu gehen woher diese negativen infos stammen und dann auch an zu Zweifeln, aber bitte nicht bösartig sondern sachlich bleiben , oft fangen die Menschen an nochmal darüber nach zu denken. Es gibt allerdings auch einig bösartige Mitmenschen, die man tunlichst meiden oder ignorieren sollte.

A


Werden die Menschen immer egoistischer?

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Kollektive Zivilisations Neurose ^^

In meinem Umfeld kann ich das mit dem Egoismus nicht feststellen, zumindest mal nicht über ein normales Maß hinaus. Ich finde, dass jeder ein gewisses Maß an Egoismus haben muss, damit er im Leben bestehen kann.
Über andere reden und zu lästern hat es schon immer gegeben und auch das gehört einfach dazu. Wenn man z.B. in einer geselligen Runde zusammensitzt macht das Spaß, über andere zu lästern.
Mir ist es egal, ob jemand hinter meinem Rücken über mich redet. Ich kann es nur nicht ertragen, persönlich kritisiert zu werden. Da bin ich sehr empfindlich und reagiere mit Gegenangriff.

Zitat von Schlaflose:
Über andere reden und zu lästern hat es schon immer gegeben



Über Kinski gibt es ja auch einiges zu lästern

Ich habe nicht das Gefühl dass die Menschen immer egoistischer werden.
Die Welt dreht sich heute nur anders, das heißt die Anforderungen werden höher und die erwartungen und der Leistungsdruck nimmt zu. Dadurch geraten andere Dinge in den Hintergrund.
Allgemein kann ich aber nicht feststellen dass sich die Menschen um mich rum anders benehmen als zB noch vor 20 Jahren.
Nur ist eben die schnelllebigere Zeit mit dafür verantwortlich dass es anders zu geht,
aber alles in Allem ist es meist die innere Einstellung wie man damit umgeht oder ob man sich entscheidet mit dem schnellen Strom mitzuschwimmen oder ob man quer schwimmt und deswegen vielleicht weniger Anschluß findet .

Wobei ich auch denke das, dass Gerede mehr von menschen kommt die Langeweile haben. Wenn ich mir die Leute so anschaue sind es

Rentner-die den ganzen Tag am Fenster hängen und jeden Schritt beobachten,
Menschen die nichts zu tun haben eben, keine Aufgabe und sich damir wichtig tun.

Insgesamt haben alle Langeweile.

Scheinbar muss ich an mir arbeiten und mir nicht alles annehmen. Nun ja

Die Welt dreht sich nun anders und ist schnelllebig, aber die Menschen sind heutzutage auch unabhängiger und nicht mehr auf Nachbarn, Freunde angewiesen. Wer hat kann es sich ja kaufen.

Ich zerbreche mir auch über so was immer viel zu sehr den Kopf. Letzten Endes macht man sich damit nur selber verrückt...
Zu mir hat mal jemand gesagt...Es gibt nicht Die! Realität , es gibt so viele wie es Menschen gibt.

Zitat von Marie1981:
Hallo,
Ja, ich bin ein sensibler Mensch und ich denke oft darüber nach, warum ?


Liebe Marie,
wünsch Dir eine schöne Woche.
Meiner Ansicht nach werden Menschen egoistischer und es löst Traurigkeit in mir aus.
Wertvoll, daß Du Deine Sensibilität wahrnimmst und es nicht übersiehst.
Sie ist ein Teil Deiner Seele.
Und lass Dir das, was Du selber bei Deinen Mitmenschen wahrnimmst, nicht von Mitmenschen nehmen, die anderer Ansicht sind.
Paß gut auf Deine Sensibilität auf und sorge für sie. Verdränge sie nicht.
Sie möchte wahrgenommen und gesehen werden.

Und danke für dieses Thema; es wird immer wieder recht oft übersehen - der Egoismus, er breitet sich immer mehr aus.

schöne Grüße
seelenfarben55

Natürlich gab es auch früher schon Egoismus. Die meisten Menschen sind nun mal keine Engel, denken nur an sich und ihre Vorteile.

