Hallo Zusammen
Mein Vater war bis zu seinem Tod im Jahr 2017 eine Weile in einem Pflegeheim/geschlossene psychiatrische Abteilung. Dort lernten wir auch einen anderen Patienten kennen, der eine schizophrene Persönlichkeitsstörung hat. Auch seit dem Tod des Vaters besuchen wir diesen 1 bis 2 Mal in der Woche.
Mein Bruder geht nach wie vor hin - ich jedoch seit 3 Monaten immer weniger. Eine zeitlang nur noch 1x in der Woche und in den letzten 2 Wochen gar nicht mehr.
Für mich hat sich das ganze wie todgelaufen. Der Bekannte ist eine sehr ruhige Person, welche von sich aus fast nichts sagt. (Er bestätigt dies selber, dass er schon immer so gewesen sei und eher ein ganz ruhiger Mensch ist). Um ins Gespräch zu kommen, muss man sich ständig überlegen, was könnte ich jetzt noch erzählen. Über was könnte ich reden. man muss ihm ständig die sogenannten Würmer aus der Nase ziehen.
Wenn man dann etwas erzählt, ist es meistens über Dinge, die ich mit meinem Bruder schon längst besprochen habe und deren Geschichte ich ja schon längst weiss. Der Bekannte erzählt von sich aus kaum etwas. Wenn er redet, ist es vielfach nur Ja, Nein oder ein kurzer Satz. Ein Gespräch über mehrere Sätze hinweg findet in der Regel nicht statt.
Ich bin selber ein introvertierter, ruhiger Mensch - aber dennoch kommunikationsfähig und humorvoll. In meinem Leben passiert selber nicht so viel. Wenn ich dann schon mal aus dem Haus gehe und irgendwo hin, möchte ich dort schon etwas erleben und nicht ständig das gleiche Zeug durchkauen müssen.
Die letzten Male als ich dort am Kaffeetisch sass fühlte ich, dass mir diese Situation gar nicht mehr gut tut. Ich könnte innerlich explodieren, weil für mich im Grunde genommen das Mass übergelaufen ist. Ich sehe voraus, dass dort nichts mehr viel passieren wird und jeder Besuch gleich ablaufen wird. Bei einem der letzten Besuche kam ich am Tisch so ins schwitzen, dass mein Hemd nass war und mir der Schweiss auf der Stirne stand.
Ich bin ein sozialer Mensch, tue gerne etwas Gutes und setze mich dort ein, wo ich sehe, dass etwas aus dem Ruder läuft. Das ganze Leben lang schon tue ich für andere mehr, als ich in der Regel zurückerhalte.
Wie soll ich mich nun in dieser Situation verhalten? Ich möchte ja den Bekannten nicht enttäuschen. Aber muss ich etwas tun, was mir nicht gut tut und Folgen für mich hat?
Vielen Dank für Feedbacks.
Mein Vater war bis zu seinem Tod im Jahr 2017 eine Weile in einem Pflegeheim/geschlossene psychiatrische Abteilung. Dort lernten wir auch einen anderen Patienten kennen, der eine schizophrene Persönlichkeitsstörung hat. Auch seit dem Tod des Vaters besuchen wir diesen 1 bis 2 Mal in der Woche.
Mein Bruder geht nach wie vor hin - ich jedoch seit 3 Monaten immer weniger. Eine zeitlang nur noch 1x in der Woche und in den letzten 2 Wochen gar nicht mehr.
Für mich hat sich das ganze wie todgelaufen. Der Bekannte ist eine sehr ruhige Person, welche von sich aus fast nichts sagt. (Er bestätigt dies selber, dass er schon immer so gewesen sei und eher ein ganz ruhiger Mensch ist). Um ins Gespräch zu kommen, muss man sich ständig überlegen, was könnte ich jetzt noch erzählen. Über was könnte ich reden. man muss ihm ständig die sogenannten Würmer aus der Nase ziehen.
Wenn man dann etwas erzählt, ist es meistens über Dinge, die ich mit meinem Bruder schon längst besprochen habe und deren Geschichte ich ja schon längst weiss. Der Bekannte erzählt von sich aus kaum etwas. Wenn er redet, ist es vielfach nur Ja, Nein oder ein kurzer Satz. Ein Gespräch über mehrere Sätze hinweg findet in der Regel nicht statt.
Ich bin selber ein introvertierter, ruhiger Mensch - aber dennoch kommunikationsfähig und humorvoll. In meinem Leben passiert selber nicht so viel. Wenn ich dann schon mal aus dem Haus gehe und irgendwo hin, möchte ich dort schon etwas erleben und nicht ständig das gleiche Zeug durchkauen müssen.
Die letzten Male als ich dort am Kaffeetisch sass fühlte ich, dass mir diese Situation gar nicht mehr gut tut. Ich könnte innerlich explodieren, weil für mich im Grunde genommen das Mass übergelaufen ist. Ich sehe voraus, dass dort nichts mehr viel passieren wird und jeder Besuch gleich ablaufen wird. Bei einem der letzten Besuche kam ich am Tisch so ins schwitzen, dass mein Hemd nass war und mir der Schweiss auf der Stirne stand.
Ich bin ein sozialer Mensch, tue gerne etwas Gutes und setze mich dort ein, wo ich sehe, dass etwas aus dem Ruder läuft. Das ganze Leben lang schon tue ich für andere mehr, als ich in der Regel zurückerhalte.
Wie soll ich mich nun in dieser Situation verhalten? Ich möchte ja den Bekannten nicht enttäuschen. Aber muss ich etwas tun, was mir nicht gut tut und Folgen für mich hat?
Vielen Dank für Feedbacks.
02.10.2019 11:19 • • 02.10.2019 #1
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