ich bin neu hier und möchte gern meine Gedanken ein wenig niederschreiben, da mich immer mal wieder einige Dinge beschäftigen, dann wieder abtauchen und doch wieder hochkommen. Vielleicht hilft das Aufschreiben, ein bisschen Struktur hineinzubringen.
Zunächst zu mir. Ich bin 40, habe ein Kind, das bald 10 wird und lebe seit 2010 mit ihm allein, vom Vater hatte ich mich getrennt. Er wohnt nicht weit von hier und wir teilen uns das Kümmern auf. Das verläuft problemlos, unser Verhältnis ist freundschaftlich.
Von 2011 bis 2015 hatte ich eine neue Beziehung, mein Ex hatte sich damals per Textnachricht von mir getrennt, Knall auf Fall aus dem Urlaub heraus.
Danach gab es nichts Festes mehr.
Seit ich alleine wohne habe ich keine engen Freunde mehr, eigentlich habe ich niemanden, mit dem ich mich spontan verabreden könnte, wenn ich mal mit jemandem ins Kino oder so wollte.
Das hat sich schon so ergeben, seit ich 2004 aus meinem Elternhaus ausgezogen bin, ein Knackpunkt, da ich das von mir aus gar nicht so recht wollte, ich hatte dort eine separate Wohnung, allerdings zog meine Schwester dort ein, die auch mal das Haus bekommen soll und ich bin dann eben mit meinem damaligen Freund zusammen gezogen.
Danach habe ich aufgrund der Fahrtstrecke auch die Arbeit gewechselt und irgendwann schlief der kleine Freundeskreis, den ich mit einigen Kollegen hatte, leider ein, wie das oft so ist wenn man sich zu selten sieht.
Mein Ex-Freund hatte durch seinen Verein einige Bekannte, die dann auch meine waren, aber später auf mich allein gestellt, waren sie es nicht mehr.
Ich bin selbst in keinem Verein oder ehrenamtlich tätig, so dass ich auch nicht viele Kontaktmöglichkeiten habe.
Zu meiner Familie besteht auch kein superinniges Verhältnis, ich war schon als Jugendliche neidisch auf Freundinnen, die mit ihren Eltern viel unternommen haben oder einfach über alles mit ihnen reden konnten.
Mein Vater ist schon einige Jahre tot, meine Mutter lebt mit einer meiner Schwestern und ihrer Familie im Haus, eine andere Schwester wohnt mit ihrer Familie in einem anderen Ort. Wir sehen uns recht regelmäßig, aber so richtig tiefsinnig ist es wie gesagt nicht.
Via Internet habe ich ein paar Leute kennengelernt, mit denen ich regelmäßig per WhatsApp schreibe, die wohnen allerdings etwas weiter weg, manche der Bekanntschaften sind auch schon wieder eingeschlafen.
Es ergaben sich daraus Geschichten mit Männern, eine davon hat mich 2016 ziemlich niedergerissen, der Kerl hat mich ziemlich veräppelt, wie sich im Nachhinein rausstellte, und seither läuft auch in dieser Hinsicht nichts.
Seit der Zeit bemerke ich, dass ich recht schnell stressanfällig bin, wenn z.B. auf der Arbeit zuviel auf mich einprasselt, merke ich, dass mir das schneller zusetzt als früher noch. Außerdem hatte ich im letzten Jahr auch einige gesundheitliche Probleme, was natürlich auch runterzieht.
Alles in allem frage ich in Abständen wer bin ich denn eigentlich?. Außer Mutter meines Kindes zu sein. Was macht mich aus? Ich arbeite, komme nach Hause, kümmere mich ums Kind und gehe am nächsten Tag wieder zur Arbeit.
Ich habe oft Sorge, dass ich meinem Kind und seinen Ansprüchen nicht gerecht werde. Er ist auch eher Einzelgänger, wie ich, und ich würde mir wünschen, dass er mehr mit anderen macht. Dadurch, dass er Nachmittags in die Schulbetreuung geht, ist er aber viel unter anderen Kindern und er fühlt sich dort auch wohl.
Trotzdem denke ich, dass ich manches nicht richtig mache oder fühle mich einfach überfordert, weil ich vieles alleine machen muss.
Und an Tagen wo man sich selbst nicht gut fühlt, fehlt oft jemand an der Seite, der einem sagt, dass alles gut wird.
Wenn mich jemand fragen würde wo siehst du dich in 5 Jahren, dann hätte ich darauf keine Antwort. Ich müsste nicht unbedingt hier im Ort wohnen bleiben, hier hat mein Kind seinen Vater in der Nähe, aber ich wüsste auch nicht, wo ich lieber wäre.
Auf der Arbeit bin ich beliebt und ich mache meine Sache dort auch gut, aber da könnte ich mir ebenso nochmal etwas anderes vorstellen.
Ich weiß nicht so Recht, wie ich Kontakte finden könnte, damit bin ich zumindest hier vor Ort ja noch nicht wirklich erfolgreich gewesen.
Und ein bestimmtes Ziel, das mich nach Erreichen glücklich macht, habe ich auch nicht.
Kennt jemand diese Problematik und wenn ja, wie geht ihr damit um, was tut ihr zur Verbesserung?
Danke fürs Lesen auf jeden Fall
25.07.2018 22:49 • • 27.07.2018 #1