Es macht mir nur ein bisschen Hoffnung, dass es auch Ausnahmen gibt. Menschen, die sich für andere einsetzen, über den eigenen Tellerrand hinaussehen, über Empathie verfügen.

Ich glaube auch, dass deswegen die Religionen (egal welche) eine wichtige Funktion haben. Vielleicht gäbe es sonst Mord und Totschlag überall (ich rede nicht von den sog. Religionskriegen, die eigentlich nur rein politische Kriege sind).

Und ich glaube, dass bei den Naturvölkern der Egoismus weit weniger ausgeprägt ist, da dort noch in Gruppen eng zusammengelebt wird, man auf den anderen und die Natur angewiesen ist.

Der zunehmende Egoismus und die zunehmende Kälte (denn da bin ich ganz Deiner Meinung, dass es zugenommen hat), ist für mich eine Auswirkung des Kapitalismus mit all seinen Auswirkungen auf den Einzelnen, das Konsumdenken- und verhalten und die Gesellschaft. Wir merken das meist nur nicht mehr. Und können uns kaum mehr entziehen.
Mich macht das auch sehr traurig.
Ich glaube auch, dass, wenn in diesem Tempo weiter so kurzsichtig gewirtschaftet wird, der Mensch sich selbst seine Lebensgrundlage zerstören wird. Jeder will immer mehr, mehr, mehr. Und das bei wachsender Weltbevölkerung und zunehmender Umweltverschmutzung.

Man kann nur versuchen im kleinen, bei sich selbst und seiner Umgebung, versuchen anders zu handeln.

Ganz liebe Grüße
kalina

Zitat:
Jeder will immer mehr, mehr, mehr.


Nicht jeder Mensch will mehr und mehr.
Die meisten Menschen wollen persönliches Glück und verbinden das nicht unbedingt
mit mehr Konsum und Besitz.
Viele Menschen sind glücklich wenn sie ihren Platz in der Gesellschaft finden und
Teil eben dieser Gesellschaft sind, oft verhalten sich Menschen auch sehr uneigennützig und großzügig was die Zufriedenheit mit sich selbst und den Umgang mit anderen Menschen noch steigert.
Die Warnehmung wird oft durch die Medien verzerrt da sie naturgemäß eher über
negative Dinge berichten.

Welche Schlagzeile wird wohl in den Nachrichten stehen?

Nachricht 1
Ein Altenpfleger misshandelt die Pflegebedürftigen und beklaut sie.

Nachricht 2
300 000 Altenpfleger machten heute einen ausgezeichneten Job ohne Vorkommnisse genau wie an den anderen 364 Tagen.

Lieber Gargamel,

ja, da hast Du sicher auch wieder recht

Man liest hauptsächlich negative Nachrichten, außerdem wird man ständig - egal ob von Radio, Fernsehen, Internet etc.- mit sämtlichen Katastrophen weltweit konfrontiert.

Das ist wohl auch etwas zuviel zum Verarbeiten. Und trägt sicher zu einer negativen Sicht bei.

Allerdings empfinde ich auch im täglichen Leben, z. B. in meiner Stadt, dass sich auch der Umgangston in den letzten zwanzig Jahren zum negativen verändert hat. Irgendwie ist vieles etwas hektischer, schneller, unpersönlicher, aggressiver geworden.

Bestimmt nicht immer und überall.
Aber das Gerenne auf den Straßen, die zunehmenden Konsumtempel, Aggressivität auf Ämtern, in Bussen, auf Straßen, ganz abgesehen vom Arztbesuch, der mittlerweile nur noch eine Abfertigung ist, bzw. der kostenpflichtige Dienstleistungen oder Waren anbietet. Der Ton ist in vielen sozialen Bereichen schärfer geworden.
Und ich lebe in einem Ort, dem es eigentlich finanziell noch ganz gut geht.

..... oder geht es dem Ort etwa finanziell noch gut, WEIL alles so hektisch, schnell und aggressiv wurde?

Keine Ahnung...

also, ich empfinde es auch so, dass die Menschen tendenziell immer egoistischer werden.
Die Wörter Bitte und Danke sind häufig Fremdwörter, Freundlichkeit, Rücksichtnahme, sich selbst auch mal hinten an stellen können, das alles geht meiner Meinung nach immer mehr verloren.
Viele streben einfach nur nach ihrem persönlichen Wohlergehen, gönnen derweil anderen nichts mehr und rennen mit Rasierklingen an den Ellenbogen durch die Gegend.
Das Wort Ich spielt eine immer größere Rolle.
Da wird beim Auo fahren nicht mehr geblinkt, man parkt auf Parkplätzen für Behinderte, in jeder freien Minute wird Krach und Gestank fabriziert, auch wenn der Nachbar gerne mal seine Ruhe hätte, es wird gelogen, manipuliert und getrickst, wohin man schaut.

Ich finde schon, dass die Gesellschaft eine Tendenz zur Verrohung zeigt.

Die Ursachen hierfür sind mir nur noch nicht ganz klar...

Hallo Marie.
Ich denke oft es liegt am Krieg. Der Krieg ist nicht lange her, das vergessen viele Menschen. Damals wurden viele Menschen traumatisiert, die haben Leichen gesehen, sie haben gesehen wie Menschen erschossen wurde und viele andere entsetzliche Dinge.
Die Eltern, die das erlebt haben, waren nicht in der Lage sich liebevoll um ihre Kinder zu kümmern, sich um deren Bedürfnisse zu kümmern, sich ihnen zuzuwenden. Diese Kinder sind heute erwachsen und tragen ihre lieblose Kindheit in sich, sie fühlen Neid gegenüber anderen und sind egoistisch, weil sie nie das bekamen was ihnen als Kind zu stand.

Die damaligen vernachlässigten Kinder sind arm an innerem Reichtum. Auch sie können ihren Kindern nicht das geben, was sie brauchen, denn sie haben es ja als Kinder selber nicht erfahren. Heute ist die Vernachlässigung aber nicht mehr so offensichtlich und viel versteckter. Jeder hat etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf. Trotzdem sind da egozentrische Eltern, die die Gefühle ihrer Kinder nicht verstehen und ihre Kinder auf ähnliche Weisen seelisch misshandeln, wie auch sie es erlebt haben. Nur versteckt, für die Außenwelt nicht offensichtlich.
Auch diese Generation trägt das unverabreitet Trauma ihrer Vorfahren in sich. Deshalb gibt es viele egoistische Menschen und eine wenig liebevolle Gesellschaft. Hinzu kommen die anderen Faktoren, die diesen Egoismus auch noch fördern, dass diesen Menschen zu viele Chancen gegeben werden, weil die nicht-egoistischen sich nicht wehren können und klein beigeben. So können die Egoisten sich frei entfalten und sehr viel Schaden anrichten.

Zitat von Sari1:
ch denke oft es liegt am Krieg. Der Krieg ist nicht lange her, das vergessen viele Menschen. Damals wurden viele Menschen traumatisiert, die haben Leichen gesehen, sie haben gesehen wie Menschen erschossen wurde und viele andere entsetzliche Dinge.
Die Eltern, die das erlebt haben, waren nicht in der Lage sich liebevoll um ihre Kinder zu kümmern, sich um deren Bedürfnisse zu kümmern, sich ihnen zuzuwenden. Diese Kinder sind heute erwachsen und tragen ihre lieblose Kindheit in sich, sie fühlen Neid gegenüber anderen und sind egoistisch, weil sie nie das bekamen was ihnen als Kind zu stand.


Deine Rechnung stimmt aber nicht. Die Leute, die den Krieg erlebt haben, sind die Großeltern z.T. sogar Urgroßeltern von denen, die heute als egoistisch und rücksichtslos bezeichnet werden.
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Zitat von Schlaflose:
Deine Rechnung stimmt aber nicht. Die Leute, die den Krieg erlebt haben, sind die Großeltern z.T. sogar Urgroßeltern von denen, die heute als egoistisch und rücksichtslos bezeichnet werden.

Wobei auch gesagt sein sollte dass die, die noch live mit dabei waren, zum größten Teil selber gar nicht mehr leben.

meine rechnung geht sehr wohl auf. ich weiß nicht wie alt ihr seid, ich bin 28 und meine Oma hat den Krieg als Kind miterlebt, so wie auch viele andere in ihrem Alter. Ich finde wenn man sich die Zeitrechnung so anschaut, dann sind 2-3 Generationen später keine Ewigkeit. Ich denke aber, hier liegt ein grundsätzliches Verständnisproblem des Inhaltes meines Textes vor. wie auch immer.. Es ist auch nur eine von vielen Meinungen. Wenn man sich tiefer damit beschäftigt eine sehr plausible.

Hallo Sari,

sorry, aber ich finde Deine Sichtweise schon ein wenig seltsam und zu einfach.

Meine Großeltern (*1901 und 1903) haben als Erwachsene, meine Eltern (*1933 und 1936) als Kinder den Krieg erlebt. Sie waren sicher alle traumatisiert, waren allerdings keinesfalls neidisch auf andere oder Ähnliches.
Die Kindheit meiner Mutter war trotz der Geschehnisse von Liebe und Fürsorge geprägt, weil meine Großeltern mütterlicherseits halt liebevolle Menschen waren. Die Kindheit meines Vaters war völlig desolat, was aber daran lag, dass seine Eltern einfach nur grottenschlechte Eltern waren.

Meine Mutter war eine gute Ein-Kind - Mutter, will sagen, sie hat ihr erstgeborenes Kind wie eine Löwin beschützt und geliebt, das zweite (das war ich ) musste selbst klarkommen. Mein Vater war herrisch, cholerisch und hatte immer Recht, wenn man allerdings Hilfe brauchte, war er immer da. Schläge gab es von Beiden, je nachdem, wie sie gerade drauf waren.

Ich, Jahrgang 1960, habe zwei Töchter (*1981), die - wie mir immer wieder von ihnen bestätigt wurde und wird - liebevoll aufgewachsen sind. Auch haben mein Mann, der im Übrigen eine mehr als besch... Kindheit hatte, im Laufe unserer gemeinsamen Jahre einige Kinder mit betreut, die alle gerne bei uns waren.

Meine eine Tochter ist seit knapp vier Jahren selbst Mutter, und unser Enkel ist ein fröhlicher und gesunder Bengel.

Du siehst also, es mag bei vielen einen schlechten Start gegeben haben oder geben, schlußendlich sind wir aber Menschen, die auch für sich selbst die Verantwortung übernehmen müssen. Wenn mein Mann bzw. ich mit Schlägen und/oder Ignoranz erzogen wurden, bedeutet das noch lange nicht, dass wir dies an unsere Kinder und Kindeskinder weitergeben müssen.
Mir war sehr wohl immer bewußt, dass ich es selbst besser machen wollte, als meine Eltern es konnten.

Im Übrigen halte ich die Menschen heute nicht für egoistischer als früher, es gibt immer die einen und die anderen. Auch ist es nicht selten entscheidend, wie man selbst auf andere zugeht.
Wenn ich alleine das Heer der Ehrenamtlichen - auch dieses Forum hier ist seit seiner Gründung ein Beispiel dafür - sehe, spricht das sehr gegen die These, dass es so viele Egoisten gibt. Es gibt im Grossen und im Kleinen viele Menschen, die ganz leise viel für andere tun, nur hört und liest man darüber leider nichts - wie auch Gargamel schon schrieb.

Dass es im Umgang miteinander - wenn es um allgemeine Höflichkeit geht - roher geworden ist, möchte ich nicht bezweifeln. Es ist aber immer an einem selbst, dies in seinem eigenen Umfeld zu ändern und es besser zu machen.
Meine Erfahrung jedenfalls ist, dass die meisten Menschen sehr dankbar für Zuwendung gleich welcher Art sind, und mir meine Zeit einfach zu schade ist, mich mit den anderen zu befassen - geschweige denn, mich über sie aufzuregen

Lieben Gruss

kein Wind

A


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